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Das heiße Feuer der Leidenschaft.

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28.04.2002
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Das heiße Feuer der Leidenschaft.

Wir verbrachten die ganze Nacht zusammen.
Ich dachte anfangs nicht, dass sie auch nur ahnte wieviel ich noch mit ihre vorhatte doch je länger wir miteinander redeten und je länger wir durch die kühle Nacht streiften, desto härter keimte in mir der Verdacht, dass sie es doch wußte.
Dass sie alles wußte, dass sie langsam aber sicher jeden Winkel und jede noch so dunkle Windung meiner Seele mit feinen Pinseln bloßlegte und begutachtete.
Sie sah es in meinen Augen, denke ich, vielleicht auch in der Art wie ich sprach.
Ich weiß es nicht.
Vielleicht gehörte sie auch zu einer jener ausgefuchsten jungen Mädchen, die die Gedanken und Gefühle anderer spüren konnten, die schon längst alles über eine Person in Erfahrung gebracht haben, bevor man auch nur den Mund öffnete.
Ob sie heute noch zu etwas mehr Lust habe, als nur reden, flüsterte ich ihr sachte ins Ohr.
Sie antwortete mit jener speziellen rauchigen Stimme, die nur junge Mädchen hervorbringen können.
Junge Mädchen reden wie der leise Atem eines Sterbenden.
Sie vereinen diese Sprache mit dem Klang von feinem Sand der von der Flut geküßt wird und dem Geräusch schleichenden Windes.
Schhhhhhhh,
schhhhhhhhhhhhhhhhhh...
Sie habe Lust auf Dinge die ich mir nicht vorstellen könne, hauchte sie mir entgegen.
Und wir liebten uns.
Unten in der Bucht des Mondsees, wo die schweren Haare der Weiden ins Wasser reichen und aussehen wie lebendige Wasserfälle.
Mein Atem ging schnell, ging schneller, ging rasanter, ging hektischer als jemals zuvor.
Oh, sie hatte recht, diese Dinge von denen sie gesprochen hatte, hätte ich mir niemals erträumen können.
Und als es mir in ihr wie eine Sturzflut kam, da hätte ich mich am liebsten vor Lust im nächtlichen Himmel aufgelöst wie eine Brausetablette in einem Glas Wasser.
Ich sagte, ich wolle mehr, und da gab sie mir mehr.
Soviel ich wollte.
Es war ein Zustand schwimmenden Deliriums.
Einzelne Bilder tauchten vor mir auf während ich ruckartige Bewegungen durchführte.
Der Himmel, das schwarze Wasser, Die Weiden, wieder die Sterne, ihr Gesicht, wieder die Weiden, Oh mein Gott die hängenden Weiden...

Sie wolle mit mir das machen, was der Frühling mit den Kirschen tut, flüsterte sie mir auf unserem Nachhauseweg ins Ohr.
Ich meinte ich könne nicht mehr, und da sagt sie mir, dass sie mich gerne wiedersehen möchte.
Ich stimmte ihr zu, als wir ihr Zuhause erreichten.
Zum Abschied küßten wir uns noch und ihre Zunge fühlte sich gut im Mund an.
Sie wünschte mir eine gute Nacht, und ich verabschiedete mich still.
Es gab ein dumpfes Geräusch, als ich ihren Sarg wieder zuschaufelte.

 

Hi Matthias!
Deine Geschichte gefällt mir recht gut - bis zum letzten Satz. Es ist nicht so, dass ich überraschende Wendungen nicht mag, ganz im Gegenteil, aber dieser Schluß passt in meinen Augen überhaupt nicht.

Am Anfang dachte ich, es würde sich wieder um eine Vampir- oder ähnliche Geschichte handeln. Dann hatte ich die Vermutung, dass Du versehentlich in Horror, statt in Romantik gepostet hast.
Daher ist Dir der Überraschungsmoment schon gelungen.

Auch sonst gefällt mir die Geschichte von Deiner Art zu schreiben gut, aber der Schluss halt..
Ich denke, er sollte erschüttern, schockieren, oder?
Das tut er aber nicht. Ich war als erstes nur verwundert, warum die Leiche denn laufen kann, aktiv Sex hat, etc., wenn es sich um eine Nekrophilenstory handelt. Dann habe ich mich gefragt, ob sie vielleicht doch eine Untote, also evt. ein Vampir oder ein anderer Wiedergänger ist.

Und eben durch diese Fragen und den davor nicht spannenden Text, verliert der Schluss vollkommen seine Wirkung.
Sorry Matthias, wie gesagt - schon gut geschrieben, nur das Ende ist in meinen Augen misslungen.

Das Du es besser kannst, hast Du uns schon gezeigt, also hinsetzten und weiterschreiben. ;)

Ugh

 

Hm ... Ehrlich gesagt, ich habe die "Pointe" nach ein paar Sätzen befürchtet! Liegt nicht daran, dass ich so wahnsinnig klug wäre (was natürlich auch der Fall sein kann...) sondern am Genre (eben "Horror") und daran, dass in mir Erinnerungen an "Where the wild roses grow" wach wurden.

Ich denke, Bib, der Protagonist ist einfach nur verrückt und hat sich die Stimme bloß eingebildet (er spricht ja auch davon, dass

Junge Mädchen reden wie der leise Atem eines Sterbenden.
Für mich erscheint das als versteckter Hinweis darauf, dass der Typ ein ganz ordinärer Hekrophiler ist, der noch dazu völlig bekloppt ist.

Zur Geschichte selber: An sich ganz hübsch beschriebene Szenarien, einige gute Metaphern (wie jene, die ich eingangs zitierte) und ein ordentlicher, flüssiger Schreibstil (ein paar kleinere Fehler haben sich aber doch eingeschlichen).

Nix besonderes, eher ein Happen für Zwischendurch - und das ist mein Problem mit solchen Texten: Ich will nachhaltig "erschüttert" werden von Geschichten, anstatt sie sofort nach dem Lesen wieder zu vergessen.
Also, ganz gute Story, aber nix aufregendes.

 

@ Rainer

Für mich erscheint das als versteckter Hinweis darauf, dass der Typ ein ganz ordinärer Hekrophiler ist, der noch dazu völlig bekloppt ist.
Im Nachhinein hast Du sicher Recht, auch bei mir hat sich dann der von Dir als erstes erwähnter Vergleich aufgedrängt. Ich musste dann auch an diesen einen Rammstein-Song denken, den Titel hab ich allerdings vergessen.

Aber was um Himmels willen ist ein Hekrophiler? :eek:

Ansonsten schade, dass Männer nur im wahnsinnigen Zustand so poetisch von ihren Angebetenen sprechen können. :D

Ugh

 

Ein Hekrophiler ist NOCH schlimmer als ein Nekrophiler! Ich möchte gar nicht auf die Details eingehen, schließlich sind auch Kinder hier anwesend...

Ansonsten schade, dass Männer nur im wahnsinnigen Zustand so poetisch von ihren Angebetenen sprechen können
Aber muss man denn nicht ohnedies wahnsinnig sein, um Frauen anzubeten??? :D

 

mahlzeit!

eigentlich kann ich mich nur biblios meinung anschliesen, er hat es schon auf den punkt gebracht.
gut bis zum vorletzten satz, dann zu billig verkauft. sorry.
eine frage hätte ich dann doch noch: seit wann gibts im frühling kirschen? oder hab ich da was verpasst? überlesen? erlöse mich!

greet krebs

 

Jope der Typ bildet sich das alles ein.
Danke für die Kritik, dann ist der Versuch mal so eine merkwürdige "Schockeffekt-story" zu schreiben in die Hose gegangen.
Naja, Mist.
P.S.: Keine Kirschen im Frühling?
Ist da in Temelin was schief gegangen?

 

Ach ja etwas hab ich noch vergessen:
Mich nervt's immer, wenn von "ein paar Fehlern" die Rede ist- WAS für Fehler?

 

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