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Serie Das Gemälde

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26.05.2007
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Das Gemälde

„Schatz. Ein Modigliani! Kaufst du es mir?"
„Nein!", antwortete er genervt.
„Mir gefälltes aber. ...“
Mark ließ ihre Hand los, blieb stehen. Er sah ihr ins Gesicht, meidete jeglichen Augenkontakt. „Ah!", unterbrach er erbost. Seine miese Laune machte ihr zu schaffen und zerrte an ihrer Geduld. Rechtfertigend fuhr sie fort.
„Ich unterstütze dich doch auch. Wir wissen beide, dass Tokio der Horror war. Unsere Beziehung wurde auf die Probe gestellt ... Ich bin froh darüber."
„Wie? … Froh?“, entgegnete er verwundert, riss die Augen dabei kurz auf.
„Ganz genau ... Wir sind uns näher gekommen! … Tust du mir den Gefallen?“
„Also gut. Von mir aus.", resignierend willigte er ihr zu.
... Ein Mann mit ovaler Kopfform und schwarzer Weste, erkannte er. Portraits von Menschen deren Körper von Gefühlen und Empfindungen beeinflusst und verunstaltet wurden. Diese, die der Realität widersprachen und an abstrakte Karikaturen erinnerten. Nicht meine Welt …
Sarah küsste ihren Mann auf den Mund. Ihre Hände umfassten seine Hüften, wanderten abwärts Richtung Hintern, packten kräftig zu. Sie liebte diesen … seinen!
... Ihre blauen Augen, das blonde so feine Haar. Strähnchen in ihrem makellosen Gesicht, die vom Hauch des Windes getragen wurden. Der Zauber ihrer Beine, Blickfang jeder Einkaufspassage, jedes Schwimmbades und jener Orte, die als selbstverständlich angesehen und fast täglich um des neuen, alten Zaubers flehten. Ihre Haut, natürliche Bräune. Nicht aus der Tube oder getankt in einem der arg vielen Solarien in der Stadt. Es war auch keine Urlaubsbräune, die sie durch Sonnenbäder mühevoll erarbeitete und die im Laufe der Zeit zu verblassen schien. Leicht verschwitzt zum feuchten Traum jedes Mannes erkoren. Auch Mark verdrehte sie den Kopf. Sarah. Die große Liebe, die er in ihr fand.
… Er hängte den original aussehenden Kunstdruck über den Wohnzimmertisch an die Wand, über dem sie immer aßen.

Mitternacht.
Die örtliche Kirchenglocke ertönte ein letztes Mal. Das Ehepaar schlief schon längst. Plötzlich leuchtete, im Wohnzimmer ein Licht auf. Sogar vom Hof aus war es nicht zu übersehen. Es übertraf das Laternenlicht, das für gewöhnlich die Nacht zum Tage machte. Es erlosch schnell wieder. Alles sah beim Alten aus. Bis auf das Gemälde, es war leer. Der Mann mit der schwarzen Weste, dessen Abbild fehlte! …
Er sah sich erstmal um, schlich zur Tür. Öffnete sie. Er war im Flur, tastete sich die Wände entlang in Richtung Küche, auf Zehenspitzen. Schritt für Schritt. Eine Schublade stand offen, er bemerkte sie, näherte sich und griff nach einem der Messer die sortiert in einem der Fächer lagen. Es klimperte bei den ersten seiner Greifversuche. Sarah schreckte auf. Sie versuchte ihren Gatten, mit leichten Schubsern gegen dessen Rücken, zu wecken. Er murmelte erst noch vor sich hin, bis diese ihn aus seinem Traum rissen.
„Schatz … Schatz … Hör mal! ... Geräusche aus der Küche.“, flüsterte sie ihm zu.
„Bestimmt ist nur etwas umgefallen. Das passiert doch schon mal“, antwortete er mit geschlossenen Augen und müder, sich brechender Stimme.
„Steh bitte auf und schau nach. Ich kann sonst nicht mehr einschlafen!“, erwiderte sie, beugte sich zu ihm rüber, streichelte seinen Hintern und küsste zärtlich seine Halspartie.
„Also gut. Aber nur, weil ich so durstig bin.“
Er begab sich zur Küche. Noch verträumt ging er ohne sich nur einmal umzusehen zum Kühlschrank, öffnete ihn, griff nach dem halbvollen Päckchen Milch, das im unteren Regal stand. Er setzte zum Trinken an, neigte seinen Kopf etwas nach hinten, da bemerkte er etwas hinter sich. Bevor er überhaupt reagieren konnte, spürte er den tiefen Schnitt an seiner Kehle. Er ließ die Milch fallen. Der Mann mit der schwarzen Weste riss ihn zu Boden, stach ein weiteres Mal zu. Mitten durchs Herz.
„Schatz? Was war das?“, drang Sarahs verängstigte Stimme in den Kücheneingang. Keine Antwort. Sie zögerte ein paar Sekunden lang, entschied sich dann doch nachzusehen. Sprang hektisch auf, rannte schnellen Schrittes den Flur entlang, betätigte den Lichtschalter und sah ihren Mann regungslos von einer Blutlache umgeben, dar liegen.
„Ahhhhhh! …“, Geschrei. So laut und voller Kraft. Ihr Mund, sperrangelweit offen, alle Gesichtsmuskeln angespannt. Ihr Kopf lief rot an. Als ob jemand einen hungrigen Löwen, der tagelang ohne zu fressen im Dschungel ausharrte und auf diesen einen einzigen Moment wartete, auf sich zu rennen sieht und keinen sich bietenden Fluchtweg parat hat. Fassungslos sank sie zu Boden, brauchte eine Pause. Voller Verzweiflung schüttelte sie an seinen Armen. „Mark … Mark … Sag doch was ... Komm schon … Bitte.“ Sie brach in Tränen aus, lehnte ihren Kopf auf seine Schulter. Fasste keinen klaren Gedanken mehr. Eine tiefe sehr langsam sprechende Stimme, ertönte.
„Amadeo möchte dich sehen. Folge mir …. Folge mir in die Unendlichkeit!“
Die verängstigte Schönheit war wie versteinert.
„Folge mir!“
Sie zitterte am ganzen Körper. Verstand die Welt nicht mehr. Was war das? Wo zum Teufel kam es her?
„Folge meiner Stimme und du wirst ihn wieder sehen. Folge mir!“
„Hallo?“ Sie versuchte sich aufzurichten. Fassungslos blickte sie ihrem ermordeten Mann tief in die Augen, wusch sich Tränen, mit den von Blut verschmierten Fingern, von ihren Wangen und schnaufte einmal kräftig durch.
„Folge mir!“
Jetzt wurde ihr klar, dass die tiefe unmenschliche Stimme aus dem Wohnzimmer kam.
Sie folgte ihr.

Nachbarn alarmierten die Polizei. Sie hatten Schreie gehört.
„Eine Leiche in der Küche! Vom Täter fehlt jeder Spur!“, erklärte der zuerst eingetroffene Kommissar seinen Kollegen.

Dunkelheit. Wo bin ich? Gefangen im Nirgendwo, es war kalt. Unruhig verschränkte Sarah ihre Arme, presste sie an ihre Brust. Orientierungslos schaute sie sich um, drehte sich langsam im Kreis. Ist das ein Raum? Sie grübelte, tappte im Dunkeln, setzte einen Fuß vor den anderen, in Hoffnung die Situation endlich aufzuklären zu können. Eine Wand! Feucht und kahl. Sarah schlich diese entlang und tastete fleißig weiter. „Aua!", schrie sie kurz auf, hielt sich ihre Hände an die von Schmerz überzogene Stelle, die sie sich gestoßen hatte und harrte einen Moment lang aus. Eine Türklinke? In der Schwärze nur schwer zu erkennen, zumal kein Licht durch die Türspalten drang. Sie klemmte im ersten Moment, hielt dem Druck ihrer aber nicht stand. Licht strahlte entgegen. Geblendet verzog sich ihr Gesicht, wandte ihren Blick ab. Das kleine fensterlose Zimmer kam nun langsam zum Vorschein. Der Raum leer. Dreckig und kahl, schien unbewohnbar. Nichts befand sich in ihm, nur Sarahs mitgenommene Gestalt. Ihr Blick wandte wieder nach vorn. Ein Zimmer, dessen Wärme, Wohlbefinden und Geborgenheit ausstrahlte. Tüchtiges Feuerholz das in einem alt und brüchig aussehenden Kamin brannte, setzte im ganzen Raum eine wohltuenden Atmosphäre frei. Eine rote Tischdecke lag ausgebreitet auf einem großen Esstisch, der vor ihr stand. Orangefarbige Tapete stach ihr ins Auge. Sarah trat ein. Ihr fiel auf, das links neben dem Kamin ein kleiner Flur um die Ecke führte. Der Neugierde gepackt, setzte sie sich in Bewegung. Am Ende des Ganges eine einzige verlassene Tür. Plötzlich ein Pochen. Als wenn jemand einen stumpfen Gegenstand drauf kloppen würde. Sarah fasste sich an die Brust, versuchte ihren Herzschlag zu spüren. Tatsächlich. Das Pochen der Tür, legte dasselbe Tempo vor, denselben Rhythmus, wie ihrer. Es machte Angst, ihr Herzschlag wurde schneller, das Pochen der Tür passte sich diesem, einen an. Sarah ging auf das Pochen zu. Mit ihrer rechten Hand auf der Klinke blieb sie kurz stehen. Spürte diese Kraft, die auf sie wirkte. Gepackt von Angst öffnete sie, „Das Gemälde“. Oh mein Gott! Mein Wohnzimmer! … Da … Da sind zwei … Da sind zwei Polizisten. „HILFE! … HILFE! … Ich bin hier drin! ... HALLO! ... HILFE!“, ... Niemand hörte sie. Voller Verzweiflung rannte Sarah auf ihr Wohnzimmer zu, klatschte gegen eine unsichtbare Kraft. Zurückgeschleudert schlug sie sich den Kopf auf dem harten Steinboden auf, blutete leicht. Tränen flossen ... … Sie lag Minuten lang da, auf dem Rücken. Rollte sich dann auf die Seite, schaute sich um. Dabei fiel ihr ein alter verblasster Schriftzug an der Wand auf. Sarah wusste, dass sie gefangen war. Gefangen im Nirgendwo.
… DAS GEMÄLDE
AB JETZT
bist du der Mann mit der schwarzen Weste!
TÖTEST DU, kommst du dahin zurück, wo alles begann.
KEIN anderer Ausweg!
Das Gemälde darf NICHT zerstört werden, sonst bist du gefangen. FÜR ALLE EWIGKEIT! …

 

Hallo bartek,
ein bisschen was gib es da noch zu tun. Als erstes solltest du dir abgewöhnen, nach jedem Satz einen neuen Absatz anzufangen. Das ergibt ein merkwürdiges Schriftbild und nervt beim Lesen.

Passanten wirkten, aufgrund des Wetters, angenehm überrascht.
Die Kommata kannst du ruhig streichen. Wer sieht denn hier zu? Aus wessen Perspektive is geschrieben?

Leicht bekleidet, spazierten sie durch die schmalen Gassen.
Komma weg

Etwas abseits kletterten Eichhörnchen die Bäume hoch, die voll Laub beschmückt waren.
Du solltest dir über dein Setting klar werden - bist du in einer Stadt oder auf dem Land?

„ Schatz, schau doch mal. Ein Gemälde von Amadeo Modigliani!“
Die Anführungszeichen unten gehören direkt an die wörtliche Rede

Auf, dass sie es bei Spaghetti und Wein in aller Ruhe betrachten sollten.

Auf den ersten Blick sah alles beim alten aus.
.. sah es aus, als wäre alles beim Alten.

„Schatz? Was war das?“, drang eine verängstigte

Nichts hatte sie in ihrem Leben mehr geschockt, als dieser unscheinbare Moment.
Komma weg

Generell muss ich dir sagen, dass ich kein Freund von "alles nur geträumt"-Enden bin. Das ist eine billige Pointe, die es dem Autor erspart, sich mit einem vernünftigen Ende auseinanderzusetzen.

Fürs Handwerkliche würde ich dir ans Herz legen, mal im "Tipps für Schreibanfänger"-Thread in "Autoren" zu stöbern. Da steht einiges über zum Beispiel Perspektive, was deine Geschichte ein ganzes Ende spannender machen würde. Denn so, wie sie jetzt da steht, sind die Figuren mir egal, es interessiert mich nicht, was mit ihnen geschieht. Also - setz dich noch mal ran.

Auch was den Text angeht solltest du dich entscheiden, in welche Richtung du möchtest. Eventuell wäre ja "Horror" eine Rubrik für dich?

gruß
vita
:bounce:

 

das gemälde

hi Leute,
wie gehts uns denn heute?
Ich möchte auf das Ende zu sprechen kommen. Ja, ich weiß, ist n bissl lahm. Habt ja recht. Es sollte eigentlich eine nur geträumt Geschichte werden. Die sind wohl sehr billig und nicht gefragt. Also überlege ich mir noch ein spnnendes Ende!!! Sie sollte zuerst gar nicht in die Fantasysparte, doch ein Moderator hat mir Tipps gegeben und mich irgendwie auf den Fantasygeschmack gebracht.
Hier ist ja echt alles erlaubt. Von Trollen bis Männern die aus ihren Gemälden schlüpfen. Ist ja geil!!!
Ich habe das Ehepaar absichtlich nicht " stark " charakterisiert, d.h. man kann nur rauslesen das die Frau ein Kunst-freak ist und der Mann überhaupt nicht. NA machts da nicht klick? Passt doch auf jedermann zu oder?
Ist erst meine zweite Geschichte. Übe dennoch sehr, sehr viel.
Ich habe in den letzten Wochen so viel gelesen und geschrieben wie in meinem ganzen Leben nicht!
Macht aber auch so viel Spaß mit euch ...

Schöne grüße

bARtEk

 

Hallo Bartek!

Leider muss ich sagen, dass mich deine Geschichte nicht wirklich überzeugen konnte. Da sind zu viele offene Fragen. Grundsätzlich finde ich Geschichten mit offenem Ende nicht schlecht, aber dein Text gibt nicht viel her und endet einfach mittendrin, als hättest du den Anfang zu einem längeren Roman gepostet.

Als Leserin hab ich mich gefragt, ja und? Da springt ein Mann aus dem Gemälde, bringt den Ehemann um und fertig. Ich weiss nicht, wie es dir geht, aber besonders aufregend finde ich das nicht.

Ich habe das Ehepaar absichtlich nicht " stark " charakterisiert, d.h. man kann nur rauslesen das die Frau ein Kunst-freak ist und der Mann überhaupt nicht. NA machts da nicht klick? Passt doch auf jedermann zu oder?
Klick? Hä, also bei mir hat's nicht klick gemacht. Ich glaube nicht, dass jedermann sich einen Modigliani leisten kann und dass man ein solches Gemälde einfach so Mal auf einem kleinen Markt kaufen kann. Na ja, ich zumindest habe keinen bei mir im Wohnzimmer hängen.
Was wolltest du denn damit sagen? Ohne Begründung finde ich die Figuren sehr blass, ich kann mich nicht in sie hineinfühlen, deshalb bleibt der Text weit weg von mir und vermag mich nicht zu packen.

Da du selbst sagst, dass du noch nicht so lange schreibst, möchte ich nicht länger auf deinem Text rumhacken. Etwas Formales habe ich aber noch anzumerken: Weshalb setzt du die
direkte Rede immer kursiv? Das verwirrt beim Lesen, schliesslich hast du ja Anführungs- und Schlusszeichen, um das zu markieren. Kursiv würde ich nur bei Gedanken verwenden (was du auch gemacht hast).

Liebe Grüsse,
sirwen

 

Tag Bartek,

bei mir hat es bei deiner gschichte auch nicht recht 'Klick" gemacht.

Da wäre zum ersten die Charakterisierung der Figuren zu nennen. Da wir sie außer klischeehaften Eigenschaften a la "Mann hasst Kunst" / "Frau=überdrehter Kunstnarr" nicht kennenlernen, ist mir ihr Tod auch relativ egal. Auch perspektivisch finde ich sie seltsam - so ist der Sprung von der anfänglichen Beschreibung in den Gedankenmonolog des Mannes meiner Ansicht nach zu abrupt. Vielleicht versuchst du es mit Gedankendarstellung in der dritten Person, also mit "erlebter Rede"? Das macht den Übergang zwischen innen und außen oft weniger abrupt.

Zur Sprache: Mir gefällt, dass du um einen klaren, knappen Stil bemüht bist. Versuche aber, dem ganzen einen individuellen Stempel aufzudrücken, es zu einer bartek-Geschichte zu machen. Klingt sehr vage, aber der Maßstab ist: Könnte dein Nachbar die Geschichte ebenso schreiben wie du? Ich finde deinen Stil so reduziert, dass er nichts Individuelles hat. Das gilkt z.B. auch für die BEschreibung des Bildes - jemand, der es nicht kennt, kann sich unter dem auf dem Bild dargestellten Mann nichts vorstellen, wir wissen nicht einmal, ob er realistisch oder abstrakt dargestellt ist.
Vermeide außerdem Allgemeinplätze wie

Das Ehepaar schlief schon längst. Tief und fest
und überdenke komische Formulierungen wie
Das Klimpern war tatsächlich durch die Hauswände gedrungen
. Und deine Dialoge klingen auch noch arg gestelzt, finde ich. A

All das soll dich nicht vom Schreiben abhalten - mir gefällt z.B. , dass du nicht versuchst, alles zu erklären (z.B. warum der Typ aus dem Gemälde kommt). Diese Geschichte konnte mich aber ansonsten noch nicht überzeugen.

Mit Grüßen,

Spec

 

Auf Wunsch des Autors von Fantasy nach Horror verschoben!

 

Hallo bartek,

Horror war die Geschichte - auch wenn ich eher den Horror beim Lesen meine :lol:

Ich kann mich sirwen anschließen, der Text war sehr weit weg. So weit sogar, dass ich die Ermordung des Mannes fast überlesen habe. Du erzählst so viel Unwichtiges und gibst so wenig Handlung.

Bspw sollte selbst der dümmste Leser nach dem dritten Satz über ihre Schönheit mitgekriegt haben, dass die Frau nicht hässlich wie die Nacht ist, es ist wirklich nicht nötig, diesem Aspekt 1/5 der ganzen Geschichte zu widmen.

Genauso unwichtig und langatmig ist der Anfang, es ist doch vollkommen irrelevant für die Handlung, ob da irgendwo Eichhörnchen die Bäume hochflitzen oder ob Problembär Bruno gerade Samba tanzt.

„Nein im Ernst. Du weißt ganz genau, dass ich deine Interessen unterstütze. Jeden verdammten Sonntag dein Team anfeuere. Jedes Wochenende opfere ich diesem Spiel. Du weißt, dass Tokio der Horror war. Die Museumsbesichtigung und die Originalen Gemälde waren noch die wenigen Highlights, der anstrengenden Reise. Unsere Beziehung wurde auf die Probe gestellt. Ich bin froh darüber. Wir sind uns näher gekommen ... Tust du mir jetzt den Gefallen oder nicht?"
Die Dialoge wirken künstlich, wer würde schon so (und mit dieser Wortwahl) begründen, dass er / sie ein Bild haben möchte? Abgesehen davon ist er auch noch unwichtig, kürzer (und spannender) könntest du beschreiben, wie der Mann zB bei dem Gedanken X € / $ für diesen Schund (+ Bildbeschreibung und Begründung, warum der Mann es für Schund hält) auszugeben eine Fratze zieht oder sowas. Überhaupt könnte der Text wesentlich weniger tell und viel mehr show vertragen.

Die Wortwahl klingt ebenfalls oft gekünstelt, bspw. "Gemahl", "Hofe".

Dazu kommen die formalen Fehler, Kommas wo keine hingehören, Zeichensetzung nach der wörtlichen Rede usw. Für mich war es wirklich kein Genuss, die Geschichte zu lesen, auch wenn das hart klingt. Wobei ich die Grundidee, man kauft ein Gemälde und die Figur darauf bricht aus und mordet gar nicht mal so schlecht finde - zumindest nicht schlechter als viele andere Horror-Motive.

Noch ein bisschen Textkram:

Sie packte kräftig zu. Sie liebte diesen … seinen! ... Ihre blauen Augen,
Du machst so viele Absätze, hier wechselst du aber ohne Absatz von seinem Hintern zu ihrer Beschreibung.

Dennoch hatte sie einen Tick. Sie war besessen von diesem Künstler, besaß viele Kunstdrucke seiner Werke. Klassische Moderne, babbelte sie immerfort.
Du beschreibst in 178 Worten ihre Schönheit und diesen wichtigen Teil - quasi der Grund der Geschichte - fasst du sehr kurz. Abgesehen davon klingt er respektlos, dafür, dass du nicht aus der Sicht des Mannes schreibst.

[...] Nicht meine Welt … kritisierte er Sarahs liebende Welten. Welten, die er nicht zu verstehen vermochte.
Das sind doch seine Gedanken, keine gerade gesprochene Kritik an ihr / ihrer Kunstliebe. Außerdem ist drei Mal "Welt" keine gute Wortwahl.

Plötzlich leuchtete, im Wohnzimmer, ein Lichtlein auf. Sogar vom Hofe aus war es nicht zu übersehen.
-lein deutet auf ein kleines Licht (eben ein Lichtlein) hin, wenn es so hell ist, dass man es sogar von draußen sehen kann wird es eher ein helles Licht sein und eben kein Lichtlein.

Er war im Flur, tastete die Wände auf der Suche nach einem Lichtschalter ab. Fand einen. Betätigte ihn.
So, also macht er Licht an (warum? Ein elementarer Baustein des Horrors ist Dunkelheit) und der Mann wundert sich darüber später überhaupt nicht, geht einfach in die Küche. :dozey:

Griff nach einem der Messer, die in der Schublade neben dem Waschbecken lagen. Es klimperte, bei den ersten seiner Greifversuche.
Ein einzelnes Messer klimpert nicht. Aber toll, dass der Böse direkt weiß, wo die Messer liegen...

Fassungslos schrie sie so laut, wie sie nur konnte!
Erstens befindest du dich im erzählenden Text, also kein Ausrufezeichen. Zweitens wäre das eine wunderbare Gelegenheit endlich mal etwas zu zeigen statt einfach nur zu beschreiben. Na, dann schreit sie halt, mir doch egal. Deine Aufgabe ist es nun, mir ihr Entsetzen, ihren Schrei so nah zu bringen, dass es mir nicht mehr egal ist.

Die verängstigte Schönheit war wie versteinert.
„Folge mir!“
Erneut schreckte sie auf.
Versetz dich mal in die Situation, dein Mann liegt abgemurkst auf dem Küchenboden und irgendwo kommt ne Stimme her - da schreckt man nicht "erneut" auf, weil man aus dem Schrecken so schnell noch gar nicht wieder rausgekommen ist.

„Folge meiner Stimme und du wirst ihn wieder sehen.“
„Folge mir!“
Macht den Eindruck, als würden zwei Personen sprechen. Wenn du es so schreibst solltest du zumindest hinter den ersten Satz noch etwas (nicht gesprochenes) schreiben, dass bspw Stille eintritt oder sowas.

Sie folgte ihr.

„Eine Leiche in der Küche! Vom Täter fehlt jeder Spur!“, erklärte der zuerst eingetroffene Kommissar seinen Kollegen.
:dozey: Was soll das denn? Wie kommen die Beamten da hin? Und dass ein Täter nicht neben seinem Opfer wartet dürfte normal sein. Für mich ist das kein Ende sondern liest sich, als hättest du plötzlich keine Lust mehr gehabt.

Grüße
Julia

 

das gemälde

Hi Julia;)
Danke für deine niederschmetternde Kritik:(
Danke natürlich an kg.de, all das möglich macht. Du hast mir zu denken gegeben.
Ich muss dich bitten eines zu berücksichtigen. Noch vor einem Monat wußte ich gar nichts über kg's. Habe hart gearbeitet und werde es auch weiterhin tun.
Ich hoffe das diese Formatierung deinen Anforderungen entspricht. Show, don't tell. Darüber hab ich auch schon mal was gelesen. Ist schwer als Anfänger gleich perfekte Geschichten zu schreiben.
Vielleicht hast du ja jetzt ein bissl weniger zu Meckern:D
Würde mich natürlich über weitere Kritiken von dir freuen.

Schöne Grüße

bARtEk

 

Ich muss dich bitten eines zu berücksichtigen. Noch vor einem Monat wußte ich gar nichts über kg's. Habe hart gearbeitet und werde es auch weiterhin tun.
Das berücksichtige ich durchaus. Und ich weiß auch noch, wie mein erstes "Buch" entstanden ist, wie unheimlich stolz ich darauf war, sowas geschafft zu haben - und in einem Buch steckt noch ein bisschen mehr Arbeit, Mühe und Herzblut als in einer KG. Die Ernüchterung kam, als es niemand lesen wollte und die, die sich durch die ersten Kapitel gequält haben mir (niederschmetternd aber ehrlich) ihre Meinung gesagt haben. Gute Passagen aber viel zu viel Erzählung ohne Bilder, die beim Leser ankommen könnten.

Zurückblickend weiß ich, wie recht sie hatten und ehrlich gesagt schäme ich mich inzwischen sogar ein bisschen, so einen Schund je geschrieben zu haben. Hätten mir damals alle nur Honig ums Maul geschmiert und mir erzählt wie toll das Manuskript ist hätte ich nicht die Chance gehabt, mich weiterzuentwickeln und aus den Fehlern, die ich da gemacht habe zu lernen (weil ich ja gedacht hätte, ich hätte alles richtig gemacht).

Die schlechten Kritiken sind die besten, die man bekommen kann und eine harte aber gerechte Kritik hilft dir mE mehr als irgendwelche Floskeln darüber, dass du dich ja noch entwickeln kannst... Obwohl das zweifelsfrei stimmt, weiterentwickeln kann sich jeder, alles eine Frage der Hartnäckigkeit.

Böse meine ich "schlechte" Kritiken aber keinesfalls. Außerdem darfst du nicht vergessen, dass ich nur meine persönliche Meinung äußere, das muss weder die Meinung der Mehrheit noch die "einzig richtige" Meinung sein.

Viele Grüße
Julia

 

Hallo,
also ich find, am Schreibstil brauchst du nicht mehr üben, der ist so weit gut. Auch deine Beschreibungen sind sehr schön formuliert. Aber ein Unterricht in Dramaturgie wäre vielleicht angebracht. In einem Protagonisten muss man sich identifizieren können. In deinem konnte ich das nicht recht, weil der, der bis zu seinem Tode für mich Prot. war, plötzlich starb und auf einmal ein anderer Prot. da ist, mit dem ich mich bisher gar nicht identifizieren konnte.
Aber bis zu dem ersten Tod war sogar eine gewisse Spannung zu finden.
Üb weiter.
Gruß
Bantam

 

Hi Leute! Das Gemälde Teil 1 ist fertig. Von der Story zumindest. Ein paar Kleinigkeiten werden bestimmt noch verändert. Möchte erstmal ein paar Kritiken einholen. Freue mich über eure Meinung!

Bye
bARtEk

 

ich habe immer noch keine Kritiken zu der fertigen Geschichte bekommen.
Darf ich bitten???...

 
Zuletzt bearbeitet:

Hi bartek!

„Ich unterstütze dich doch auch. Wir wissen beide, dass Tokio der Horror war. Unsere Beziehung wurde auf die Probe gestellt ... Ich bin froh darüber."
„Wie? … Froh?“, entgegnete er verwundert, riss die Augen dabei kurz auf.
„Ganz genau ... Wir sind uns näher gekommen! … Tust du mir den Gefallen?“
Ich verstehe diesen Gesprächsteil auch nach dreimaligem Lesen nicht.

„Also gut. Von mir aus.", resignierend willigte er ihr zu.
Dass er einwilligt, geht schon aus der wörtlichen Rede hervor.

Portraits von Menschen, deren Körper von Gefühlen und Empfindungen beeinflusst und verunstaltet wurden. Diese, die der Realität widersprachen und an abstrakte Karikaturen erinnerten. Nicht meine Welt …
Worauf sich "diese" bezieht, ist unklar. Würde ich weglassen. ("Die der Realität ...")
Der Zauber ihrer Beine, Blickfang jeder Einkaufspassage, jedes Schwimmbades und jener Orte, die als selbstverständlich angesehen und fast täglich um des neuen, alten Zaubers flehten.
angesehen wurden? "Orte, die als selbstverständlich angesehen (wurden)" ist für mich eine sinnleere Konstruktion.
Es war auch keine Urlaubsbräune, die sie durch Sonnenbäder mühevoll erarbeitete und im Laufe der Zeit zu verblassen schien.
Sie verblasst die Urlaubsbräune?
Alles sah beim Alten aus.
?
Als ob jemand einen hungrigen Löwen, der tagelang ohne zu fressen im Dschungel ausharrte und auf diesen einen einzigen Moment wartete, auf sich zu rennen sieht und keinen sich bietenden Fluchtweg parat hat.
Sie brach in Tränen aus, lehnte ihren Kopf auf seine Schulter.

„Hallo?“ Sie versuchte sich aufzurichten. Fassungslos blickte sie ihrem ermordeten Mann tief in die Augen, wusch sich Tränen mit den von Blut verschmierten Fingern von ihren Wangen und schnaufte einmal kräftig durch.
Aua!", schrie sie kurz auf, hielt sich ihre Hände an die von Schmerz überzogene Stelle, die sie sich stieß und harrte einen Moment lang aus.
gestoßen hatte?
Spürte diese Kraft, die auf sie wirkte.
Welche Kraft?


… DAS GEMÄLDE
AB JETZT
bist du der Mann mit der schwarzen Weste!
TÖTEST DU, kommst du dahin zurück, wo alles begann.
KEIN anderer Ausweg!
Das Gemälde darf NICHT zerstört werden, sonst bist du gefangen. FÜR ALLE EWIGKEIT! …
Mal abgesehen davon, dass unklar bleibt, ob es erlaubt ist, das Gemälde zum Töten zu verlassen, finde ich die Wörter in Großbuchstaben eher albern als erschreckend.

Das Problem an der Geschichte ist, dass viele Formulierungen nicht sitzen und man oft nicht versteht, warum eine Person etwas bestimmtes sagt oder tut. Beispiel: Erst will Mark nicht in die Küche, dann fällt ihm plötzlich ein, dass er so großen Durst hat. Versteh mich nicht falsch, der Grundgedanke, dass er halt nicht in die Küche gegangen wäre um etwas zu trinken, wenn sie ihn nicht gebeten hätte, und dass er ihre Besorgnis nicht ernst nimmt, ist zwischen den Zeilen schon irgendwie da. Nur sollte man ihn auch klar aufschreiben, damit der Leser ihn besser nachvollziehen kann. Der Spagat zwischen zuviel und zu wenig Info ist hier die Kunst.

Nix für ungut und viele Grüße,
Seaman

 

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