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Das Herz des Universums - Prolog
Für SIE
Das Herz des Universums – Prolog
Lange Zeit vor dem Urknall regte sich etwas zwischen den vorhandenen Materie – und Antimaterieteilchen. Aber die Teilchen wussten nicht genau, was sie zu tun hatten. Dann kam es zum Urknall.
Teilchen, die sich gute Freunde geworden waren, wurden gnadenlos auseinander gerissen.
Beim Urknall breiteten sich Schallwellen aus, die so gewaltig waren, dass sie sich selbst im Vakuum fortbewegten und man sie hören hätte können, wenn man sich in dieses Vakuum gewagt hätte.
Die Wellen bewegten sich in konzentrischen Kreisen weg vom Explosionsherd. Aber nachdem sie nahezu unendlich viele Lichtjahre zurückgelegt hatten, mussten auch sie sich den Gesetzen der Physik beugen: Sie wurden parallel. Dies jedoch nur für eine sehr kurze Zeit, ungefähr 10 hoch minus 48 Sekunden, wie Wissenschaftler später herausfinden würden (fragt mich nicht, wie).
Danach drängten die zwei äußeren Wellen zur Mitte hin, alle anderen Wellen mussten sich fügen, und so bündelten sich diese monströsen Schallwellen zu einer Kugel zusammen, die dem zehnfachen Volumen des Jupiters entspricht.
Diese Kugel wird seither das Herz des Universums genannt. Es pulsiert und stößt in penibel regelmäßigen Intervallen Schallwellen aus, ähnlich einem Menschenherzen, das Blut in die Arterien pumpt.
Die Energie der gebündelten Wellen ist dermaßen stark, dass sich die Kugel in Materie wandelte und zu einem eigenen Planeten wurde, der nur aus Schallwellen bestand. Es handelt sich um einen roten Planet, der von gelben Linien durchzogen ist.
Diese vibrieren bei jedem Ausstoß von Tönen.
Dieses Herz ist der Grund für die Ausdehnung des Universums. Die abgestoßenen Wellen prallen am Rand des Universums ab und drücken es damit weg von der Kugel, und werden reflektiert.
Als die Wissenschaftler das herausgefunden hatten, wussten sie, dass ihre Theorie, von wegen, dass das Weltall eines Tages implodieren würde, Schwachsinn war.
Die Schallwellen, die das Herz verlassen, sind bei Weitem nicht so mächtig, wie die Urwellen, die das Herz formten. Nach neuesten Experimenten wurde der Unterschiedsfaktor von 10 hoch 57 auf 10 hoch 65 korrigiert. Ob dieser Wert stimmt, werden neue Versuche beweisen müssen.
Jetzt, im Jahre 459266, dem Jahr des Erhabenen Ewig Überraschten, machten die Wissenschaftler eine erschreckende Entdeckung: Das Herz begann, zu schrumpfen. Das war völlig unerklärlich, denn die von ihm ausgehenden Schallwellen wurden ja immer zu ihm zurückreflektiert, und blieben somit erhalten, was der Große Dorl im Jahre 266563 im Schallwellenerhaltungssatz definiert hatte. Jetzt, fast zweihunderttausend Jahre später, musste man feststellen, dass das nicht stimmen konnte. Der Nicht Ganz So Große Mik Tai bewies in einem unglaublichen Versuch, dass die Wellen beim Zusammenstoß mit dem Rand des Universums ein vierhundertzweiundzwanzigtausendfünfhundertachtzehntel ihrer Energie verloren, und beim Eintreffen im Herzen und der dortigen Reflektion noch einmal ein drittel davon.
Das wäre eine Katastrophe! Das Ende des Universums würde besiegelt sein, sollte das Herz so lange schrumpfen, bis es verschwand, womöglich ironischerweise implodieren würde.
Deswegen wählte DNGSG Mik Tai sechs Menschen, drei Männer und drei Frauen aus, um sich auf den Weg zum Herzen des Universums zu machen, um sich einen Eindruck vor Ort zu verschaffen.