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Das erste Mal im Leben
Du sagtest ich kann nicht streiten. Nicht mit Dir! Du sagtest, streiten gehöre dazu. Wozu? Ich habe es als angenehm empfunden nicht zu streiten, wohl aber meine Meinung zu sagen. Du sagtest ich könne kein Kontra geben. Ich habe es gegeben, als Du den Streit suchtest gab ich Dir keinen. Ist das kein Kontra? Du meintest ich versuche deeskalierend zu wirken. Habe ich auch getan. Es hat ja, wie Du wohl siehst, bestens gewirkt. Du bezeichnetest mich als unzureichend streitfähig. Ich habe es stets als Stärke empfunden nicht zu streiten, mit Dir!
So ist es eine Spalte, die zwischen wächst. Getrieben von einem Keil namens Egoismus. Ich habe es nie als schlimm empfunden zu sehen das es Dir besser ging als mir. Erst Du hast mir gezeigt dass ich mich nicht an Dir ausrichten muss. Dass ich mein Leben an mir ausrichten muss. Du für mein Leben nicht wichtig bist. Nur ich. Ich stimme dem zu. Fühle ich doch, dass Du für mich wichtig bist. Ich bin für mein Leben wichtig. Egoismus. Ironie des Schicksals sage ich. "Du kannst mich mal!" sagst Du.
Ich kann nicht mit Dir streiten, aber ich kann reden. Du nicht, Du hast es zumindest niemals wirklich versucht! Du hast immer nur eine Fassade benutzt um mir entgegen zu treten. Im Versuch für einander zu leben haben wir es verlernt miteinander zu leben. Seltsam nicht? Dich mag meine Anwesenheit stören. Kannst versuchen mich zu ignorieren und mir damit weh zu tun. Merkst Du gar nicht dass Du Dir auch wehtust? Ich habe versucht Dir zu erklären warum Liebe und Freundschaft wichtig sind. Warum es dennoch unterschiedliche Dinge sind. Es interessiert Dich nicht. Ich will Dich nicht ausnutzen, Dir kein Leid antun und auch niemals in die Versuchung kommen. Darum habe ich gesagt das mir Deine Freundschaft wichtig ist. Schade, nun sind wir genau an dem Punkt angelangt, an dem es kein zurück mehr gibt. Du hast eine neue Liebe? Mag sein, bist Du dadurch reicher, glücklicher oder stärker? Ich kann Dir nichts, behauptest Du. Und wenn ich könnte, glaubst Du immer noch ich wollte? Du wirst merken, wo wahre Stärken liegen. Du wirst merken wenn es bergab geht. Aber nicht mehr wenn es Dir wirklich schlecht geht. Ich erlaube mir Dir dann mächtig in den Hintern zu treten. Das klingt vielleicht unpassend. Aber unterschätze niemals meine Erfahrung und meine Reichweite.
Ich sehe vieles an Dir was mir gefällt. Doch den Menschen den ich einmal geliebt habe, gibt es nicht mehr. Das ist die Wahrheit, wenn auch die traurige. Aber Du wirst auch älter, reifer und musst - mit der grössten Sicherheit die ich Dir nur voraussagen kann - Deine Erfahrungen machen. Es wird schöne Momente geben in Deinem Leben. Es wird zum Lachen und freuen sein. Es wird vielleicht sinnlich und in Ekstase sein. Im Dämmern unter Alkohol genau so wie im Glanz des Morgentaus. Schlechte macht man genug. Und auch Dir wird davon vieles begegnen, also rate ich Dir es als Lehre zu sehen. Als Puzzlestück in Deinem Leben, welches das gesamte Bild Deiner selbst formt. Und wenn Du unter Tränen erleben musst, was blinder Hass und Gleichgültigkeit sind, dann weißt Du wohin Dein Weg Dich führen kann. Lass Dich nicht verletzten, Dein Körper ist empfindlich und verletzlich, umso stärker muss Dein Geist sein, umso unbeugsamer Dein Wille. Gelange niemals in Versuchung etwas Entscheidendes zu tun ohne eine Nacht darüber geschlafen zu haben und 5km darüber gelaufen zu sein. Sollte es an der Zeit sein, dann werden sich unsere Wege wieder kreuzen. Ich habe genug. Genug gesagt und genug von Deinen Spielen. Ich habe zu wenig von Dir bekommen, zu wenig Verständnis für Reife und Menschlichkeit. Zu viel habe ich Dir gegeben. Ich hoffe ich konnte Dich stark machen. Dir Toleranz zeigen, Akzeptanz demonstrieren und Dich Liebe erleben lassen. Dir Ekstase bereiten und Deine Gefühle zum kochen bringen. Du wirst vielleicht eines Tages einmal an unsere Zeit zurückdenken, Dich erinnern an die Diskussionen mit dem Ergebnis, das ein jeder von uns sagte, man wolle sich bessern und keiner es jemals tat. Ein Schlag auf den Keil zwischen uns. Und die Bindung ist fast gebrochen.
Wenn unsere Verbindung jemals brechen wird, dann Gedenke mir. Denn dann ist ein Teil von mir tot. Gedenke unserer Liebe von einst. Und freue Dich auf Dein Leben. Denn warten kann die Liebe, aber der Mensch nicht. Rufe mich jederzeit, wenn Du Halt brauchst oder einen Freund. Und beginne heute mit dem Verzeihen. Denn wenn ich Dich morgen oder in einem Monat wiedersehen sollte, dann will ich Dir in die Augen sehen können. Erwarte ich keine Zuneigung, schon gar keine Liebe. Aber Anerkennung als ein Teil Deines Werdens. Als ein Teil Deiner Jugend - die einzigartig ist. Akzeptiere mich nicht für mein Einsehen sondern respektiere meine Entscheidungen als die eines Menschen der Dir nahe stand.
Vergib mir nicht mein Verhalten. Verzeih bitte nur die Art wie ich es verpackte. Und immer im Leben trifft man sich zweimal. Auf das nächste mal!
