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Das Kind im Manne

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13.12.2007
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Das Kind im Manne

Das Kind im Manne

Hilfe, mein Mann hat mal wieder Urlaub, und das muss man ganz wörtlich nehmen
Nicht nur, dass er in dieser Zeit am Arbeitsplatz nicht anwesend ist, nein, der ganze Mann hat Urlaub, er ist einfach nicht da.
Stattdessen habe ich in der Zeit vier statt drei Kinder. Sie sitzen alle vor der Playstation und spielen Eishockey, man kann sich kaum vorstellen mit welchem Eifer. Natürlich gibt es dann hier völlig verschiedene Arten von Spielern. Der erste Typ ist total cool. Während er die anderen souverän abzockt, unterhält er sich dabei mit mir und telefoniert eventuell noch mit seiner Freundin. Der zweite Typ schaut eine Weile ruhig zu, verzieht sich aber dann in sein Zimmer, maulend, weil er nie wirklich mitspielen darf.
Der dritte Spieler hat einen nicht angeschlossenen Player in der Hand und schreit ständig, die Arme hochreißend, an der falschen Stelle „Tor!“ Der vierte Wahnsinnige haut wie wild auf dem Steuerknüppel herum, ruft immer wieder: „Das gibt’s doch gar nicht!“ und wirft bei jedem gegnerischen Tor den Player in die Ecke. Sein Verbrauch an diesen Dingern beträgt ca. einen pro Woche. Gott sei Dank steht die Playstation 2 aufrecht, der Gamecube konnte sich in seiner liegenden Position immer schlecht wehren. Sein junges Leben fand ein jähes Ende.
Wenn ich nun sage, dass meine drei Kinder 14, der große Sohn, 11, unsere Tochter und 2, der ganz kleine Kerl, sind, kann man sich sicherlich an zwei Fingern ausrechnen, wer wohl welcher Spieler ist.
Papa verliert einfach nicht mit Würde. Da der Teenager aber gerne mit seinem Vater spielt, ist er dazu über gegangen den Senior ab und zu gewinnen zu lassen.
Auch habe ich mich einmal bereit erklärt gegen Papa zu spielen um sein Ego auf zu bauen,
Gegen mich gewinnt garantiert jeder. Ich weiß noch nicht mal, wie man die Steuerung richtig bedient. Peinlich war nur, dass es mir nach zwei Minuten gelang ein Tor zu schießen, das erste in der Begegnung. Glücklichkicherweise habe ich die Partie doch noch haushoch verloren.
Seitdem steht das Höllengerät im Wohnzimmer. Günther Jauch und seine Arbeitskollegen sind seit diesem Tag Fremde für mich. Jeden Abend verwandelt sich unser Gemeinschaftsraum in einen brodelnden Hexenkessel und es gereicht mir nicht gerade zum Trost, wenn ich meinen Mann Laute ausstoßen höre, die ich sonst aus anderen Situationen kenne.
Gerade heute wurde ich dazu aufgefordert die Torhymne zu singen, oder, noch besser als Cheerleader zu funktionieren
Natürlich alles, während dem er? seine Schlachtrufe losließ.(„ Ihr könnt nach Hause fahren, ihr könnt nach Hause fahren!“) (Grammatikalisch leicht aufgebessert.)
Aber das alles allein ist ja nicht genug, nein, meine Küche ist mittlerweile eine Schiffswerft.
Mein Göttergatte hat nach langer Zeit seinen ferngesteuerten Fregattenkreuzer, entschuldigung, ich wurde korrigiert, Minensucher, wieder ausgegraben. Ein Monster von 1,10 m Länge, an dem so manches repariert und ausgebessert werden muss, was natürlich nur auf dem Küchentisch zu machen ist. Wenn der Kapitän jedoch mal nicht aufpasst, wird das kleine Schiffchen oft durch einen genauso großen Mann attackiert. Dabei fällt schon mal die Beleuchtung aus, vielleicht gibt es nach gründlicher Bearbeitung auch mal einen Getriebeschaden, sorry, der Kleine ist gerade mal 2.
Den größten Getriebeschaden gibt es jedoch dann, wenn mann sich im Teich in den Algen verfährt und „Volle Kraft voraus“ brüllt. Spätestens dann ist auch der „Tanker“ wieder reif für die Küchentischwerft. Also ist ein Besuch in einem Fachgeschäft nötig, Dort kauf mein Marinemännchen auch noch ein paar Marinemännchen zur Deko.
Hatte ich jedoch gedacht, mein Mann wäre ein Einzelfall, so musste ich heute beim Untergang unserer Titanic beobachten, es gibt noch mehr von der Sorte.
Junge Männer, eigentlich hatte ich ehr gedacht, dass ich sie in der Disco treffen würde, stehen am See und lassen ihre Bötchen zu Wasser. Jedes war etwas besonderes. Eins war besonders schnell, das andere konnte tauchen und das dritte ließ sogar noch ein Bötchen zu Wasser. Das soll eine Frau sich vorstellen, wir lernen jemanden kennen, und er sagt: „ Mein Name ist Jörg, und ich lasse Bötchen fahren.“ . Oder nachts um zwei: „ Ich heiße Dirk, willst Du mal meinen großen Zerstörer sehen?“
Die Briefmarkensammlung scheint mir definitiv out zu sein, aber offensichtlich haben die Herren andere Lockmittel gefunden, zumindest einige davon. Ob die aber attraktiver sind, ich weiß es nicht.
Stellen wir uns einen Nachmittag am See vor, bei dem der Angebete eine Fernsteuerung einem Butterbrottäschchen gleich um den Hals trägt, dem Fregättchen nachträumt und mit Gleichgesinnten über Kardanwellen und Frequenzen diskutiert. Der Nachmittag am See kann klasse sein, die Fernsteuerung und die Blickrichtung des Mannes stört beim Küssen, über den Rest wollen wir gar nicht erst reden.
Mit Kindern kann dieses Hobby jedoch wirklich toll sein, man wird als Mutter alle Nervensägen auf einen Schlag los
Lernt man so jemanden allerdings erst kennen, erweißt es sich sicherlich als nützlich, wenn man die Gesetze der Nautik kennt. Vorrausgesetzt man befindet sie der Mühe für Wert, denn die Sonntagnachmittage können lang sein. Sicherlich möchte man dann manchmal einen anderen „Großen Zerstörer“ kennenlernen.
Nun ja, nachdem es der Kapitän des Minensuchers heute nicht geschafft einem wütenden Schwan, der sich in seiner Ruhe gestört fühlte, auzuweichen, werde ich
wohl zunächst einmal meine Küche für mich haben.
Schade, dass es im Wohnzimmer keine Schwäne gibt.

 

Hallo bine,

und ein herzliches Willkommen auf kg.de

Mir hat deine Geschichte leider überhaupt nicht gefallen. Ich fand sie überhaupt nicht lustig und vor allem nicht gerade originell. Die typische Männerverarsche: Mann benimmt sich wie ein kleines Kind. Der Gegenpart zu Frauen kaufen immer Schuhe. Das finde ich für eine gute Satire viel zu wenig und zu langweilig.

Man kann ja mit diesen Klischees spielen, in dem man sie evtl. umdreht, weiter pointiert etc. Aber nicht einfach herunterbeten...

Flüssig und nett geschrieben ist die Geschichte aber, nur eben das Thema und die Darbietung...

Ich hoffe du lässt dich durch meine harte Kritik nicht ermutigen und versuchst dich mal an einem anderen Thema.


lg neukerchemer

 

Tut mit leid, dass dir meine Geschichte nicht gefallen hat, aber so ist mein Leben eben! Klichees erfülle sich, sonst wären sie nicht da. Finde aber schön, dass du meinen Schreibstil gut findest, da es mir eigentlich um den geht.ich finde ihn oft etwas platt. Na, ja, war der erste Versuch, wenigstens etwas Gutes hast du gefunden!
Danke
Bine65

 

Ich muss mich neukerchemer anschließen.
Diese Geschichte ist weder gut noch irgendwie unterhaltsam. Klischees bestätigen sich immer wieder, aber selbst im wahren Leben werden sie einem nicht so aufs Aug´ gedrückt und wirken um einiges origineller.

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo bine,

und herzliche Willkommen auf kurzgeschichten.de.

Satire ist eine Literatur, die mit konkreten Bildern arbeiten kann, doch diese nicht naturalistisch abbilden sollte; zumindest nicht, wenn es eine satirische Darstellung alltäglicher Begebenheiten sein oder werden soll.

Konkret bei Deinem Text : mich stört nicht das alltägliche der Bilder, doch es liest sich halt in dieser Form eher wie ein Aufsatz, eher wie eine um möglichst große Exaktheit bemühte humorvolle Darstellung persönlicher Alltäglichkeit. Doch in dieser sehr direkten, sehr wenig satirischen Form ist es leider keine wirklich gut lesbare Geschichte, dafür ist sie mir deutlich zu roh und überarbeitungsbedürftig.

Versuch Dir vorzustellen, es wäre nicht Dein Leben, nicht Deine exakte Darstellung, sondern etwas fremdes, Dir nicht persönlich bekanntes. Versuch es etwas weiter zu fassen, mit mehr Distanz - manchmal reicht schon ein Schritt zurück - zu sehen und dann zu beschreiben. Das Thema, das Themengebiet ist dankbar, es ist zeitlos, es ist allgemeingültig und es passieren sicher eine Menge Sachen, die - literarisch aufbereitet - einen Schmunzler, Grinser, Lacher oder Gluckser hervorrufen können oder sonst eine Regung bei mir als Leser.

Wenn ich nun sage, dass meine drei Kinder 14, der große Sohn, 11, unsere Tochter und 2, der ganz kleine Kerl, sind,
KinderKOMMA; insgesamt liest sich diese Aufzählung unschön, ich würde die Altersangaben in ihrer Konkretheit rauslassen, wenn, dann kann ihr Alter umschrieben werden.
Da der Teenager aber gerne mit seinem Vater spielt, ist er dazu über gegangen den Senior ab und zu gewinnen zu lassen.
übergegangen
Auch habe ich mich einmal bereit erklärt gegen Papa zu spielen um sein Ego auf zu bauen,
aufzubauen
Gerade heute wurde ich dazu aufgefordert die Torhymne zu singen, oder, noch besser als Cheerleader zu funktionieren
besserKOMMA, oder soll sie wirklich ihre Cheerleaderfunktion optimieren ? Funktionieren würde ich vielleicht durch abgeben, darstellen, darbieten o.ä. ersetzen, um genauer zu sein
Natürlich alles, während dem er? seine Schlachtrufe losließ.(„ Ihr könnt nach Hause fahren, ihr könnt nach Hause fahren!“) (Grammatikalisch leicht aufgebessert.)
das Fragezeichen ist über und ein Leerzeichen vor der 1. Klammer. Und die zweite kannst Du so nicht ernsthaft in einer Geschichte bringen, die solltest Du entweder - um den Gag fände ich zumindest es nicht schade - rausnehmen oder in den Einschub in der ersten Klammer integrieren
Dabei fällt schon mal die Beleuchtung aus, vielleicht gibt es nach gründlicher Bearbeitung auch mal einen Getriebeschaden, sorry, der Kleine ist gerade mal 2.
den letzten Einschub finde ich sehr mies, da verschenkst Du Potential. Wörtliche Rede des Autoren zum Leser finde ich selten erquicklich, warum bleibst Du da nicht etwas diffuser, schliesslich gibst Du Dir ja hinreichend Mühe, dem Leser vorher zu verdeutlichen, daß es der kleinste Sohn ist und da dessen Alter ebenso bekannt ist, braucht es diesen Holzhammer nicht
Den größten Getriebeschaden gibt es jedoch dann, wenn mann sich im Teich in den Algen verfährt und „Volle Kraft voraus“ brüllt.
man; sollte das wider Erwarten beabsichtigt sein, müsste es korrekt Mann geschrieben werden
Spätestens dann ist auch der „Tanker“ wieder reif für die Küchentischwerft. Also ist ein Besuch in einem Fachgeschäft nötig,
das ist ein Logikfehler, reif für die Werft am Herd, um dann die Notwendigkeit des Fachgeschäftes direkt einzufügen. Da muss mindestens ein überleitender Satz rein, der klar macht, daß Werkzeug, Material, fachkundiger Rat, ... in der heimischen Werft feht und deswegen der Baumarkt aufgesucht werden muss
Dort kauf mein Marinemännchen auch noch ein paar Marinemännchen zur Deko.
kauft
Hatte ich jedoch gedacht, mein Mann wäre ein Einzelfall,
da solltest du besser den zeitlichen Bezug den Dui im Folgenden aufgreifst einführen : hatte ich bisher jedoch gedacht...
Junge Männer, eigentlich hatte ich ehr gedacht, dass ich sie in der Disco treffen würde,
eher; und so besagt der Satz, daß die Prot in die Disco geht und dort diese Männer treffen würde und/oder wollte. Meinst Du nicht eher, daß es Exemplare sind, die normalerweise eher in Diskotheken erwartet werden ?
Die Briefmarkensammlung scheint mir definitiv out zu sein,
ich bin ja kein großer Freund von Modebegriffen anderer Sprachen, aus der Mode (gekommen) zu sein wäre mein eher konservativer Vorschlag
Lernt man so jemanden allerdings erst kennen, erweißt es sich sicherlich als nützlich,
erweist
Vorrausgesetzt man befindet sie der Mühe für Wert, denn die Sonntagnachmittage können lang sein.
ergibt so keinen wirklichen Sinn, wenn Du andeuten willst, daß an den Sonntagsnachmittagen viel freie Zeit ist, die sich mit Nautik füllen lässt, dann solltest Du das herausbringen. Zumal auch die Begründung fehlt, warum die Nautik denn nun sinnvoll ist...
Nun ja, nachdem es der Kapitän des Minensuchers heute nicht geschafft einem wütenden Schwan,
geschafft hatKOMMA

Lies Geschichten hier, in Satire, in Humor, finde welche die Dir gefallen und für Dich heraus, was sie für Dich besonders machen und wie sie sich unterscheiden von den anderen. Arbeite an Deinem Stil, auch dazu findest Du hier viel Hilfe, viel zu lesen : Autorenthread-Übersicht

Grüße
C. Seltsem

EDIT: und die Eingabegeräte bei Spielkonsolen heissen Controller oder Pads, nicht Player, das hast Du einige Male falsch drin

 

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