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Das kranke Dornröschen

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04.01.2004
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Das kranke Dornröschen

Nachdem der Prinz Dornröschen wachgeküsst hatte, wurde ein großes Hochzeitsfest ausgerichtet. Alle wichtigen Personen und Tiere aus dem Märchenland waren von weit her gekommen und feierten froh und ausgelassen. Weil die Prinzessin furchtbar lange nichts gegessen hatte, verspeiste sie sieben große Kuchen. Doch nach dem Jahrhunderte langen Schlaf war ihr Magen das wohl nicht mehr gewohnt und sie bekam ganz schreckliche Bauchschmerzen. Der Prinz küsste sie immer wieder, denn was einen hundertjährigen Schlaf vertreibt, müsste auch gegen Bauchweh helfen und schließlich war es ihre Hochzeitsnacht. Aber sie jammerte und klagte immer mehr. Da zogen die sieben Zwerge los und suchten unter den vielen Hochzeitsgästen nach Rat.
Als erstes kam Frau Holle, schüttelte das Bett kräftig aus und suchte unter der Matratze nach einer Erbse. Aber sie wirbelte nur Jahrhunderte alten Staub auf und die Prinzessin musste husten und niesen und es wurde noch schlimmer.
Dann kamen Hänsel und Gretel und sprachen: "Hier haben wir noch einen Lebkuchen vom Dach der toten Hexe. Er macht Euch bestimmt gesund." Dornröschen schüttelte sich: "Ich kann die nächsten Jahre keine Süßigkeiten mehr sehen! Außerdem war die Hexe schon vor meinem hundertjährigen Schlaf lange tot, wie könnt Ihr es wagen, einer Prinzessin so altes Gebäck anzubieten!"
Als nächstes kam Hans im Glück und sprach: "Hier habe ich eine schöne Gans, tauscht sie doch gegen das Spinnrad. Das Tauschen hat mir immer Glück gebracht!" Doch der Prinz widersprach: "Solche Betrügereien kannst Du mit den Rentnern auf Kaffeefahrten machen! Raus aus meinem Haus!"
Danach klopften die Bremer Stadtmusikanten an und wollten ein Ständchen bringen. Doch sobald sie anfingen rief das Brautpaar gemeinsam: "Aufhören, aufhören, mit dem Geschrei könnte ihr ja eine ganze Räuberbande in die Flucht schlagen! Und der Gestank dieser Tiere ist für königliche Nasen ja unerträglich!"
Dann kam Schneewittchen und riet dem Prinzen: "Lasse Dornröschen in einem gläsernen Sarg herumtragen. Wenn einer der Träger stolpert, wird der schädliche Kuchen schon verschwinden." Aber Dornröschen erwiderte erbost: "Mich würdest Du wohl gerne unter der Erde sehen! Du bist ja nur neidisch, weil ich viel schöner bin als Du! Raus mit Dir!"
Rotkäppchen brachte ihre Großmutter und den Jäger mit. Dieser sprach: "Ich könnte der Prinzessin den Bauch aufzuschneiden und die sieben Kuchen wieder herausholen. Das habe ich beim Wolf auch schon erfolgreich durchgeführt." Doch der Prinz erboste sich: "Kein fremder Mann soll den Bauch meiner Frau berühren oder ihn gar aufschneiden! Raus mit Euch!"
Der letzte Zwerg brachte einen großen, grünen Frosch, der eine Krone auf dem Kopf trug. Er sprach: "Küss mich Prinzessin, dann wirst Du wieder gesund!" Da rief der Prinz eifersüchtig: "Was, Du grässliche Kröte willst meine schöne Braut küssen? Ich zeige Dir, was Du küssen kannst!" Und er warf den Frosch gegen die Wand. Nachdem der Frosch auf den Boden geplumpst war, humpelte er ächzend und stöhnend zur Tür. Seine kleine, goldene Krone saß so schief auf dem Kopf, dass sie hinunter zu rutschen drohte. Das sah so komisch aus, dass die Prinzessin laut lachen musste. Daraufhin hatte sie Bauchschmerzen vor Lachen, war aber ansonsten endlich wieder gesund. Damit der Frosch nicht wieder versuchte, seine Braut zu küssen, verbannte der Prinz ihn tief unten in den königlichen Brunnen. Weil er die Prinzessin jedoch so sehr erfreut hatte, milderte sie das Urteil, so dass er wieder heraus kommen könne, wenn eine spätere Prinzessin eines Tages seine Hilfe brauchen würde. Der Frosch schwor sich sowieso, nie wieder eine Prinzessin zu küssen und war froh, dass er im Brunnen von niemandem gegen eine Wand geworfen werden konnte. Vorerst wenigstens nicht!

 

hi tamara,

süße idee, fast schon eine kindergeschichte, aber auch nur fast. ich habe stellenweise gut grinsen muessen.

einige dinge stoeren mich. das mit dem 100jaehrigen schlaf wuerde ich ausschreiben, das klingt einfach besser. ausserdem nervt es mich ein bisschen, dass sie so darauf herumreitet.

ausserdem das mti den kuchen - die zahlen 1-12 werden ausgeschrieben.

ansonsten nichts zu meckern, schoen erzaehlt, fluessig, keine rechtschreibefehler, die mir aufgefallen waeren.

glg, vita

 

Hallo tamara,

mir hat die Idee auch sehr gut gefallen. Sprachlich müsste noch ein wenig gefeilt werden - z.B. die gleichlautenden Anfänge der Absätze: Dann / Sodann / Danach /Dann / Schließlich

Liebe Grüße

Joh

 

Hi,
danke für das Lob (wie lautet die Mehrzahl eigentlich? ;)) und die Hinweise, die habe ich gleich umgesetzt. Mit der Sprache bin ich selber immer noch nicht ganz zufrieden, ich konnte mich nicht so recht entscheiden, ob es märchenhaft oder modern klingen soll. Schön, dass es hier Anregungen gibt!

 

Hi Tamara,

schöner Rundumschlag durch die grimmsche Märchenwelt.
Mit hat die Geschichte gut gefallen. Einige Anmerkungen habe ich aber dennoch.
Abgesehen davon , dass die sieben Zwerge zu Schneewittchen gehören und nicht zu Dornröschen, finde ich es widersprüchig, dass sie ausziehen um nach Rat zu fragen, dann aber die Besucher zur Prinzessin kommen.
Der Teil mit den Rentnern auf Kaffeefahrt mag ein lustiger Hinweis sein, passt aber meiner Ansicht nach nicht zu dieser Story.

Gruß
Jörg

 

Hi Tamara,

die Idee, das Märchen fortzusetzen ist auf jeden Fall originell und wert, erzählt zu werden. Du hast auch ein paar schöne Details hereingebracht, die die Geschichte lesenswert machen. Soweit, so gut.

Irgendwie kommt aber das richtige "Märchen-Feeling" nicht auf. Das liegt zum einen wahrscheinlich an dem wenig märchenhaften Konflikt. Bauchweh ist nicht gerade ein klassisches Thema für das Genre. Versuch es lieber mit Verrat, Mord, Inzest oder etwas ähnlichem.

Außerdem sind m. M. nach die auftretenden Figuren alle zu bekannt und (verzeih mir) abgedroschen, als dass sie den Leser noch bezaubern könnten. Wenn man ein Märchen liest, will man doch in eine neue Welt eintauchen. Und die 7 Zwerge sind nunmal nicht neu.

Ich fürchte deshalb, du wirst dir eigene märchenhafte Charaktere ausdenken müssen, um eine wirklich mitreißende Geschichte zu schreiben.

Aber das schaffst du schon.

Beste Grüße
knagorny

 

Hi Tamara!
Mir hat deine geschichte nicht so gut gefallen.
Es klingt für mich fast wie eine Kindergeschichte, aber nur fast. Um eine Kindergeschichte sein zu können, müsstest du mMn noch einige Stellen überarbeiten (ich schreib dir nachher ein paar Stellen auf)
Wenn ich in die Rubrik „Fantasy/Märchen“ gehe, dann möchte ich eigentlich nicht unbedingt eine Geschichte lesen, die vielleicht eher etwas für Kinder ist.
Soll heißen: Für meinen Geschmack plätschert die Geschichte zu sehr einfach vor sich hin. Ich finde sie langweilig. Es passiert nicht wirklich etwas. Und das, was passiert ist für mcih einfach nur langweilig zu lesen. Es wird einfach nur erzählt, aber es kommt, zumindest für mich, keine Stimmung auf.
Du solltest (wenn sie hier stehen bleiben soll) vielleicht dem ganzen eine andere handlung geben. Also, dass es nicht um das Bauchweh geht. Auf die Schnelle fällt mir jetzt aber auch nichts ein

Also, ich finde, deine Geschichte ist so oder so überarbeitungswürdig.
Aber ich empfehle dir, sie zu einer Kindergeschichte zu überarbeiten. Und da möchte ich dir ein paar Stellen zeigen, die du mMn etwas ändern solltest:

"Dies ist ein Lebkuchen vom Dach der toten Hexe," sagten sie.
Vielleicht ist es ja nicht so schlimm und vielleicht bin ich nur etwas eigenartig... aber ich würde das „tot“ streichen. Einen genauen grund kann ich dir leider nicht nennen, aber mein Gefühl sträubt sich ein wenig dagegen.

Außerdem war die Hexe schon vor meinem hundertjährigen Schlaf lange tot, wie könnt Ihr es wagen, einer Prinzessin so altes Gebäck anzubieten!"
Da klingt die Prinzessin sehr überheblich und eingebildet. An sich okay. Aber in einer Kindergeschichte sollte den Kindern mMn am Ende klar werden, dass so ein Verhalten nicht so prickelnd ist.

Das sind erst mal 2 Stellen. Ich weiß ja nicht, ob du eine Kindergeschichte daraus machen möchtest. Und nachher hab ich dir alle Stellen rausgesucht und dann heißt es: nee, soll keine Kindergeschichte werden.
Da hätte ich mir die ganze Mühe umsonst gemacht. Muss ja nicht sein ;)
Aber wenn du dich entschließen solltest, die Geschichte für Kinder umzuschreiben, sag mir Bescheid, ich such dir dann gerne noch weitere Stellen raus.

tschüß

 

Hi,
super, die vielen Anregungen. Also, die Geschichte ist entstanden unter dem Motto "Märchen zum Gesundwerden" und sollte eine Persiflage auf die grimmsche Märchenwelt werden, locker so dahingeschrieben, ohne viel Neuem oder gar Tiefgang. Als Kindergeschichte möchte ich sie nicht sehen, könnte allerdings eine Variante zum Üben überarbeiten, gute Idee. Vielleicht noch eine Variante für Erwachsene. Die Idee mit der Kaffefahrt ist so ziemlich das lustigste, aber wirklich ein Stilbruch. Also ich muss noch mal darüber nachdenken.
Danke Euch allen für das ehrliche Feedback!
Tamara

 

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