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Das Knistern im Feuer

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23.11.2012
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Das Knistern im Feuer

Als die Unterrichtsstunde endlich zu Ende war, packte Sam seine Sachen und begab sich unauffällig zu Tür. Ohne sich zu verabschieden, verschwand der sonst zurückhaltende Junge als erster im Tumult auf dem Flur. Auf dem Weg in den Wald machte sich die Kälte in seinem erröteten Gesicht bemerkbar. Die Bäume waren inzwischen schon nackt und das Baumgerippe machte Sam Angst und faszinierte ihn zugleich. Der steile und verschneite Weg strengte Sam an, doch er genoss die Ruhe im Wald, denn sie beruhigte ihn. Er dachte wenig nach, er war wie hypnotisiert von dem Geräusch seiner Schritte, welche die Schneedecke zerdrückten.

Nach 3 Stunden Wandern erreichte Sam einen Ort den er für geeignet hielt, ein tödlicher Abhang der den Berg von der Stadt abgrenzt. Ein dichter Nebel umschlang die Häuser in der Tiefe und Sam genoss den Ausblick auf die weiße Stadt. Die Dunkelheit brach herein und ein Wolfsrudel heulte den Mond und die vielen Sterne an. Sam entfachte ein Feuer und beschloss bis Mitternacht zu warten.
Erschöpft saß er am warmen Feuer, schrieb in seinem Tagebuch und verbrachte so die Zeit. Kurz vor Mitternacht schrieb er sein letztes Wort und legte das Tagebuch auf den verschneiten Boden. Das Knistern der Zweige im Feuer erweckte den Anschein lauter zu werden, als wollte es Sam aufhalten. Er begab sich zitternd zum Abhang und sah am wolkenlosen Himmel eine Sternschnuppe, wie für ihn bestimmt. Sam entspannte sich. Für einen Augenblick schien es als ob die Zeit für ihn stehengeblieben sei, er versuchte an etwas Schönes zu denken. Er erinnerte sich an seine Kindheit, als sein Vater noch lebte.

Er dachte an den Tag, an dem sie beide zusammen zelten waren und sich ein Schneehase bis auf einige Zentimeter an seinen Zelt herangetraut hatte, Sam fand es beeindruckend wie mutig der Hase war. Er dachte an seinen ersten Schultag, als ihm sein Vater ein neues Fahrrad schenkte, an seinen ersten Kuss, mit der Nachbarstochter Emma und an die Beerdigung seines Vaters. Augenblicklich schossen im tausende Erinnerungen durch den Kopf und eine Träne floss ihm über die Wange.
Angsterfüllt beschloss er noch einmal zurück zu gehen und das Grab seines Vaters zu besuchen, diese Entscheidung beruhigte ihn und sein Herz schlug wieder langsamer. Sam füllte sich wie neugeboren, seit langem wollte er wieder glücklich werden. Urplötzlich wehte eine heftige Windböe von hinten und Sam verlor die Balance, er konnte sich nicht mehr halten und mit einem kurzen Schrei verschwand er im dichten Nebel.

 
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Hallo JuicyLung

Deine Überschrift hat mich angesprochen und ich war vom unerwarteten Ende überrascht.

Leider fällt es mir schwer, für deinen Protagonisten Mitgefühl zu entwickeln. Ich kann seinen Schmerz nicht nachempfinden. Als er zum Schluss abstürzte, habe ich gedacht: Dumm gelaufen. Aber so soll es ja nicht sein.

Für einen geplanten Suizid fehlen mir ein wenig die Informationen, warum Sam überhaupt solche Gedanken hegt. Ich konnte nichts von seinem Konflikt spüren/lesen. Die Rückblende an den Tod des Vaters (beziehungsweise sein Grab), reichte immerhin aus, ihm seinen Lebenswillen zurückzugeben. Warum wollte er dann sterben?

Dein Protagonist hat von Anbeginn keinen Zweifel daran gelassen, dass er es nicht durchziehen würde. War es gewollt, dann ist es zwar gelungen, aber die Geschichte gleicht einem Plot. Sie will immer noch geschrieben werden. Ansonsten habe ich den Eindruck, dass sie allein für das Ende entstand.

Rein gefühlsmäßig würde ich meinen, hast du sie auch an der falschen Stelle begonnen.

Das Knistern der Zweige im Feuer erweckte den Anschein lauter zu werden, als wollte es Sam aufhalten. Er begab sich zitternd zum Abhang und sah am wolkenlosen Himmel eine Sternschnuppe, wie für ihn bestimmt. Sam entspannte sich. Für einen Augenblick schien es als ob die Zeit für ihn stehengeblieben sei

Dieser Ausschnitt gefällt mir. Ich finde sie schön beschrieben, auch wenn ein klein wenig verbessert werden müsste, aber sie erweckt in mir ein Bild, hier kann ich ihn vor mir sehen.

(Das ist allein meine Meinung und sie muss nicht mit denen der Anderen übereinstimmen.)

Auf Rechtschreibung und Grammatik möchte ich jetzt nicht weiter eingehen.


LG
Nachtschatten

 

Hallo Nachtschatten, erst einmal Vielen Dank für deine Mühe meine KG gelesen zu haben.
Du hast wohl recht, ich hätte mehr auf die Gründe eingehen sollen, dadruch könnte man Mitgefühl für Sam entwickeln. Ich hatte mir aber gedacht, dass sich der Leser nach der Geschichte "Warum wollte er sterben?" fragen sollte ohne wirklich eine Antwort zu bekommen, so ist es oft bei einem echten Suizid. War wohl keine so gute Idee. Ich schreibe noch nicht so lange. (Auch wenn ich es schon immer tun wollte)

Ist die Rechtschreibung und Grammatik wirklich so schlecht? :)


Liebe Grüße
Juicy

 
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Hi Nachtschatten ich habe den Link beim ersten Lesen nicht gesehen, danke dafür. Der Ratgeber zeigt schon ganz deutlich was in meiner Geschichte nicht stimmt. Ich werde sie aber vorerst nicht bearbeiten sondern ein anderes Thema zum schreiben finden, Suizid ist dann doch zu komplex.


p.s. wie sucht/findet ihr eigentlich die Themen für eure Geschichten?

 

Hi JuicyLung,

willkommen im Forum. Ok, ich hab deinen letzten Komm gelesen, dann breiten wir den Mantel des Schweigens über deinen Einstand. ;) Das ist eine gute Idee, leg mal das Suizidthema weeeeit zur Seite, das ist eine echte Anfängerfalle.
Ein guter Tipp ist: schreib über was, womit du dich auskennst. Vielleicht nicht etwas Selbsterlebtes, es sei denn, du kannst Kritik trotzdem gut wegstecken. (Wenn sich jemand meldet und sagt "die Figur ist ja wohl komplett bescheuert" und in dieser Figur steckt der Autor selbst, dann löst das bei den meisten Autoren Stress aus ...)
"Deine Themen" sind die Sachen, die dich interessieren. Was liest du selber gern, worüber denkst du nach, was beschäftigt dich?

Viel Spaß hier im Forum,
LG, MG

 
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Hallo JuicyLung

Hi Nachtschatten ich habe den Link beim ersten Lesen nicht gesehen, danke dafür.

Ich habe ihn später eingefügt, weil später erst gefunden. :)

Ich werde sie aber vorerst nicht bearbeiten sondern ein anderes Thema zum schreiben finden

Finde ich toll.

wie sucht/findet ihr eigentlich die Themen für eure Geschichten?

Möchtegern hat viele wertvolle Tipps gegeben. Ansonsten kann manchmal ein Gegenstand, ein Gespräch, ein Erlebnis zu einer Geschichte werden. :)
Schreibe über das was du kannst, zwinge dich nicht zu dem, was du erträumst.

LG
Nachtschatten

 

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