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Das Herzklopfen
Überall hör ich es . Es ist immer da, jedenfalls hier. Da die Frau da drüben ich merke es, wäre es hier nicht so düster und unendlich kalt, würde sie schwitzen und elendich aussehen. Aber man ist ja in Geselschaft, da behält man sein bischen Ehre ja noch, die man hat. Man da hör ich es schon wieder, dieses nicht- enden wollendes Herzklopfen. Doch der Junge da, den scheint es nicht sehr zu kratzen, dass er hier sitzt. Er nimmt es als wäre es ganz normal in einem Raum voller Leute zu sitzen, bei denen man nicht weiß, was sie haben. Sekunden später kommt er wieder, dieser Moment der totalen Stille, denn nun soll sie kommen die nächste hoffnungsvolle, alles vernichtende Ansage. Und wieder wird irgend jeamand gebeten zu komen. Ist es das Klopfen, das mich so nervös macht? Nein ist es nicht! Es ist wie bei jedem hier. Denn auch ich warte nur darauf endlich meinen Namen zu hören und endlich zu gehen, vieleicht auch zu kommen. Auch bei mir ist es das lange Warten, dass einem die letzten Nerven raubt. Ja und da ist sie auch schon wieder die Stimme, von der mancher hofft sie nie zu hören, vieleicht auch sie sehnsüchtig erwartet.
Ich mag sie nicht hören. Ich bin nicht oft hier. Das ist alles Neuland hier. Ungewohnte Umgebung macht micht immer nervös. Doch da hör ich sie die Stimme... und diesmal ruft sie meinen Namen. Ich stehe selbstbewusst auf, um Fassung zu bewahren, man möchte ja die Ehre, die einem noch geblieben ist auch behalten, und gehe vorsichtig durch die Tür. Und da lächelt mich auch schon ein freundliches Gesicht an, womit man versuchen will mich aufzumuntern, womit man versucht es mir leichter zu machen. Jetzt bin ich dran. Nun habe ich Zeit darüber nachzudenken. Ja für einen hat das Klopfen der Herzen die Melodie des Glücks, für andere des Schicksals, für andere singt sie das Lied der Hoffnung. Nachdem ich erfahren habe, dass alles in langen 2 Wochen vorbei ist, gehe ich nachdenklich aus dem Raum. Wieder gucken mich alle an. Eine Mütze setzte ich trotzalledem nicht auf. Ich hasse Mützen. Die habe ich nie getragen auch als ich noch Haare hatte. Das ist Neuland. Ungewohntes zu tragen macht mich nervös. Ja und das war es auch schon. Wieder wirft man mir ein Lächeln zu, was mich kalt lässt. Ja nun bin ich draußen, endlich. Doch nun weiß ich, dass das Herzklopfen für mich in 2 Wochen das Lied vom Tod spielt.