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Das Kleinod vom Flohmarkt

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21.04.2016
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Das Kleinod vom Flohmarkt

Ist das herrlich! Ich genieße es, allein zu sein. Strecke und räkele mich auf dem Liegestuhl im Schatten eines sanft hin und her wogenden Blätterdaches unseres alten Kirschbaums. Jürgen, mein Mann, ist heute Morgen mit drei Angelkollegen nach – ich weiß gar nicht mehr wohin – gefahren, um für drei Tage nur unter Männern zu sein. Mit allem, was dazugehört. Unsere Kinder Jens und Sabrina sind noch bis nächsten Samstag im Zeltlager auf Amrum. Und ich, ich bin allein.

Ich gehe in die Küche, um mir ein großes Glas Eistee zu holen. Dort angekommen, leuchtet mein Handy auf. Ich schaue drauf. Ach ja, ein Termin. Heute ist auf dem Unigelände großer Flohmarkt. Will ich überhaupt noch dort hin? Eigentlich habe ich ja schon genug Krimskrams in den Ecken herumstehen. Ach, was soll´s. Man kann ja mal gucken.

Da ich es nicht weit habe, bin ich schon nach zehn Minuten dort angekommen und enttäuscht, was sich hier so bietet. Flohmarkt, im herkömmlichen Sinn, ist das nun wirklich nicht mehr. Jede Menge fliegende Händler, die Tand für relativ viel Geld anbieten und dazu noch glauben machen wollen, dass man das Schnäppchen seines Lebens tätigen könne. Ich schlendere von Stand zu Stand, nehme das ein oder andere Stehrümchen in die Hand und stelle es misslaunig wieder zurück. Lohnt sich einfach nicht.

Gerade, als ich den Flohmarkt verlassen will, fällt mein Blick auf einen Verkaufsstand, der sich auffällig von all den anderen unterscheidet. Eigentlich ist es nur ein Küchentisch, bestückt mit etwa hundert Spielzeugbrunnen. Mein Interesse erlischt schlagartig. Doch noch ehe ich mich abwenden kann, drückt ein charismatischer Mann seine Kippe aus, lächelt mich offenherzig an und meint: „Nun, Gnädigste, an einem meiner Brunnen interessiert?“
„Eher nicht! Vielen Dank.“
„Das sollten Sie aber. Es handelt sich um Jungbrunnen.“
„Jungbrunnen, dass ich nicht lache. Soweit ich weiß, kann es – wenn überhaupt – nur einen davon geben. Bestimmt nicht in so inflationärer Menge. Selbst, wenn all diese Brunnen tatsächlich Jungbrunnen wären, kann ich mir kaum vorstellen, wie man in ihnen untertauchen könnte.“
„Ich merke, Sie sind mit scharfem Verstand gesegnet. Allerdings kennen Sie nicht das Geheimnis der Brunnen. Schauen Sie sie doch einmal ganz genau an. Nun, was sehen Sie?“

„Na, Spielzeugbrunnen, die jeweils auf ein Stück Pergamentpapier geklebt wurden. Ach, Halt, da ist noch etwas. Wenn ich das richtig sehe, ist jeder Brunnen mit einem Datum und einer Uhrzeit versehen.“

„Sehr gut beobachtet. Diese Beschriftung hat eine besondere Bewandtnis. Jeweils an dem vorgesehenen Datum und um die entsprechende Uhrzeit, muss man den Brunnen ist den Garten stellen, sich abwenden und wenn man sich wieder umdreht, sieht man einen Jungbrunnen von einem Meter Durchmesser und einem Meter Höhe vor sich. Außerdem ist er randvoll mit Wasser. Dann gilt es zu handeln.“

„Sie halten mich wohl für blöd, dass ich Ihnen einen solchen Stuss abkaufe.“
Aber irgendwie ist mein Interesse geweckt. Also frage ich: „Was soll eines dieser guten Stücke so kosten?“

„Nicht viel. Nur 100,00 €. Schauen Sie mal, in jedem dieser Kleinode befindet sich eine genaue Anweisung zur Handhabung. Wenn Sie sich strikt daran halten, steht einer Verjüngung nichts mehr im Wege.“

Ich weiß nicht warum; ich bin geneigt, diesen Handel einzugehen. Unser Wortgefecht hat eine Menge neugieriger Menschen, vor allen Dingen Frauen, angelockt. Schon wollen die ersten drei kaufen.

„Halt, halt, meine Damen.“ Er hebt beschwichtigend die Hände und sieht mich aufmunternd an: „Sie sind diejenige, die als erste einen Brunnen erwerben kann. Greifen Sie zu, meine Teuerste. Wollen Sie den Brunnen mit dem heutigen Datum? Dann müssen Sie sich aber sputen. Denn schon in einer Stunde müssen Sie bereit sein.“

Der Händler schaut mir tief in die Augen und überreicht mir besagten Brunnen. Ich kann nicht anders, suche in all meinen Taschen herum und bringe es nur auf 95,00 €. Eine aufgedonnerte Blondine neben mir wird ungeduldig, drückt mir 5,00 € in die Faust und blafft mich an: „Nun, machen Sie schon. Ich kann hier nicht ewig warten.“

Der Handel ist perfekt.

Ich schaue auf das soeben erworbene Kleinod und strebe eilig nach Hause. Dort angekommen, stelle ich den Brunnen auf den Küchentisch und klaube die Anleitung aus dem Inneren. Ich lese: Anleitung zur Verjüngung eines jeden Lebewesens –unbedingt präzise einzuhalten. Am nämlichen Tag, zur nämlichen Uhrzeit, muss der Jungbrunnen in einen Garten verbracht werden. Wenn man ihn standfest platziert hat, drehe man sich um und nach fünfzig Sekunden, retour. Alsdann ist der Brunnen gewachsen – Ausmaße: ein Meter Tiefe und ein Meter Durchmesser. Er ist voll mit Wasser. Ab jetzt hat man noch genau zwei Minuten und fünf Sekunden Zeit, einzutauchen. Nach fünf Sekunden findet jeweils in drei Sekunden eine Verjüngung um ein Jahr statt. Es ist also möglich – maximal vierzig Jahre jünger zu werden. Wenn die gewünschte Zeit um ist, steige man umgehend aus dem Wasser und trockne sich peinlichst genau ab. Nicht ein einziges Tröpfchen darf am Körper haften bleiben. +++++++++++’’’’’’’’’’’*****. Der letzte Satz ist so klein geschrieben, dass ich ihn ohne Lupe nicht lesen kann.

Jetzt wird es aber Zeit. Ich ziehe mich aus, streife meinen Schmuck ab und hänge mir ein Badetuch um. Dann nehme ich den Brunnen, stelle ihn neben die Sonnenliege unter den Kirschbaum und verfahre wie vorgegeben.

Tatsächlich, nach fünfzig Sekunden steht ein ausgewachsener Brunnen vor mir. Schnell lasse ich das Badetuch auf die Erde fallen, stelle meine Stoppuhr auf eine Minute und fünf Sekunden (die brauche ich, um mich ins Wasser gleiten zu lassen) und hoffe, nach sechzig Sekunden um zwanzig Jahre jünger dem Nass zu entsteigen. Das Wasser ist herrlich. Wunderbar temperiert umspielt es meinen Körper. Zarter Maiglöckchenduft umschmeichelt meine Nase. Ich halte die Luft an und tauche unter. Schließlich soll alles zwanzig Jahre jünger werden. Dann lasse ich mich treiben. Das schrille Geläut meiner Stoppuhr holt mich zurück in die Wirklichkeit. Schnell entspringe ich dem Brunnen und trockne mich mit allergrößter Sorgfalt ab, so dass auch nicht ein winziges Tröpflein übersehen wird.

Jetzt bin ich aber gespannt. Splitterfasernackt renne ich zum Wandspiegel in der Diele. Wow, das ist ja wohl gelungen. Ich betrachte mich von oben bis unten und von vorne bis hinten. Ich bin runderneuert. Alles ist zwanzig Jahre jünger. Ich kann es kaum fassen. Was wohl Jürgen dazu sagen wird? Oder gar die Kinder, wenn sie eine so jugendliche Mama vorfinden. Oder meine Freundin Rita. Die wird vor Neid erblassen und sofort die Anschrift meines Schönheitschirurgen haben wollen.
Da fällt mir mein Kleid ein, das ich seit neunzehn Jahren nicht mehr angezogen habe, weil es viel zu eng geworden war. Ob es jetzt wohl wieder passt?
Da hängt es ja. Ich schnappe es und stülpe es mir über. Ist ja der helle Wahnsinn. Es sitzt wie angegossen, ohne zu zwicken.

Ich gehe in die Küche, um mein Hochgefühl mit einem guten Gläschen Rotwein abzurunden. In diesem Moment fährt eine Windböe durch das Küchenfenster und weht die auf dem Küchentisch liegende Anweisung direkt vor meine Füße. Ordnungsliebend, wie ich bin, hebe ich sie auf und werfe einen Blick darauf. Der letzte, winzig klein und unleserlich geschriebene Satz steht da, wie alle anderen. Ich lese: Um die Verjüngungswirkung aufrecht zu erhalten, ist es unerlässlich, die Prozedur jeden Tag – wie vorgegeben – zu wiederholen.

Ich bin irritiert. Starre noch eine Weile auf die Anweisung und dann fällt mein Blick in den brunnenlosen Garten.

 

Hallo Kapèwa,

eine schöne Kurzgeschichte mit Phantastik-Elementen. Eine Frau erwirbt einen Jungbrunnen, verjüngt sich, ließt das Kleingedruckte nicht, erfährt zum Schluss, sie müsste die Prozedur täglich wiederholen, doch einen weiteren Jungbrunnen hat sie (noch) nicht.

Halbwegs offener Einstieg, halbwegs offenes Ende. Schon mal zwei Kriterien der KG erfüllt.
Für meinen Geschmack brauchst du zu lange, um zum Punkt Punkt Punkt zu kommen. Erzähl mir lieber in einem Absatz, wie deine Frau sich mit den Folgen des Alters herumschlägt. »Wie jeden Sonntag« könntest du schreiben »... gehe ich auf den Flohmarkt«. Dann sparst du dir diesen Absatz, wo sie in der Kücher herumsucht. Deine Geschichte nämlich geht erst wirklich los, als deine Protagonistin auf die merkwürdigen Brunnen aufmerksam wird.

Gemischtes:

Stehrümchen

schönes Wort :-)

Eigentlich ist es nur ein Küchentisch, bestückt mit etwa hundert Spielzeugbrunnen.

gefällt mir als Wimmelbild

Mein Interesse erlischt schlagartig.

Und meines erlischt, wenn ich solche Sätze lese. Stell dir vor, dass ich als Leser die Geschichte durch den Kopf deiner Protagonistin erlebe. Je interessierter du sie machst (es muss natürlich glaubwürdig bleiben) desto interessierter machst du mich. Umgekehrt verhält es sich aber leider genauso.

Ach, Halt, da ist noch etwas. Wenn ich das richtig sehe, ist jeder Brunnen mit einem Datum und einer Uhrzeit versehen.

Hier hast du die Info etwas zu offensichtlich verpackt. Du brauchst einen Hauptsatz, in dem sie sich mit dem Verkäufer streitet und erzählst die Information dann im Nebensatz. Solche Infos nie im Hauptsatz bringen, wenn sie nicht gerade innerhalb eines Konflikts wie Munition verfeuert werden, sondern nur den Zweck des Informierens haben.

Nach fünf Sekunden findet jeweils in drei Sekunden eine Verjüngung um ein Jahr statt.

Zu nah am Detail. Bei so vielen Zahlen verliere ich den Überblick, und ich bin sicher, das möchtest du nicht.

+++++++++++’’’’’’’’’’’*****.

mach das lieber mit kleiner Schriftart. Pt. 1 oder so.

Wird wohl nicht so wichtig sein.

offensichtlicher Hinweis. Bitte auch besser verpacken.

Liebe Kapèwa,

wenn du die Kurzgeschichte am Anfang noch etwas straffst, wird ein Sneaker draus. Dein Stil muss sich meines Erachtens noch um ein Gutteil verbessern, aber das ist für m. E. zweitrangig. Ein ebenfalls Wandernder teilt dir mit: Du bist auf einem guten Weg.

LG
Carlo

 

Ich schlendere von Stand zu Stand, nehme das ein oder andere Stehrümchen in die Hand und stelle es misslaunig wieder zurück.

Hallo KPW1202,

ich vermute mal, dass Du (zumindest schon mal) in einer Verwaltung gearbeitet hast, denn wenigstens zwo Formulierungen klingen wie typisches Verwaltungsdeutsch, zum ersten

…, dass man das Schnäppchen seines Lebens tätigen könne.
und dann
..., muss der Jungbrunnen in einen Garten verbracht werden.

Wenn man schlicht was einkauft oder von A nach B (und sei‘s der eigene Garten) bringt.

Aber auch gelegentliche Substantivierung zählt zum Verwaltungsdeutsch, etwa hier

Ich genieße das Alleinsein
wenn doch Verbalisierung als literarisch gilt. Und in der Tat klingt doch „ich genieße (es), allein zu sein.“

Und da weißtu nicht, was einem so alles vorgegaukelt wird, dass gleich ein Folgegeschäft dem ursprünglichen zwingend folgen muss (oft im Kleingedruckten verborgen, das der durchschnittliche Kunde gerne „überfliegt“, statt zu lesen)?!

Wie dem auch sei, die Geschichte gefällt einem, der selbst „echte“ Flohmärkte mit Laiendarstellern meidet, weil sie auch die Mär vom Jungbrunnen aktualisiert und den modernen Zeitdruck mit der uralten Leichtgläubigkeit verbindet.

Auch die Sturzflut an Rechtschreibschnitzern ist eingedämmt – wenn auch noch nicht auf ein Minimum beschränkt. Aber zuerst was ganz triviales, denn

Ist das herrlich.
klingt nach mehr als einer bloßen Aussage. Für Ausrufe wie diesen haben wir doch ein besonderes Zeichen … (weiter unten ähnlich!, wenn es heißt für die zwote Ellipse
„Eher nicht. Vielen Dank.“

Jetzt kommt – wie vor ein paar Tagen mit dem „seitdem“ - die Rechtschreibreform durch
Will ich überhaupt noch dort hin?
Denn „dorthin“ wird auch zusammengeschrieben. (ich schau al nach, ob ich nicht ne neuere Veröffentlichung des Rates für Rechtschreibung find, wo die Regeln zur Zusammenschreibung erklärt sind. Zum Teil verursacht die Dudenredaktion die Misere selbst, wenn sie beide - auseinander- wie zusammen
- zulässt. Als Beispiel fällt mir jetzt unterm Schreiben nur "davo kommen" und "davonkommen" ein, wobei da auch unterschiedliche Bedeutungen drin enthalten sind in den unterschiedlichen Schreibweisen. Ein aktuelles Beispiel: "Da bistu aber einem Stich soeben davongekommen", aber "Die Wespe, davon kommt der Stich". Wie gesagt, ich guck nach.)

„Nicht viel. Nur 100,00[...]€.
immer eine Leertaste zwischen Wert (100, nachher noch 95 und 5 und Währungssymbol €(, auch ggfs. bei Centwerten wie 1,11 €

Der Händler schaut mir tief in die Augen und streckt mir besagten Brunnen entgegen.
Nee, er „streckt“ Dir die Arme entgegen, den Brunnen hält er Dir entgegen – oder kannstu einen Brunnen strecken wie etwa einen Arm, einen Hals oder gar die Suppe?

„Nun, machen Sie schon, Ich kann hier nicht ewig warten.“
Entweder „ich“ mit Minuskel oder nach „schon“ ein Punkt!

Hab ich schon gesagt, dass es was werden wird? Sag ich's halt nochmal (nochmal so'ne Sache - bis vor kurzem lag der Unterschied zwischen zusammen- und auseinander zu schreiben in der Begründung, "noch mal" sei ein verkürztes "noch einmal" - und daran hat sich - eigentlich - nix geändert, außer, dass man es nun immer zusammenschreiben soll.)

Bis bald

Friedel

 

Hallo Carlo Zwei,
habe erst jetzt die Zeit gefunden, Dir zu antworten. Vielen lieben Dank dafür, dass Du mich als Wanderer siehst. Das ist eine schöne Beschreibung.

Zu nah am Detail. Bei so vielen Zahlen verliere ich den Überblick, und ich bin sicher, das möchtest du nicht.
Genau dieses Details finde ich wichtig, um zu zeigen, dass alles punktgenau eingehalten werden muss, um die erwünschte Wirkung zu erzielen. Ist etwas langatmig, aber wichtig.
mach das lieber mit kleiner Schriftart. Pt. 1 oder so.
Hätte man so machen können. Bin ich nicht drauf gekommen.
Noch mal danke für Dein Feedback.

Schönen Restsonntag

Irma


Hallo Friedrichard,

auch Dir vielen Dank für deine Ausführungen. Zunächst einmal Neugier: Du kennst Dich unglaublich gut mit unserer Rechtschreibung aus. Bist Du Lehrer. Musst nicht antworten.

Nun zu Deinen Anmerkungen: Ja, ich bin ein "Verwaltungsmensch". Schleicht sich immer wieder bei mir ein.

Denn „dorthin“ wird auch zusammengeschrieben. (ich schau al nach, ob ich nicht ne neuere Veröffentlichung des Rates für Rechtschreibung find, wo die Regeln zur Zusammenschreibung erklärt sind.
Dort hin habe ich nicht geändert, weil ich es nicht für unbedingt falsch halte.

immer eine Leertaste zwischen Wert (100, nachher noch 95 und 5 und Währungssymbol €(, auch ggfs. bei Centwerten wie 1,11 €
Ist korrigiert.

Entweder „ich“ mit Minuskel oder nach „schon“ ein Punkt!
War reine Flüchtigkeit. Ist geändert.

Ich bin voll und ganz auf Deiner Seite, was die Zusammen- und Getrenntschreibung angeht. Ist sehr unübersichtlich geworden. Eigentlich mache ich das aus dem Bauch heraus und liege damit nicht immer richtig. Sei es drum.

Liebe Grüße

Irma

 
Zuletzt bearbeitet:

. Bist Du Lehrer. Musst nicht antworten.

Nee, mein letzter KLassenlehrer auf der Realschule hatte meinen Ältern empfohlen, mich auf Lehramt studieren zu lassen. Er wurde sogar sehr konkret, Deutsch und Geschichte - und, davon bin ich überzeugt - ich hätte schon aus reiner Sturheit dergleichen gepackt. Aber der kleine Friedel wollte sich nie mit seinesgleichen rumschlagen müssen und wurde dann nach einer kaufm. und einer Facharbeiterausbildung ein Opfer des zwoten Bildungswegs. Na, Leiter Finanzen und Rechnungsunwesen ist ja auch was. Ahja, ein Hauch von Pädagogik gab's dann doch noch, als Ausbildungsleiter in einem Großbetrieb des Gesundheitsunwesens als Ausbilder + Ausbildungsleiter für'n kaufm. und Verwaltungsbereich.

Tschüss und bis bald

Friedel

Nachtrag, heute, 20. 8.18

ich
Denn „dorthin“ wird auch zusammengeschrieben. (ich schau al nach, ob ich nicht ne neuere Veröffentlichung des Rates für Rechtschreibung find, wo die Regeln zur Zusammenschreibung erklärt sind.
Du
Dort hin habe ich nicht geändert, weil ich es nicht für unbedingt falsch halte.
Recht hastu,

liebe Irma -

und inzwischen hab ich einiges gefunden zu Zusammen- und Getrenntschreibung:

„Grundsätzlich gilt:
Die Bestandteile von Wortgruppen werden getrennt geschrieben.
Die Bestandteile von Zusammensetzungen werden zusammengeschrieben“,

heißt es von der Dudenredaktion*, und sie fährt mit den wenig befriedigenden Worten: „Allerdings ist die Unterscheidung von Wortgruppen und Zusammensetzungen nicht immer eindeutig möglich. Wo die nachstehenden Hinweise und das amtliche Regelwerk keine Klarheit schaffen, sollte sowohl Getrenntschreibung als auch Zusammenschreibung toleriert werden“, was immerhin den Kopf auf dem Nagel trifft. Denn auch die letzte Veröffentlichung des Rechtschreiberates (keine Bange, ist kein Überbleibsel einer Räterepublik) „Regeln und Wörterverzeichnis. Aktualisierte Fassung des amtlichen Regelwerks entsprechend den Empfehlungen des Rats für deutsche Rechtschreibung 2016“, Mannheim 2018** „regelt“ in Teil B (aaO S. 33 ff.) Auseinander- und Zusammenschreibung, ohne dass der eine oder die andere unbedingt damit weiterkäme

* https://www.duden.de/sprachwissen/rechtschreibregeln/getrennt-und-zusammenschreibung

** http://www.rechtschreibrat.com/DOX/rfdr_Regeln_2016_redigiert_2018.pdf

weiter Informationen unter: https://grammis.ids-mannheim.de//rechtschreibung

 

Lieber Friedel,

ich danke Dir recht herzlich, dass Du Dir solche Mühe gemacht hast. Werde die entsprechenden Seiten ansehen. Ob ich dann klüger bin, wird sich zeigen.
Ich finde es super, dass Du Dich so reinhängst.

Liebe Grüße

Irma

 

Hallo @KPW1202,

ich wusste nicht, was Kleinod und Tand ist. Dann zu lesen, dass es sich um eher altertümliche Begriffe handelt, wirkte gleich wie ein Jungbrunnen – ich bin einfach zu jung, um diese Wörter zu kennen. Ja, genauso muss es sein. :shy:


Ich genieße es, allein zu sein Strecke und räkele mich
Fehlendes Satzzeichen nach „zu sein“.


Im ersten Absatz kommt dreimal das Wort „allein“ vor. Daran könntest du schrauben.


Unsere Kinder Jens und Sabrina sind noch bis nächsten Samstag im Zeltlager auf Amrum.
Liegt der Text bei dir schon etwas länger in der Schublade? Die Namen passen eher in die Generation der heute 35-45-Jährigen.


Ach, was soll ´s. Man kann ja mal gucken.
Leerzeichen vor dem Apostroph muss weg. Warum nicht: „Ich kann ja mal gucken.“ Wäre weniger distanziert.


Da ich es nicht weit habe, bin ich schon nach zehn Minuten dort angekommen und enttäuscht.
Sie ist enttäuscht, weil es nicht weiter entfernt ist? :schiel: Kausalität vllt. verdeutlichen.


„Das sollten Sie aber. Es handelt sich um Jungbrunnen.“
Was für eine Unverschämtheit, ihr das ins Gesicht zu sagen! :pah:


So weit ich weiß, kann es
Soweit


„ Was soll eines dieser guten Stücke so kosten?“
Leerzeichen vor „Was“.


Nur 100,00 €.
Was spricht gegen: „Nur (ein)hundert Euro.“?


Ich weiß nicht warum; ich bin geneigt, diesen Handel einzugehen.
Ich, als Leser, weiß es auch nicht! Und das ist für mich irgendwie der Knackpunkt. Du gibst keine Hinweise, dass sie mit ihrem Alter oder Aussehen unzufrieden ist. Weswegen ich ihre Überlegung, den absurden Handel einzugehen nicht nachvollziehen kann. Sie ist immerhin mit einem „scharfen Verstand gesegnet“. Eine verzweifelte Prota, die insgeheim nach einem Wundermittel sucht, wäre für mich überzeugender. Vielleicht führst du das zu Beginn deiner Geschichte noch etwas aus.


„ Sie sind diejenige, die als erste einen Brunnen erwerben kann.
Leerzeichen vor „Sie“.


bringe es nur auf 95,00 €. Eine aufgedonnerte Blondine neben mir wird ungeduldig, drückt mir 5,00 € in die Faust
Fünfundneunzig Euro; fünf Euro, fände ich vom Textbild her schöner und dem Leser zumutbar.


Der letzte Satz ist so klein geschrieben, dass ich ihn ohne Lupe nicht lesen kann. Gehe ich einfach drüber weg.
Den zweiten Satz würde ich streichen. Du verrätst zu viel.


Ich bin runderneuert.
Runderneuert, sagt man eher bei Reifen. Du meinst vllt. „rundum erneuert“. Oder „grunderneuert“.


Das ist aber mal jetzt seltsam.
Diesen Satz kannst du bitte ersatzlos streichen. Lese die Stelle einmal ohne diesen, sprachlich unschönen, Satz. Ist gleich flüssiger, oder?


Der letzte, winzigklein und unleserlich geschriebene Satz steht da, wie alle anderen.
Winzig klein

Das könntest du durch ihre verjüngten Augen erklären und durch eine zusätzliche Erwähnung ihrer „Altersgebrechen“ am Anfang, eine Ellipse bilden.

Die Pointe ist okay, wäre aber weniger offensichtlich, wenn du sparsamer mit den Hinweisen umgehen würdest. Zu ihrer Kaufintention habe ich dir oben schon was geschrieben. So weit, mein persönlicher Leseeindruck.


Viele Grüße und eine schöne Woche für dich!
wegen

 

Lieber Friedel,

Nee, mein letzter KLassenlehrer auf der Realschule hatte meinen Ältern empfohlen, mich auf Lehramt studieren zu lassen. Er wurde sogar sehr konkret, Deutsch und Geschichte - und, davon bin ich überzeugt - ich hätte schon aus reiner Sturheit dergleichen gepackt. Aber der kleine Friedel wollte sich nie mit seinesgleichen rumschlagen müssen und wurde dann nach einer kaufm. und einer Facharbeiterausbildung ein Opfer des zwoten Bildungswegs. Na, Leiter Finanzen und Rechnungsunwesen ist ja auch was. Ahja, ein Hauch von Pädagogik gab's dann doch noch, als Ausbildungsleiter in einem Großbetrieb des Gesundheitsunwesens als Ausbilder + Ausbildungsleiter für'n kaufm. und Verwaltungsbereich.
Passt auch gut zu Dir. Hatte ich gestern gar nicht gelesen.

Ich wünsche Dir einen schönen Tag
Irma


Hallo wegen,

ich wusste nicht, was Kleinod und Tand ist. Dann zu lesen, dass es sich um eher altertümliche Begriffe handelt, wirkte gleich wie ein Jungbrunnen – ich bin einfach zu jung, um diese Wörter zu kennen. Ja, genauso muss es sein. :shy:
Ich benutze gern altertümliche Ausdrücke. Nicht, weil ich altertümlich bin, sondern weil sie oft so treffend sind und nicht jedermann vertraut.
Liegt der Text bei dir schon etwas länger in der Schublade? Die Namen passen eher in die Generation der heute 35-45-Jährigen.
Der Text lag nicht schon lange in meiner Schublade. Warum soll man immer die heutigen Allerweltsnamen (ich nenne mal keine) benutzen?
Was für eine Unverschämtheit, ihr das ins Gesicht zu sagen! :pah:
Wenn man in die Jahre gekommen ist, kann einem so etwas schon mal passieren - oder?

Runderneuert, sagt man eher bei Reifen. Du meinst vllt. „rundum erneuert“. Oder „grunderneuert“.
Ich meine wirklich runderneuert. Sie denkt halt so.

Die kleinen Flüchtigkeits-, bzw. Formfehler habe ich behoben, einige Deiner Anregungen angenommen und anderes so belassen, wie es ursprünglich war.

Liebe Grüße und auch eine schöne Woche für Dich

KPW1202

 
Zuletzt bearbeitet:

Hey @KPW1202,

deine Rückmeldung klingt ein bisschen angesäuert. Ich wollte dir mit meinem Kommentar nicht auf den Schlips treten. Doch ein bisschen was möchte ich zu deinen Erklärungen noch nachschieben. Dann bin ich still und mach Platz für, ich gönne es dir, reichlich Lob-Kommentare.

wegen schrieb:
ich wusste nicht, was Kleinod und Tand ist. Dann zu lesen, dass es sich um eher altertümliche Begriffe handelt, wirkte gleich wie ein Jungbrunnen – ich bin einfach zu jung, um diese Wörter zu kennen. Ja, genauso muss es sein. :shy:

Ich benutze gern altertümliche Ausdrücke. Nicht, weil ich altertümlich bin, sondern weil sie oft so treffend sind und nicht jedermann vertraut.


Ich finde es prinzipiell super, wenn ein Autor das breite Spektrum seines Wortschatzes nutzt. Also bin ich (Frau, Mitte/Ende dreißig, nicht bildungsfern herangewachsen, ganz gut rum gekommen in der Welt) offensichtlich eine dieser „Jedermänner“ und vielleicht nicht deine Zielgruppe(?). Wie auch immer, ist ja kaum ein Thema, „jedermann“ kanns einfach überlesen und versteht die Handlung trotzdem.

wegen schrieb:
Liegt der Text bei dir schon etwas länger in der Schublade? Die Namen passen eher in die Generation der heute 35-45-Jährigen.

Der Text lag nicht schon lange in meiner Schublade. Warum soll man immer die heutigen Allerweltsnamen (ich nenne mal keine) benutzen?


Nee, man kann auch Allerweltsnamen von vor 30 Jahren benutzen. Aber m(!)Mn passiert da im Kopf des Lesers (unbewusst) eine zeitliche Verortung, das schiebt die ganze Geschichte 30 Jahre zurück, erzeugt Bilder, Erinnerungen. Und ich habe mich beim Lesen gefragt, ob das Absicht ist und nach dem Grund gesucht.

wegen schrieb:
Was für eine Unverschämtheit, ihr das ins Gesicht zu sagen! :pah:

Wenn man in die Jahre gekommen ist, kann einem so etwas schon mal passieren - oder?


!Notiz für mich: Mehr Zwinkersmileys setzen, damit die Leute meinen Humor verstehen.


wegen schrieb:
Runderneuert, sagt man eher bei Reifen. Du meinst vllt. „rundum erneuert“. Oder „grunderneuert“.

Ich meine wirklich runderneuert. Sie denkt halt so.


Tut mir leid, hier muss ich dir doch kurz auf den Schlips treten: Ist diese Erklärung dein Ernst?

Die kleinen Flüchtigkeits-, bzw. Formfehler habe ich behoben, einige Deiner Anregungen angenommen und anderes so belassen, wie es ursprünglich war.

Absolut in Ordnung für mich. Du bist der Chef in deiner Geschichte. Sind alles nur persönliche Eindrücke und Empfindungen.

Und falls du mal eine Geschichte eines anderen Autors kommentierst, siehst du es bestimmt auch so. :Pfeif:

Viele Grüße

wegen

 

Hallo wegen,

auch wenn es so klingt, ich bin keinesfalls wegen Deines Kommentars angesäuert. Ich bin einfach pragmatisch. Alles oK,

„Jedermänner“ und vielleicht nicht deine Zielgruppe(?). Wie auch immer, ist ja kaum ein Thema, „jedermann“ kanns einfach überlesen und versteht die Handlung trotzdem.
Da hast Du mich gründlich missverstanden: Ich meine Jedermann auf keinen Fall abwertend - eher so allgemein.

Nee, man kann auch Allerweltsnamen von vor 30 Jahren benutzen. Aber m(!)Mn passiert da im Kopf des Lesers (unbewusst) eine zeitliche Verortung, das schiebt die ganze Geschichte 30 Jahre zurück, erzeugt Bilder, Erinnerungen. Und ich habe mich beim Lesen gefragt, ob das Absicht ist und nach dem Grund gesucht.
Hätte ich so nicht erwartet. Die Geschichte spielt schon hier und heute.

Tut mir leid, hier muss ich dir doch kurz auf den Schlips treten: Ist diese Erklärung dein Ernst?
Ja.

Danke, für Dein neuerliches Eingehen auf meine Erklärungen.

Ich weiß noch nicht, ob ich andere Geschichten kommentieren werde. Da kämpfe ich noch ein wenig mit mir. Irgendwann wird´s schon werden.:hmm:

Liebe Grüße
KPW1202

 

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