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Das Kind

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08.09.2001
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Das Kind

Das Kind
*
Wenn ich Dich anschaue, dann sehe ich Deine großen, blauen Augen, die leuchten,
als ob jemand dahinter wohne und sie jeden Tag aufs Neue entzündete, Dein blondes Haar,
das Dein sanftes Gesicht rahmt, Deinen Mund, der sich öffnet, um sich
dann wieder zu schließen und die unsagbar, teuren Worte, die ihm entweichen, unterstreicht,
diese tief- surrealistische Welt, die Du mir mit Deiner bloßen Anwesenheit zeigst und anbietest, damit ich sie mir nehmen kann, um mich von ihr zu ernähren.
*
Dabei ist die Welt schon unfassbar genug, als, dass es mir absurd vorkommt,
sie auch noch greifen zu dürfen. Die Voyeurin im Spiegel ihrer Unfähigkeit Liebe
zu geben und Liebe zu empfangen. Denn bevor ich überhaupt existieren kann, bin
ich schon dazu bestimmt, zu versagen.
*
Wenn ich Dich anschaue, dann sehe ich Deinen langen Leidensweg, der verdunkelt,
was hell sein könnte und Dich jeden Tag verzweifeln lässt, obgleich Du denkst,
ihn mit mir kompensieren zu können, die trockenen Tränen, die Deine Wange zieren
und die ständige Falte auf Deiner Stirn, die mich bittet für immer zu gehen, um
dann für immer zu bleiben.
Du läufst die Treppe hinauf, während dessen ich renne. Atemlos, aus Angst nicht
mehr oben ankommen zu können.
*
Wenn ich Dich anschaue, dann sehe ich die schmerzhafte Hoffnung in Dir,
die brennt, um alles auszulöschen, was nicht uns gehört, die Zukunft, den Strand
und die glasklare Nacht, die über uns liegt und uns zudeckt, wenn wir es nur zulassen.
Dein Puls geht schneller, ich kann Erregung spüren, Deinen heißen Atem auf meiner
warmen Haut und ich wünsche mir, dass wir Unsterblichkeit erlangen, dass wir
verschmelzen, zu einem Körper, einem Geist und einer Seele, bis wir nur noch Eins sind.
*
Wenn ich Dich anschaue, dann sehe ich die physische Vollkommenheit, die Du schon allein dadurch erlangst, dass Du Dich für unvollkommen hältst und den lebendigen Tod.
Dein Gelb, Dein Rot. Dein Wunder, Dein Du.
*
Untertänigst lege ich Dir mein Leben in die Hände, damit Du alles machen kannst
mit ihm. Verletzen jedoch kannst Du nicht mehr, denn alles, was mir je weh tun könnte, betäubst du bereits mit Deiner Zuneigung...unsere Uhren laufen, doch glaube ich
an den Wert, den wir füreinander empfinden so läuft sie lang, weil teuer.
*
Wenn ich Dich anschaue, sehe ich mein Leben in einer leichten Seifenblase davon schweben, meine Wunden sich schließen, meinen Geist leben, mich meine Sinne nutzen
und eine kleine, blaue Feder, die in der Luft schwebt und trotz des Vakuums,
das Du literarisch findest, frei ist und frei ist und frei ist.
*
Und wenn ich Dich anschaue, sehe ich mich
nicht mehr,
wie einen schwarzen Ebenholzrahmen,
auf dem rotes Blut in weißen Schnee rinnt.
*

 

Hallo Josephine.

Ich kann mir nicht helfen, aber nach dem lesen Deiner Geschichte empfinde ich etwas Berdrohliches, und das was, und wie Du es schreibst scheint mir nicht in Die Rubrik Kinder zu passen.

Kannst Du mal irgentwas aufklärendes zur Intention deines Textes sagen ?

Geschrieben ist er gut, aber wie schon gesagt, beunruhigend.

Ansonsten Willkommen auf Kg.

Lord <img src="confused.gif" border="0">

 

Ich geb dir recht, Lord, das ist keine Kindergeschichte. Autorin wurde angeschrieben, warten wir mal ab, was sie meint.

Grüßle, Sav

 

Das gehört nicht ins Kinderforum!

[Beitrag editiert von: Ben Jockisch am 06.04.2002 um 19:30]

 

Ja, das gehört nun wirklich nicht ins Kinderforum. Ich glaube, die Autorin hat sich da einfach im Posting vertan. Kann vorkommen... ;)

Also sehr deprimiernder Text, den ich, glaube ich, nicht wirklich verstanden habe... :confused:

Gruß
stephy

 

Ich möchte mich ausdrücklichst
dafür entschuldigen, dass ich
AUS VERSEHEN (ich komme mit meinem
Computer nicht so klar, wie ich das will) diese Kurzgeschichte
in die Rubrik Kinder getan habe.
Das es jetzt bei Seltsam gelandet ist- ok. Soll natürlich keine
Kindergeschichte sein, auch wenn
zusätzlich missverständlich der Titel auch noch so heißt.
Großes Danke an Raven.
Soll nicht wieder vorkommen!

josephine

 

Ist okay, sowas hab ich mir schon gedacht. War nur verwirrend wegen des Titels, wie Du schon gesagt hast.

Jetzt weißt Du ja Bescheid und wenn was ist, schrei einfach ganz laut nach den Mods. ;)

Liebe Grüße,

Sav

 

wie einen schwarzen Ebenholzrahmen,
auf dem rotes Blut in weißen Schnee rinnt.

es ist ein märchen. das märchen vom mädchen, das erwachsen werden möchte ohne die kindheit aufzugeben.

 

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