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Das Land der verkannten Genies
Bayern, ein Gebiet, dass vor allem durch seine schönen Bauten und der fast einmaligen Landschaft besticht. Doch bekannt wurde dieses deutsche Bundesland nicht durch die Zugspitze, dem Chiemsee, der Fränkischen Seenplatte. An Schloss Neuschwanstein, Kloster Andechs und Herren Chiemsee erinnert man sich gern, doch auch sie haben dieses Land nicht über die Grenzen hinaus berühmt gemacht.
Es sind die Bewohner, die durch ihre Ausstrahlung, ihrem Verhalten und ihrer Erfindungsgabe in allen kultivierten Köpfe Einzug gehalten haben und somit auch nie vergessen werden. Neider, von den es generell immer viele gibt, bezeichnen die Bayern zwar als unhöfliche, unkultivierte, Weißwurstlutschende und Biersaufende Landmenschen, doch ein Blick über die Weltgeschichte würde diesen von Streitsucht zerfressenen und außerhalb der geistigen Zivilisation verweilenden Menschen zeigen, dass sie ihren Luxus nur dem damaligen Stamm der Bajuwaren verdanken.
Dieses, zugegebener Maßen gewagte Argument versuchte ein Professor der Weltgeschichte, mit dem Namen Andreas Schlittenrieder durch seine Untersuchungen zu belegen, was ihm auch eindrucksvoll gelang.
So behauptet der Wissenschaftler, dass für den Luxus wohl wichtigste Element, das Feuer vom Stamme der Bajuwaren entdeckt wurde.
Auch wenn sich jetzt so manche Gesichtszüge zu einem sarkastischen Lächeln formen, so sollte jeder, der diese Behauptung für eine Geburt einer riesigen Selbstüberschätzung hält, mal die Theorie, die Herr Schlittenrieder zum Besten gibt, lesen.
Der Professor ist sich nach Auswertung verschiedenster Höhlenmalereien sicher, dass ein gewisser Petep Plandloppa (dessen Name laut Professor Schlittenrieder heute Peter Brandlhuber lauten würde), wohnhaft im heutigen Garmisch Partenkirchen, vor mehreren tausend Jahren , durch den Genuss vom rohen Fleisch und Gemüse das selbiger Art war, unter starken Blähungen litt. Genauso wie heute, störte dieser Zustand auch damals seine Mitbewohner, die nach einem kurzen Briefing beschlossen, Petep Plandloppa aus der Höhle zu verbannen, bis seine Darmüberfüllung und somit auch die Geruchsbelästigung nachgelassen habe.
Damals war die medizinische Forschung noch nicht so weit fortgeschritten wie heutigen Tags und somit nahmen die Höhlenbewohner auch keine Rücksicht auf das Wetter. Denn hätten sie gewusst, dass man durch Regen, Schnupfen, Husten und sogar eine Lungenentzündung bekommen kann, hätten sie wahrscheinlich auf den Verstoß des Luftgeplagten Urururbayerns verzichtet. Durch diese Unwissenheit wurde also der Herr Plandloppa in die von Blitz, Donner, Regen und Wind gebeutelte Natur gejagt.
Damals musste auch schon, wie in unserer Zeit, massiver Wohnungsmangel herrschen, denn warum hätte sich sonst, der Verstoßene unter eine Eiche setzen sollen um seinen Darm zu entleeren? Die heutige Bauernregel, die lautet, Eichen sollst du weichen und Buchen sollst du suchen, ist, laut des Professor, durch diese Toilettenwahl entstanden. Denn wie es nicht anders hätte sein können, schlug gerade in dem Moment da sich der Herr Plandloppa des Überdrucks entleerte, ein Blitz in dessen Schädel ein und entfachte dessen enormen Haarschmuck.
So wurde also das Element Feuer entdeckt.
Viele Skeptiker werden Einwürfe vorbringen, die der Herr Professor Schlittenrieder, durch seine Theorie sofort ausräumen will.
So kann ein jeder, der ein Telefonbuch aus Garmisch Partenkirchen zur Hand nimmt, nachlesen, dass es keinen ort in Deutschland, Österreich oder der Schweiz gibt, in dem der Name Brandlhuber öfter vorkommt. Dieser Name ist auch, so der Professor, ein Hinweis, dass von dieser Person das Feuer entdeckt wurde. Schließlich sagt man ja auch zu einem offenen Feuer Brand.
Außerdem behauptet der Wissenschaftler, dass durch dieses traurige Ereignis, die in Bayern ansässige Drohung, „Di soi der Blitz beim Scheissn treffa!“ entstanden ist.
Man kann noch unzählige Erfindungen und Entdeckungen des Stammes der Bajuwaren anführen. So hegt der Abt, des weltbekannten Klosters Indechs, den Verdacht, dass die Bayern das kiffen erfunden haben. Zwar nicht mit Haschisch oder sonstigen minderwertigen Kraut, sondern mit Hopfen.
Das Bier soll aus der Unsitte des Hopfenrauchens entstanden sein. Denn bei einem Streit um einen Joint soll das gedrehte Rauchutensil in einen Topf mit siedend heißem Wasser gefallen sein. Da Wasser auch schon damals wertvoll war, wurde es nicht weggeschüttet, sondern noch mit Malz versetzt um eine Suppe zu bekommen, die nicht nur sättigt sondern wie ein Joint berauscht.
Dass, das Gebräu diesen Zustand herbeiführen kann, können Millionen von Biertrinkern heute bestätigen.
Um den Neidern nicht noch mehr Grund zu Unterstellungen und Streitereien zu geben, wird hier auf die Erklärung für die Erfindung des Rades, die Entdeckung, das die Erde rund ist und des Flaschenöffners verzichtet.
Wer mehr davon lesen oder wissen will, kann ja einen Brief mit einem ausreichend frankierten Rücksendeumschlag an die Fakultät, der bayrischen Weltgeschichte in Niederunteroberaudorf senden.