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Das hartherzige Kind

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17.09.2002
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Das hartherzige Kind

Das hartherzige Kind
Es lebte einmal eine Mutter, die hatte ein einziges Kind, das sie sehr liebte und für das sie alles tat. Doch sie hatte keine Freude an ihrem Kind, denn es war hartherzig und unfolgsam. Hatte die Mutter zum Beispiel eine Mahlzeit für ihr Kind zubereitet und es freundlich zu Tisch gerufen, so antwortete das Kind: „Ja, Mutter, ich komme gleich!“ Und dann warf es einen letzten Blick auf den Ameisenhaufen, den es gerade beobachtete. Da konnte es dann geschehen, daß es einige Steine und Zweige entdeckte, die den Ameisen den direkten Weg zu ihrem Eingang beschwerlich machen würden. Deshalb beschloß es, nur noch schnell den Ameisen den Weg frei zu räumen, bevor es zum Essen heim ging.
Wenn das Kind dann endlich zu Hause ankam und sich an den Tisch setzen wollte, waren die Speisen schon lange kalt geworden. Die Mutter saß traurig und verletzt am Tisch und sprach: „Ach, was bist du hartherzig. Immer denkst du nur an dich. Niemals machst du dir Gedanken um mich, wo ich dich doch so liebe und mit viel Mühe für dich koche und sorge!“
„Ach, Mutter“, antwortete dann wohl das Kind, „ich wollte doch nur schnell den Ameisen helfen. Ich ...“
„Ja. Da kannst du sehen, wie hartherzig du bist!“ unterbrach es die Mutter. „Kleine, unbedeutende Ameisen sind dir wichtiger, als deine eigene Mutter!“
Das Kind wurde jedesmal, wenn seine Mutter so mit ihm sprach, sehr traurig und es beschloß in seinem Inneren, sich zu bessern und alles, was in seiner Macht stand, zu unternehmen, um nicht mehr so hartherzig zu sein.
Eines Tages geschah es nun, daß die Mutter wieder allen Grund zum Klagen über ihr Kind hatte. Dieses Mal aber wurde sie nicht nur traurig, nein, es überkam sie eine böse Wut und in dieser Wut rief sie aus: „Du hartherziges Kind! Ich wollte, du wärest in einen finsteren Wald mit düsteren, stummen Bäumen, traurig schweigenden Pilzen und harten, kantigen Steinen verbannt! Dort würde dir endlich klar werden, wie oft du die Liebe deiner Mutter mit Hartherzigkeit grausam vergolten hast!“
Die Wut der Mutter war so heiß und lodernd, daß ihr Fluch auf der Stelle in Erfüllung ging. Ihr Kind, das gerade noch neben ihr in der Stube gesessen hatte, war plötzlich verschwunden. Voller Schrecken blickte die Mutter auf den leeren Kinderstuhl. Tränen der Verzweiflung stiegen ihr in die Augen und sie bereute bitter, daß sie ihr einziges Kind unbedacht verwünscht hatte.

Das Kind aber fand sich in einem finsteren, unheimlichen Wald wieder, in welchem eine geradezu gespenstische Stille herrschte. Obwohl der Wind die Zweige der Bäume bewegte, war kein Laut zu hören. Der Waldboden war von Unmengen von Pilzen bedeckt, deren Köpfe schweigend unter den bräunlichen, weißen und rötlichen Mützen zu Boden stierten. Überall lagen Steine in allen Größen auf dem schattigen Waldboden und als das Kind über eine Wurzel stolperte und stürzte, schlug es sich an der harten Oberfläche eines Steines das Knie blutig.
Das Kind kauerte sich am Fuß einer Buche zwischen die Wurzeln und dachte nach. Es wußte, daß es hier in diesem Wald war, weil es durch seine Unfolgsamkeit und seine Hartherzigkeit die Mutter dazu getrieben hatte, den furchtbaren Fluch auszusprechen. Es wußte aber auch, daß die Mutter den Fluch schon bereuen und sich grämen und nach ihrem Kind sehnen würde. Deshalb beschloß es, sich sofort auf den Heimweg zu machen, um seiner Mutter die Zeit des Kummers zu verkürzen.
Als es aufstehen und sich auf die Suche nach einem Pfad, der aus dem Wald hinausführte, machen wollte, sah es einen großen, schwarzen Käfer, der hilflos auf dem Rücken lag und mit seinen glänzenden Beinen strampelte, in dem verzweifelten Bemühen, wieder auf eben diese Beine zu gelangen. Dem Kind tat der Käfer leid und so ergriff es ein Stöckchen und half dem Tier vorsichtig wieder auf. Der Käfer blinzelte das Kind aus großen, schwarzen Knopfaugen an, bevor er flink im Wald verschwand. Das Kind meinte sogar, ein freundliches Käferlächeln gesehen zu haben. Auf seinem Weg ins Dickicht blieb der Käfer bei etlichen Pilzen stehen und jedesmal, wenn er weiter lief, hoben einige Pilze die Köpfe und betrachteten den fremden Gast neugierig.
Nachdem es den Käfer aus den Augen verloren hatte, stand das Kind auf, wischte sich das Blut vom Knie und begab sich auf die Suche nach einem Weg, der aus dem Wald hinaus führte.
Bald hatte es einen solchen Pfad gefunden und so schritt es tapfer fürbaß.
In der unheimlichen, kalten Stille des Waldes, unter dem Schweigen der Bäume und der reglosen Traurigkeit der Pilze, wurde es dem Kind schwer ums Herz und es hatte Mühe, sich nicht zwischen die Steine zu legen, um für immer einzuschlafen.
Um sich etwas Mut zu machen, begann es, leise vor sich hin zu singen. Es sang alte Wiegenlieder, die es von seiner Mutter gelernt, und Wanderlieder, die es von den herumziehenden Handwerksburschen gehört hatte. Der helle Kindergesang in dem stummen Wald war etwas so Ungewöhnliches, daß alle Pilze die Köpfe hoben und nachsahen, woher die seltsamen Töne kamen. Unter den Blättern des Waldweges kamen Schnecken und Käfer, Regenwürmer und Spinnen hervor. Alle waren sie irritiert und aufgeschreckt von dem nie gehörten Kindergesang, der die Stille des Waldes so plötzlich durchdrang. Hunderte neugieriger Tieraugen folgten dem singenden Kind.
Es war, als hätte der Gesang einen Zauber gebrochen, der über dem Wald gelegen hatte. Den Käfern und Würmern, den Schnecken und Spinnen wurde es warm ums Herz. Eine vorwitzige Spinne begann plötzlich ausgelassen zu tanzen. Zwei ganz junge Pilze fielen mit hellen Stimmen in den Gesang des Kindes ein und sogar der Wind, der bisher tonlos durch den Wald geweht hatte, begann leise zu säuseln.
Das ungewohnte Säuseln des Windes berührte die Bäume so, daß ihre Herzen zu tauen begannen. Als die Bäume die Wärme spürten, die von ihren schmelzenden Herzen ausging, stöhnten sie wohlig auf und reckten ihre Äste und Zweige mit leisem Knacken und Knistern. Kurz: der gesamte schweigende Wald wurde durch den Gesang des Kindes berührt und zum Leben der Töne und Geräusche erweckt.
Das Kind hörte die vielen Stimmen des Waldes und der Tiere. Überrascht beendete es sein Lied und blieb lauschend stehen. Ringsumher vernahm es ein Rascheln und Wispern, ein Flüstern und Rauschen, ein Krabbeln und Knistern. Der ganze Wald war auf wunderbare Weise lebendig geworden. Als ob die Sonne dies gemerkt hatte, brach sie durch das dichte Blätterdach und färbte den Waldboden golden. Einer der Sonnenstrahlen kitzelte einen Pilz an der Nase, so daß dieser kichern mußte. Sein Kichern war so fröhlich und ansteckend, daß nach kurzer Zeit alle Pilze ringsherum kicherten und sich vor Lachen die Pilzbäuche hielten.
„Was ist denn das hier für ein Lärm?“ fragte plötzlich eine knarrende Stimme. Das Kind sah sich um und erkannte, daß eine riesige Eiche mit ihm sprach.
„Verzeihung,“ antwortete es, „ich fing an zu singen, um mir Mut zu machen, weil es in diesem Wald so still und unheimlich war und nun habe ich wohl durch meinen Gesang hier alle aufgeweckt. – Es tut mir leid.“ fügte es vorsorglich hinzu, obwohl es ihm nicht ernsthaft leid tat. Im Gegenteil, der Wald erschien ihm auf einmal viel freundlicher und herzlicher.
„Das braucht dir nicht leid zu tun,“ versetzte die Eiche mit einem dröhnenden Lachen.
„Nein, wirklich nicht!“ fügte eine junge Fichte hinzu, die direkt neben der Eiche stand.
Es dauerte nicht lange, und das Kind war, umgeben von kichernden Pilzen, in eine Unterhaltung mit den sprechenden Bäumen vertieft.
„Nimm doch Platz!“ sagte eine Birke zu dem Kind und dieses merkte, wie müde es geworden war und sah sich nach einem Sitzplatz um. Außer Pilzen, Bäumen und Steinen konnte es nichts entdecken. Einer der Steine war an der Oberfläche abgeflacht und sah so aus, als könne man recht bequem darauf sitzen. Vorsichtig, um sich an dem harten Stein nicht ein zweites Mal zu verletzen, ließ sich das Kind nieder. Wie groß aber war seine Überraschung, als es feststellte, daß der Stein daunenweich war und sich wie ein wunderbarer Sessel um seine Glieder schmiegte. Gemütlich ließ es sich auf den weichen Stein sinken.

Die Mutter war unterdessen vor Kummer und Verzweiflung nicht zur Ruhe gekommen und hatte
voll Angst und Sorge beschlossen, ihr Kind in dem unheimlichen Wald zu suchen.
Weinend war sie aufgebrochen und viele Tage und Nächte über Stock und Stein gelaufen, bis sie schließlich den Rand des Waldes erreichte.
Wie eine schwarze Wand ragten die Baumstämme vor ihr auf. Eiseskälte umklammerte ihr Herz und sie mußte allen Mut zusammen nehmen, um ihren Weg fortzusetzen, mitten hinein in die Finsternis des Waldes.
Als sie eine Weile gelaufen war, war ihr, als wandle sich der Wald rings um sie her. Zuerst glaubte sie, ein Wispern und Knacken zu vernehmen. Dann hörte sie den Wind in den Zweigen rauschen und schließlich schien es ihr sogar, als kicherten die Pilze und als höre sie Stimmen in der Ferne. Je mehr Töne und Klänge sie vernahm, um so leichter wurde ihr Herz, und so schritt sie immer freier und zuversichtlicher voran.
Plötzlich öffnete sich das Dickicht vor ihr und sie trat auf eine Lichtung und was sie dort erblickte, ließ es ihr ganz warm ums Herz werden. Mitten auf der Lichtung saß ihr hartherziges Kind gemütlich auf einem offensichtlich daunenweichen Stein und plauderte und scherzte mit Pilzen, die kichern konnten, und mit Bäumen, die sprachen!
Still blieb die Mutter am Rande der Lichtung stehen. Dieser Wald war seit undenklichen Zeiten vollkommen stumm gewesen. Und ihrem Kind war es allein durch seine Anwesenheit gelungen, den Wald zu einem fröhlichen, klangvollen Leben zu erwecken!
Konnte es sein, so fragte sich die Mutter, daß sie sich geirrt hatte? War ihr hartherziges Kind vielleicht gar nicht hartherzig?

 
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Hallo al-dente!

Erstmal herzlich willkommen auf kg.de!

Die Idee, die dem Märchen zu Grunde liegt, gefällt mir ganz gut. Worunter die Geschichte aber leidet, sind die übermäßig vielen Adjektive. Kaum ein Substantiv steht ohne eins da. Gerade im Fall von Adjektiven ist weniger oft mehr. Geh lieber sparsam damit um. Um ehrlich zu sein: Sie gingen mir nach dem zweiten Absatz schon fast auf den Geist ;)

Was noch sehr auffällig ist, sind die Wortwiederholungen. Hartherzig zum Beispiel kommt fünfunddreißg mal vor (ich hab zum Spaß mitgezählt). Aber es werden noch andere Wörter wiederholt. Also aufpassen in Zukunft.

So, ich hoffe, Dir ein wenig geholfen zu haben und hoffe außerdem, dass Du bei uns hier noch viel Spaß haben wirst.

 

Hallo al-dente!

Ein warmherziges Märchen im Grimm'schen Stil, das mir gut gefallen hat. Schön verständlich und anschaulich geschrieben. Vor allem die Stelle mit dem Käfer fand ich niedlich.
Anfangs war ich irritiert über das Wort "hartherzig", da das Kind ja gut zu den Ameisen war, aber im nachhinein hat sich der Sinn natürlich geklärt.

Dennoch fand auch ich die vielen Wortwiederholungen ein wenig nervig. Der Text ist sonst sehr schön geschrieben und daher ist es schade, dass du immer wieder die gleichen Wortbezeichnungen benutzt hast.

Insgesamt aber gut gelungen.

Viele Grüße,
Michael :)

 

Hallo Abraxas, hallo Michael,

danke für Eure Kritik und Eure Bemerkungen. Ich werde daraufhin das Märchen noch einmal überarbeiten, sowie ich etwas Zeit finde.
Viele Grüße
al-dente

 

So, nun habe ich die ganze Geschichte überarbeitet. Ich habe (wie peinlich!!!) 120 Worte entfernt!!!!

Ich bin gespannt, was Ihr nun dazu sagt!

Viele Grüße al-dente

 

Hi al-dente,

Wie groß aber war seine Überraschung, als es feststellte, daß der Stein daunenweich war und sich wie ein wunderbarer Sessel um seine Glieder schmiegte. Gemütlich ließ es sich auf den weichen Stein sinken.

Subjektive Attribute bei Vergleichsgliedern machen sich mE nicht gut. Der Vergleich als stilistisches Mittel besteht ja gerade darin, dass Subjektives (vom Autor Erfundenes) mit etwas Konkretem, dem Leser Bekanntem gleichgesetzt wird. Besser wär' z.B. "Großvaters Sofa" u.ä.

Je mehr Töne und Klänge sie vernahm, um so leichter wurde ihr Herz, und so schritt sie immer freier und zuversichtlicher von dannen.

"Von dannen" kennzeichnet eine Wegbewegung und somit eine Entfernung weg vom Leser. Das willst du doch nicht erreichen, oder?

Die ganzen Kinderkrankheiten des Märchens haben ja meine Vorschreiber schon angesprochen, aber für mich war es schön und einlullend.

FLoH.

 

@FLoH
Danke für Deine Kritik.
"von dannen" habe ich sofort ersetzt, es leuchtete mir auf der Stelle ein!

Über den "wunderbaren Sessel" denke ich noch nach.

Was bedeutet, das Märchen war für Dich einlullend? Soll das was Positives sein? Oder bist Du eingeschlafen?

Barbara


 

Hallo Barbara,

Was bedeutet, das Märchen war für Dich einlullend? Soll das was Positives sein? Oder bist Du eingeschlafen?

*g* Natürlich positiv! Schon im ersten Absatz stellt sich bei mir ein behagliches Lagerfeuergeschichtenerzählgefühl *knister* ein, oder auch das abendliche Geschichtenerzählen (habe ich wohl nie so richtig erlebt, kann ich mir aber trotzdem gut vorstellen) an meinem Bett, ganz wie ich will.

 

Hallo Barbara,

so folgt denn nun meine dritte Kritik an Dich heute.

Du kannst schreiben, keine Frage, spielst locker-leicht mit Worten und erschaffst scheinbar spielerisch eindrucksvolle Stimmmungen und lebhafte Bilder, letzteres ganz besonders hier. Dennoch hat es mir diese Geschichte nicht gerade angetan.

Die übertrieben auf klassisches Märchen getrimmte Sprache hat mich ehrlich gesagt ziemlich genervt. Das Ganze klingt für mich übertrieben gestelzt.

Als ich an die Stelle kam, wo der Stein sich plötzlich als daunenweich entpuppt, habe ich innerlich aufgestöhnt, ich fand das extrem kitschig und aufgesetzt.

Wieso Du das Mädchen als hartherzig und ungehorsam bezeichnest, es dann aber als mitfühlend und gütig beschreibst, wofür es zu allem Überfluß dann auch noch von der Mutter ausgeschimpft wird, ist mir völlig schleierhaft. So ergibt die Geschichte für mich überhaupt keinen Sinn.

Allein die Tatsache, daß das Kind seine Mutter mit dem Essen warten läßt, finde ich entschieden zu wenig um es als ungehorsam zu bezeichnen und mit Hartherzigkeit hat das schon gar nichts zu tun, im Gegenteil.

Die Beschreibung eines wirklich hartherzigen Kindes, das vielleicht notleidende Menschen verspottet oder Tiere quält, anstatt ihnen zu helfen, dessen Mutter einen echten Grund hat, es zu schimpfen und das schließlich in dem Wald "geläutert" wird, hätte zwar einen unangenehm moralisch erhobenen Zeigefinger zur Folge gehabt, hätte aber wenigstens einen Sinn ergeben, den ich mir hier gewünscht hätte.

Wenn es Dir eigentlich um die Mutter geht (die für mich die wirklich Hartherzige ist),die ihr Kind ungerecht behandelt und am Ende ihren Fehler einsieht, dürftest Du nicht schreiben, daß das Kind hartherzig ist , denn das stimmt ja nicht.

Ich möchte jetzt nicht auf jede einzelne Formulierung eingehen, die mich gestört hat, ich glaube, ich hab jetzt genug gemosert. ;)

Wie gesagt bin ich nicht gerade begeistert, muß aber dazu sagen, daß ich es generell schwierig finde, ein Märchen zu schreiben, ohne in Kitsch abzugleiten.

Daß Du Talent hast, ist für mich trotzdem unbestritten.

lg Sav

 

Hallo al-dente, so ein tolles Märchen versteckt sich also hinter diesem Titel, gut gut.

Schöner Stil, leider kann ich sowas nicht schreiben!

Antwort2: Gott seit dank fand die Mutter doch noch zu ihrem Kind und besann sich eines besseren. Ich hatte erst Angst, dass die Eiche das Kind anschnauzt im Stile von: "Du hartherziges Kind"
Wo hätte es dann noch hingehen können?


Frag mich ob das ganze nicht auch eine Metapher ist, auf gestörte Mutter-Kind-Beziehungen!

Egal, auf alle Fälle geeignet zum VORLESEN

Liebe grüsse Archetyp

 

@Archetyp: Du hast recht, es geht mir um eine gestörte Mutter-Kind-Beziehung. Danke für die positive Krtik und dass du den Text gelesen hast.

Hi raven,

Danke für Deine ausführliche Kritik.

Hier einige Bemerkungen zur Entstehung des Märchens. Ich habe es vor längerer Zeit für eine andere Internetseite (www.literatur-kreis.de) geschrieben. Ähnlich wie bei der Wörterbörse, gab und gibt! es dort Vorgaben, zu denen Geschichten oder Gedichte geschrieben werden sollen. In meinem Fall war ein Märchen zu den Vorgaben: "sprechende Bäume, kichernde Pilze, weiche Steine, ein hartherziges Kind" verlangt. Ich war also mit den weichen Steinen irgendwie eingeschränkt. Auch der Begriff des hartherzigen Kindes war vorgegeben.
Das nur zur Erklärung, nicht als Entschuldigung....

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Zitat:
Wieso Du das Mädchen als hartherzig und ungehorsam bezeichnest, es dann aber als mitfühlend und gütig beschreibst, wofür es zu allem Überfluß dann auch noch von der Mutter ausgeschimpft wird, ist mir völlig schleierhaft. So ergibt die Geschichte für mich überhaupt keinen Sinn.
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Es geht mir in erster Linie um die Mutter (die Eltern). Ich erlebe immer wieder, dass Eltern über Dinge, die ihre Kinder machen, urteilen, ohne zu sehen, was für Überlegungen die Kinder dazu gebracht haben, so und nicht anders zu handeln. Die Mutter ist selbstsüchtig und sie hält ihr KInd nur dann für "gut", wenn es ihr (der Mutter) die nötige Aufmerksamkeit zukommen läßt. Die Mutter sieht ihren Fehler erst am Ende des Märchens ein.

Es ist tatsächlich so: es geht mir eigentlich um die Mutter, sie ist die Hartherzige. Und ich halte es trotzdem für richtig, zu schreiben, dass das Kind hartherzig ist, da Kinder, besonders kleine Kinder sich wirklich für böse, schlecht, ungehorsam halten, wenn die Eltern es ihnen nur oft genug sagen. In diesem Fall ist es für die Kinder vollkommen egal, ob sie wirklich böse sind, sie glauben daran, es zu sein.

So viel zu meiner Rechtfertigung. Allerdings muß ich zugeben: Wenn der Leser / die Leserin einen Text nicht so versteht, wie der Autor / die Autorin das wollte, dann hat nicht der Leser versagt.... Insofern muß ich mir deine Anmerkungen zu Herzen nehmen.

Liebe Grüße
Barbara

PS. Wie macht ihr alle das bloß, dass ihr zitiert und in euren Texten fett und schräg gedruckte Zeichen verwendet? Naja, die Anwendung der smilies ist mir ja jetzt endlich auch gelungen...:)

 

Wie macht ihr alle das bloß, dass ihr zitiert und in euren Texten fett und schräg gedruckte Zeichen verwendet?
Ganz einfach. Klicke auf Antworten (nicht bei der Schnellantwortbox). Dort Kannst Du dann ganz einfach per Mausklick Wort fett oder kursiv schreiben.

 

Hehe, ganze acht Monate später kam die Antwort. :D
So kriegt man seine Geschichten auch wieder ganz hoch, gell?

Nur Spaß! ;)

 

Hallo Barbara,
ein wunderschönes Märchen ist Dir hier gelungen. Ich mag solche Erzählungen furchtbar gerne, da ich selber eine "Märchentante" bin.
Ich hätte mir vielleicht noch gewünscht, dass die Mutter ihr Kind am Schluss in den Arm nimmt. Aber vielleicht wäre dies auch zuviel des Guten gewesen.

...und so schritt es tapfer fürbass.
Das Wort fürbass habe ich noch nie gehört. Ist das eine altmodische Bezeichnung für "barfuss"?

LG
Blanca

 

Hi Blanca,

schön, dass Dir mein Märchen gefallen hat, obwohl ich nicht glaube, dass es eine meiner gelungenen Geschichten ist. :)

"Fürbass" heißt so viel wie "voran" und kommt in manchen alten Märchen noch vor. Mir gefällt das Wort einfach gut.

@Bib
Ich bin heute einfach mal alle meine Geschichten durchgegangen, weil ich festgestellt habe, dass es mit der email-Benachrichtigung nicht immer klappt. :D

Barbara

 
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Hi!
Insgesamt ein wirklich schön gelungenes Märchen, obwohl ich eigentlich nicht so der Märchenleser bin. :p Auch die Wortwahl ist gut ans Genre Märchen angepasst! Kompliment! Nur eine Frage habe ich dann doch noch:

Mitten auf der Lichtung saß ihr hartherziges Kind gemütlich auf einem offensichtlich daunenweichen Stein und plauderte und scherzte mit Pilzen, die kichern konnten, und mit Bäumen, die sprachen!

Woher weiß die Mutter, dass der Stein "offensichtlich daunenweich" ist? Kann man das sehen? :confused:

Bye,
Caro

 

Hi Caro,

da hab ich wohl Dein posting übersehen. Wie unhöflich von mir.
Ich habe mich gefreut, dass Dir meine Märchengeschichte - welche eine meiner allerersten Geschichten überhaupt, und, wie ich finde, noch nicht so ganz geglückt ist - gefallen hat.

Zu Deiner Bemerkung mit dem daunenweichen Stein: Ich glaube. dass man an der Art, wie jemand sitzt, sehen kann, ob er bequem sitzt oder nicht, deshalb meinte ich, die Mutter könne erkennen, dass der Stein weich ist.

Dank fürs Lesen und für die Kritik.

Liebe Grüße
Barbara

 

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