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Das Kleeblatt

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03.04.2012
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Das Kleeblatt

Das Kleeblatt​

Ein Junge hatte ein vierblättriges Kleeblatt gefunden. Voller Stolz zeigte er es seinen Freunden mit einem Strahlen auf seinem Gesicht.
Die anderen waren neidisch und so machten sich sofort alle auf den Weg zur Wiese, an der der Junge seinen Fund gemacht hatte. Fieberhaft durchwühlten beinahe alle den Klee. Stundenlang ging das so, jedoch hatte keiner von ihnen Erfolg. Sie kamen wieder am nächsten Tag und auch am übernächsten und doch fand keiner wonach sie alle so sehnsüchtig suchten. Nach zwei Wochen gaben sie auf und waren neidischer auf ihren Freund als je zuvor.
Nur ein Junge, der sich schon die ganzen Tage merkwürdig verhalten hatte kehrte immer wieder zu dieser Wiese zurück.


Zwei Wochen später trafen sich alle Freunde wieder und der ehemals so stolze und glückliche Junge hatte Tränen in seinen Augen. Was denn los wäre wollten die anderen wissen. Sein vierblättriges Kleeblatt war kaputt, verwelkt in sich zusammengeschrumpft weil er es achtlos hatte liegen lassen, er hatte vor allem stolz herumerzählen vergessen sich auch nur einmal darum zu kümmern.


Da grinsten sie alle schadenfroh und alles schien wie vorher. Nur der eine Junge, der sich schon vorher so merkwürdig verhalten hatte, stimmte nicht mit ein. Was denn mit ihm los sei wollten seine Freunde wissen. Er sagte ihnen, sie sollen doch bitte alle mit ihm mitkommen, dann würde er es ihnen erklären.


Alle folgten ihm zur Wiese, wo er ihnen ein Kleeblatt inmitten der vielen zeigte. Großes Unverständnis herrschte allenthalben und einer fragte ihn schließlich, was denn wäre, schließlich sei das ja nichts weiter als ein ganz normales Kleeblatt unter so vielen.

Worauf der Junge erwiderte:
"Wirklich? Es ist prächtig gewachsen. Es hat eine wunderschöne Farbe trotz eines kleinen Makels, seht ihr die kleine braune Stelle? Ganz von alleine ist aus ihm das geworden was es ist und doch kann ich es hegen und pflegen und ihm damit gutes tun. Nie käme ich auf die Idee es auszureißen um es nur für mich zu haben. Ich habe die Gewissheit dass es sich auch seiner einzigartigen Schönheit erfreut wenn ich nicht da bin und doch kann ich immer wieder kommen und es immer wieder betrachten. Jedes Mal wenn ich wiederkomme erkenne ich es sofort, es ist für mich einfach etwas ganz besonderes. Ihr jedoch habt auf eurer Suche Hunderte von besonderen Kleeblättern nicht gesehen und einfach nur zertrampelt. Nicht gesehen habt ihr viele außergewöhnlich schöne Kleeblätter. Gesucht habt ihr nur eine Kopie von etwas, was ein anderer hatte, besitzen hättet ihr das auch wollen nur weil er es auch hatte. Genau wie ihm wäre es euch nicht um das Kleeblatt selbst gegangen. Und jetzt glaubt ihr euch zu freuen, nur weil er auch nicht mehr besitzt was ihr zu besitzen begehrt habt."

Alle schüttelten nur den Kopf und konnten den Jungen nicht verstehen. Und doch waren sie neidisch auf ihn, denn auch wenn sie es nicht verstehen konnten, so war es doch unübersehbar: Er war richtig glücklich.

 

Herzlich willkommen,

Ich bin mir nicht wirklich sicher, ob die Rubrik die passende ist, jedoch habe ich jetzt auch keine Rubrik gefunden, die mir auf den ersten Blick zutreffender erschien.
Weiterhin sei gesagt, dass dies der erste Versuch einer (kurzen) Kurzgeschichte von mir überhaupt war in dieser Art... und ich nichtmal weiß ob es nicht auch der letzte ist.
Solche Anmerkungen bitte immer in einen Extrabeitrag unter die Geschichte.

 

Hallo Stefan

Du übst dich da auf den Spuren von Alain de Botton, der als Schriftsteller schon verschiedene philosophische Themen abhandelte, so auch über das Glück. Ein eigentlich nie fassbares Unterfangen, da sich solches nicht fixieren lässt.

Was mir an deinen Ausführungen gefällt, ist die schlichte Auflösung, welche du setztest. Über weite Strecken dachte ich, wie soll sich der philosophische Brückenschlag einstellen, doch im Schlusssatz zeigte es sich. Der Junge war glücklich, auch wenn ihn die andern für seine Empfindung nicht verstehen konnten.

Als Kurzgeschichte dünkt es mich allerdings etwas unausgereift. Es hat zwar eine flaue Handlung, doch was fehlt ist Spannung. Eine Geschichte sollte, auch wenn sie noch so kurz ist, doch eine gewisse Faszination auslösen. Vielleicht fällt dir ja noch der eine oder Gedankengang ein, damit du sie aufpeppen könntest.

Schöne Grüsse

Anakreon

 

Hallo Stefan!

Herzlich willkommen hier!

Zwei Wochen später trafen sich alle Freunde wieder und der ehemals so stolze und glückliche Junge hatte Tränen in seinen Augen. Was denn los wäre wollten die anderen wissen. Sein vierblättriges Kleeblatt war kaputt, verwelkt in sich zusammengeschrumpft weil er es achtlos hatte liegen lassen, er hatte vor allem stolz herumerzählen vergessen sich auch nur einmal darum zu kümmern.

Nach diesem Absatz war für mich die Geschichte zu Ende, zumindest der philosophische Gedanke abgehandelt, und ich fragte mich, was kommt nun noch?

Was dann folgt, ist tatsächlich eine andere, eine weitere Betrachtung zum Thema Glück.

Aber dennoch, habe deinen Erstling hier gern gelesen.

Gruß

Asterix

 

Mir geht's eher wie Asterix und mich hat die trockene und doch zugleich märchenhafte Einleitung "rein"gezogen,

lieber Stefan,
und damit erst mal herzlich willkommen hierorts!,

wehalb ich mich auf ein paar Bemerkungen beschränken kann und will:

Voller Stolz zeigte er es seinen Freunden mit einem Strahlen auf seinem Gesicht.
Nun ja, bisschen viel Pronomen. Zumindest das letzte wäre entbehrlich und könnte durch den bestimmten Artikel ersetzt werden, denn mit wessen Geischt könnte unser Held denn sonst noch strahlen?

... und doch fand keinerKOMMA wonach sie alle so sehnsüchtig suchten.
Relativsatz!

Nur ein Junge, der sich schon die ganzen Tage merkwürdig verhalten hatteKOMMA kehrte immer wieder zu dieser Wiese zurück.
Jeder Relativsatz ist endlich, wie alles andere ja auch ...

... glückliche Junge hatte Tränen in seinen Augen.
S. o., in wessen Augen sonst?

Was denn los wäreKOMMA wollten die anderen wissen.

..., verwelkt in sich zusammengeschrumpftKOMMA weil er es achtlos hatte liegen lassen, er hatte vor allem stolz herumerzählen vergessenKOMMA sich auch nur einmal darum zu kümmern.

... und alles schien wie vorher.
Nur die Sonne scheint uns, selbst der Mond leiht sich von - quatsch, er spiegelt das Licht - der Sonne. Besser "schien ... zu sein."

Das sei erst mal genug, weil ich davon ausgehe, dass jeder der schreibt, auch den Ehrgeiz hat, seine - ich nenn's mal so - Schnitzer selbst zu finden.

Gern gelesen und bis bald

Friedel

 

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