Das Leben
Das Leben - ,
so einfach und doch so kompliziert.
Oder
Man sieht das Leben wie es ist.
Das Leben ist wie man es sieht.
Das Leben.
Eine vielseitige und vielversprechende Thematik: Das Leben im Allgemeinen, das Leben in der Vergangenheit, in der Gegenwart und in der Zukunft.
Mein Leben, Dein Leben, das Leben des einen Volkes und des anderen. Das Leben in der Steinzeit und im Spaceshuttle – Jahrtausend. Das Leben in mikroskopisch kleinen Welten der Amöben, das Leben im endlos weiten Weltall. Das Leben unter Wasser, das Leben in der Wüste oder auch im Tropenwald. Leben in der Metropole oder auf dem Land. Das Leben in einer Zentralverwaltungswirtschaft, in einer Diktatur, in Demokratie in freier Marktwirtschaft. Das Leben in brennend heißen Geisiren oder in eiskalten sibirischen Steppen. Das Leben im industrialisierten Westen oder das Leben in afrikanischen Stämmen.
Das Leben.
Was macht das Leben denn zum Leben? Was macht das Leben lebenswert?
Gefühle? Angst, Liebe, Fröhlichkeit, Trauer, Freude. Freundschaft? Familie? Erfolg? Geld?
Das Leben ist schön, manchmal jedoch ist es grausam. Verfolgt, gehetzt, ausgestoßen, allein arm und obdachlos. Oder reich und angesehen, gepriesen, ein Leben in Luxus?
Was macht das Leben überhaupt aus?
Das Leben.
Beängstigend, welche Fehler begangen werden. Erschreckend, was alles entschuldigt wird. Verheerend, was alles verdrängt wird. Ernüchternd, was der Mensch sich selber und anderen vormacht, bis er es letztlich selber glaubt.
Das Leben.
Ist es nicht wunderschön. Man sollte es nicht als selbstverständlich betrachten, daß man überhaupt über das Leben nachdenken kann. Vielmehr sollte es als Geschenk betrachtet werden.
Ein Geschenk von wem? Von Gott? Von welchen Gott?
Und schon ist sie wieder im Spiel – die ewige Frage nach der Herkunft und nach der Wahrheit. Die Hoffnung auf eine große Kraft, die uns alle unsere Verantwortung für unser Leben abnehmen kann. Ein „sich klammern“ an die Vorstellung, daß da „doch irgend etwas nach dem Leben kommen muß“. Bloß die Möglichkeit verdrängen, daß das Leben nach seiner begrenzten Lebensspanne doch endgültig endet. Warum das verdrängt wird ist eindeutig, wir wollen es uns nicht vor Augen führen, daß wir in den nächsten Sekunden mit einem Mal einfach weg sein können. Nicht mehr existieren. In spätestens zwei Generationen völlig vergessen, wenn man nicht gerade ein genialer Erfinder ist – einfach vergessen. Ein lebendiges Wesen, das Intelligenz aufweist, kann doch nicht einfach so von der Bildfläche verschwinden, als wäre es nie da gewesen. Also muß es doch eine Bestimmung geben, einen Lebenssinn, ein Paradies, einen Himmel. Der Mensch baut sich so die Sicherheit auf, daß wir nicht einfach sinnlos leben, nicht einfach nur ein Kind der Evolution – ein Kind des Zufalls sind und danach einfach nicht mehr „da“ sind.
Den Himmel habe ich die ganze Zeit gesucht.
Und was ist der Himmel?
Wo ist er?
Der Himmel ist weder oben noch unten,
weder rechts noch links,
sondern exakt mitten im Herzen des Menschen
der glaubt.
(Dali)
Wie auch immer.
Es ist nichtsdestotrotz eine schöne Erfindung – das Leben.