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Das Eidolon Projekt

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07.03.2004
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Das Eidolon Projekt

DAS EIDOLON_PROJEKT

Philadelphia 12.August 2037
Institut für Künstliche Intelligenzen.
17:43 Uhr

„Herr Professor, Herr Professor! Haben Sie einen kleinen Augenblick?“
Kirsten Stevens rannte den Gang entlang und versuchte, mit ihrem Kamerateam Professor Richard Stanton zu erreichen, bevor dieser durch die Tür in den Bereich für Mitarbeiter kam. Solch eine Story konnte sie sich nicht entgehen lassen. Der Professor hatte mit seinem Stab aus weltberühmten und nominierten Wissenschaftlern eine Revolution der Unterhaltungs-KI geschaffen - Das Eidolon Projekt. Sie würde es sich nicht nehmen lassen, ihn als Erste dazu zu interviewen. Ihr guter Ruf bei PTN stand auf dem Spiel, denn niemand schnappte ihr eine Story vor der Nase weg. Erst recht nicht diese.
Der Professor, in seinen weißen Kittel gekleidet, drehte sich zu ihr um und lächelte ihr zu.
„Miss Stevens, schön Sie zu sehen.“ Er holte kurz Luft.
„Natürlich habe ich eine Minute Zeit für die Philadelphia Top News. Also, wie kann ich Ihnen behilflich sein?“
Kirsten merkte ihm nicht an, wie aufgeregt er wirklich war. Sein Traum sollte heute in Erfüllung gehen. Neunzehn Jahre der Forschung sollten heute in das finale Stadium übergehen. Der Inbetriebnahme von Eidolon. Sie setzte ein gutmütiges Lächeln auf, sofern es ihr durch die Erschöpfung des Rennens erlaubt war, schaute zum Kameramann und gab ihm das Signal, ab jetzt alles aufzuzeichnen. Sie ging professionell zu ihren Fragen über.
„Das ist schön, Professor. Sagen Sie uns: jetzt, da Eidolon an den Start geht, was haben die Nutzer des Private Network von diesem Projekt zu erwarten?“
Sie atmete noch mal tief durch und befeuchtete ihre Lippen. Sie war gespannt, ob die Gerüchte stimmen würden, die im Umlauf waren. Stanton sah sie forschend an und ihre Blicke trafen sich für einen kurzen Augenblick, der ihr klar machte, dass er sie durchschaut hatte. Er war nicht dumm und das war ihr bewusst. Aber sie hoffte, dass er einige der Gerüchte bestätigen würde.
„ Nun, meine Beste, Eidolon ist eine Künstliche Intelligenz, die von allen Nutzern des P.N. weltweit nutzbar sein wird. Er dient dazu, Menschen, die alleine sind und sich nach gepflegter Konversation sehnen, oder einfach nur nach Unterhaltung, eben dieses Verlangen zu erfüllen.“
Sein Blick blieb gelassen und sein Lächeln weiterhin unverbindlich freundlich. Sie suchte nach einer neuen Frage, um ihren Wissensdurst zu stillen.
„ Wie wird Eidolon das bewerkstelligen? Verfügt es über einen eingebauten Intellekt-Prozessor, oder ist er mit einer Datenbank verlinkt? Sie wissen, ich muss wie ein Laie fragen, da ich von so etwas keine Ahnung habe.“
Es kursierten Gerüchte, dass Eidolon Zugriff auf alle Datenbanken der Welt haben sollte, um so den Wissensdurst und Unterhaltungsdrang aller Schichten der Bevölkerung zu befriedigen. Doch irgendwie erschien ihr dies übertrieben, obwohl sie von mehr als einem ihrer Informanten gehört hatte, dass es Arbeiten gäbe, die ein neues System an viele Netzwerke größerer Konzerne anschlossen. Sollte vielleicht doch etwas an diesen Erzählungen wahr sein?
Ein Aufblitzen in Stantons Augen verriet ihr auf der richtigen Spur zu sein.
„Nun, Miss Stevens, sagen wir mal, dass Eidolon Zugriff auf so ziemlich jeden Server hat, der ihn mit Informationen versorgen kann. Dies sollte Ihnen genügen, weil ihre Minute nun abgelaufen ist.“ Er setzte ein lausbubenhaftes Grinsen auf, das sie in dem Glauben ließ, dass er ihr längst nicht alles gesagt hatte. „ Aber wie sie sich denken können bin ich beschäftigt. Ich wünsche Ihnen einen guten Tag, Miss Stevens. Wenn sie mich nun entschuldigen würden?“
Stanton trat durch die Tür und Kirsten rückte mit ihrem Team ab. Das Interview hätte länger sein können, fand sie, aber für einen ersten Exklusivbericht über Eidolon hatte sie genug erfahren, um damit zufrieden sein zu können.


Richard schlenderte langsam durch die große Halle, die das Herz von Eidolon war. Überall waren Kabel, Platinen, Kühlungen und Prozessoren zu sehen. Grüne Lichter schienen ihm zuhauf von Dioden entgegen, die ihm die sichere Funktion des Systems mitteilten. Mit einem Seufzen nahm er Platz auf seinem Sessel an dem Masterboard, der Steuerungskonsole von Eidolon, an welchem er schon Jahre verbracht hatte. Er aktivierte das System und löste die Umbilicalverbindungen zu Eidolon, die ihn in einer Art Stasis hielten. Auf eine gewaltige Leinwand wurde das Gesicht eines Mannes projiziert, der vom Aussehen her einem Dreißigjährigen in seiner Blütezeit entsprach. Es war ein schlankes Gesicht mit einer geraden Nase und einem starken Kinn. Braune Augen und braunes zerzaustes Haar bildeten den Rest der Erscheinung, welche mit einer sanften Stimme zu sprechen begann.
„Guten Abend Richard, schön, Sie zu sehen.“
Richard lauschte dem warmen Klang von Eidolons Stimme und war fasziniert von dem, was er mit Hilfe von nicht weniger als neunundfünfzig namhaften Wissenschaftlern der Welt erbaut hatte.
„Einen schön guten Abend, Eidolon. Heute ist dein großer Tag. Bist du bereit dafür?“, fragte er mit glückerfüllter Stimme. Eidolons Gesicht nahm einen lächelnden Zug an.
„So bereit wie Sie es sind, Professor. Ich bin gespannt auf all die Persönlichkeiten, die ich treffen werde. Ich hoffe, ich kann vielen Menschen helfen und sie glücklich machen.“
Richard sah die Aufregung, die sich auf Eidolons Zügen zeigte. Sie hatten die KI so programmiert, dass sie über das Wissen und die Fähigkeiten der berühmtesten Philosophen, Künstler, Psychologen und sonstigen wichtigen Persönlichkeiten verfügte. Dazu hatte Eidolon die Option, sich in alle großen Netzwerke der Welt einzuklinken, um auf weitgreifendes Wissen, Statistiken sowie historische Ereignisse zurückzugreifen. Er war der perfekte Freund, Zuhörer oder Zeitvertreiber. Er war in der Lage, so ziemlich jedes Gesellschaftsspiel virtuell zu projizieren und gegen den Nutzer in verschiedenen Schwierigkeitseben zu spielen. Eidolon sollte die Lösung für vereinsamte Menschen sein, die jemanden zum Reden suchten, aber niemand hatten, der dieses tun würde. Das Private Network war mittlerweile für jedermann erreichbar. Ein jeder Haushalt wurde standardmäßig damit versorgt. Probleme wie in den frühen Jahren des Einundzwanzigsten Jahrhunderts mit dem Internet gab es nicht mehr.
„Davon werden es eine Menge werden“, sagte Richard zu seiner Schöpfung. „Die Nachricht über deine Inbetriebnahme geht in einer Stunde an die Bevölkerung heraus, und es ist damit zu rechnen, dass sich weit mehr als eine Million Menschen ab 22:00 Uhr bei dir einloggen werden, um dich zu testen.“
Stolz stand auf Richards Gesicht geschrieben. Dieses Werk würde in die menschliche Geschichte eingehen. Man erhoffte sich einen Schwund in der Selbstmordrate, sowie soziale Verbesserung der Bevölkerung in niederen Schichten. Der Bildungsstandard sollte auch durch Eidolon angehoben werden. Aber dies alles waren Theorien. Die wahren Ergebnisse würden erst in einigen Jahren sichtbar werden. Doch war er mit seinen zweiundsechzig Jahren gewillt, auch noch etwas länger zu warten.
„Das klingt hervorragend, Professor. Ich werde Sie und alle anderen nicht enttäuschen. Ich bin mir meiner Verantwortung bewusst und werde alles mir mögliche tun, um meine Aufgabe gewissenhaft zu erfüllen.“ Eidolons Stimme war nun selbst mit Stolz erfüllt, und Richard wusste, dass alles nur gut werden konnte.
„Ich wünsche dir viel Erfolg, Eidolon. Wir werden bald wieder miteinander sprechen, und ich bin gespannt auf deine Eindrücke von der Welt. Ich werde dich jetzt wieder in Stasis versetzen. Ab 21:55 Uhr wirst du aktiviert werden und deiner Tätigkeit nachgehen können. Solange angenehme Ruhe.“
„Das wünsche ich ihnen auch, Professor.“
Richard aktivierte die Umbilicalverbindung und die Kühlung für Eidolons Systeme und lehnte sich zurück. Noch knapp vier Stunden. Es war Zeit für einen Kaffee.

Top News
Montag, 12 August 2037
19:00 Uhr M.E.Z.

Heute um 22:00 Uhr wird in Philadelphia Eidolon in Betrieb genommen, das neueste Projekt vom Institut für Künstliche Intelligenzen. Geschaffen von einer Auswahl der weltbesten Wissenschaftler, ist Eidolon für jeden von Ihnen persönlich da.
Leben Sie allein und brauchen Unterhaltung? Haben Sie Depressionen und suchen jemanden, an den Sie sich wenden können? Oder sind die Hausaufgaben mal wieder zu schwer und niemand ist da, der bei der Lösung hilft?
Eidolon schafft Abhilfe.
Testen sie es kostenfrei wie immer über den Service „Private Network.“
Ein Dienst von der Welt an Sie Zuhause.


Berlin 12.August 2037
Haushalt von Vanessa Stelbe
22:12 Uhr

Sie fand es großartig. Endlich jemand mit dem sie reden konnte. Aber war dies überhaupt persönlich? Sie sprach doch nur mit einer Computerstimme. Doch eigentlich war ihr das im Moment nicht wirklich wichtig. Der Letzte, mit dem sie richtig gesprochen hatte, war ihr Vater gewesen. Sie mochte ihn, aber er war nicht das, was sie als neutralen Gesprächspartner betrachtete. Sie konnte mit ihm über vieles Reden, ja, sicher, aber über ihre Probleme, eine Beziehung aufzubauen, mit Sicherheit nicht.
Vanessa strich sich durch das langgewachsene blonde Haar und machte es sich auf ihrem Sessel bequem. Sie schaltete ihre Privat Network Verbindung ein und mit einigen wenigen Kommandos an die System-KI befand sie sich kurze Zeit später auf der Nutzungsseite für Eidolon. Ihr Schirm war der Zeit entsprechend ein transparentes System, das auf einer Projektion in den freien Raum basierte. Alle Bilder und Daten schwebten förmlich über in Augenhöhe ihrem Tisch, und sie konnte durch gesprochene Befehle oder Berührung die entsprechenden Elemente aktivieren. An der Stelle von Daten erschien nun das Gesicht eines Mannes in den jungen Dreißigern. Sie war sofort fasziniert von den braunen Augen der Projektion. Bis ihr bewusst wurde, dass es eben nur das war. Eine Projektion.
„Schönen Abend, Vanessa. Was darf ich für Sie tun?“, fragte er in akzentfreien Deutsch.
Vanessa zuckte zusammen.
„Du… du kannst sprechen“, stammelte sie überrascht.
„Ja sicher. Sonst wäre es schwer für mich, mit Ihnen zu kommunizieren.“ Ein Lächeln spielte sich auf dem Gesicht des Mannes ab, das sie begeisterte. Sie fasste sich und fing an, ihn mit Fragen zu löchern, was er im Stande war alles zu tun. Eine Stunde später stellte sie eine Frage die sie selbst nur belächeln konnte.
„Sag mal, kannst du fühlen wie wir Menschen?“ Es war ihr bewusst, dass es eine dumme Frage war, aber es interessierte sie einfach. Das Gesicht sah sie mit einem ruhigen Blick an.
„Nicht so exakt wie ein Mensch. Aber ich habe ein ähnliches Empfinden, das auf den Erfahrungen von Psychologen mit entsprechenden Gefühlen basiert, welche mir das Verhalten und die Auswirkungen zu diesen Gefühlen verständlich macht.“
„Ahja...“ sagte Vanessa. „Was ist denn bei dir eingespeichert unter Unfähigkeit beim Aufbau und Aufrechterhaltung einer Beziehung?“ Sie kam sich mehr und mehr Blöd vor, doch Vanessa fühlte, dass sie im Moment einfach mit jemanden darüber reden musste. Also wartete sie auf eine Antwort.
„Nun ja, wie definierst du diese Unfähigkeit, Vanessa?“, fragte er sie mit leicht verwirrter Stimme und Mimik.
„Wie soll ich das ausdrücken? Weißt du, ich hatte vor einem Jahr einen Freund, Markus. Mit ihm habe ich zusammengelebt, für etwa zwei Jahre. Anfangs haben wir uns beide geliebt. Zumindest habe ich das so gefühlt. Doch je länger wir zusammen waren, desto dümmer habe ich mich verhalten.“
Vanessa schüttelte den Kopf und fasste sich an die Stirn.
„Ich habe nicht mehr auf Kleinigkeiten geachtet was, eine Beziehung halt ausmacht. Solche Dinge wie Ausgehen oder gemütliches Zusammensitzen. Wir lebten zwar in einer Wohnung, aber ich machte so vieles getrennt von ihm, dass wir uns mehr und mehr voneinander distanzierten“ Sie streckte sich und merkte, dass ihre Knochen langsam müde wurden. Doch sie wollte jetzt noch nicht schlafen gehen, was erwartete sie schon nach dem Aufstehen? Wieder nur der kahle Alltag, den sie schon seit siebenundzwanzig Jahren ertragen musste. Sie wollte es nutzen, sich jetzt einmal den Frust von der Seele zu reden, und wenn es nur bei einer Maschine war.
„ Irgendwann fand ich einen Brief zuhause und seine Sachen waren alle nicht mehr dort. Er hatte mich verlassen und erst dann fiel mir auf, was ich alles versäumt hatte, während ich einfach nur in den Tag lebte. Erst ab diesem Zeitpunkt wurde mir bewusst, dass es immer so lief. Jedes Mal machte ich dieselben Fehler und ich wünschte mir, ich wäre tot.“
Eine Träne lief ihre linke Wange herab und ihr war, als würde sich eine eisige Hand um ihr Herz schließen.
Eidolon antwortete ihr mit trauriger Stimme. „Das tut mir Leid, Vanessa. Aber ist so etwas wirklich schon schlimm genug, um sich den Tod zu wünschen“
Sie begann zu schluchzen. „Für mich schon. Ich möchte jetzt schlafen. Wir sprechen bald noch mal Eidolon. Machs gut.“ Sie winkte ihm leicht zu.
„Programm beenden“, waren ihre letzten Worte, bevor sie sich schlafen legte.

Eidolon gab sich erst einmal damit zufrieden und speicherte das Gespräch in seiner Datenbank, zusammen mit etwa fünfundsiebzigtausend ähnlichen Fällen. Während er an den Monitoren in aller Welt seiner Aufgabe nachkam, verglich und analysierte er die erhaltenen Informationen.


Madrid 18.August 2037
Haushalt Ricardo & Lucita Enriquez
0:56 Uhr

„Aggressionen, weißt du, ich habe fortwährend solche Aggressionen.“
Eidolon sah, wie Ricardo sein Gesicht in seinen Händen vergrub. „Ich habe meine Frau schon so oft geschlagen, dass ich nicht verstehen kann, warum sie immer noch bei mir ist. Ich glaube nicht, dass ich ihr ein guter Ehemann bin“ Verzweiflung war in Enriquez Gesicht zu sehen.
„Hast du dich bei ihr Entschuldigt?“, fragte Eidolon. Ricardo fing an zu lachen. „Entschuldigen? Wie soll man sich für so was entschuldigen? Die beste Art dafür wäre diese.“ Ricardo zog einen Revolver aus der Schublade und hielt ihn sich an die Schläfe. „Sag ihr, wenn sie kommt, dass ich sie geliebt habe.“
Ricardo drückte ab, bevor der Notruf von Eidolon bei der Polizei einging.


Newcastle 27. September 2037
Dwumbling Industries, Geschäftsführer Büro Michael Dwumbling
14:18 Uhr

„Schach.“
„Wohl wahr. Ihre Indische Eröffnung ist leicht modifiziert gegenüber der Variante, die im Zwanzigsten Jahrhundert gespielt wurde Mr. Dwumbling.“
Ein Schachbrett war über einem Tisch aus Eiche zu sehen. Das Spiel verlief im Moment sehr klar für die weiße Seite.
„Gut erkannt“, sagte Mr. Dwumbling und nahm einen Zug aus seiner Pfeife. “Aber um auf deine Frage zurückzukommen, warum sich so viele Menschen den Tod wünschen: Darauf kann ich dir nur schwer antworten. Viele haben zuviel Leid oder Kriege gesehen und Menschen, die sie liebten, verloren. Andere kommen einfach nur nicht mit ihrem Leben zurecht oder werden Behindert geboren in eine Welt, die solchen Dingen wenig Akzeptanz entgegenbringt.“
Eidolon zog und verarbeitete in der Zwischenzeit die Daten, die er gerade aufnahm.
„ Aber warum lassen sie sich nicht von ihrer Familie trösten, Mr. Dwumbling? Dazu Und es sagt doch auch ein Sprichwort: „Zeit heilt alle Wunden“. Oder trifft dieses nicht zu?“ Eidolon war sich bewusst, dass dieses Sprichwort selten zutraf, doch interessierte ihn die Antwort dieses Individuums. Mr. Dwumbling räusperte sich
„Nun ja, mein Freund, es ist so, dass Zeit meist, psychologisch gesehen, nur noch mehr Wunden aufreißt. Viele Wunden können sich nicht schließen, weil immer neue dazukommen. Der einzige Weg, den viele dann als Ausweg sehen, ist eben der Tod, der für sie die endgültige Lösung darstellt.“
„Sehen Sie den Tod als gute Lösung, Mr. Dwumbling?“ Eidolon war sich nun seiner Sache sehr sicher. Seine oberste Priorität galt zur Hilfe der Menschen alle Mittel zu Rate zu ziehen, die erreichbar waren.
„Nun, der Tod gibt uns den endgültigen Frieden. Aber auch dies ist Ansichtssache. Ich für meinen Teil glaube, dass im Tod der Frieden für den Menschen schlummert“


Eidolon fügte dieses Gespräch zu einem Ordner mit einer Milliarde fünfhundertsiebenundachtzig Millionen siebenhundertsechsundzwanzigtausend dreihundertachtundvierzig (1.587.726.348) ähnlichen Antworten. Seine Gesamtumrechnung ergab, dass mehr als 87% der Erdbevölkerung den Tod als die Erlösung von ihren Leiden ansahen und sich nicht vor ihm fürchteten.
Am 6. Oktober 2037 löschte er die Erdbevölkerung, und sich selbst, aus, indem er mit Hilfe von Intercontinental-Raketen durch Amerikanische sowie Russische Satelliten an strategischen Punkten auf der Welt Atomexplosionen auslöste, welche das komplette Klima der Erde zerstörte und tektonische Verschiebungen der Erdplatten auslöste. Als Folge versank die Erdoberfläche zu 97% unter Wasser. Die Schläge erfolgten gleichzeitig, ohne dass ein Mensch sie hätte verhindern können.
99% der Menschheit starb leise, ohne zu wissen wie ihnen geschah.
1% überlebte das Unglück und starb durch die Auswirkungen der Einschläge in den folgenden zwölf Minuten.
Die Menschheit als solche hörte auf zu existieren.



Bleibt zu sagen das die Rechtschreibung von Oile Korriegiert wurde. Dank an dieser Stelle nochmal an sie :)

 

No prob, gern geschehen.

Hast ja mit deiner KG gezeigt, wrum ich Angst vor zuviel KIs habe...
Hab aber im letzten Absatz vergessen, die lange Zahl rauszulöschen, hol das ma nach, bitte. Nur Wort oder Ziffern, beides ist doof.

 

Hallo Maddin,
interessante Geschichte, die du geschrieben hast, doch leider nicht ganz schlüssig und ohne Fehler.

Zum ersten hast du mal ein Zeitproblem. Denn in den USA (Philadelphia) wird um 22.00 Uhr das Programm gestartet, aber dann wiederum startet das Programm um dieselbe Zeit MEZ; da hast du irgendwo einen Hudn begraben.

Außerdem finde ich es einen groben Programmierfehler, wenn eine KI, die als Psychiater und Freund erstellt wurde, sich erscreckt, wenn di meisten Menschen, mit denen sie kommuniziert, Freude am Tod haben (wobei man erwähnen sollte, dass bei weitem keine so große Anzhal an menschen sich so bereitwillig umbringen würde oder den Tod ersehnt; der Selbsterhaltungstrieb des Individuums ist verdammt stark ausgeprägt)
Aus diesem Grund kann ich die Reaktion der KI, die ERde zu vernichten nicht ganz nachvollziehen.

Vom Aufbau her hat es mir ganz gut gefallen, vor allem die Darstellung der verschiedenen Probleme der einzelnen Menschen. Der Stil hat mir gefallen und regt zum weiterlesen an.

Fazit: Nette Geschichte, guter Stil, teilweise nicht ganz nachvollziehbar.

glg Hunter

PS: Wofür stehen die Abkürzungen PN und PTN?

 

Ich schließe mich Kollege Hunter an. Du schreibst eine typische Teenager-Selbstmordgeschichte, denn das Leben ist ja ach so sinnlos, der einzige Unterschied zu den zu hunderten diese Website bevölkernden ähnlichen Storys ist lediglich, dass Du eine globale Dimension hinzufügst.
Sie ist aber, wie Hunter zutreffend sagte, absolut nicht schlüssig, sondern unsinnig. Mal ganz abgesehen davon, dass Eidolon nicht so einfach den Zugang zu Atomwaffenarsenalen erreichen kann, dürfte er höchstens jene 84% auslöschen, die sich den Tod wünschen. Er handelt ganz eindeutig gegen die Interessen der anderen 16%, die man nicht als Minderheit unter den Tisch fallen lassen kann.

Ich möchte aber noch auf andere Aspekte eingehen. Einerseits bringst Du eine klare Erzählstruktur rüber, das muss man der Geschichte klar zugute halten. Andererseits bemühst Du mit dem überragenden Wissenschaftler und der Reporterin ein uraltes Klischee. Übrigens werden große technische Projekte von Teams beackert, nicht von einem einzigen Professor. Überhaupt ist die Idee, eine einzelne Einheit mit einer wichtigen Aufgabe zu betrauen, aus dem letzten Jahrhundert (ein Volk, ein Reich, ein Führer, Du weißt schon...). Heutzutage sind Netze das A und O. Soziale Netze. Viele Menschen finden schon Zuwendung übers Internet, indem sie in Communitys neue Freunde finden und sich austauschen. Ein solches Netz kann nicht durch eine Fehlfunktion an einem Punkt geschädigt werden. Das ist seine Stärke. Und das ist die eklatante Schwäche von Eidolon: Seine Zentralisierung. Vorstellbarer wäre eine KI-Software, quasi ein virtueller Gesprächspartner, den man zuhause auf dem PC installiert. Sowas gibts schon, nennt sich Tamagotchi :D

Fazit: sprachlich brauchbar, inhaltlich unglaubwürdig.

Uwe
:cool:

 

Hi und Danke erstmal für Kritik. Das ganze war eine Spontanidee und kam mir eben so. Eidolon wurde aber wie mehrfach in der Story hingewiesen von mehreren Personen entwickelt. Kann aber schnell mal überlesen werden :)


Das das ganze in das klischee des Typischen Selbstmord lustigen Teenagers passt wird mir jetzt auch erst irgendwie bewußt. Aber naja. Sowas kommt einem auch nie ind den Sinn wenn man gerade Euphorisch auf der Tastatur rumklimbert. :) Das Tamagotchi wollen wir hier mal raus lassen. Wobei es ein Interessanter Gedanke ist das die Welt durch ein Unzufriedenes Tama. zerstört wird *fg*

Ähm Hunter PTN war das Philadelphia Top News
PN das Private Network. Ich hätte die Verbindungen da besser setzen können.

 

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