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Das Leben des genialen Schriftstellers T.Müller

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12.12.2001
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Das Leben des genialen Schriftstellers T.Müller

Dies ist die Geschichte des so bedeutenden Schriftstellers T.Müller, einem großen Geist unserer Zeit, vielleicht gar dem größten überhaupt. Wir werden uns vom ersten Tage seines unglaublichen Erfolges an seine Fersen heften und ihn auf Schritt und Tritt begleiten, ihn nie aus den Augen lassen, bis seine unermeßlichen Künste in ihrem Zenit stehen werden. Wer kann ernsthaft bezweifeln, daß T.Müller die gesamte Literatur, ja nicht nur die Literatur, sondern die ganze abendländische Kultur bis in den Kern erschüttern und revolutionieren wird? Mit Fug und Recht, und ohne besondere hellseherische Fähigkeiten kann behauptet werden, daß ihm Nobel- und Pulitzerpreis sicher sein werden, ebenso wie etliche weitere Literaturpreise und Ehrendoktorwürden.
Unvergleichlich ist sein Genie, von dem begrenzten menschlichen Verstand, der den meisten Menschen zu eigen ist, schwer zu begreifen und nahezu unmöglich zu übertreffen. Er vermag mit seinen Worten eine Macht auszuüben, für die andere Menschen Waffen brauchen. Niemals zuvor hat ein Autor seine Leser so in seinen magischen Bann schlagen, sie so tiefgehend beeinflußen und manipulieren können, wie der junge T.Müller es mit seinem Publikum machen wird. Seine romantischen Geschichten werden jedes Herzen zum Weinen bringen, wie feine, zarte Dolche in die Seele eines jeden stechen und bewegender sein als die reale Liebe. Es wird sein, als würde er jedes einzelne Gemüt seiner Leser exakt nachfühlen können, ihre Ängste und Wünsche kennen und alles daran setzen, sie mit der Macht seiner Kunst zur Erfüllung zu bringen. Er wird in seiner Begabung und seinen Fertigkeiten zweifelsohne jeden anderen literarischen Geist überflügeln und weit hinter sich lassen. Schon aus seinen jetzigen, noch unveröffentlichten Werken kann jeder verständige Leser erkennen, daß selbst ein Shakespeare, ein Goethe, ein Hesse, und selbst ein Homèr im Lichte dieses neuen Sterns am Firmament der Literatur völlig verblaßen. Niemand, gleich welcher Kultur, welcher Sprache oder welchen Geschmacks, wird sich dem Einfluß dieses jungen Meisters entziehen können. Oh ja, er wird als talentierteste und erfolgreichste Künstlerseele in die Annalen der Geschichte eingehen.
Aber um diese Lobpreisungen besser nachvollziehen zu können, betrachten wir das Leben des, noch unbekannten T.Müller ab einem ganz bestimmten Tag in seiner frühen Jugend. Ab dem Tage nämlich, an dessen verregnetem Morgen er die Straße betrat und von einem Laster erfaßt wurde, welcher ihn überrollte und tötete; ab dem Tage, an dem der zukünftige Meister so unbemerkt verstarb, wie jeder andere unbekannte Durchschnittsmensch; ab dem Tage also, an dessen veregnetem Morgen sein Blut und sein Genie die Straße hinunterflossen und den Bach runtergingen, fortgerissen von der gnadenlosen Hand des Schicksals.

[ 04.05.2002, 20:32: Beitrag editiert von: falk ]

 

Falk,
Trauer und Ehrfurcht erfüllen mein Herz.
Er ist also tot.
Keinen Joghurt mehr, keine Dickmilch. Wie habe ich sein Talent bewundert, all die chemischen Zusätze in so literarischer Großform direkt auf die Verpackungen zu bringen.
Ich werde ihn vermissen.
Ich habe Deinen Nachruf ausgedruckt und über mein Bett gehängt.
In ewigem Andenken.
Alles Müller oder was?

PS Hast Du ein Bild von ihm?

 

... er ruhe friedlich und ungestört. Amen.

Der Schreibstil gefällt mir recht gut. Hört sdich wie eine Rede an. Was sicherlich auch so gewollt ist. ;)
Nur bein einem Satz bin ich hängen geblieben:

Seine romantischen Geschichten werden jedes Herzen zum Weinen bringen
"jedes Herz...", oder? Wenn dies nicht der Fall sein sollte, so möge mich ein Laster erfassen und überrollen.

 

Lästert nicht über ihn! Er hätte auch euer Leben beeinflußt, wie kein anderer!

Ich finde, "Herzen" klingt besser - ich steh' auf sowas ;)

 

Ich Dummer ich. Ungebildet und hohl.
Nicht das Laster ist des Künstlers Tod.
Der Laster
:heul:

 

Ich weiss nicht, irgendwie hab ich die Pointe vorausgeahnt.
Aber das kann auch daher sein, dass es vor seligen Zeiten mal ein PC-Game gab (Adventure, vergessen wie's heisst), wo der Held alle möglichen Abenteuer bestehen musste und dann, als er alles erfolgreich überstanden hatte , von einem Bus überfahren wurde (oder von einem Stier niedergewalzt ?). Ist kein Scherz, das Game gab's wirklich.
Mal im Ernst, für mich war die Lobpreisung auf das Genie einen Hauch zu lang, einfach so lang, dass ich schon begann, zu überlegen, was jetzt für ein Hammer kommen müsste.

 

Also das hier muß jetzt kommen, ich kann's mir nicht verkneifen :D :

Schon aus seinen jetzigen, noch unveröffentlichten Werken kann jeder verständige Leser erkennen, daß selbst ein Shakespeare, ein Goethe, ein Hesse, und selbst ein Homèr im Lichte dieses neuen Sterns am Firmament der Literatur völlig verblaßen.
Einen Hesse zu übertreffen ist keine Kunst (den Meister hast DU schon übertroffen, ehrlich ;) ). Dann würde ich sagen, kommen die Werke von Goethe, die ich schon kenne (die sind echt nicht besonders; "Werther" und einen Haufen Gedichte von ihm... Ätzend!)... Und schließlich Shakespeare. Shakespeare kann man tatsächlich nicht übertreffen!

Die Geschichte ansich hat mir ganz gut gefallen, wenn ich auch die Pointe voraus gesehen habe (was bin ich doch nur für ein schlauer Tropf, äh Kopf, mein ich :D )... :D

Weiterchen so!
stephy

 

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