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Das Kreidemonster (überarbeitet)

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31.10.2003
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Das Kreidemonster (überarbeitet)

Iiiiiiiiiiieek … tack-tack … iiiiiiiiiiiiiieek … tack-tack …
Es war der zweite Abend in Folge, an dem Tobias das Geräusch hörte.
Er lag in seinem Bett, die leisen Stimmen einer Fernsehsendung, welche die Eltern im Wohnzimmer sahen, drangen in sein Kinderzimmer.
Und dazwischen immer wieder dieses gruselige Geräusch von draußen: Iiiiiiiieek … tack-tack … iiiiiiiiieek … tack-tack

Tobias zog die Bettdecke bis über das Kinn. Als er merkte, dass dadurch seine Füße frei lagen, winkelte er die Beine blitzschnell bis zum Bauch an.
Das Kinderzimmer war dämmrig, und seine Möbel sahen aus, wie dunkle Wesen, die an der Wand hockten. Unbeweglich und lauernd, und jederzeit bereit, sich auf ihn zu stürzen, falls er das schützende Bett verließ.
Der lange Vorhang vor dem Fenster wehte leicht hin und her. Dahinter konnte Tobias schemenhaft das Licht der Straßenlaterne sehen, das sein Zimmer noch unheimlicher erscheinen ließ.
Iiiiieeek … tack-tack …
Tobias fing an zu zittern. Was war das nur?
Gestern, als er das Geräusch zum ersten Mal gehört hatte, war er sofort aus seinem Bett gesprungen und ins Wohnzimmer der Eltern gerannt. „Da draußen ist irgendwas!“, hatte er geschrieen und sich in die Arme seiner Mutter geworfen.
Papa und Mama hatten ihn beruhigt, und Papa war hinterher noch einmal mit ins Kinderzimmer gekommen. Natürlich war nichts mehr zu hören, nur noch das leise Rascheln des Vorhangs. Sehr viel später war Tobias dann auch zitternd eingeschlafen. Vermutlich hatte er sich tatsächlich alles nur eingebildet.

Und heute Abend war es wieder da. Immer die gleiche Reihenfolge:
Zuerst ein Kreischen: Iiiiiiiiiieeek, dann ein Klopfen: tack-tack. Und das Ganze wieder von vorn.
Vorsichtig griff Tobias nach seinem Schlafteddy. Wo war er nur? Auf keinen Fall wollte Tobias seine Hand zu weit unter der Bettdecke hervorstrecken. Wer weiß, was da nach ihm greifen würde ...
Das Kreischen wurde lauter. Jeder Mensch in der Umgebung musste es doch hören. Warum kamen Mama und Papa nicht zu ihm?
Sollte er wieder ins Wohnzimmer laufen? Aber seine Eltern würden ihm sowieso nicht glauben. Und bestimmt wäre das Geräusch wieder verschwunden, wenn sie ihn zurück ins Bett brachten. Vielleicht war es ein Geräusch, das nur Kinder hören konnten?

Tobias zog die Decke übers Gesicht und überlegte. Sollte er die Eltern vielleicht rufen? Nein, dann konnte der Verursacher dieser Töne ihn auch hören. Und das wollte Tobias auf keinen Fall.
Dann hatte er eine Idee. Er musste doch nur aufstehen, zum Fenster gehen und vorsichtig den Vorhang ein wenig zur Seite schieben. Und dann würde er ja sehen, woher das Geräusch kam.
Tobias schob die Decke beiseite, setzte sich auf die Bettkante und stellte die Füße auf den Boden.
Etwas Eiskaltes lag vor seinem Bett, und Tobias riss erschrocken die Beine hoch. Er wollte vor Schreck aufschreien, als ihm einfiel, dass es nur der neue Laminatboden war, den Papa verlegt hatte. Tobias hatte sich noch immer nicht an den kalten Fußboden gewöhnt.

Iiiiieek … tack-tack … iiiiiieek … tack-tack …
Es wurde etwas leiser. Tobias hüpfte aus dem Bett und schlich vorsichtig zum Fenster, immer darauf bedacht, den lauernden Schattenwesen nicht zu nahe zu kommen. Als er den Vorhang beiseite geschoben hatte, konnte er den kleinen Garten seiner Eltern sehen. Am Ende befand sich die hohe Hecke, die spärlich von der Straßenlaterne beleuchtet wurde. Dunkle Wolken hatten sich vor den Himmel geschoben, die Hecke sah gespenstisch aus. Und dann sah er es!
Genau über der Hecke bewegte sich etwas Graues, Haariges. Tobias schluckte, und eine eiskalte Gänsehaut breitete sich über seinen Rücken aus. Irgendetwas schlich auf der anderen Seite der Hecke entlang.
Iiiiieek … tack-tack … iiiiiieek … tack-tack …
Tobias konnte nicht viel erkennen, die Hecke war zu hoch, nur dieses graue, haarige Etwas, das über den Blättern auftauchte.
Sein Herz raste. Ein Monster! Da draußen war eindeutig ein Monster!
Es schlich über den Bürgersteig an der Hecke vorbei, immer wieder begleitet von diesem grässlichen Geräusch.
Tobias wollte nach seinen Eltern rufen, doch er hatte das Gefühl, irgendetwas hätte sich um seinen Hals gelegt, und drückte ihm langsam die Luft ab.
Allmählich wurde das Geräusch leiser, und kurz darauf war es, genau wie das Monster, verschwunden.

Noch eine Weile stand Tobias zitternd am Fenster und blickte in die dunkle Nacht hinaus. Er hatte einen Entschluss gefasst. Rüdiger, der mit ihm zusammen in die erste Klasse ging, musste ihm helfen.
Ja, genau. Morgen war Wochenende, und Tobias würde seine Eltern fragen, ob Rüdiger bei ihm übernachten durfte. Gemeinsam kämen sie dem Monster schon auf die Schliche.

Gesagt, getan. Am nächsten Abend schlief Rüdiger bei Tobias. Er hatte sich eine Luftmatratze und seinen Schlafsack mitgebracht. Alles war vorbereitet.
Tobias´ Eltern wunderten sich zwar, warum die Kinder heute so früh zu Bett gehen wollten, aber Tobias hatte eine glaubwürdige Erklärung parat: „Wir wollen uns noch ein paar Gruselgeschichten erzählen.“
Mama und Papa hatten gelächelt: „Aber nicht, dass ihr heute Nacht nicht schlafen könnt.“
Wenn sie wüssten ...

Als die Eltern wieder im Wohnzimmer waren, fragte Rüdiger: „Meinst du wirklich, das ist eine gute Idee?“
„Hast du Angst?“, fragte ihn Tobias, der seinen Schlafteddy fest im Arm hielt. Natürlich so, dass Rüdiger es nicht sehen konnte; er war ja schließlich kein Baby mehr.
„Ich hab keine Angst!“, sagte Rüdiger entschlossen.
„Auch nicht, wenn ich dir sage, dass die Geräusche von einem Kreidemonster kommen?“
Rüdiger schluckte. „Ein K... Kreidemonster? Wie kommst du denn darauf?“
Tobias setzte sich aufrecht ins Bett und knipste seine Taschenlampe an. „Ich habe es heute früh gesehen.“
„Was, das Monster?“ Rüdiger blickte ängstlich zu Tobias hinüber.
„Nein, nicht das Monster“, sagte dieser geheimnisvoll. „Die Kreidestriche auf dem Bürgersteig, die es gemacht hat. Direkt hinter unserer Hecke waren sie. Zwei ganz lange Striche, direkt nebeneinander.“
Jetzt wurde es Rüdiger richtig unheimlich. Worauf hatte er sich da eingelassen? „Aber vielleicht waren es nur Kinder, die die Striche gemalt haben“, sagte er vorsichtig.
Tobias rückte etwas weiter vor. „Das Monster habe ich gestern Abend gesehen. Es war grau und haarig.“ Er sah richtig gruselig aus, so im Taschenlampenlicht, fand Rüdiger. Ihm war ganz und gar nicht wohl in seiner Haut. Und noch ehe er sich richtig Gedanken über seine Angst machen konnte, ertönte von weit her ein leiser Ton:
Iiiiiiieek … tack-tack …
Rüdiger zuckte erschrocken zusammen, und auch Tobias ließ beinahe die Taschenlampe fallen.
„Das hört sich ja schrecklich an“, wimmerte Rüdiger.
„Los“, sagte Tobias, so tapfer es ging, und schwang sich aus dem Bett. „Ich habe alles vorbereitet. Wir schleichen uns zur Küchentür raus. Die führt direkt in den Garten.“
Rüdiger stand langsam auf und zog sich seine Turnschuhe über. Er hatte ja versprochen, Tobias zu helfen. Aber ein mulmiges Gefühl hatte er trotzdem.

Gemeinsam schlichen sie aus dem Kinderzimmer, hinein in die Küche. In der Tür steckte ein Schlüssel und Tobias schloss leise auf. Sie hofften, dass die Eltern sie nicht erwischen würden, denn das gebe mit Sicherheit eine Menge Ärger.
Doch nichts passierte, und so hockten Tobias und der zitternde Rüdiger kurz darauf in dem Garten hinter der Hecke. Sie machten sich ganz klein und lauschten.
Tobias knipste die Taschenlampe aus, und die dunklen Schatten hüllten sie ein. Er konnte Rüdigers Gesicht nur noch schemenhaft erkennen.

Iiiiiiiiiiieek … tack-tack … iiiiiiiiiiiieek … tack-tack …
Langsam wurde das Geräusch lauter. Das Monster kam näher.
„Oh Gott, Tobias“, flüsterte Rüdiger ganz leise. „Lass uns von hier verschwinden. Ich hab´s mir anders überlegt. Ich will das doch nicht machen.“
Auch Tobias merkte, wie ihm immer heißer wurde. Und obwohl ihm so heiß war, zitterte er am ganzen Körper.
Iiiiiiiiiiiiiiieeek …
Das Kreischen war jetzt ganz nahe, und Tobias stellte mit Entsetzen fest, dass es zu spät war, noch wegzulaufen.
tack-tack …
Rüdiger fing an zu weinen, ganz leise nur, aber Tobias konnte es hören. Er legte seinem Freund die Hand auf den Rücken. „Wir werden uns nicht bewegen“, flüsterte er so ruhig es ging. Rüdiger nickte heftig.
Kurz darauf befand sich das Monster direkt neben ihnen auf der anderen Seite der Hecke. Tobias hielt die Luft an, und im selben Moment war es still.

Nichts rührte sich, nur noch ein sanftes Rascheln der Heckenblätter war zu hören. Tobias fing ganz leise wieder an zu atmen. Er sah auf Rüdiger, der ihn aus ängstlichen Augen anschaute. Keiner traute sich, auch nur einen Finger zu bewegen. Es war auf einmal so leise, dass Tobias hörte, wie sein Herz heftig gegen die Brust schlug.
Das Kreidemonster befand sich direkt neben ihnen, nur getrennt durch ein paar dünne Äste. Es war stehen geblieben, vielleicht weil es sie gewittert hatte? Tobias hörte ein leises Schnüffeln. Oh, mein Gott! Er hatte Recht, das Monster suchte sie!
Ihm wurde auf einmal ganz schlecht. Er schwor sich, nie wieder etwas Böses zu tun und immer zu machen, was Mama und Papa sagten, wenn ihn das Monster nur nicht auffraß.
Plötzlich hörten sie eine alte, krächzende Stimme: „Komm her, Waldi!“ Und im selben Moment setzte das Geräusch wieder ein.
Iiiiiiiiiieek … tack-tack …
Tobias und Rüdiger sahen sich an. War das nicht die Stimme von der alten Frau Rütterswörden? Aber das konnte doch gar nicht sein. Frau Rütterswörden war doch kein Monster.

Leise schlichen die beiden Jungs zum Gartentor. Sie öffneten es und traten vorsichtig hinaus auf den Gehweg. Und tatsächlich! Neben der Hecke stand die alte Frau, gestützt auf ihre Gehhilfe, und mit ihrem Dackel an der Leine.
Als sie die beiden entdeckte, sagte sie: „Was macht ihr denn hier, Kinder? Ist es nicht schon viel zu spät, um draußen zu sein?“
Rüdiger und Tobias blickten sich verdutzt an. Wo war das Kreidemonster?
Frau Rütterswörden rief kurz: „Komm, Waldi!“, dann drehte sie ihre Gehhilfe und kam langsam auf die beiden Freunde zu.
Iiiiiiiiiieek … tack-tack … iiiiiiiiiiieek … tack-tack …
Und jetzt erkannte Tobias, woher das Geräusch kam. An Frau Rütterswördens Gehhilfe fehlten zwei Räder, und die Metallstützen der Achse schleiften über den Boden, wenn die alte Frau das Gerät nach vorne schob: Iiiiiiiiieek.
Dabei hinterließ es zwei nebeneinander laufende, weiße Striche auf dem Bürgersteig.
Frau Rütterswörden machte zwei Schritte: Tack-tack machten ihre Schuhe. Iiiiiiiieek machte die Gehhilfe. Iiiiiiiieek ... tack-tack.
„Was schaut ihr denn so seltsam drein, Kinder?“, fragte die alte Frau, als sie die beiden erreicht hatte. Ihr graues Haar war zu einem Knoten gebunden. Das hatte Tobias also über der Hecke gesehen, als er gestern aus dem Fenster geschaut hatte: Frau Rütterwördens Haarschopf!

Tobias und Rüdiger konnten gar nicht sprechen, so erleichtert waren sie auf einmal. Tobias fing an zu lachen, und kurz darauf lachte auch Rüdiger.
Frau Rütterswörden schaute noch einen Moment verdutzt, dann lächelte auch sie.
Nach einer Weile deutete sie auf ihre Gehhilfe. „Sind mir doch vorgestern die vermaledeiten Räder abgefallen.“ Sie zog den Dackel zu sich heran und fuhr fort: „Aber mein Sohn kommt morgen aus dem Urlaub zurück, und dann muss er sie mir wieder dran bauen. Das Quietschen ist ja nicht zum Aushalten.“
„Und wir dachten schon ...“, sagte Rüdiger lachend.
Tobias stieß ihm in die Seite. Bloß nichts von einem Kreidemonster erzählen; die ganze Klasse würde über sie lachen.
„Tobias?“, ertönte plötzlich eine Stimme aus dem Garten. Es war Tobias Vater. „Seid ihr etwa da draußen?“
„Oh je“, sagte Tobias. „Das gibt Ärger.“
Aber das wird halb so schlimm sein, dachte er. Schließlich hatten sie ja heute Abend schon den Kampf gegen das furchterregende Kreidemonster überlebt ...

 

Lieber Salem,:Pfeif:

wann hast du die Geschichte geschrieben?
Vor zehn, oder vor zwanzig Jahren?:sealed:

Der Stil entspricht nicht deinem Können.(unbeliebtmach):eek1:
Wortwiederholungen (vor allem -leise-). Wörter wie: aufeinmal, plötzlich ...
Nee, doch nicht der große Salem ...(grübel)

Oder schreibt man Kindergeschichten so???
Tut mir leid mein Lieber, wenn dein Nick nicht da stehen würde, könnte ich nicht glauben, dass die KG von dir ist.
Hoffe ich hab dir nicht das Weihnachtsfest verdorben. (Bussi)

(ob er jemals wieder mit mir spricht):confused:

lieben Gruß, coleratio

 

Moin Coleratio.

Nachdem ich weinend die letzte Nacht verbracht habe, bin ich nun halbwegs in der Lage, auf deinen Kommentar zu antworten ...:crying:

Vielleicht sollte der Schuster doch da bleiben, wo er hingehört.

Oder schreibt man Kindergeschichten so???
Hm... das dachte ich zumindest. Ich habe versucht, etwas gruseliges für Kinder zu schreiben; habe daher bewusst nicht so viele Synonyme verwandt (was jetzt die vielen Wortwiederholungen rechtfertigen soll).
Die Sprache sollte einfach und nachvollziehbar sein (zumindest für Kinder). Aber vielleicht habe ich tatsächlich arg übertrieben.
Auf jeden Fall habe ich mir echt Gedanken gemacht, ganz, ganz ehrlich.

wann hast du die Geschichte geschrieben?
Vor zehn, oder vor zwanzig Jahren?
:shy: ... gestern!

Ich finds aber schön, dass du so ehrlich bist. Auch wenn ich mich jetzt erst mal wieder zum Weinen hinlegen muss ...

Lieben Gruß! Salem :heul:

 

hey Salem, lass das heulen. ;)

Es mag keine Glanzgeschichte sein, aber ich habe sie dennoch gern gelesen. Das Geheimnis einer Kindergeschichte liegt NICHT in Wortwiederhlungen. ;) ... die ich übrigens so schlimm nicht fand.
Ich finde, Du hast die Spannung gut aufgebaut, und die Auflösung ist originell :)
Doch, alles in allem gern gelesen. Ich denke, dass sie für Grundschulkinder durchaus spannend ist.

liebe Grüße
Anne

 

Moin Maus.

Na, da hast du ja meinen Tag gerettet ...;)
Freut mich, dass du sie gern gelesen hast. Dein Kom ist mir wirklich viel wert.

Ich finde, Du hast die Spannung gut aufgebaut,
Das war meine größte Befürchtung, es nicht zu schaffen. Obwohl:

Ich denke, dass sie für Grundschulkinder durchaus spannend ist.
...ich denke, dass diese Altersgruppe sich damit nicht mehr hinterm Sofa vorlocken lässt. Werde es mal bei meiner älteren Tochter ausprobieren.

Danke auf jeden Fall für deinen netten Kommentar.

Gruß! Salem

 

Hallo Salem!
Ob die Geschichte im Vergleich zu deinen anderen schlechter abschneidet kann ich nicht beurteilen, da dies die einzige Geschichte ist, die ich bisher von dir gelesen habe. Werde das jedoch bald ändern, denn mir hat die Geschichte gut gefallen. Sprachlich hab ich nichts zu meckern und die Spannung ist auch gut aufgebaut.

Die Auflösung fand ich allerdings - wenn man pingelig sein will - zwar originell, aber nicht unbedingt logisch: Was genau soll an den Rädern kaputt sein, dass man sie zuhause reparieren muss ohne dafür den restlichen Wagen zu brauchen? Und welcher Sohn gibt seiner altersschwachen (gehbehinderten) Mutter einen jungen Hund zum Ausführen, obwohl ihre Gehhilfe nicht richtig funktioniert? Aber ich denke, Kinder im Vorschulalter werden sich diese Gedanken wahrscheinlich eher nicht machen. ;)

Lieben Gruß,
Nina

P.S. Ich glaube, das Bild, wie jemand einen kaputten, kreischenden (in dem Fall) Einkaufswagen vor sich her schiebt, kenne ich aus "Rocko's modernes Leben". (Lief früher auf Nickelodeon.) ;)

 

Moin Nina,

schön, dass du dir eine meiner Geschichten angetan hast, und noch schöner, dass sie dir gefallen hat.

Die Auflösung fand ich allerdings - wenn man pingelig sein will - zwar originell, aber nicht unbedingt logisch: Was genau soll an den Rädern kaputt sein, dass man sie zuhause reparieren muss ohne dafür den restlichen Wagen zu brauchen? Und welcher Sohn gibt seiner altersschwachen (gehbehinderten) Mutter einen jungen Hund zum Ausführen, obwohl ihre Gehhilfe nicht richtig funktioniert?
Soll ich dir was gestehen? Du hast völlig Recht, und mir ist es nicht aufgefallen ... :shy:
Ich merke, dass ich in dieser Rubrik nicht zu Hause bin, denn normalerweise versuche ich, derartige Logikfehler zu vermeiden. Ich werde noch ein bisschen üben, versprochen!


Aber ich denke, Kinder im Vorschulalter werden sich diese Gedanken wahrscheinlich eher nicht machen.
Hoffe ich. Aber vielleicht fällt mir beizeiten auch eine bessere Lösung ein.

Ich glaube, das Bild, wie jemand einen kaputten, kreischenden (in dem Fall) Einkaufswagen vor sich her schiebt, kenne ich aus "Rocko's modernes Leben". (Lief früher auf Nickelodeon.)
Das kenn ich zwar nicht, aber ich sah mal eine ältere Dame, deren Gehhilfe quietschte ungemein. Zwar fehlten keine Räder, aber ich denke, sie hat mich ein wenig inspiriert.

Vielen Dank auf jeden Fall für deinen Kommentar!

Lieben Gruß! Salem

 

Hallo Salem,

auch mir hat die Geschichte gut gefallen. Vor allem der Spannungsaufbau ist dir von Anfang bis zum Ende gelungen.
Als ich deine Story angeklickt habe, dachte ich, nanu, was soll denn das werden. Aber nach den ersten Zeilen war ich schon so von der Handlung gefangen, dass es mir Spaß gemacht hat, wieder dein berühmtes Geräusch zu lesen.
Also, von mir aus dürfte dein Weihnachtsfest gerettet sein.

Viele Grüße
bambu

 
Zuletzt bearbeitet:

Aha Salem,
hatte die geschichte sofort nach deinem Posten gelesen, jetzt folgt mal die Kritik.

Iiiiiiiiiiiiiiieeek … tack-tack … iiiiiiiiiiiiiiiiiieeek … tack-tack …
Dieses Geräusch ist ein Qual zu lesen und vorzustellen. Kannst du bitte aus den drei Geräuschen im ersten Absatz zwei machen und auch finde ich, könntest du dir die Mühe machen, es wenigstens ein klein wenig zu verändern. Ich vermute einfach, du hast die Zeile einfach kopiert und immer eingeführt.

und seine Möbel sahen aus, wie dunkle Wesen,
und seine Möbel sahen wie dunkle Wesen aus, die

des Geräusches ihn auch hören.
"auch" streichen

Und dann würde er ja sehen, woher dieses Geräusch kam.
Dann würde er sehen, woher das Geräusch kam.

Etwas Eiskaltes lag vor seinem Bett, und Tobias riss erschrocken die Beine hoch. Er wollte vor Schreck aufschreien, als ihm einfiel, dass es nur der neue Laminatboden war, den Papa verlegt hatte. Tobias hatte sich noch immer nicht an den kalten Fußboden gewöhnt.
Wie geil! Das ist mir früher auch mal passiert!

konnte er den kleinen Garten seiner Eltern sehen.
"seiner Eltern" kann weg.

Es schlich über den Bürgersteig an der Hecke vorbei, immer wieder begleitet von diesem grässlichen Geräusch.
Das Geräusch wurde immer leiser, und kurz darauf war auch das Monster verschwunden.
In der Geschichte kommt für meinen Geschmack zu oft das Wort "Geräusch" vor. "immer wieder begleitet von diesem grässlichen Geräusch." könnte man zB streichen, weil ich stelle mir eh die ganze Zeit schon das Geräusch vor und würde erwarten, dass du schon schreibst, wenn es aufhört.

Er hatte sich seine Luftmatratze mitgebracht und seinen Schlafsack.
Er hatte sich Luftmatratze und Schlafsack mitgebracht.

Sie hofften, dass die Eltern sie nicht erwischen würden, denn sonst gebe es eine Menge Ärger.
Der erklärende "denn"-Satz gefällt mir hier nicht. Ich würds streichen.

Es war stockdunkel, denn Tobias hatte die Taschenlampe ausgemacht.
Ich mag solche "denn"-Sätze grundsätzlich nicht. Ich bin eher der "Da"-Fan, hat mM einen besseren Klang:
Da Tobias die Taschenlampe ausgemacht hatte, war es stockdunkel.

Süße Geschichte, wobei das Ende im Grunde voraussehbar war, allerdings nicht, wie das Geräusch jetzt genau zu erkären ist. Habs auf jeden Fall gern gelesen... besonders, da mir meine Phanatasie früher auch immer so lustige Streiche gespielt hat (ach, was red ich... immernoch tut :D)

Sternensegler

 

Hallo bambu, hallo Segler.

Ich danke euch fürs Lesen (und, bambu, für die Rettung des Weihnachtsfestes ;) )

@bambu:

Vor allem der Spannungsaufbau ist dir von Anfang bis zum Ende gelungen.
Das freut mich wirklich. Danke!

dass es mir Spaß gemacht hat, wieder dein berühmtes Geräusch zu lesen.
Auch das finde ich nett, ich habe es aber trotzdem etwas "gekürzt", denn ich glaube, Segler hat Recht, es nervt irgendwann.

@Starsailor

hatte die geschichte sofort nach deinem Posten gelesen, jetzt folgt mal die Kritik.
Ziemlich spät, findest du nicht???:D

Ich vermute einfach, du hast die Zeile einfach kopiert und immer eingeführt.
he...he... Stimmt! Aber ich habs geändert.

Was die Umstellung der Sätze anbelangt: Mit Sicherheit hast du Recht, wenn es sich um einen Erwachsenentext handelt. Hier habe ich versucht, die Sätze kindgerecht zu schreiben (ist ja auch das, was coleratio bemängelte), und ich finde, da passen "Denn-Sätze", denn :D es wird erst eine These aufgestellt (das Kind versteht sie), dann kommt die Begründung. Also, ich finde das verständlicher für Kids.

Zitat:
Etwas Eiskaltes lag vor seinem Bett, und Tobias riss erschrocken die Beine hoch. Er wollte vor Schreck aufschreien, als ihm einfiel, dass es nur der neue Laminatboden war, den Papa verlegt hatte. Tobias hatte sich noch immer nicht an den kalten Fußboden gewöhnt.
Wie geil! Das ist mir früher auch mal passiert!
he...he... mir auch!

Zitat:
konnte er den kleinen Garten seiner Eltern sehen.
"seiner Eltern" kann weg.
Auch das halte ich für wichtig (für Kinder)

In der Geschichte kommt für meinen Geschmack zu oft das Wort "Geräusch" vor.
Hm... werde nochmal drüber lesen und ausmisten.


Habs auf jeden Fall gern gelesen... besonders, da mir meine Phanatasie früher auch immer so lustige Streiche gespielt hat (ach, was red ich... immernoch tut )
Na, das freut mich doch!!!


Vielen Dank euch beiden nochmal!

Lieben Gruß! Salem

 

Hi Salem,

ich möchte zunächst allgemein etwas zum Thema kindgerechte Sprache sagen. Meine Erfahrung hat bisher gezeigt, dass Kinder vor allem solche Geschichten lieben, die in völlig 'normaler' Sprache verfasst sind. Natürlich sollte der Text nicht mit Fremdwörtern gespickt sein oder Sätze beinhalten, die sich über eine halbe Seite erstrecken und immer weiter verschachteln.
Doch im Allgemeinen kommt es vor allem darauf an, den Inhalt kindgerecht verständlich zu erzählen bzw. Inhalte zu finden, die Kinder ansprechen.
Diese Inhalte auch noch anregend, spannend, mitreißend zu verpacken ist natürlich das Zweite. Doch die Frage, ob "denn"-Sätze vorkommen sollen/dürfen, ob Sätze möglichst kurz sein sollen/müssen oder ob der erwachsene Schreiber tatsächlich versuchen soll, sich der Kinder-Sprache anzunähern, würde ich im Grunde verneinen. Gerade Geschichten zum Vorlesen müssen nicht in möglichst einfachem Satzmuster gestrickt sein. Besser ist es hier wirklich auf Spannung zu achten und darauf, dass der Inhalt vom Vorleser zum Ausdruck gebracht werden kann, was meist mit 'einfachen' Kindersätzen nicht möglich ist.
Nein, ich will nicht sagen, dass deine Geschichte aus lauter Drei-Wort-Sätzen besteht, das war nur mein allgemein gehaltener Kommentar zu Sprache in Kindergeschichten.
Eigentlich finde ich es nur in Geschichten, die speziell dazu gedacht sind, dass Leseanfänger sie selbst erlesen notwendig, dass die Sätze einfach und kurz sind, denn sonst lässt jegliche Motivation sehr schnell nach.
Also versuche dich einfach an einer Kindergeschichte in deinem ganz eigenen Stil. Ich lese sie in meiner Klasse und werde dir das Ergebnis mitteilen. ;)

Zur Geschichte:
Der Spannungsaufbau ist dir gut gelungen. (Ich muss gestehen, dass ich diese Geschichte ohne deine Einwilligung in meiner Klasse gelesen habe. :shy:) Sogar die Kinder der vierten Klasse hingen bis zum Schluss an meinen Lippen und fanden vor allem die lautmalerischen Elemente super. ("Boah, als du immer dieses iiieek tacktack gemacht hast, hatte ich Gänsehaut.") Danach sagten zwar viele, dass sie von Anfang an sicher gewesen seien, dass es eine logische Erklärung für das Geräusch geben müsse, aber auf meine Frage, ob sie denn trotzdem aufgeregt waren oder zumindest neugierig, was das Kreidemonster denn nun wirklich sei, nickten alle nachdrücklich mit dem Kopf. Die Mädchen waren sich einig: "Ich wäre jedesmal wieder zu meiner Mama gelaufen. Der spinnt doch, alleine nach draußen zu gehen." Und natürlich kam die Frage: "Wurde Tobias denn bestraft?"
Das zu den Kindereindrücken.

Nun ich:
Die Logikfehler wurden in den vorangegangenen Kommentaren schon aufgelistet. Wobei ich es nicht so unlogisch finde, dass der Hund bei der alten Dame ist, sondern vielmehr die kaputte Gehilfe. Natürlich ist gerade ein junger Hund für eine gebehinderte Frau etwas ungewöhnlich, aber man kann mit dem Gefühl 'gebraucht zu werden' argumentieren oder einfach damit, dass sie eben eine sehr fite Dame ist, die gerne hilft und schließlich schadet es auch ihr nicht, aus dem Haus zu kommen. (Das war jetzt nicht so unmenschlich gemeint, wie es sich vielleicht anhört. ;))Wobei das Rätsel, wieso sie ausgerechnet an diesen Tagen auf den Hund aufpasst, nicht lösbar ist.
Eine gute Idee ist es, dass sich Tobias seinen Freund als moralische Unterstützung für sein Detektiv-Abenteuer holt.

Textkram

drangen hinüber in sein Kinderzimmer
hinüber würde ich streichen.
Und dazwischen
Und irgendwann
Und heute Abend
Und bestimmt
Hier höre ich mal auf mit den Zitaten. Das zieht sich durch den ganzen Text. Viel zu viele 'und's am Satzanfang. Ein wenig mehr verschachtelte Sätze sind Kindern auf jeden Fall zuzumuten. Wenn du das nicht möchtest, so lass doch einfach die 'und's weg, schon wäre der Stil 'erwachsener', ohne das Gefühl beim Lesen, man läse eine von Kindern erzählte Geschichte.
Tobias wollte auch nicht die Hand zu weit unter der Bettdecke hervorstrecken.
Der Satz holpert. Vielleicht: Auf keinen Fall wollte Tobias seine Hand zu weit unter der Bettdecke hervorstrecken.
Wortwiederholung: 'griff' und 'greifen'
Aber seine Eltern würden ihm sowieso nicht glauben. Und bestimmt würde das Geräusch wieder verschwunden sein[...]Nein, dann würde der Verursacher des Geräusches ihn auch hören. [...] Er würde jetzt aufstehen, [...] Und dann würde er ja sehen, woher dieses Geräusch kam.
Das zieht sich auch durch den Text. Konjunktiv fast immer mit 'würde'. Das ist in Dialogen natürlich selbstverständlich, doch im erzählenden Text kann man Kindern einen 'würde'losen Stil zumuten und den normalen Konjunktiv verwenden.
Etwas graues, Haariges schlich auf der anderen Seite der Hecke entlang.
Graues.
Ich kann mir so richtig vorstellen, wie die Fantasie in seinem Hirn ihm tausend Bilder ausspuckte. Das graue, haarige Kreidemonster. Hrhrhr! :D

Die gehäufte Wiederkehr der Worte "leise" und "Geräusch" wurde ja schon angesprochen.

Lieben Gruß von 'Schwafel'-Sylvia. ;)

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo Salem!
Habe mir noch ein paar Gedanken zur Logik gemacht:

Zitat von Kitana
Wobei das Rätsel, wieso sie ausgerechnet an diesen Tagen auf den Hund aufpasst, nicht lösbar ist.
Dies würde - wäre es der Hund von Frau Rütterswörden und nicht der ihres Sohnes - wegfallen. Dann hätte man nicht das Problem, weshalb der Sohn seine Mutter gerade jetzt, wo sie noch schlechter laufen kann, mit dem Hund belastet. Denn eigentlich könnte sie ja auch ein anderes Mal auf ihn aufpassen (als Gegenleistung), wenn sie wieder flotter unterwegs ist. Außerdem wird der Sohn mit der Reparatur von zwei Rädern wahrscheinlich auch nicht unbedingt so beschäftigt sein, dass er nicht mehr genug Zeit für seinen Hund hat.

Zudem muss der Hund ja nicht unbedingt jung sein. Ich kenne genug alte Damen die ihren (möglicherweise selbst etwas betagten) Dackel ausführen. ;) Kitana's Erklärung ist natürlich auch denkbar, aber so würde man das "Problem" ganz aus der Welt schaffen.

Schwieriger ist aber eher, dass sie mit der kaputten Gehhilfe durch die Welt marschiert, obwohl ihr Sohn diese vielleicht zur Reparatur bräuchte, um die Räder wieder zu montieren. Du könntest aus der guten Frau Rütterswörden vielleicht auch eine einsame Frau (mit Köterchen ;) ) machen, die eben noch niemanden gefunden hat, der ihr die Gehhilfe repariert. Ich weiß nur nicht, inwieweit du dann evtl. das Ende ändern müsstest, damit ihr z.B. der Vater von Tobias das Ding repariert und ob das dann noch passt. Wobei auch hier problematisch wäre, dass die Räder ja irgendwie fehlen müsen. Ob Frau Rütterswörden sie selbst abmontiert haben könnte, weil sie z.B. geklemmt haben und sie sie aber nicht reparieren konnte? Oder ob (rein zufällig) beide Räder wegen lockerer Schrauben z.B. abgefallen sind?
Der Sohn würde dann jedoch ganz rausfallen und Frau Rütterswörden wäre vom Typ her wahrscheinlich eher was kautzig. :hmm:

Nicht, dass du jetzt denkst, ich wäre für eine radikale Änderung. :shy:
Ich hoffe, du siehst meine Ideen nur als mögliche Anregungen, die du auch ganz bestimmt nicht umsetzen musst, wenn sie dir nicht gefallen oder (noch schlimmer) selbst nicht logisch sind. ;)

Lieben Gruß,
Nina

 
Zuletzt bearbeitet:

So, liebe Kritiker! Ihr habt mir Mut gemacht, die Geschichte doch noch einmal zu überarbeiten (jaha, auch du coleratio);)

Hallo Kitana, hallo Nina, nochmal!

Zunächst einmal: Kitana, du ließt meine Geschichte einer vierten Klasse vor??? Und die ist auch noch ganz zufrieden??? Wow, bin ganz hin und weg.

Ich habe versucht, die Sprache etwas erwachsenengerechter zu gestalten (Wiederholungen weg, Konjunktiv "entwürdet" ... ein bisschen eingebaut hab ich auch nochwas)

Und vor allem: Lieben Nina, ich habe versucht, die unlogische Schlusserklärung etwas logischer zu gestalten. Vielleicht gefällts euch ja so besser. Mir schon.

Nicht, dass du jetzt denkst, ich wäre für eine radikale Änderung.
Ich hoffe, du siehst meine Ideen nur als mögliche Anregungen, die du auch ganz bestimmt nicht umsetzen musst, wenn sie dir nicht gefallen oder (noch schlimmer) selbst nicht logisch sind.
Deine Anregungen waren mir sehr hilfreich. Ich bin immer froh, Tipps zu bekommen, die mir wirklich weiter helfen. Vielen Dank dafür!

Einen ganz, ganz großen Dank nochmal an allen, die sich mit dieser Geschichte auseinandergesetzt haben.

Lieben Gruß von 'Schwafel'-Sylvia.
So kannst du ruhig immer bei meinen Geschichten "schwafeln":D
Grüße deine Klasse ganz lieb von mir. Ihre Kommentare haben mich richtig stolz gemacht.

Lieben Gruß! Salem

 

Hallo Salem!

Deine Anregungen waren mir sehr hilfreich.
Uii, das freut mich! :)
Und deine Lösung gefällt mir auch sehr gut. Vor allem, dass der Sohn auch noch drin geblieben ist. ;)

Ganz liebe Grüße und frohe Weihnachten,
Nina

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo Salem und frohe Weihnachten,

Deine Kreidemonstergeschichte habe ich sehr gerne gelesen. Ich bin sicher, dass sie Kindern bis ins Grundschulalter hinein gefallen wird. Du hast Deinen Spannungsbogen sehr schön aufgebaut und mich gefesselt. Natürlich habe ich eine Auflösung erwartet, aber ich konnte mir zunächst überhaupt nicht vorstellen, als was sich das Kreidemonster entpuppen würde. Deshalb las ich gespannt immer weiter.

Hier in loser Folge einfach ein paar Anmerkungen:

„Vorsichtig griff Tobias nach seinem Schlafteddy. Wo war er nur? Auf keinen Fall wollte Tobias seine Hand zu weit unter der Bettdecke hervorstrecken. Wer weiß, was da nach ihm greifen würde ...“ --> Total gut geschildert! Ich erinnere mich an viele ähnliche Nachtszenen in meiner Kindheit!

“Das Kreischen wurde lauter. Jeder Mensch in der Umgebung müsste (ich würde „musste“ schreiben) es doch hören.“

„Vielleicht war es ein Geräusch, das nur Kinder hören konnten?“ Sehr schön!

“Und dann würde er ja sehen, woher dieses Geräusch kam.“ Ich würde hier „das Geräusch“ schreiben, da Du „dieses, dieser,etc.“ ziemlich oft verwendest.

“Etwas Eiskaltes lag vor seinem Bett, und Tobias riss erschrocken die Beine hoch.“ --> Das gefällt mir auch sehr! In ihrer Angst vergessen Kinder so leicht die Realität. Toll beobachtet.

”..., immer darauf bedacht, den lauernden Schattenwesen nicht zu nahe zu kommen.“ :D

Die Szene, in der Tobias aus dem Fenster in den nächtlichen Garten schaut, gefällt mir sehr. Du bist immer bei Tobias geblieben und hast konsequent aus seinem Blickwinkel erzählt. Für mich war das sehr spannend.

Mir gefällt, dass Tobias nicht in seiner Angst stecken bleibt, sondern handelt, indem er sich dafür entscheidet, gemeinsam mit seinem Freund Rüdiger (ein etwas ungewöhnlicher Name für ein Kind von heute, oder? :D) dem Monster auf die Schliche zu kommen.

“Natürlich so, dass Rüdiger es nicht sehen konnte; er war ja schließlich kein Baby mehr.“ :D

“Sie hofften, dass die Eltern sie nicht erwischen würden, denn sonst gebe es eine Menge Ärger.“ --> Der letzte Halbsatz klingt für mein Gefühl etwas hölzern. Ich würde etwas wie „das würde nur wieder Ärger geben“ oder so ähnlich schreiben.

“Oh, mein Gott! Er hatte Recht, das Monster suchte sie!“ --> Diese Stelle gefällt mir, sie ist wunderbar spannend und aufregend!

“ was Mama und Papa sagten, wenn ihn ( was hältst Du davon, hier noch das Wörtchen „nur“ einzusetzen, um den unbändigen Wunsch noch mehr zu betonen?) das Monster nicht auffraß.

“Dann hörten sie plötzlich eine alte Stimme: „Komm her, Waldi!““ Diesen Satz würde ich nicht mit „Dann“ sondern mit „Plötzlich“ beginnen, das wirkt wesentlich rasanter.

„dann drehte sie ihre Gehhilfe und zu ihnen herüber.“ --> Das klingt ziemlich unbeholfen, ich würde noch darüber nachdenken, ob man das nicht glatter formulieren könnte – mir fällt aber jetzt auf die Schnelle auch nichts ein ... :D.

„und die Metallstützen der Achse schliffen über den Boden,“ --> Über „schliffen“ stolperte ich, rein gefühlsmäßig würde ich „schleiften“ sagen und der Mackensen gibt mir Recht ...

„Tack-tack machten ihre Schuhe.“ Klar, Du brauchst dies Geräusch der Schuhe, aber das würde ja bedeuten, dass eine alte Frau, die nur mit Gehhilfe gehen kann, Schuhe mit höheren Absätzen trägt und das kann ich nicht so recht glauben. Die alten Leute, die ich kenne, tragen flache Halbschuhe mit Krepp- oder Gummisohlen, die in der Regel kein Geräusch machen. Als mir das auffiel, fand ich es richtig blöd, weil damit Dein wunderbares „Iiiiiiiieek ... tack-tack.“ nicht mehr so recht plausibel war. Ich habe beschlossen, einfach darüber hinweg zu sehen, wollte es Dir aber trotzdem mitteilen.

“Das Quietschen ist ja nicht zum aushalten.““ --> zum Aushalten

Ein wenig Schwierigkeiten hatte ich mit der Hecke und dem grauen, struppigen Etwas (der Dackel), der darüber zu sehen sein sollte. Das muss ja eine total niedrige Hecke gewesen sein und warum konnte Tobias dann die alte Frau nicht sehen? Vielleicht kannst Du das noch so beschreiben, dass es eindeutiger wird?

Eine sehr schöne Idee, die Du kindgerecht und spannend umgesetzt hast. :)

Liebe Grüße
al-dente

 

Hallo al-dente und frohe Weihnachten ebenfalls!

Deine Kreidemonstergeschichte habe ich sehr gerne gelesen
Das freut mich. Vielen Dank!

"Wer weiß, was da nach ihm greifen würde ...“ --> Total gut geschildert! Ich erinnere mich an viele ähnliche Nachtszenen in meiner Kindheit!
Oh ja, mit Grauen denke ich daran zurück ...

“Das Kreischen wurde lauter. Jeder Mensch in der Umgebung müsste (ich würde „musste“ schreiben) es doch hören.“
Okay, habe ich getan.

Auch deine anderen Verbesserungsvorschläge habe ich gern übernommen.

Freund Rüdiger (ein etwas ungewöhnlicher Name für ein Kind von heute, oder? )
Hi...hi... Jetzt, wo du es sagst ... Aber irgendwie gefällt er mir; ich denke, ich lass ihn drin!


machten ihre Schuhe.“ Klar, Du brauchst dies Geräusch der Schuhe, (...) Als mir das auffiel, fand ich es richtig blöd, weil damit Dein wunderbares „Iiiiiiiieek ... tack-tack.“ nicht mehr so recht plausibel war. Ich habe beschlossen, einfach darüber hinweg zu sehen, wollte es Dir aber trotzdem mitteilen.
Es gibt schon Gesundheitsschuhe mit kleinem Absatz, aber du hast Recht, häufig sind diese aus Gummi und machen nicht solche Geräusche. Bis mir eine bessere Erklärung einfällt (wenn überhaupt) belasse ich es erst einmal dabei, dass Frau Rütterswörden solche Schuhe trägt ;)

Ein wenig Schwierigkeiten hatte ich mit der Hecke und dem grauen, struppigen Etwas (der Dackel), der darüber zu sehen sein sollte.
??? Um Gottes Willen, nein! Damit war doch nicht der Dackel gemeint, sondern Frau Rütterswördens Haare!!!
Habe noch mal eine entsprechende Erklärung eingebaut. Vielen Dank für den Hinweis.

Eine sehr schöne Idee, die Du kindgerecht und spannend umgesetzt hast.
Das freut mich wirklich.
Vielen Dank für deinen ausführlichen Kommentar. Einen guten Rutsch, falls wir uns nicht mehr lesen!

Lieben Gruß! Salem

 

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