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Das Ende
Sie hörte das Knirschen von Metall. Es war wie ein gellender Schrei in ihren Ohren. Ein letzter Hoffnungsschimmer brach sich in splitterndem Glas. Alles ging schnell. Eingreifen? Unmöglich! Sie hätte niemals gedacht, dass es so enden würde. Erinnerungen flogen vorbei. Bunte Bilder, wie in einer Kunstausstellung. Ein Lächeln fand den Weg auf ihre Lippen. Der Moment schrecklich. Die Zerstörung unwiderruflich. Der Schmerz lies ihr das Atmen schwer werden. Das Lächeln blieb. Was waren es für schöne Zeiten gewesen. Damals. Es war Liebe auf den ersten Blick. Er war schön. Er war genau, was sie sich erträumt hatte. Es war ein Wunder, dass sie ihn fand. Oder hatte er sie gefunden? Er passte zu ihr. Sportlich. Bodenständig. Und trotzdem etwas ganz Besonderes. Sommer 1989. Schweden. Ihr erster gemeinsamer Urlaub. Die Sonnenuntergänge am See. Wie viele Nächte hatten sie zusammen verbracht. Sie, an ihn gekuschelt. Er, wie ein Ritter, der ihr Geborgenheit schenkte. Sie beschützte. Dieses Gefühl würde sie nie wieder erleben. Nicht mit ihm. Etwas brach. Geräuschvoll um sie herum. Geräuschlos in ihr. Sie zuckte zusammen. Der Druck auf ihrer Brust nahm zu. Sie hatten so unglaublich viel zusammen erlebt. Wie war es nur so weit gekommen? Wie konnte das hier passieren? Wäre es zu verhindern gewesen? Lag es an ihr? Ihrer Art? Ihrem Umgang mit ihm? Angefangen hatte alles schon vor ein paar Wochen. Sie erlebte ihn das erste Mal unzuverlässig. Sie brauchte ihn und er? Er ließ sie im Stich. Ohne ein Anzeichen. Ohne Vorwarnung. Sie hatte in liebkost. Reaktionslos. Hatte ihn gebeten. Gebettelt. Geschimpft und mit den Fäusten auf ihn eingeschlagen. Nichts. Keine Reaktion. Kein Ton. Die Stille machte sie wahnsinnig. Er war ihre einzige Rettung und doch ließ er sie im Regen stehen. Einfach so. Das hatte sie nicht erwartet. Nicht verdient. Ihre Tränen nahm er hin. Emotionslos. Sie hatte ihn berührt. Er blieb kühl. Letztlich hatte sie sich nicht mehr zu helfen gewusst. Schmerzlich war ihr klar geworden, dass ihre Beziehung sich überlebt hatte. Sie würde ihn verlieren. Würde ohne ihn weiterleben müssen. Ihre Freunde sagten: „Du findest einen anderen.“ Wollte sie das? Sie wollte ihn! Wegen der schönen Erinnerungen. Weil er in guten und schlechten Tagen bei ihr war und jetzt, jetzt waren sie hier. Sah ihrem gemeinsamen Ende zu. Seinem Ende.
Die Schrottpresse öffnete sich. Von dem alten Opel Manta war nur noch ein Häufchen Altmetall übrig.
Ihr brach das Herz, als Sie das Klapprad nahm und nach Hause fuhr.