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Das Hotel

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14.09.2001
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Das Hotel

Das Hotel

Es war nun schon sieben Jahre her, dass sie dieses verfluchte Hotel betreten hatten.

Alan saß auf dem Bett und mischte gedankenverloren ein Kartenspiel, dessen Karten schon völlig abgenutzt und schmierig waren. Wie oft hatten sie dieses Kartenspiel schon benutzt? Sie hatten damit angefangen, als es ihnen sehr, sehr langweilig wurde. Als sie die Hoffnung aufgegeben hatten. Das war nach etwa einem Jahr gewesen. Wahrscheinlich hatte jeder einzelne von ihnen schon viel früher die Ausweglosigkeit der Situation erkannt, aber eingestanden hatten sie es sich offiziell erst später. Er hob den Blick vom Kartenspiel und sah in die Runde. Dort in der Ecke saß Cemica und brütete still vor sich hin. Christoph und Anna saßen auf dem Bett neben ihm und sahen eine bekloppte Serie, die sonst niemanden interessierte, und amüsierten sich köstlich, weil sie die Dialoge beinahe synchron mitsprechen konnten. Barth (eigentlich hieß er Bartholomäus, aber alle waren dafür, dass sie ihn nur mit "Barth" anredeten) kniete auf dem Boden und beschäftigte sich mit seiner Sammlung. Es war keine Münzsammlung, keine Briefmarkensammlung, sondern einfach nur eine Sammlung. Er sammelte alles mögliche, was klein genug war, um irgendwo eingeordnet zu werden. Diesen Spleen hatte er erst nach einiger Zeit entwickelt, es war wohl seine Art mit der Situation fertig zu werden oder seine Umwelt systematisch zu erfassen. Vor ihm lag eine handtuchgroße Fläche mit allen möglichen Dingen: Knöpfe, Fäden, Flusen, Kerne, Steinchen, Schrauben, undefinierbare Splitter und hundert andere Dinge. Konzentriert bückte sich Barth über das Sammelsurium und verschob einige Teile, bis er zufrieden schien. In Barths Privatappartement war alles voll mit Glaskästen, in denen er die ganzen Dinge pedantisch aufgereiht hatte. Jeder hier hatte ein Privatappartement, doch meist fanden sie sich alle hier in der Luxussuite zusammen, da keiner allein auf seinem Appartment hocken wollte. Zumindest nicht die ganze Zeit. Ja, sie hätten eigentlich glücklich sein können. Jeder hatte ein eigenes, sogar mehrere Zimmer auf Lebenszeit und Vollpension.
Aber zu welchem Preis?

Die roten Samtvorhänge waren Gitterstäbe und die edel tapezierten Wände mit ihren Bordüren waren Gefängnismauern. Diese Analogie hielt Alan sich immer vor Augen. Er brauchte einfach eine Analogie, einen Vergleich mit etwas, das er kannte, denn für dieses Hotel gab es eigentlich kein Beispiel. Es sah wie ein ganz normales Luxushotel aus, mit all dem teuren, verschnörkelten Mobiliar. Doch es unterschied sich von einem gewöhnlichen Hotel durch eine wichtige und sehr unangenehme Tatsache:
man konnte nicht hinaus.

Das war alles.

Man konnte bis zum Haupteingang gehen, und die Tür öffnen, aber man konnte nicht hinaus. Sie alle hatten es natürlich versucht, gejammert und geschrieen, mit den Fäusten an die unsichtbare Barriere gehämmert, die jeden denkbaren Ausgang aus diesem Hotel versperrte. Nicht nur, dass diese Barriere keinen Millimeter nachgab, man hörte auch nicht den geringsten Ton, egal wie fest man dagegenschlug. Und was vielleicht noch unheimlicher war: man spürte nichts, man tat sich nicht mal weh, wenn man mit dem Kopf dagegenrannte. Es war schrecklich. Diese Barriere konnte man mit keinem Sinn wahrnehmen, aber man konnte sich einfach nicht hindurchbewegen. Man weigerte sich, daran zu glauben, da man sie nicht direkt nachweisen konnte, sondern nur ihre Folge - man blieb im Hotel. Was man auch tat, dieses Gesetz schien unsichtbar tausendfach in die Wände gemeißelt zu sein: du bleibst im Hotel.
"Hey, Alan, was machst du für ein düsteres Gesicht?"
Alan sah auf. Es war Anna. Sie seufzte.
"Oh, ich weiß..." sie setzte sich neben ihn auf die Bettkante.
"Alan, du... du kannst dich niemals damit abfinden."
Er nickte zögerlich.
"Wie sollte ich." flüsterte er vergrämt, "oder hast du dich damit abgefunden?"
"Wir müssen", sagte sie statt einer Antwort. "Irgendwann wirst auch du dich damit abgefunden haben. Die Zeit -"
Sie unterbrach sich, als Alan seinen hängenden Kopf hob und sie ansah. Die Zeit. Anna sah exakt genau so aus, wie an dem Tag als sie das Hotel betreten hatten. Da war sie siebzehn gewesen. Sie müsste jetzt eigentlich 24 sein.
"Weißt du, Anna, es gibt einen sehr schönen, dramatischen Satz, den ich jetzt gern sagen würde", sagte Alan verbittert.
"Welchen?"
" 'Wir werden alle sterben.' "
"Nein. Wir werden ewig hier drin sitzen", sagte Anna mit hohler, hoffnungsloser Stimme und großen Augen. Alan tat es plötzlich leid, sie daran erinnert zu haben. Ihn plagte es all die Jahre, aber er musste nicht die anderen damit belasten, die es vielleicht verdrängt hatten. Das hatte lange gedauert. Etwa ein Jahr lang hatten sie intensiv darüber diskutiert, wie sie hier herauskommen sollten. Sie hatten es irgendwann aufgegeben. Danach kam die verzweifelte Hoffnungsphase, in der sie einfach nur hofften, dass irgendjemand sie retten würde. Auch diese Phase verging und sie verfielen in einen Zustand der Resignation, in dem sie sich auch heute noch größtenteils befanden. Natürlich hatten sie auch Spaß, aber über alles legte sich das bedrückende Gefühl des Gefangenseins. Worüber sie auch lachten, es handelte sich praktisch immer um Erlebnisse innerhalb des Hotels. Aus der Zeit vor dem Hotel hatte keiner mehr besonders viele detaillierte Erinnerungen. In zehn oder zwanzig Jahren, schätzte Alan, würden sie auch in diesem Hotel alles, wirklich alles, erlebt haben, was es hier zu erleben gab. Worüber würden sie dann lachen? Und in hundert Jahren? Und in hunderttausend Jahren? Alan fragte sich, wie lange ihre Gedächtnisse eigentlich noch mitmachen würden. Irgendwann wird jeder für etwas, das er sich merkt, etwas altes vergessen müssen. Vorne kam was rein, hinten ging etwas raus. Er stellte sich das wie einen langen Realitätsstrom vor, der durch ihre Gehirne floss. Der Abschnitt, der gerade hindurchfloss, also maximal ein Zeitraum von schätzungsweise 200 Jahren, war ihnen einigermaßen bekannt. Alles, was außerhalb dieses Stroms lag, war ihnen vollkommen unbekannt. Wenn er sich jetzt beide Beine brechen würde, würde er auch das irgendwann unwiderruflich vergessen haben.
"Hast du Lust, Karten zu spielen?"
Anna hatte die ganze Zeit schweigend neben ihm gesessen. Sie sah auf den Kartenstapel, den er noch immer in der Hand hielt.
"Nein", sagte Alan knapp. Noch ehe sie etwas entgegnen konnte, meldete sich Cemica zu Wort.
"Es ist Zeit, was zu essen, denk ich."
Die anderen äußerten sich zustimmend, und so erhob sich auch Alan vom Bett und ging mit ihnen in den Speisesaal.

Der Speisesaal lag im Erdgeschoß, war riesengroß und hatte holzgetäfelte Wände, die mit kunstvollen Schnitzereien verziert waren. Auf dem Parkettboden waren in regelmäßigen Abständen rote Teppiche ausgelegt und von der Decke hingen Kronleuchter. Ganz wie es sich für ein Luxushotel gehörte. Alan und seine Freunde waren die einzigen Gäste. Allerdings gab es einen ganzen Haufen Bedienstete, die geschäftig herumliefen. Schon bald kam einer von ihnen an ihren Tisch.
"Darf ich ihre Bestellung entgegennehmen? Das Reh auf Wildpreiselbeeren kann ich heute besonders empfehlen."
Cemica bestellte sich das Reh, die anderen nahmen schlichtere Gerichte.
Anschließend empfahl der Kellner noch einen 73er Bordeaux, den sich alle außer Alan gönnten, der lieber ein Bier nahm. Schließlich hatten sie Vollpension und mussten auch für die ausgefallensten Sachen nichts bezahlen. Als der Kellner sich gerade zum Gehen wandte, hieß ihn Christoph, einen Moment zu warten. Dann stand er seelenruhig auf, und goss ihm seinen Bordeaux in den Kragen. Er blickte grinsend in die Runde.
"Den Bordeaux hab' ich mir nur deshalb bestellt!"
An den Kellner, dessen Hemd mit edelstem Wein getränkt war, gewandt, sagte er:
"Ich hätte dann gerne eine große Cola."
Der Kellner ging, ohne eine Reaktion zu zeigen, fort.
In jeder anderen Situation hätte diese Aktion Entsetzen ausgelöst, doch Christoph und seine Freunde schmunzelten nur. Keiner der Angestellten des Hotels war zu etwas anderem in der Lage als Bestellungen entgegenzunehmen oder andere Hotelarbeiten zu verrichten.
Natürlich hatten sie sich damals alle hilfesuchend an das Personal gewandt und gesagt, sie seien in dem Hotel gefangen. Aber wenn sie überhaupt irgendeine Antwort bekamen, war die alles andere als hilfreich. Mit der Zeit hatten sie erkannt, daß sie wohl die einzigen Menschen in diesem Hotel waren. Es mussten hunderte Angestellte in diesem Hotel arbeiten, alle liefen sie durch das gesamte Hotel, putzten und pflegten es, gingen in jedes Appartement und wechselten die Bettwäsche, arbeiteten in der Küche. Und das, obwohl Alan, Anna, Barth, Christoph und Cemica wirklich die einzigen "Gäste" waren. Die Bediensteten wirkten eher wie Roboter, als wie Menschen und Alan fragte sich, wie lange sie hier wohl schon existierten. Er selber hatte keinen großen Spaß daran, sie mit Getränken zu übergießen, oder ihnen ein Bein zu stellen.Aber vielleicht war das das größte Vergnügen, das sie für lange, für sehr lange Zeit haben würden. Er und seine Freunde gingen davon aus, daß das Personal einfach ein Teil dieses Hotels war und nichts menschliches an sich hatte. Außerdem wußten sie, daß es hoffnungslos wäre, nach dem Wie und Warum zu fragen.

Nach dem - wie üblich sehr gehaltvollen - Essen gingen sie alle in das Gemeinschaftsappartement, um den Tag langsam ausklingen zu lassen. Cemica hatte die angebrochene Weinflasche mit hochgenommen. Alan kostete davon und empfand den Bordeaux als außerordentlich wohlschmeckend und angenehm betäubend. Das war genau das, was er jetzt brauchte, da er sich den Tag einfach zu viele Gedanken gemacht hatte und möglichst bald einschlafen wollte. In der Flasche war nur noch ein kleiner Rest, den er sich genüßlich die Kehle herunterrinnen ließ. Ein Blick auf die Uhr verriet ihm, daß der Speisesaal bereits geschlossen war, und er deshalb in den Weinkeller müßte, um eine neue Flasche zu holen. Als den ehrenwerten Gästen des Hotels stand ihnen nicht nur der Weinkeller offen, sondern buchstäblich jeder Raum. Was ihnen aber auch nicht weiter half.
"Ich hol mal einen neuen Wein aus dem Keller!", rief er in die Runde. Die anderen nickten müde.
Alan ging nicht sehr gerne alleine im Hotel herum. Besonders nach Einbruch der Dunkelheit meinte er zu spüren, wie die Wände eine ständige Aura der Bedrohung sezernierten. Doch er wußte, daß das Unsinn war, schließlich lebte er schon lange genug in diesem Haus, um zu wissen, daß hier nichts passierte. Aber selbst ohne dieses leichte Grauen, wäre es Alan unangenehm gewesen, durch die langen Flure zu gehen, deren tausende Appartements alle ihnen allein gehörten, denn er haßte dieses Gebäude einfach. Wenn er bloß wüßte, warum sie hier allesamt eingesperrt waren! Er erreichte die Treppe, die in das Erdgeschoß führte und folgte ihr hinab. Er lief durch den dunklen, kühlen Speisesaal, dessen Kronleuchter sich über ihm nur halb und matt aus der Finsternis schälten. Nach einer Ewigkeit, wie ihm schien, erreichte er die Tür zur Küche. Von der Küche aus führte ein schmale Treppe in den Weinkeller, die er vorsichtig hinunterstieg, denn die Stufen waren sehr schmal. Im Halbdunkel tastete er mit den Händen an den rissigen Wänden entlang, bis er im Weinkeller anlangte und den Lichtschalter betätigte. Einige Glühbirnen gingen an, aber die meisten blieben dunkel und verbreiteten nur Schatten. In der Ferne erkannte er das Weinregal, das, wie er wußte, den Bordeaux enthielt. Beinahe hastig lief er hin und nahm sich gleich zwei Flaschen, schließlich wollte er sich sobald nicht wieder an diesen Ort begeben. Und hätte er einen Schatten auf die Stelle geworfen, an der die Weinflaschen lagen, dann hätte er es nicht kurz aufblitzen sehen. Verwundert blieb er stehen, da hinter den Flaschen normalerweise nur grobes Mauerwerk war. Vorsichtig, als könnte eine Schlange aus dem Dunkel hervorschießen, räumte er einige andere Flaschen aus, bis er dessen sicher war, was er vermutet hatte, aber nicht glauben konnte. Ihm stockte der Atem.

Wie lange waren sie in diesem Hotel herumgeirrt und hatten alles durchsucht? Wie viele Räume hatten sie gezählt und wie viele Flure durchschritten? Wie oft hatten sie tränenblind gegen die Wände geschlagen?

Es war eine Tür. Eine Tür, die all die Jahre hinter diesem Weinregal gewesen war und hinter der ein neuer Raum sein musste.

Alan fiel fast mit der Tür ins Zimmer.
"Leute, das müsst ihr euch ansehen!" rief er außer Atem.
Alle drehten sich zu ihm um und starrten ihn aus großen Augen an.
"Eine neue Tür! Ein neuer Raum!"
Seine Freunde sprangen auf und eine Sekunde später schon rannten sie durch die Flure, Alan an der Spitze. Auf der schmalen Kellertreppe wären sie dann noch fast alle gestürzt. Alan zeigte ihnen die Klinke hinter dem Weinregal.
Christoph war nicht mehr zu halten.
"Lasst uns das Regal wegräumen!"
Aber noch bevor ihm die anderen bei diesem Vorhaben helfen konnten, hatte er das Weinregal einfach umgerissen und die Flaschen auf dem Boden zerschmettert. Niemand trauerte auch nur einem Tropfen des edlen Weins nach. Morgen würde das Regal wieder aufgefüllt sein - nur würden sie dann noch hier sein? Vielleicht war dies der langersehnte Weg in die Freiheit. Christoph zerrte mit aller Kraft an der Tür, aber er bekam sie nicht auf. Auch als Alan ihm zu Hilfe kam, rührte sich die Tür keinen Millimeter.
"Verflucht!", schrie Christoph und trat gegen sie. Barth bot daraufhin an, zu helfen, doch auch zu dritt schafften sie es nicht und zerrten bis ihnen jeder Muskel wie Feuer brannte und der Schweiß ihnen in die Augen lief.
"Vielleicht sollten wir uns einen Rammbock beschaffen. Eines der Regale zum Beispiel.", meinte Anna.
Christoph nickte knapp und erschöpft und winkte Barth und Alan herbei, dass sie ihm helfen sollten, ein geeignetes Regal zu holen.
"Halt."
Es war Cemica, die dies sagte. Sie betrachtete den Türgriff mit einem seltsamen Blick. Dann trat sie vor und legte die Hand darauf. Sie hieß die anderen es ihr gleichzutun. Zögernd legte schließlich auch Christoph seine Hand dazu.
Hätte Alan darüber nachgedacht, hätte er die Situation jetzt sicher für komisch gehalten, doch er war nicht der einzige, der unwillkürlich den Atem anhielt.
Der Türgriff leuchtete auf.
Erschrocken zogen sie alle ihre Hände zurück, Cemica stieß einen leisen Schrei aus.
Nach einigen Sekunden umfasste sie entschlossen den Griff und zog. Die Tür ging widerstandslos auf. Fasziniert und schockiert gleichzeitig starrten die Freunde in einen grellen Lichttunnel.
"Was...", begann Cemica.
"Wo führt der hin?", unterbrach Christoph.
"In die Freiheit.", meinte Barth ruhig, und in seiner Stimme lag eine Gewissheit.
"Woher willst du das wissen?", fragte Alan, der nach einem rationalen Beweis suchte. Doch auch er hatte das sichere Gefühl, dass dieser Tunnel der Ausgang war.
"Sollen wir hindurchgehen?", fragte Anna ängstlich.
"Na klar!", entgegnete Christoph, "oder hast du was besseres vor? In dem Hotel hier auf ewig herumhängen zum Beispiel?"
"Moment", wandte Alan ein, "wer sagt eigentlich, dass wir gehen? Es wäre besser, einer würde vorgehen und die Lage auskundschaften. Erst wenn sicher ist, wohin der Gang führt, folgen die anderen. Und da du es offenbar nicht mehr aushältst, Christoph, solltest du derjenige sein."
Er musste sich selber eingestehen, dass er Angst hatte. Hoffentlich würde Christoph mitspielen, sonst müsste am Ende er selbst in den Tunnel, da er den Vorschlag mit dem einzelnen Kundschafter gemacht hatte.
"Ok. Warum nicht? Ich werde es herausfinden", sagte Christoph jedoch zu Alans unendlicher Erleichterung. Er war schon immer der Heißsporn der Gruppe gewesen und darauf hatte er gesetzt.
Ohne sich noch mit Förmlichkeiten aufzuhalten, ging Christoph in den Tunnel. Den anderen stockte der Atem, als er so plötzlich die Schwelle übertrat und schnell zu einem schwarzen Umriss wurde, dessen Ränder flirrten. Es war kaum möglich, einzuschätzen, wie weit er in den Tunnel hineinlief, er wurde einfach immer kleiner.
Und plötzlich war er weg.
Für einige Sekunden herrschte erschrockenes Schweigen.
"Oh mein Gott, was ist mit ihm passiert?!", schrie Anna.
Cemica schluchzte und Barth war schneeweis.
"Er wird es wohl geschafft haben", sprach Alan mit hohler Stimme die Hoffnung aller aus.
"Vielleicht kommt er zurück, um uns zu sagen, dass es wirklich der Ausgang ist."
"Aber was, wenn er nicht zurückkommen kann?", fragte Anna.
"Dann sollten wir davon ausgehen, dass er in die Freiheit gefunden hat und ihm folgen. Die Alternative wäre, im Hotel zu bleiben."
Barth nickte düster.

Christoph fiel.
Jedenfalls konnte er sich nicht vorstellen, was sonst mit ihm passieren sollte, da er keinen Boden unter den Füssen hatte und es vollkommen schwarz um ihn herum war. Dennoch musste von irgendwoher Licht kommen, denn er konnte seinen Körper deutlich erkennen. Entweder war der Raum, in dem er sich befand, unfassbar groß oder seine Wände schluckten alles Licht.
Eines wurde ihm klar: Wenn er fiel, dann würde er den Aufprall bestimmt nicht überleben, es hatte vor einer halben Minute begonnen. Er spürte auch keinen Luftzug.
Bis jetzt. Überrascht registrierte er einen feinen Hauch an seinem Gesicht und auf seinen Handrücken. Die Luft schien aus allen Richtungen zugleich auf ihn einzuströmen und rasch wurde der Hauch zu einem Wind. Es wurde kalt. Eiskalt. Christoph begann mit den Zähnen zu klappern und bekam blaue Lippen. Seine Finger hatte er in die Ärmel zurückgezogen, die im Wind inzwischen flatterten, aber es nutzte nichts. Zuerst begannen sie heftig zu schmerzen, dann spürte er sie nicht mehr. Seinen Zehen erging es ebenso. Christoph versuchte, zu schreien, aber es klang wie ein hohles Stöhnen, das sich mit dem heulenden Eiswind vermischte. Wie mit Rasierklingen begann die Kälte in seinen restlichen Körper zu schneiden. Christoph hatte die Arme eng um seine Brust geschlungen und stellte erschrocken fest, dass er sich nicht mehr bewegen konnte. Seine Gliedmaßen waren wie tot. Panik stieg in ihm auf, doch konnte sie seinen Körper nicht aus der Starre lösen. Langsam kroch die Eiseskälte auch in seinen Bauch und breitete sich aus wie ein wachsendes Nadelkissen. Seine Gedärme wurden erst taub und dann steinhart. Als ein stechender Schmerz sich in seiner Brust auszudehnen begann, stellte er fest, dass er nicht mehr atmen konnte. Seine Lunge wurde zu einem Sack voller Eisnadeln und ein Schrei wollte aus seiner Kehle dringen, doch blieb er stumm. Für einen Beobachter musste er bereits aussehen wie tot. Er erwartete, dass der Drang nach Luft übermächtig werden würde, wie er es einst im See geworden war, als er sich mit dem Fuß in einem Seil am Grund verfangen hatte.
Die Wasseroberfläche hatte über ihm im Sonnenlicht geschillert, doch hatte er sie nicht einmal mit der Hand erreichen können. Schließlich hatte er in unendlicher Qual gezappelt und sich gewunden. Doch die Augen hatte er erst im Krankenhaus wieder aufgeschlagen.
Das ihm so schrecklich vertraute Gefühl der Atemnot blieb nicht aus. Zuerst erflehte er in Gedanken verzweifelt, er möge es sich nur einbilden und versuchte mit aller Gewalt, seine Lunge wieder in Gang zu bekommen. Vergebens. Er konnte sich keinen Millimeter bewegen. Hätte er es gekonnt, so hätte er sich auch diesesmal wieder gewunden, als die Qual übermächtig wurde, und seine Augen wären aus den Höhlen getreten, wären sie nicht hart wie Kieselsteine im Schädel festgefroren gewesen. Sein Herz hörte auf zu schlagen und erstarrte. Doch Christoph konnte nicht sterben, das wusste er. Es war der...

"...Fluch des Hotels.", sagte Cemica, "Wir können nicht sterben. Also, was haben wir zu befürchten?"
Alan, Barth und Anna hatten keine Gegenargumente. Sie alle hatten Angst, in diesen Lichttunnel zu gehen, auch Cemica. Doch sie war es, die die Aufgabe übernommen hatte, allen Mut zuzusprechen. Natürlich hätten sie den entscheidenden Schritt auch so gemacht. Irgendwann hätten sie es sowieso getan.
So nahmen sie sich alle an den Händen, damit niemand alleine gehen musste.
"Bereit?", fragte Cemica, als sie vor dem Lichttunnel standen.
"Ja", sagten sie wie aus einem Mund und ihre Augen glänzten.

 

Ich weiß einfach nicht, ob die Story nicht doch besser in "Horror" gepasst hätte. Sie passt wohl in "Horror" und "Seltsam" gleich gut.

 

Hi Leif,

traurig, traurig, traurig, traurige Geschichte. Echt traurig. Vor allem, das Ende; da kann der arme Christoph einfach nicht raus, nicht mal sterben - und sie alle springen auch in dieses Licht. Der Fluch des Hotels. Schade, daß man den nicht genauer erfährt.
Anfangs dachte ich, Du machst einen auf "Shining" - aber Dein "Fluch"hat wirklich gar nichts mit "Shining" zutun - was mich beruhigt hat.
Alles in allem finde ich die Geschichte sehr gut. Hat mir gefallen! :thumbsup:

Gruß,
stephy

 

Super, dass sie dir gefallen hat, obwohl sie so traurig ist!
Ich finde allerdings, dass ich mehr das Leben im Hotel hätte beschreiben müssen, damit der Leser sich besser reinfühlen kann. Da stand ich aber vor dem Problem, dass die Gruppe nach 7 Jahren im Hotel tatsächlich nichts erzählenswürdiges mehr erleben kann. :(

Außerdem, ich hoffe das fällt nicht auf, hab ich alte und neue Rechtschreibung versehentlich gemixt... :eek: So ein Mist! :xxlmad:

 

Hi Leif!
Dein Hotel efällt mir äußerst gut! schöne Idee, prima ausgearbeitet, genau in die richtige Tiefe gegangen. Erinnert mich von der Erzählstruktur und vom "Hoffnungslosigkeits-Pathos" ein wenig an Douglas Coupland. Vielleicht "shampoo planet" oder Teile aus "life after God"? ( kann ich übrigens nur empfehlen! der schreibt richtig geil )

ach ja, noch eine Erinnerung: Raumschiff Titanic von Douglas Adams! Die Roboter mit Charakter und das meschugge Raumschiff... Motivation? Inspiration? dann warte ich auf die Bombe... :D

So, aber Du hast es ja nicht anders gewollt ( also bereue ) : hier also eine detailiertere Kritik. ( hatte schon einen Teil in Word fertig und dann ist er mir abgeschmiert. also hier ein Neuanfang ( natürlich mit PK ) )

da keiner allein auf seinem Appartment hocken wollte.
Appartement // oder "engl.": Apartment.
außerdem eine grundsätzliche Anmerkung: ich würde in diesem Text nicht "da" sagen, sondern "weil", sonst klingt es ein wenig steifer, als nötig. ( persönlicher Geschmack, ich weiß )
auf jeden Fall aber hockt keiner von ihnen auf seinem Appartement. man ist in denen, oder? ;)
Die roten Samtvorhänge waren Gitterstäbe und die edel tapezierten Wände mit ihren Bordüren waren Gefängnismauern.
aber mit Deinem "Analogie"-Anschluß geht es dann wieder.
natürlich versucht, gejammert und geschrien,
geschieen
Man weigerte sich, daran zu glauben, da man sie nicht direkt nachweisen konnte, sondern nur ihre Folgen - man blieb im Hotel.
wieder ein "da", und außerdem: Flgen kann hier nicht im Plural stehen. Du beschreibst dann nämlich nur eine Folge.
Die Zeit. Anna sah exakt ganau so aus, wie an dem Tag als sie das Hotel betreten hatten.
genauso
es gibt einen sehr schönen dramatischen Satz
ich würd wohl ein Komma setzen, hinter "schönen"
verzweifelte Hoffnungsphase, in der sie einfach nur hofften, d
Wiederholung von Hoffen. ( sehr symbolisch ;) )
, in dem sie sich auch heute noch größtenteils befanden.
größten Teil von was? der Zeit oder der Personen? ich würde entweder schreiben: die meiste Zeit, oder die meisten von ihnen. dann ist es klar.
wie lange ihre Gedächtnisse eigentlich noch mitmachen würden. Irgendwann wird jeder für etwas, das er sich merkt, etwas altes vergessen müssen. Vorne kam was rein, hinten ging etwas raus.
Tempus im mittleren Sazt paßt nicht zu den anderen. ... irgendwann würde jeder... oder den letzten Satz ändern: vorne kommt, hinten geht...
Der Speisesaal lag im Erdgeschoß, war riesengroß und mit holzgetäfelten Wänden umgeben,
wie umgibt man einen Saal mit Wänden. Außerdem klingt es sehr "aktiv", wie er hier "umgeben wird", also als ob jemand es gerade erst tun wüde...
In jeder anderen Situation hätte diese Aktion Entsetzen ausgelöst, doch Christoph und seine Freunde schmunzelten nur.
naja, auch in der Realität hätte Christoph es ja lustig gefunden. wäre jedenfalls nicht entsetzt gewesen. Er ist doch der Täter. Also solltest Du ihn in diesem Satz aus dem Spiel lassen.
war zu etwas anderem in der Lage als Bestellungen entgegenzunehmen oder andere Hotelarbeiten
Lage, als ... entgegenzunehmen, oder...
. Aber wenn sie überhaupt irgendeine Antwort bekamen, war die alles andere als hilfreich.
mich würde hier interessieren, was für hilflose Antworten das waren....
Teil dieses Hotels war und nichts menschliches an sich hatte.
Menschliches (groß)
, nach dem wie und warum zu fragen
das Wie und das Warum.

Cemica hatte die angebrochene Weinflasche mit hochgenommen. Alan kostete davon und empfand den Bordeaux als außerordentlich wohlschmeckend und angenehm betäubend.
Lgikfehler: beim Essen hatten alle Bordeaux ( nur Christoph hat ihn nicht getrunken ) also brauch Alan nicht zu kosten. Er kennt ihn schon. Außerdem ist der Alan-Satz gestelzt. Warum? im nächsten Satz schon wieder ein "da"
ständige Aura der Bedrohung sezernierten
Outing: das Wort kenn ich nicht!
Er erreichte die Treppe, die in das Erdgeschoß führte und folgte ihr hinab.
führte Komma oder?
bis er im Weinkeller anlangte
sicherlich regional verschieden, aber ich würde sagen: ankam.
bis er im Weinkeller anlangte
Cool! Schattenvrbreitende, dunkle Glühbirnen! gefällt mir!
Und hätte er einen Schatten auf die Stelle geworfen, an
das "und" stört mich hier. Für so einen Satzanfang gibt es hier keinen Grund, oder? seltsam.
Und hätte er einen Schatten auf die Stelle geworfen, an
:D hehe, echt cool, in diesem Zusammenhang ein Sprichwort zu mißbrauchen.
der schmalen Kellertreppe wären sie dann auch noch fast alle miteinander gestürzt. Alan
dann auch noch fast alle ... irgendwie zu viele Wörter hinereinander...

"Moment", wandte Alan ein, "wer sagt eigentlich, dass wir gehen?
ich denke, ein
"normaler" Mensch würde sagen "... daß wir alle gehen." dann wird es klar.
wie weit er in den Tunnel hinienlief,
ich laß das mal einfach stehen, ja?

Christoph versuchte zu schreien
versuchte Komma

das sich mit dem heulenden Eiswind vermischte.
auf ein Mal macht der Wind ein so lautes Geäusch? führ das vorher schon mal leiser ein. Mein Trommelfell war noch nicht auf Sound eingestellt.

und ein Schrei wollte aus seiner Kehle dringen, doch blieb er stumm.
wer blieb stumm? der Schrei? dann gut so.
Die Wasseroberfläche hatte über ihm im Sonnenlicht geschillert, doch er konnte sie nicht einmal mit der Hand erreichen.
Tempusfehler
: hatte sie nicht erreichen können.... wenn Du damit einen Bezug zur Jetzt-Zeit herstellen wolltest, war die Analogie zu kurz.
so hätte er sich auch diesesmal
dieses Mal
zum Mix von NR und AR sag ich jetzt nix. sinst stürtzt mein Rechner sicher ab... vor Verzweiflung über die Länge dieser Datei...

Frage zum Inhalt: Du schreibt kein Wort dazu, was sie sehen können. Haben sie Aussicht aus de Fenstern? oder sind die "blind" ? Vermutlich sehen sie, wenn überaupt, dann nur Einöde, aber dann schreib das doch.. mir fehlte da eine Komponente. Und eigentlich müßten sie nach draußen sehen können, weil ja die Barriere unsichtbar war, und man also hindurchsieht...

Insgesamt sehr, sehr gut undbeeindruckend! Alle Achtung. schreib doch einfach noc mehr solche Sachen, ja? dann sieht meine Buchhandlung mich so schnell nicht wieder!

Lieben Gruß,
Frauke

 

Wow!

Vielen, vielen Dank für diese ausführliche Kritik!

Insgesamt sehr, sehr gut undbeeindruckend! Alle Achtung. schreib doch einfach noc mehr solche Sachen, ja? dann sieht meine Buchhandlung mich so schnell nicht wieder!
*rotwerd*

Aber weiter zur Besprechung deiner Kritik:

auf jeden Fall aber hockt keiner von ihnen auf seinem Appartement. man ist in denen, oder?
Kennst du die Ausdrucksweise nicht? Die ist recht üblich.

Zitat:

wie lange ihre Gedächtnisse eigentlich noch mitmachen würden. Irgendwann wird jeder für etwas, das er sich merkt, etwas altes vergessen müssen. Vorne kam was rein, hinten ging etwas raus.

Tempus im mittleren Sazt paßt nicht zu den anderen. ... irgendwann würde jeder... oder den letzten Satz ändern: vorne kommt, hinten geht...

Ok. Sehr aufmerksam! :thumbsup:

wie umgibt man einen Saal mit Wänden. Außerdem klingt es sehr "aktiv", wie er hier "umgeben wird", also als ob jemand es gerade erst tun wüde...
Puh. Jetzt bin ich selbst im Zweifel. Aber ich werde es wohl so lassen, ich finde zumindest nicht, dass es "aktiv" klingt.

naja, auch in der Realität hätte Christoph es ja lustig gefunden.
Nein. Einem echten menschlichen Kellner hätte er so etwas nicht angetan.

war zu etwas anderem in der Lage als Bestellungen entgegenzunehmen oder andere Hotelarbeiten
Lage, als ... entgegenzunehmen, oder...
Ich würde keine Kommata setzen. Vor "oder" kommt normalerweise keins. Nur wenn davor ein Nebensatz kam, aber das ist hier nicht der Fall. Oder? Wo steht so etwas im Duden? *verzweifel*

Aber wenn sie überhaupt irgendeine Antwort bekamen, war die alles andere als hilfreich.
mich würde hier interessieren, was für hilflose Antworten das waren....
Sag ich nicht! :p

Cemica hatte die angebrochene Weinflasche mit hochgenommen. Alan kostete davon und empfand den Bordeaux als außerordentlich wohlschmeckend und angenehm betäubend.
Lgikfehler: beim Essen hatten alle Bordeaux ( nur Christoph hat ihn nicht getrunken ) also brauch Alan nicht zu kosten. Er kennt ihn schon. Außerdem ist der Alan-Satz gestelzt. Warum? im nächsten Satz schon wieder ein "da"
Danke! Logikfehler sind die schlimmsten. Werde ich ändern. Alan wird dann wohl keinen Wein zum Essen trinken!

Outing: das Wort kenn ich nicht!
"Sezernieren" heißt "absondern", "freisetzen"

Er erreichte die Treppe, die in das Erdgeschoß führte und folgte ihr hinab.
führte Komma oder?
Glaube nicht. Aber "die in das Erdgeschoß führte" ist schon ein Nebensatz. Weiß der Duden!

sicherlich regional verschieden, aber ich würde sagen: ankam.
"Anlangen" finde ich etwas gepflegter.

hehe, echt cool, in diesem Zusammenhang ein Sprichwort zu mißbrauchen.
Welches? Du hast darüber ein falsches Zitat. Bei den Glühbirnen auch, aber da kann ich mir die Stelle denken.

dann auch noch fast alle ... irgendwie zu viele Wörter hinereinander...
Stimmt. Werde ich bereinigen.

"Moment", wandte Alan ein, "wer sagt eigentlich, dass wir gehen?
ich denke, ein
"normaler" Mensch würde sagen "... daß wir alle gehen." dann wird es klar.
Das wir war ursprünglich kursiv. Beim Anpassen an kg.de ist das verlorengegangen. Wird korrigiert.

wie weit er in den Tunnel hinienlief,
ich laß das mal einfach stehen, ja?
Hä? Aber da ist doch ein Rechtschreibfehler.

auf ein Mal macht der Wind ein so lautes Geäusch? führ das vorher schon mal leiser ein. Mein Trommelfell war noch nicht auf Sound eingestellt.
:D So ähnlich ging es mir mit deinem Drucker in "Eine Frage der Kontrolle". Mal sehen, was sich machen lässt.

Die Wasseroberfläche hatte über ihm im Sonnenlicht geschillert, doch er konnte sie nicht einmal mit der Hand erreichen.
Tempusfehler
: hatte sie nicht erreichen können.... wenn Du damit einen Bezug zur Jetzt-Zeit herstellen wolltest, war die Analogie zu kurz.
Stimmt.

Frage zum Inhalt: Du schreibt kein Wort dazu, was sie sehen können. Haben sie Aussicht aus de Fenstern? oder sind die "blind" ? Vermutlich sehen sie, wenn überaupt, dann nur Einöde, aber dann schreib das doch.. mir fehlte da eine Komponente. Und eigentlich müßten sie nach draußen sehen können, weil ja die Barriere unsichtbar war, und man also hindurchsieht...
Darüber hatte ich mir auch während des Schreibens Gedanken gemacht, es dann aber wohl wieder vergessen :heul:
Werd ich vielleicht noch einbauen.

Nochmals Danke, deine Kritik war wirklich hilfreich!

:) :) :)

 

hi Leif!
let's discuss:

auf jeden Fall aber hockt keiner von ihnen auf seinem Appartement. man ist in denen, oder?

Kennst du die Ausdrucksweise nicht? Die ist recht üblich.

kennen tu ich die schon. Aber ich schreib trotzdem ja auch nicht "Der Tina ihre Jacke tut am Stuhl hängen" ... :D

naja, auch in der Realität hätte Christoph es ja lustig gefunden.

Nein. Einem echten menschlichen Kellner hätte er so etwas nicht angetan.

ich bin beruhigt, was Christoph betrifft. Aber was ich meine: jemand der das getan hätte, wäre nicht entsetzt gewesen ( es sei denn er andelt in geistiger Verwirrung oder unter dem Einfluß von Voodoo ) klar, worauf ich raus will?

wenn meine intuitiven Kommata in Zweifel gezogen werden, dann bin ich lieber mal ganz still.. bin jetzt selbst nicht sicher genug, um gege Deine geballte Überzeugung anzukommen.

bis gemein, wenn Du selbst einem so fleißigen Leser nix an background - Info gönnst :p

Cemica ist übrigens ein verdammt cooler Name!

Sezernieren" heißt "absondern", "freisetzen"
eine Diskussion mit Lerneffekt... nur leider werd ich das Wort nie verwenden können. kennt ja sonst keiner. Also müßte ich es immer erklären. - so wie Du jetzt! :lol:
Anlangen" finde ich etwas gepflegter.
also das jetzt mal schon gar nicht! wenn s was ist, dann "Dialekt".. aber Geschmacksfrage.

Oh, hast Recht! falsche Zitate! entschuldigung! ich meinte das "mit der Tür ins Zimmer fallen"! wo er doch eine Tür findet und so.. ( ich laß jetzt aber das oben so )

Das wir war ursprünglich kursiv. Beim Anpassen an kg.de ist das verlorengegangen. Wird korrigiert.
- und das passiert dem Meister der Formatierungshilfe! ;) aber ehrlich: wenn schon kursiv, warum dann das "wir"? ich würd entweder das "dass" oder das "gehen" nehmen. Aber am besten doch immer ganz ohne Itallics, oder?
ich laß das mal einfach stehen, ja?

Hä? Aber da ist doch ein Rechtschreibfehler.

ja, genau, aber ich dachte, es reicht, wenn ich es einfach nur zitiere. Und nicht auch noch hinschreibe, wie man hineinlief jetzt wirklich schreibt! dachte, das merkst Du. Deshalb " laß ich es stehen"..

So ähnlich ging es mir mit deinem Drucker in "Eine Frage der Kontrolle". Mal sehen, was sich machen lässt.
erwischt! :D

ok, schön, wenn ich Dir helfen konnte! bei der KG hat die "Arbeit" wirklich Spaß gemacht!

Lieben Gruß,
Frauke

 

Cemica ist übrigens ein verdammt cooler Name!
Hab ich selbst erfunden! Hab das Lied "Hey boys, hey girls" von den Chemical Brothers beim Schreiben gehört. Dann hab ich einen Mädchennamen gesucht und mich von "Chemical" inspirieren lassen. Der Buchstabe "C" ist überhaupt schön. Du hast ihn auch zweimal im Nick. :)
Schreib dich in Zukunft doch "Frauce" oder "Fraucke". :D
Den Namen "Gabria" hab ich mir auch mal überlegt. Hoffentlich gibt es den nicht. Das Mädchen würde ziemlich gehänselt werden (lies den Namen mal rückwärts).

"Anlangen" lass ich stehen. Christoph wird weiterhin schmunzeln (solange er nicht lebendig gefriert ;) ) (hier müsste jetzt mein eigens entworfener "Hochnäsiger Besserwisser"-Smiley stehen. Hab ihn Mirko geschickt, hoffentlich wird er angenommen)

Noch was: Die Namen sind so gewählt, dass man ihre Initialen so anordnen kann: AABCC. Hat aber keine Bedeutung. In "Der böse Bart" (Seltsam) hab ich noch viel mehr solcher Besonderheiten versteckt. Werde diese mal unter der Story erläutern und sie damit wieder hochholen. :D

 

hey Leif!
also um Spielereien geht's! hatte mich schon gefragt, warum 2 Namen mit A waren. Aber ich dachte, es hätte keine Bedeutung.
Was Gabria angeht: meinst Du nicht, als Mädchenname müßtest Du Sgabria sagen? wäre sonst sehr einseitig! und das will doch keiner.

Hast übrigens Recht: C ist ein hübscher, undirgendwie eleganter Buchstabe. aber Frauce klänge irgendwie schief. und mit ck? oc nöööö. Kannst mich ja arC nennen, wenn es Dir gefällt.

arC en Ciel

 

Hast übrigens Recht: C ist ein hübscher, und irgendwie eleganter Buchstabe. aber Frauce klänge irgendwie schief.
Sprich es mal französisch aus: Frohs. :lol:

 

Hey Leif!
Wow, wirklich coole Geschichte. Lohnt sich doch, ab und zu mal in die Empfehlungsthreads auch von anderen Genren als nur Horror zu schauen. ;)
Wobei die Geschichte ja auch ganz gut dort hingepasst hätte.

Besonders die Beschreibung des Sturzes von Christoph und auch die verschiedenen Arten der Leute mit dem Schicksal umzugehen, fand ich äußerst gelungen.

Überhaupt eine ziemlich abgedrehte Idee, die aber in keinster Weise unglaubwürdig umgesetzt wurde. Verwundert, fesselt und gefällt!

Naja, wo Leif drüber steht, steckt wohl auch Leif drin. :D

Ugh

 

Korrekturen

Endlich habe ich die Korrekturen gemacht. Bei den nicht ganz zweifelsfreien Fällen habe ich gar nichts geändert. Hauptsache der Logikfehler ist draußen!
Naja, jetzt habe ich im Internet eine aktuellere Version als zu Hause. Kopieren kann ich die auch nicht einfach, da geht die Formatierung verloren.
Dieser Mix von AR und NR ist echt nervig, aber nur mit Milliardenaufwand zu beheben. :(

 

Hoppla!

Hätte ich doch fast vergessen, was zu der Geschichte zu sagen. Ich habe sie ja schon vor langer langer Zeit gelesen (damals gabs die Würmer noch, weißt du noch... jaja, die gute alte Zeit...), aber mich aus irgendeinem Grund nicht dazu geäußert. Schimpf und Schande.

Zum Glück ist sie wieder da, damit ich das jetzt nachholen kann.

Ich fand sie wirklich außerordentlich gut gelungen. Wirklich eine deprimierende Sache, die Du dir da ausgedacht hast, sehr melancholisch erzählt und mit einem schönen Gänsehautende. :D

Zu kritisieren habe ich nichts, aber ich kenne die neue Version noch nicht. Da du aber nur kleinere Fehler ausgebessert hast, muß ich das wohl eigentlich auch nicht. Obwohl, eigentlich sollte ich sie doch noch mal lesen... :)

Also, mal wieder ein Kompliment von mir. Irgendwie sind alle deine Geschichten gut. Das ist langweilig. Ändere das!

PS:

Natürlich hätten sie den entscheidenden Schritt auch so gemacht. Irgendwann hätten sie es sowieso getan.

Ich habe eben das Ende nochmal gelesen, und dabei ist mir das da oben aufgefallen. Der zweite dieser Sätze ist mMn überflüssig. Ich werde die Geschichte jetzt doch nochmal lesen und weitere Fehler suchen. ;)

 

wenn Du Dir jetzt schon die Zeit genommen hast, die Fehler auszubessern, dann solltest Du sie doch auch einschicken... komm schon... ich werd auch was hinschicken und dann will ich sehen, wie Du mir die Veröffentlichung vor der Nase wegschnappst... dann kann ich hinterher behaupten, daß nur Du dran schuld bist, daß ich nicht gewonnen hab :D

 
Zuletzt bearbeitet:

Ich werde die Geschichte jetzt doch nochmal lesen und weitere Fehler suchen.

Gnade! Dann quäl ich mich wieder ein halbes Jahr damit herum. :D

Dein zitierter Teil ist schon richtig so. Die Gruppe hätte den entscheidenden Schritt auch so (d. h. ohne Cemicas Ermutigung!) getan. Eben weil sie ihn irgendwann sowieso getan hätten. Anstatt also noch lange zu leiden bis dahin, tun sie es gleich.

Irgendwie sind alle deine Geschichten gut. Das ist langweilig. Ändere das!

Ok, hier meine neueste Story:

Schlaf ein, Hein

Hein wachte auf. Er sah auf die Uhr. 3:45.
Also beschloss er wieder einzuschlafen.

Danke für die nette Kritik! :)

 

Ich finde deine neueste Geschichte ebenfalls gut und moechte zudem um die Erlaubnis bitten, sie ins Ungarische übersetzen zu dürfen.

Dazu muß bemerkt werden, daß ich dieser Sprache nicht mächtig bin, was zu lustigen Komplikationen führen koennte. ;)

Was den zitieren Satz angeht, da magst Du recht haben. Ich habe die Stelle ja nur aus dem Zusammenhang gegriffen, sie ist mir foermlich ins Auge gesprungen. Eine nähere Kritik folgt, wenn ich den Text gelesen habe. :)

Bis dann...

 

Hi Leif (hey, das klingt cool)...

So, jetzt hab ich das Hotel nochmal gelesen. Fehler habe ich natürlich keine mehr gefunden, aber einige Anmerkungen habe ich trotzdem. Eigentlich sind es nur so richtig pedantische Spitzfindigkeiten, die aber auch ihre Berechtigung haben. Sind natürlich alles nur Tips, die du benutzen kannst, aber bitte auf keinen Fall mußt. Ich kann und will dir nichts vorschreiben. ;)

wie fest man dagegenschlug. Und was vielleicht noch unheimlicher war: man spürte nichts,
In dieser Passage, jene in der du die Barriere beschreibst, verwendest du ziemlich oft das Wort „man“. Mein ehemaliger Politik - LK - Lehrer sagte immer, daß es dieses Wörtchen eigentlich gar nicht gibt. Ich habe ihm dann immer widersprochen und... naja... zum Thema. Meiner Meinung nach könntest du dieses „man“ wirklich manchmal ersetzen: zB sie spürten, die Insassen sahen usw

"Wie soll ich." flüsterte er vergrämt, "oder hast du dich damit abgefunden?"
Ich glaube, normalerweise sagt man „wie sollte ich“ oder noch besser „wie könnte ich“. Außerdem wirkt das Wort „vergrämt“ zu hochgestochen.

"Wir müssen", sagte sie statt einer Antwort. "Irgendwann wirst auch du dich damit abgefunden haben. Die Zeit -"
„anstelle einer Antwort“

Der Speisesaal lag im Erdgeschoß, war riesengroß und hatte holzgetäfelte Wände, auf denen sich kunstvolle Schnitzereien befanden.
Auf Wänden befindet sich die Decke. :) Nichts für ungut, aber das klingt nicht wirklich rund. Mein Vorschlag: „(...) die mit Schnitzereien verziert waren.“

Besonders nach Einbruch der Dunkelheit meinte er zu spüren, wie die Wände eine ständige Aura der Bedrohung sezernierten
Ich finde es gemein, daß du Worte benutzt, die ich nicht kenne. Aber im Ernst, „sezerniert“ ist mMn viel zu hochgestochen. Würde ich ersetzen durch... durch... was heißt das überhaupt? Ausstrahlen? :)

Sie hieß die anderen es ihr gleichzutun.
Auch hier mMn zu hochgestochen formuliert. „Sie forderte auf“ würde hier evtl. besser passen.

Er war schon immer der Heißsporn der Gruppe gewesen und darauf hatte er gesetzt.
Wer? Also, ich weiß natürlich, wer gemeint ist, aber generell ist sowas nicht glücklich. Du benutzt zweimal „er“, meinst aber jedesmal jemand anderen. Da wäre ein Name angebracht.

Natürlich hätten sie den entscheidenden Schritt auch so gemacht. Irgendwann hätten sie es sowieso getan.
Ich möchte hier nicht drauf rumreiten, finde aber immer noch, daß Du das in einen Satz packen könntest: „Sie hätten den Schritt auch ohne ihre Aufforderung gewagt, da sie es sowieso irgendwann getan hätten“ Oder so, Natürlich kannst du das besser formulieren... ;)


So, das waren die Sachen, die mir so beim Lesen auffielen. Du kannst ja mal drüber nachdenken, aber ich bin dir nicht böse, wenn du sie nicht umsetzt. Ich hoffe, es hat trotzdem geholfen.

Ach ja, die Geschichte war einsame spitze, aber das sagte ich ja bereits...

GNOEBEL

 

Danke!
Ich werde mir die Sachen durch den Kopf gehen lassen. :comp:

 

Habe das mit den Wänden und dem "wie sollte ich" gemacht.
Die "hochgestochene" Ausdrucksweise finde ich gut so. Empfinde sie im geschriebenen Wort auch gar nicht als so hochgestochen.
"Sezernieren" heißt "freisetzen, absondern" und passt hier, auch klanglich, sehr gut.
Das missverständliche "er" habe ich nicht ersetzt, es käme dann zuviel "Alan" vor. Auch in vorangehenden Sätzen konnte ich "Alan" nicht weglassen. Aber man versteht es bestimmt. Wurmen tut mich das auch noch ein bisschen, mal sehen, ob sich da nicht doch noch was machen lässt.
A propos wurmen: die Würmer sollen wieder her! Oder wenigstens Nacktschnecken.

 

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