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Das Gewitter

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11.06.2002
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Das Gewitter

Der junge Mann lief so schnell er konnte. Schweren Regentropfen peitschten ihm ins Gesicht und durchnäßten seine Kleidung bis auf die Haut. Blitze zuckten vom Himmel, gefolgt vom tiefen Grollen des Donnergottes. Die Weizenähren krümmten sich unter der Macht des Sturms bis sie brachen. Das Feld, durch das der junge Mann lief, erstreckte sich weit in alle Himmelsrichtungen. Weiter vorne flüchtete eine kleine Herde Rehe vor dem Zorn des Gewitters. Der junge Mann konnte die schützenden Bäume schon sehen, obwohl der Regen eine trübe Wand aus Nebel vor sein Blickfeld baute. Nur noch ein paar hundert Meter, dann hatte er es geschafft und die tobenden Naturgewalten konnten ihm nichts mehr anhaben. Ein paar Schritte vor ihm schlug ein Blitz in die feuchte Erde und gleichzeitig ertönte das Donnern, so laut wie ein Kanonenschuß. Rauchschwaden stiegen von den verbrannten Ähren auf und dann sah der junge Mann die Gestalt. Er wurde langsamer und kam kurz vor dem Fremden zum Stillstand.
Der Fremde stand breitbeinig inmitten des Weizenfeldes. Sein langer, schwarzer Umhang wurde wie eine Fahne nach hinten geweht und warf unzählige Falten. Er trug eine schwarze Kapuze am Kopf und hatte den Blick nach unten gerichtet. Sein Gesicht war verborgen. Der junge Mann betrachtete die imponierende Erscheinung mit wachsendem Unbehagen. Dann bemerkte er das Reh, das wenige Schritte hinter dem Fremden tot im Weizenfeld lag. Sein Fell brannte. Der Regen prasselte auf die Flammen und drohte sie zu löschen. Dampf stieg von dem Kadaver auf. Der junge Mann blinzelte den Regen aus seinen Augen und warf einen letzten Blick auf den Fremden. Dieser hob sein Gesicht und der Sturm blies ihm die Kapuze vom Kopf. Sein schneeweißes, langes Haar wurde als mächtige Mähne nach hinten geweht. Der junge Mann geriet in Panik und lief zurück in die Richtung, aus der er gekommen war.
Der Fremde blickte ihm nach. Sein Gesicht war alt und kantig, die Haut spannte über den Knochen und seine Augen funkelten gefährlich. Der Fremde hob einen Arm und deutete mit den krummen Fingern auf den Fliehenden. Er lächelte, als an seinen Fingerspitzen ein neuer Blitz entstand, in einer eckigen Linie durch die Luft jagte und den jungen Mann schließlich einholte.

 

Hallo,

wenn das Feld sich weit in alle Himmelsrichtungen erstreckt, wie kann der namenlose Protagonist dann die schützende Bäume kurz vor sich schon sehen? Zumal ja auch noch der Nebel die Sicht schwer behindert, was dann eigentlich schon wieder unlogisch ist, da ja das Feld sich weit... Ach... :bla:

Gut, du hast mehrere Sätze aneinandergereiht und versucht, sie mit Sinn zu füllen. Leider liest sich das ganze wie ein mittelmäßiger Comic. Böser Donnergott (Zeus? Thor?) erscheint, tötet Bambi und anschließend oben erwähnten namenlosen jungen Mann.

Wenn du dir das mal selbst durchliest. Also kurz vor dem Veröffentlichen. Was geht dir da durch den Kopf? Ist es gruselig? Unheimlich? Wird der Leser Angst haben?

Fazit: Operation mißlungen. Patient tot.

Eine schlechte Geschichte. Die nächste kann nur besser werden!

Gruß,

Poncher

 

Hallo Guenther. :)

Zu Deiner Geschichte kann ich viel sagen - sie kommt mir zu kurz vor.. Dass Du schreiben kannst, merkst man...mir gefallen die Formulierungen nämlich ganz gut. Aber eine richtige Gänsehaut will sich bei mir trotzdem nicht einstellen. Mir kommt es eher vor, als sei dies ein Ausschnitt aus einer längeren Erzählung.
Ich möchte mehr über den Protagonisten erfahren um mit ihm fühlen zu können, und etwas mehr Hintergrund haben.. ;)
Ich weiss, es gibt Kurzgeschichten dieser Länge die durchaus funktionieren können...nur hier wünsche ich mir doch noch etwas mehr..

Gerade weil Dein Stil mir recht gut gefällt, finde ich es schade, dass sie so knapp geraten ist. In einer längeren Erzählung kämen Deine bemühten und guten Formulierungen doch sicher besser zur Geltung. :)

 

Hi Günter!

Um Dich mal aufzumuntern:
So schlecht fand ich Deine Geschichte gar nicht, hat mir eigentlich sogar ganz gut gefallen. ;) Netter Snack eben.
Hauptsächlich der gute Erzählstil überzeugt mich und lenkt auch von dem minimalistischen Inhalt ab.

Es stimmt schon, dass natürlich keine wirkliche Spannung geschweige denn Grusel aufkommen will. Aber die Idee zur Story gefällt mir doch recht gut.
Allerdings finde ich diesen ominösen Blitzeschleuderer viel zu klischeehaft: Schwarzer wallender Umhang, weiße lange Haare, etc. Tausend Mal gelesen und zum tausendsten Mal gegähnt.

Ugh

 

Hi Günter!
Man fragt sich was wohl geschieht, wenn der geheimnisvolle Mann sich gedankenversunken in der Nase bohrt? :D

Also, was soll ich sagen: Ich habe schon bessere, aber auch schlechter Geschichten hier gelesen. Die Plotidee, so man will, ist ganz okay, mal was anderes, aber die Umsetzung ... Vor allem stilistisch gäbe es da noch einiges auszubügeln.

Merkwürdig erschien mir, dass die Regentropfen eine Nebelwand bilden. :confused:

Alles in allem: Nicht gerade umwerfende Geschichte, aber sie zeugt von einem gewissen Potenzial.
Weiter so! :)

 

Hallo, Guenter!

Deine Geschichte hat mir nicht so gut gefallen, und zwar aus verschiedenen Gründen.
Zum einen ist es mir nicht möglich, eine Beziehung zu der Figur des Mannes aufzubauen - ich weiß nicht, wer er ist, wo er ist, wann er ist, warum er ist... kurz: die einzige Information, die ich von ihm habe, ist, daß er anscheinend gerade naß wird und zu einigen Bäumen rennen will - das reicht mir persönlich jedoch nicht aus.
Zum anderen muß ganz klar gesagt werden, daß einige Fakten nicht sooo gut rübergebracht wurden oder sogar fehlerhaft sind. Ich weiß nicht, wie es Dir geht, aber ich würde im Fall eines Gewitters wirklich nicht gerade Schutz unter einem Baum suchen - oder anders gesagt: ich will nicht unter einem Baum stehen, wenn gerade ein Blitz dort hineinrotzt.
Außerdem braucht es wirklich eine richtig heftige Menge Wind, um Ähren zum Brechen zu bringen. Wenn das dem Sturm gelingt, dann ist das Erreichen der Bäume für den jungen Mann eindeutig das geringste Problem - er würde nämlich vermutlich mindestens kurz davor sein, vom Wind einfach in die Luft gerissen zu werden... auf, auf und davon!
Und auch den Blitzschlag ganz in der Nähe des Mannes halte ich für übertrieben. Wenn in Deiner Nähe ein Blitz einschlägt, dann bist Du danach entweder sehr groggy oder sehr tot. Immerhin fließen da schon ein paar Volt. Auch Lähmungen des Körpers bei einem nahe gelegenen Blitzeinschlag sind durchaus nicht unwahrscheinlich. Aber gut - vielleicht ist der junge Mann so eine Art James Bond und allein schon deswegen aus kugelsicherem Material geschnitzt.

Der Plot an sich... jo... als Finale einer Geschichte bestimmt nicht die Schlechteste aller Ideen. Vielleicht kannst Du bei nächster Gelegenheit Anfang und Mittelteil noch nachliefern ;)

Sprachlich habe ich an der Geschichte eigentlich nichts auszusetzen, allerdings sollten die Blitze an sich nicht das einzige Spannungselement in der Geschichte sein - das genügt nämlich nicht.

Gruß
Skywise

 

Hallo Guenter

Mir hat deine Geschichte schon gefallen und ein bisschen spannend fand ich sie auch. Jedenfalls bis zum dem Punkt an dem die Gestalt in dem Feld stand. Da war dann eigentlich klar, was passieren würde.
Der Erzählstil ist auch nicht schlecht.
Das mit den Blitzen und dem Verstecken vor dem Gewitter im Wald solltest du aber wirklich nochmal überdenken.

Fazit: Geht schon

Bis bald
Morticinus

 

Hallo zusammen!
Ich muß gestehen, daß ich auch keine Ahnung habe, wer der junge Mann ist, was er tut, woher er kommt und warum er ausgerechnet durch dieses Feld läuft. Die Idee zu dieser Geschichte war völlig spontan und ich habe bewußt versucht, sie in wenigen Worten zu schreiben. Ich wollte mal sehen, ob man mit einer sehr kurzen Geschichte Spannung erzeugen kann. Scheint nicht zu funktionieren.
Meine nächste Geschichte wird wesentlich länger, versprochen (sofern ich aus den Widersprüchen, in die ich mich im Finish verrannt habe wieder heil rauskomme).
Vielen Dank für Eure Kommentare.

Gruß
Günter

 

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