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Das Lachen des Glücks

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13.08.2017
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Das Lachen des Glücks

Ich träumte letzte Nacht, ich würde durch Nepal gehen. In meinem Traum war es fast dunkel, man sah noch, wie die Sonne hinter den weit entfernten Häusern verschwand und ich ging mit diesem wunderbaren Anblick durch eine menschenleere, ruhige Landschaft. Ich war noch nie zuvor in Nepal gewesen, somit hatte ich auch keine Erklärung dafür, weshalb mir bewusst war, wo ich mich befand, doch es bestand kein Grund zu Zweifeln.
Die Landschaft durch die ich ging war karg. Die Wiese auf dem Boden glich eher Stroh und die vereinzelten Bäume ließen traurig die vertrockneten Blätter hängen. Ich sah mich verwundert um, denn ich wusste nicht was ich hier machte. Keine Menschenseele war zu sehen und ich ging immer weiter, unendlich, und die Umgebung änderte sich nicht im Geringsten.
Da sah ich einen dicken Mann unter einem der vertrockneten Bäume sitzen. Er war bis auf ein Tuch um seine Hüften nackt und man sah nahezu alles seines gewaltigen Körpers. Ich bin durch und durch atheistisch und interessiere mich auch nicht für Religionen, doch so viel Grundwissen habe ich, dass ich erkannte, dass es sich um einen buddhistischen Mönch handelte. Da ich dem Laufen müde geworden war und froh war endlich jemand lebendigen zu erblicken, setzte ich mich zu ihm. Zuerst reagierte er nicht auf meine Gesellschaft, doch dann drehte er langsam und bedächtig seinen Kopf.
Ich sah ihn an, ich sah seinen ruhigen Gesichtsausdruck, seine dunklen Augen und sein Doppelkinn, das sich langsam mit bewegte. Doch trotz dieser Dinge, die nicht als Schönheitsideal gelten und obwohl ich hetero sexuell bin, also mein Interesse den Frauen gilt, sah ich die Perfektion, die ihn umgab. Ich hatte vorher noch nie eine so perfekte Gestalt gesehen, dessen war und bin ich mir noch immer sicher.
Nun sah er mich an aber er sagte nichts, er sah mich einfach nur an. Ich konnte die Zeit nicht einschätzen, aber es dauerte eine Ewigkeit bis er zu reden begann. Langsam und ruhig fragte er mich, was ich auf diesem verlassenen Grund zu suchen habe. Ich sagte, dass ich es nicht weiß und dass ich nichts suche. Doch da lachte er nur, er lachte über mich, das war eindeutig. Es war auch kein schönes Lachen, es wirkte verächtlich, so wie wenn man über jemanden lacht, der eine wirklich dumme Frage stellt.
Er erklärte mir, dass jeder etwas suchen würde und es nur nicht wüsste und, dass ich nur träumen würde und mein Unterbewusstsein mich zu ihm geschickt habe, um mir zu helfen. Dies überraschte mich sehr. Ich wusste nicht, dass ich träumte, doch als er es sagte wurde es mir schlagartig bewusst.
Ich redete viele Stunden mit ihm über mein Leben. Von ihm kam so eine tiefsitzende Ruhe, dass er mich damit ansteckte und ich mir irgendwann sicher war, dass seine Art zu leben die einzige sei, die Glück verspricht. Ich erzählte ihm das und er meinte, dass seine Lebenseinstellung die Richtige für ihn und auch für viele andere sei, er aber der Meinung wäre, dass ich so ein Leben nicht meistern könnte. Wieder war ich überrascht, er schaffte es mit jedem seiner Sätze mich zu verblüffen. Ich dachte das wäre sein Plan gewesen, mich zum Buddhismus zu bewegen. Doch als ich nachfragte, verneinte er entschieden. Er meinte er habe keinen Plan, er sei im Moment auch nicht real, sondern nur ein Teil von meiner Vorstellung. Außerdem erklärte er mir, dass man nicht plötzlich einfach Buddhist werden könne. Zumindest nicht ehrlich und vom ganzen Herzen und dies sei die einzig wahre Art seiner Religion.
Daraufhin schwiegen wir eine Weile und ich bedachte seine Worte. Er hatte Recht, aber sein Leben und er erschienen mir Perfekt und von Glück erfüllt.
Plötzlich fasste ich einen Entschluss. Ich sagte ihm, ich wolle nach Nepal reisen und ihn suchen. In der Realität. Er sagte ich solle auf jeden Fall nach Nepal reisen, doch wäre es unmöglich genau ihn zu finden, da er bereits seit langem aus dem Kreislauf des Lebens entflohen sei. Doch hatte ich meinen Entschluss und ich wusste er war richtig. Also zeigte ich ihm meine Entschlossenheit und daraufhin lachte er erneut. Doch diesmal war es das ehrlichste, schönste und perfekteste Lachen, das ich je gehört hatte. Es war nicht klar, sondern ein bisschen kratzig, aber es klang wunderschön. Während dieses Lachens wurde aus dem alten dicken Mann ein kleines Kind. Er warf den Kopf nach hinten, so dass sein Doppelkinn gewaltig wackelte. Seine Fußsohlen berührten sich und er fasste sich vor Lachen an den kugelrunden Bauch. Ab seinem ersten Ton erschien die graue Welt ein wenig an Farbe zu gewinnen, das Gras schien zu wachsen, die Luft wirkte wärmer. Es war so befreiend ihn so Lachen zu sehen, dass ich mit einstimmen musste. Doch sobald ich zu lachen begann, erwachte ich und fand mich glucksend in meinem Bett wieder.
Ich buchte sofort Flüge nach Nepal und packte meinen Koffer. Ich würde ihn finden, das wusste ich.
Und so kam es auch. Doch dies ist eine andere weitaus längere Geschichte, die ich euch vielleicht erzählen werde, wenn ihr mich in euren Träumen besucht.

 

Hallo ZOMO,

und somit willkommen bei den Wortkriegern!
Rechtschreibung und Grammatik widme ich mich nicht, dass können viele hier besser. Zum Inhalt deiner Geschichte sage ich allerdings gerne etwas, vor allem, da ich mich selbst recht viel mit dem Buddhismus beschäftig habe.
Das Bild der endlosen Traumlandschaft kommt schon ganz gut rüber, allerdings denke ich ich, dass du hier ruhig noch ein paar mehr Details einbauen kannst, die Art des Bodens, die Gerüche, die die Luft befruchten, alles, was dem Ort etwas mehr Leben und Fremdartiges gibt.
Nun, der Mönch. Ich wage mal zu vermuten, dass dieser an jenen berühmten Mönch angelehnt ist, dessen Abbild heute so gerne als knuffige, rundliche Figur in Touristenläden verkauft wird?
Wie dem auch sei, deine Beschreibung eines Mannes, der die Erleuchtung gefunden hat, kommt für mich ziemlich schlüssig rüber. Vermutlich dürfte auch genrell in deiner Geschichte geworden verständlich sein, was diesen Mönch so besonders macht.
Was du meiner nach noch weiter ausarbeiten solltest, ist das Hauptthema der Geschichte, den das wird für mich nicht so ganz deutlich. Ich denke mal, dass es darum geht, dass der Mann einen inneren Wunsch nach Glück (oder auch innerem Frieden, vllt. gar der Erleuchtung?) besitzt.
Gerade eben diese Frage nach dem, was dein Protagonist sucht, wie ihn der Mönch ja bereits fragt, solltest du meiner Meinung nach weiter ausformulieren, oder wenigstens stärker andeuten.
Die Suche nach Glück sollte dann aber nicht zu einem richtigen Verlangen werden, wenn man sich an den konkreten Buddhismus halten wollen würde. :D

Somit wünsche ich noch viel Glück beim Schreiben,

Vorcelin

 

Hallo Z0M0,
man kann in Deinem Text nochmal über die Rechtschreibfehler drüberschauen und ein paar Kommas hinzufügen. Einmal ist "perfekt" als Adjektiv groß geschrieben zum Beispiel.
Was mir inhaltlich an Deiner Traumreise fehlt, ist neben wirklich Konkretem auch eine Sprache, die der Traumsphäre gerecht wird. Mir ist die Situation einfach zu real erzählt und zwar von Anfang an. Diese diffuse Ahnung, man wäre jetzt dort und dort, die ja auch mit tieferen Erkenntnisebenen verbundene Versenkung in der Meditation, wie sie der Buddhismus kennt, das ist mir zu normal beschrieben. Störend finde ich dabei besonders die Einwürfe über die eigene sexuelle Orientierung und andere Statements, die den Text dann plötzlich aus dem Traum reißen. Zum Konkreten noch: Im Grunde würde ich gerne auch mit einem völlig absichtslosen und uninformierten Traum mitgehen, auch zu einem ungeheuer dicken Mann, was ich eben dann angesichts der Erleuchtung wieder viel zu nüchtern finde. Aber dann müsste mich die Sprache in einer Schwebe halten, die einerseits dem Traum, andererseits der Absichstlosigkeit der Meditation entsprechen würde. Da könnte sich zum Beispiel auch der Satzbau ins Poetische hin auflösen, einzelne Wörter patternartig nachhallen, Sätze unvollständig und offen auslaufen.
Die buddhistische Spiritualität bräuchte da für mich ein sprachlich Pendant, das über eine gängige Schilderung hinausgeht. Ich erinnere mich, einemal eine Lebensbeschreibung von Buddha gelesen zu haben von Thích Nhất Hạnh. Vielleicht als Inspiration.
Ganz herzliche Grüße
rieger

 

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