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Das ewige Drama

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06.04.2012
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Das ewige Drama

Getrieben von stürmischem Wind schob sich die dunkle Wolkenbank an der Bergkette entlang. Das Grollen des nahenden Unwetters rollte über das Land hinweg. Längst war der Gesang der Vögel verstummt.
Einen schwarzen Umhang um seine hagere Gestalt geschlagen, stand ein Mann am Rand der alten Landstraße. Er blickte zum Himmel auf.
In der Ferne spalteten grelle Blitze das Dunkel der Gewitterwolken. Bald würde es Regen geben. In gespenstischem Licht tauchte das Umland auf um sofort wieder vom Mantel der Finsternis verschlungen zu werden.
Trotzig wogen sich die Baumkronen im Sturm. Unheilvoll raschelte das Laub der Büsche. Schäumend weiße Gischt überzog den nahegelegenen See. Weit entfernt, fahl wie der Schein alter Laternen, schimmerten die Lichter der Stadt.
Der Mann zog seinen kuttenartigen Umhang fester um seinen Körper. Tief hing die Kapuze in sein Gesicht. Abseits der Straße kletterte er einen steilen Hang hinab. Nach wenigen Minuten hatte er gefunden wonach er gesucht hatte. Er zog seine Kapuze ein Stück aus dem Gesicht und bückte sich zu der Leiche hinab. Mit kundigen Händen tastete er den leblosen Körper ab. Das Genick war gebrochen.
Die uniformähnliche Jacke des Toten war zerrissen. Er trug enganliegende Hosen und Reitstiefel. Der Mann warf ein weites, schwarzes Tuch über den Leichnam.
Der Wind peitschte durch die kleine Lichtung. Hufgeklapper drang durch das Dunkel des Waldes. Der Mann bei der Leiche hielt inne. Von der Straße klang das lauter werdende Rattern einer Kutsche. Langsam richtete er sich auf.
Ein schwerer Sechsspänner kam geradewegs über ihm auf der Straße zu stehen. Schnaubend stiegen die Rösser unter den zum Zerreißen gespannten Zügeln. Bewegungslos saß der Kutscher auf seinem Bock.
Die Tür des schwarzen Ungetüms wurde aufgestoßen und eine stattliche Gestalt sprang heraus. Im flackernden Licht der nahen Blitze hob sich ein galant gekleideter Mann vom schemenhaften Umriss seines Gefährtes ab. Kurz blieb er stehen um seinen Zylinder fester auf seinen Kopf zu drücken, dann setzte er sich langsam in Bewegung.
»Alter Freund«, rief er gegen den Wind den Hang hinab. »Lass ihn nur so liegen. Ich erledige das schon, der Kerl gehört mir.«
Der Mann bei der Leiche zeigte keine Regung. Lediglich sein Blick wanderte langsam zur Straße hinauf. Gleichgültig schüttelte er Kopf.
»Luzifer, dass du kommen würdest ahnte ich bereits.«
Ein schallendes Lachen rollte den Abhang hinunter. Der Mann an der Kutsche streifte seinen dunkelroten Samtanzug glatt und wuchtete seinen massigen Körper zu den beiden anderen hinab. Unten rammte er seinen Gehstock direkt neben der Leiche in den lehmigen Boden.
»Ich bin immer und überall«, antwortete er.
»Hier hast du nichts zu schaffen, Luzifer«, fauchte der Mann im schwarzen Umhang. »Also verschwinde!«
»Es gab Zeiten da hast du mich weit freundlicher begrüßt.«
»Es gab Zeiten, da hast du dich an deine Grenzen gehalten. Doch schwer gefallen ist dir ja immer schon.«
»Was«, zischte Luzifer, »willst du damit sagen, alter Mann?«
Blitzschnell hatte er seinen Stock aus der Erde gezogen und zwischen sein Gegenüber und die Leiche gebracht. Stumm blickte der andere Mann auf den Stock. Seine Kapuze flatterte im Wind.
»Du weißt genau wovon ich spreche und nun lass mich meine Arbeit voll-«
»Es tut mir leid«, unterbrach ihn Luzifer. Mit seinem Stock deutete er auf den Toten. »Aber er gehört jetzt mir. Ich kann dich nicht so einfach ziehen lassen.«
Ein hohles Lachen schüttelte den Mann in der Kapuze. Es dauerte eine ganze Weile bis er antwortete.
»Hast du nicht schon genug von der Art da unten?«
»Für den einen hab ich noch Platz«, schmunzelte Luzifer. Ein spitzbübisches Lächeln zog über sein Gesicht. Zwischen den beiden Männern lag kaum ein Meter. Wohlgenährt und in teuren Samt gekleidet wirkte Luzifer wie ein reicher Edelmann neben der klapprigen, in Leinen gewickelten Gestalt des anderen Mannes. Luzifer kam noch einen Schritt näher.
»Mach es dir nicht so schwer und zieh deines Weges«, sagte er mit schmeichelnder Stimme. »Der Mann gehört mir.«
»Schweig!« der Arm des anderen schnellte hervor. Der Umhang war zurückgerutscht. Knöcherne Finger hatten sich vor Luzifers Gesicht zu einer Faust zusammen geballt. Erschrocken stolperte er zurück. Zu überraschend war die plötzliche Reaktion des Todes gekommen.
»Schweig!« zischte der Tod noch einmal. Seine Stimme war kaum lauter als ein heißeres Flüstern, doch seine Worte klangen endgültig. »Du bist es nicht, der hier richtet!«
Zum heulenden Wind mischten sich nun große Regentropfen. Überall zuckten Blitze durch den nächtlichen Himmel. Mit dem Sturm war die Kapuze wieder über den Schädel des Todes gerutscht. Seine eingefallenen Augenhöhlen waren darunter verschwunden. Mit seinem gestreckten Arm hielt er Luzifer weiter auf Distanz.
»Deine Taktik mag vielleicht bei den Menschen ihre Wirkung entfalten, an mir jedoch prallt sie ab.«
Sein Arm fiel nach unten. Ein skelettierter Finger zeigte auf die Leiche. »Seine Zeit ist gekommen und ich hole ihn, ganz so wie es der ewige Plan vorsieht. Alles Weitere liegt nicht in meiner Hand.«
»Pah!« Luzifer hatte seine Stimme endlich wieder gefunden. »Du bist nichts weiter als ein Lakai.«
Unbeeindruckt wandte sich der Tod der Leiche zu. Der Wind hatte das schwarze Tuch ein Stück weit verweht. Sorgfältig wickelte er es wieder um den leblosen Körper.
»Du hast dich verändert«, sprach Luzifer unbeirrt weiter. »Vor wenigen Jahren noch warst du nicht so zimperlich.«
»Vor wenigen Jahren war Krieg«, antwortete der Tod müde. »Ich hatte zu viel zu tun in dieser Gegend.«
»Ich spreche von Galizien«, entgegnete Luzifer. »Von den beiden Aufsehern dort, von Stenger und Kreuzer.«
»Namen.« Der Tod zuckte mit den Achseln. »Für mich haben sie keinerlei Bedeutung.«
»Aber du hast sie mir überlassen.«
»Ein Fehler.«
Luzifers gurgelndes Lachen übertönte das Grollen des Donners. Auf der Straße scheuten die Pferde und der Kutscher hatte Mühe die Tiere im Zaum zu halten.
»Der erhabene, der unbestechliche Tod macht Fehler? Das ist doch kaum vorzustellen.«
»Fehler zu denen du mich verleitet hast, Luzifer. Es ist nicht vorgesehen die Seelen der Menschen der großen Gerichtsbarkeit zu entziehen.«
»Nicht vorgesehen«, spöttelte Luzifer. »Was hätte es für einen Unterschied gemacht, wären sie vor das große Gericht gekommen? Am Ende wären sie doch bei mir gelandet. Es war ihr vorbestimmter Weg!«
Mit ratterndem Brustkorb hustete der Tod einige Male. Er trat an Luzifer heran. Die beiden waren etwa derselben Größe, doch mit dem Zylinder auf seinem Kopf überragte Luzifer den Tod um ein gutes Stück.
»Welches Unheil heckst du aus?« fragte der Tod.
»Unheil?« Luzifer starrte am Gesicht des Todes vorbei in das Dunkel der Nacht. »Ich will mir nur holen was mir zusteht.«
»Sieh dich vor«, raunte der Tod in Luzifers Ohr. »Wenn du mir entgegentrittst, hast du keinen deiner Diener vor dir.«
Luzifer schwieg. Krachend schlug unweit der beiden ein Blitz ein. Bald darauf wehte der Geruch von modrigem Holz durch den Wald.
»Mir ist nicht entgangen, dass du in der letzten Zeit wieder angefangen hast Seelen zu sammeln.«
Luzifer grinste.
»Das ist doch aber keine wirkliche Neuigkeit, oder?«
»Nein, nichts Neues«, flüsterte der Tod. »Doch du weißt worauf ich hinaus will. Für gewöhnlich lässt du keine Möglichkeit aus dich einer Seele zu bemächtigen. Seit geraumer Zeit aber lässt du viele von ihnen ziehen. Du interessierst dich lediglich für die besonders verdorbenen, für die abgrundtief bösen Seelen. Ich frage mich was das zu bedeuten hat.«
Luzifer strich über sein Bärtchen am Kinn.
»Ich denke du planst seit langem etwas«, fuhr der Tod fort. »Und obwohl ich keine ernsthafte Antwort von dir erwarte, will ich dich fragen ob du in den vergangenen Jahren nicht genug angerichtet hast?«
»Du meinst also auch ich könnte etwas für diese Gräueltaten? Hör dich an, du redest bereits wie er! Menschen heben Schützengräben aus, schießen aufeinander, bewerfen sich mit Giftgas. Alles wohl kaum meine Schuld!«
Der Tod schüttelte den Kopf. Er deutete auf die Leiche.
»Du kennst diesen Mann?«
»Flüchtig.«
»Dann will ich dir etwas mehr über ihn erzählen. Er war Direktor in einem der schlimmsten Gefängnisse hier in der Gegend. Zweifelsohne eine anstrengende Aufgabe, doch der Mann wählte eine seltsame Art der Entspannung. Gelegentlich machte er es sich auf einem der Wachtürme hoch über dem Gefängnishof bequem. Dort nahm er seine Jagdflinte zur Hand, legte an und erschoss den ersten Häftling der ihm über den Weg lief. Ein Teil der Wärter blickte beiseite, manche unterstützten ihren Direktor sogar, schließlich handelte es sich nur um Verbrecher. Der Rest der Wärter hatte zuviel Angst etwas zu sagen. So konnte der Mann Jahre hindurch unbehelligt seiner Veranlagung nachgehen.«
Luzifer hatte aufmerksam zugehört. Kalte Regentropfen fielen aus dem Himmel. Das Unwetter war direkt über ihnen. Unbeirrt fuhr der Tod fort.
»Es gab nur eine Sache, die er noch lieber mochte als andere Menschen tot zu schießen. Er war ein begeisterter Reiter. Auch heute Abend ist er auf seinen Hengst gestiegen und dort oben entlang geritten.«
Luzifers Blick folgte dem ausgestreckten Arm des Todes bis zur Kutsche hinauf. »Dumm von ihm, das herannahende Gewitter zu unterschätzen. Ein unerwartetes Donnern und der Hengst scheut. Der Mann kann sich nicht halten und stürzt vom Rücken seines Pferdes. Unglücklicherweise bricht er sich an einem der Bäume dort das Genick.«
»Tragisch.«
»Tatsächlich, Luzifer? Vorhin, als du aufgetaucht bis, hatte ich einen Augenblick lang den Verdacht du hättest ein wenig nachgeholfen.«
»Niemals!« gab sich Luzifer empört. »Du weißt, ich habe genug zu tun, die Menschen sind seit dem Bestehen der Welt kaum besser geworden.«
Der Tod knirschte mit seinen Zähnen.
»Jedes Mal wenn du mir in die Quere kommst bahnt sich eine Katastrophe an. Und jeder Katastrophe folgt eine neue, noch größere.«
»Damit hast du nichts zu tun, alter Mann.«
Kalte, schwere Tropfen prasselten auf die beiden nieder. Zornige Blitze zuckten durch die Nacht. Luzifers Kutscher sprang von seinem Bock. Keuchend eilte er herbei und spannte einen großen Schirm über seinen Herrn. Schwer klebte der vollgesogene Umhang am hageren Körper des Todes.
»Du gibst den Mann also nicht frei?« fauchte Luzifer.
»Niemals!«
Der Tod hatte sich wieder der Leiche zugewandt. Einige Flüche ausstoßend beugte sich Luzifer zu ihm hinab. Ein einzelner Windstoß riss den Schirm aus den Händen des Kutschers und den Zylinder von Luzifers Kopf. Vergeblich versuchte er ihn wieder einzufangen.
»Du hörst von mir«, schrie er mit bebender Stimme. »Bald schon.«
Dann wandte er sich ab und erklomm auf allen Vieren die Steigung zur Kutsche hinauf. Peitschengeknall durchschnitt die eisige Luft. Unter dem Klappern der Hufe setzte sich der Wagen in Bewegung und war bald verschwunden.
Ohne Anstrengung warf der Tod den Leichnam über seine Schulter. Langsam überquerte er die Straße. Ein kurzes Stück seines Weges führte ihn durch den lichten Wald. Als er die Leiche schließlich in seinen Wagen lud, hatte der Regen bereits nachgelassen.
Der Tod zog ein kleines, ledergebundenes Buch aus seinem Umhang und schlug einige Seiten um. Dem Namen des verunglückten Mannes folgte sein Geburtsdatum. Als Sterbetag vermerkte der Tod mit seiner festen Handschrift den 20. April 1936.

 

Ich hab mal eine Frage, bevor ich zu dem Text was sage.
Wie ernst nimmst du das Schreiben? Hast du dich vorher schon mit dem Schreiben beschäftigt? Wie kritikfähig bist du? Ist das ein aktueller Text? Hast du dir bei dem Text Mühe gegeben?

Ich sag das, weil ich den Anfang gelesen habe, und der dazu einlädt, richtig auf den Text einzuschlagen, und das hilft ja auch keinem.
Ich kann dir nur raten: Wenn du das Schreiben ernst nimmst, dann besorg dir einen Stilratgeber und arbeite den durch. Oder lies dich vorher mal irgendwo ein und setz dich mit dem Schreiben auseinander.
Wenn du nur was einstellen willst, um mal zu gucken, wie das so ist und dir das Schreiben und so ziemlich egal ist, und du keine Ambitionen in der Richtung hast, dann schreib das irgendwo dazu.

Gruß
Quinn

 
Zuletzt bearbeitet:

Hei Manuel,

willkommen auf Kg.de. :)

Leider ist Dein Text sehr langweilig zu lesen und vom Aufbau her ungünstig aufgezogen.

Den eher einfachen Sprachstil hatte ich erst für eine etwas verunglückte Imitation der Volkssagen gehalten, vermutlich liege ich damit aber falsch, und es ist unabsichtlich so geworden.

Was mich als erstes gestört hat, ist ein alter Hut (seit, schlag mich, ca. 1350 rum oder so): pointierte und oft leicht humoristische Streigespräche mit dem Teufel. Meist sind das Menschen, die ihre Seele verkauft hatten, und sich aus dem Deal quatschen. Der 'reingelegte Teufel' ist also schon ein festes literarisches Motiv, eben aus der Zeit dieser Volkserzählungen.
Diese kurzen Stücke sind aber im Gegensatz zu diesem Text spannend, wenig vorhersehbar, pointiert und geistreich ... oft mit 'Bauernschläue' erzählt. Am Ende ist der Teufel (anders als hier?) aber immer der Gefoppte.
In Deinem Text haben beide Figuren keinen eigenständigen, interessanten Charakter, sie sind über Äußerlichkeiten beschrieben und ihre wörtliche Rede unterscheidet sich nicht voneinander - ebensowenig, wie von der Stimme des Erzählers. Der Streit ist extrem schwerfällig, langsam, spannungslos - es wirkt wie das Lamentieren zweier Opas im Wartezimmer, ohne aber, dass Du hiermit einen humoristischen Effekt erzielst. Oft dreht sich das Gespräch im Kreis und labert sich fest.

Dann hat dieser ganze Dialog für mich keinen Erzählwert, sondern ist Steigbügelhalter für eine Pointe. So was ist für den Leser blöd, denn man ahnt das recht früh im Text und hat damit wenig Spaß beim Lesen. Also: vor einer Point sollte auch eine Geschichte erzählt werden, die es wert wäre, allein - für sich - gelesen zu werden.

Das setting: was mich extrem genervt hat, ist die Unmöglichkeit, Dein Setting zu bestimmen - und ich habe den Eindruck, dass Du absichtlich Chaos veranstaltet hast, damit Deine Pointe (oder das, was ich dahinter vermute) überhaupt den Hauch einer Überraschung hat.

Der Beginn mit der Kutte/dem Umhang-Gewanddings verführt natürlich, hier an eine Fantasywelt, an das Mittelalter oder die Neuzeit zu denken. Dann kommt der Sechsspänner und der Zylinder - also circa Viktorianismus. Grrrr. Ungünstig, so einen Eindruck so spät im Text umzuwerfen.
Aber, haha, es ist ja auch alles ganz anders: das Sterbedatum.

20. April triggert Geburtsdatum Hitler. Aber 1936 haut nicht hin. Wer soll das sein? Und wie passt das zu der Todesart, der Vorgeschichte? Paralleluniversum im Paralleluniversum mit verschobener Zeitrechnung? Steh ich auf dem Schlauch? :confused: Aber wahrscheinlich hat das mit Hitler nix zu tun ...

Warum gurkt der Teufel nicht im Mercedes durch die Gegend? Wieso existiert er seit frag mich Unzeiten und bleibt dann auf der Stufe des 18./19. Jahrhunderts stehen? Es ist nicht nett, den Leser anzulügen, damit Deine Pointe hinhaut (so sie überhaupt hinhaut, ich bin jedenfalls gespannt.)

Vllt ist Dir das ja eh schnurz und ich bin zu faul, das für Dich nachzugucken, aber ich meine, mit der Bezeichnung 'Luzifer' für diese Rolle liegst Du daneben. Bin keine Fachfrau fürs Christentum - und damit auch nicht für den Satanismus - aber ich meine, mit Luzifer bezeichnet man den rebellischen Engel, den 'Feuerbringer', der aus dem Himmel gekickt wurde. Und in der Hölle angekettet ist bis frag mich ... Doomsday. Der Teufel ist der Typ mit dem Hinkefuß, der hinter den Seelen her ist, sich in die Belange der Menschen mischt und den man auch austricksen kann. Satan gibt es auch in anderen Religionen und ist eher eine gottähnliche Gestalt, ein philosophischer, nahezu gleichrangiger Gegenspieler zum Schöpfergott (War der nicht auch die Schlange im Baum? - das ist dann jedenfalls nicht gelichzeitig der gefallene Engel *grübel*).
Sicher sind die drei nicht ganz zu trennen und gehen auseinander hervor, aber ich meine, Luzifer sei hier der falsche Prot.

edit:
Grad fällt mir was auf - Deine ganze Prämisse ist Humbug. Irgendwo läßt Du den Teufel ja auch sagen, der Tod sei ein Lakai. Zum einen ist das richtig, denn die beiden stehen ja nicht auf einer Ebene. Das ist aber mal egal, wichtiger: Die beiden haben keine widersprüchlichen Funktionen, können in dieser Form also keine Widersacher sein.

Der Tod tötet - die Seele wird frei, irgendwo wird ein himmlisches/göttliches Gericht darüber urteilen, und dann kommt die Seele in Himmel oder Hölle. Falls einer seine Seele verkauft hat, und sie nicht freitrickst, hat der Teufel sie auch. Dem Teufel mit seinen tausenden von Jahren auf dem Buckel dürften 30 Jahre früher oder später bei einer Seele also gar nicht jucken.
Den Tod interessiert nicht, wohin die Seelen gelangen. Und wenn Du so ein Streitgespräch, eben wie hier versucht, machen willst, dann muß auf die andere Seite Gott oder ein Stellverterter, vllt ein Engel. Das wird natürlich kitschiger, aber nu ...
Dann gibt es in diesem Denkschema soweit ich weiß keine Wiedergeburt, denn jede Seele wird doch als unsterblich angesehen. Wenn der Teufel was vorhätte, müßte er Engel rekrutieren oder Dämonen, aber Seelen können doch nichts ausrichten. Außerdem hört es sich so an, als flögen da Seelen 'frei' rum, ich denke, da Du Dich schon so traditionellen Bildern und Konzepten zu bedienen versuchst, mußt Du da in der Logik bleiben - heißt, eine 'böse' Seele käme in die Hölle, selbst wenn der Teufel sie nicht persönlich holen käme. Vllt hab ich was übersehen, aber ich glaube, die ganze Sache ist extrem schlecht durchdacht und geht so nicht auf.

Sori, ich kann leider nichts Positives dazu sagen, aber Textarbeit kann auf jeden Fall nicht schaden - knie Dich hier lieber nochmal rein, auch bezogen auf die Sprache und den Stil. Außerdem reichten für den plot die Hälfte der Textlänge.

Viele Grüße,
Katla

P.S.
Solcherlei ließe sich noch mehr finden, aber achte doch mal ein bisschen auf Logik:

Krachend schlug unweit der beiden ein Blitz ein. Bald darauf wehte der Geruch von modrigem Holz durch den Wald.
Moder kommt von Feuchtigkeit, nach Blitzeinschlag sollte es besser verbrannt riechen.
Schnaubend stiegen die Rösser unter den zum Zerreißen gespannten Zügeln
'Bis zum Zerreißen ...' ist eine häßliche, abgenutzte Phrase, die man besser vermeidet. Außerdem unpassend: Vor dem Zügel reißt eher das Pferdemaul. Das beschriebene Bild ist nahezu unmöglich, und damit echt ärgerliche, undurchdachte Pseudodramatik.
kuttenartigen Umhang
'uniformähnlich' kann ich noch nachvollziehen, aber was unterscheidet einen kuttenartigen Umhang von einer Kutte? Meine: warum sagst Du nicht, was Du sagen willst?

 

Hi Manuel,

also an sich finde ich die Idee deines Plots schon etwas interessant, allerdings scheint mir die Ausführung etwas verunglückte.

Du hast in deiner Geschichte, dass Thema Gespräch mit dem Teufel. In deiner Geschichte würde ich wirklich Teufel, Satan oder Beelzebub sagen, denn Luzifer wurde er nur während seiner Zeit im Himmel genannt, danach war er ja kein Engel mehr.
Du hast normalerweise das Gute, meistens durch Gott verkörpert, und das Böse, der gute alte Satan.
Diesmal haben wir aber anstatt dem Guten, eine neutrale Macht dabei und zwar den Tod. Der Tod ist keinen unterstellt, dass ist zumindest die alte Sichtweise, die ich auch logisch finde.
Jetzt führen der Böse und der Neutrale einen Dialog. Das ist vom Ansatz her interessant, aber danach passiert einfach nichts. Im Endeffekt habe ich mich von Anfang an gefragt, was will denn der Teufel machen? Der Tod sitzt am längeren Hebel, wenn du jetzt noch Gott rein gebracht hättest, oder irgendeinen dritten Charakter der den Tod schwächt oder den Teufel stärkt, wäre es wieder interessant geworden. Es wirkt auch nicht sehr glaubwürdig, dass der Tod dem Teufel einfach ein paar Seelen überlässt, was hat er denn davon? Er muss irgendeinen Nutzen haben und wenn der Tod dem Teufel Seelen überlässt, müsste das nicht auch für Gott gelten?
Und was will Satan denn erreichen? Er hält dem Tod vor, dass er einen Fehler gemacht hat, na und? Der Tod ist neutral und nicht Satan unterstellt.

Das letzte was mich irritiert hat, war das Datum 20.04.1936. Auf was willst du da hinaus? An dem Tag wurde ein Komitee für Flüchtlinge ins Leben gerufen, allerdings in Belgien.
Wenn wir jetzt von dem Datum ausgehen, dann kommen Tod und Teufel recht unmodern daher. Passe das doch bitte der Zeit an.

So das war's von meiner Seite, ich hoffe, es war was Brauchbares dabei. Würde mich freuen, die Geschichte verändert zu lesen.

Riccardo

 

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