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Serie Das dunkle Herz der Männer

Seniors
Beitritt
28.12.2009
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Anmerkungen zum Text

Serie mit abgründiger Rollenprosa.

Das dunkle Herz der Männer

Die Jungs spielen seit ’ner halben Stunde auf der Straße. Hab‘ die paar Mal schon gesehen, wie sie da vor den Mülleimern rumghängen. Kleine Pisser. Kann ihr Lachen bis in den fünften hören. Schulranzen als Pfosten, erinnert mich an früher. Und der Dicke steht daneben. Früher war das der Bernd. Bernd, der Mops, so haben wir den genannt. Plauze, Brille, und so `ne ganz helle Haut. Hat in einer der Mietshäuser auf der Barbarastraße gewohnt. Dem sein Alter war `n dünner Hering, hat bei der KT malocht, aber die Mutter hat nie einer zu Gesicht bekommen.

„Hier inne Gasse“, schreit einer der Jungs, so ’n kurzer Blonder. Denkt wohl, er sei Toni Polster. „Geht’s was leiser?“, brüll‘ ich aus dem Fenster, aber die Dreckspanz spielen weiter, als wäre nix gewesen. Von Manieren hab’n die noch nie was gehört. Wenn das meine Brut wär‘, die würd‘ ich so durchwalken, dass die auf ´n Fingerschnippen gehorchen. Schreien sich die Seele aus’m Leib, die verdammten Rotzgören, und meine Alte liegt in der Kiste und schüttelt sich vor Krämpfen. Die braucht Ruhe. Hat auch der Arzt gesagt. Frau Scholtysek, Sie brauchen Ruhe. Aber naja, ich mein‘, was weiß schon so ’n Arzt? Der ist ja selber noch ’n halbes Kind. Grad frisch von der Uni runter, doktort der gleich an Leuten rum und will einem erzählen, was gut für einen is.‘ Dabei is‘ der selber keine drei mal sieben alt. So ’n Neunmalkluger, der wollte sofort meine Blutwerte wissen. Hat mir ins Gesicht gesehen, gesagt: Herr Scholtysek, bleiben se mal noch kurz da, Sie kriegen Blut abgenommen. Und schon kam so ’ne junge Fotze an und knallt mir ’ne Nadel in ’n Arm. Nächstes Mal sagt der zu mir: Herr Scholtysek, Sie rauchen und trinken zu viel. Ich so: Wat is? Könne gar nicht sein, hab ich gesagt, aber da meinte der, die Werte, die würden da was ganz anderes erzählen. Die Leber, Gamma irgendsowat, so ’n Scheiß eben – alles viel zu hoch. Ob ich oft in die Kneipe gehe? Nix, hab ich gesagt, ich trink ab und an mal ’n Bier, zu Hause vor der Kiste, mehr erlaubt mir meine Madame nicht. Ich scheiß auf die Werte, sag ich, und das mein‘ ich, wie es is‘, und er so: Sei ja alles nur zu meinem Besten. Hat man an meiner Alten gesehen, da wollte der feine Herr auch nur das Beste, und jetzt soll er die sich bitte mal ansehen. Faselt der Junge was von zu hohen Werten! Arschloch. Hat gleich die Ohren gespitzt und nach meiner Frau gefragt. Mit der müsse er auch noch sprechen, ’s gehe da um ein neues Medikament. Ob die davon endlich mal wieder die Beine auseinanderkriegt, hab‘ ich gefragt. Telefon.
„Ja?“
„Ich ruf noch mal an wegen dem Keller.“
Wielpütz, dieses Arschloch. Seitdem der Hausmeister ist, spielt der sich auf wie ’ne Tüte Mücken.
„Kannst mich immer noch Ernst nennen, wenn de willst.“
„Ernst“, sagt er, „diese Geruchsbelästigung.“
„Wat für ’ne Geruchsbelästigung?“, sag ich.
„De Frau Löbach hatte sich doch beschwert, letzte Woche schon. Würd ussem Keller riechen.“
„Die Löbach, die is doch sowieso wat komisch.“
„Bei Donsbach und Marek, da bin ich schon gewesen, bei denen is nix. Heut‘ mittach schau ich bei Hansmann und Strasskewitz rein.“
„Und jetzt?“
„Ja, nee, müsste halt mal in deinen Keller.“
„Steht Leergut und bisschen aal Ferv … wat willste da?“
„Glaub ich dir, Ernst. Geht ja nur da drum, die Leute zu beruhigen. Die ham‘ Alarm jeschlagen, und nu muss wat passieren. Verstehste doch.“
„Guck ma bei denen anderen, mach das mal, dann kannste noch mal kumme, wenn bei denne nix is.“
„Wollt sowieso mal rumkommen.“
„Is‘ jut!“ Flachwichser, der. Soll mich bloß in Ruhe lassen. Und die Löbach kann mich auch mal kreuzweise. Hat nix Besseres zu tun, als den ganzen Tag aus’m Fenster zu glotzen. Hat bestimmt schon wunde Ellenbogen. Der Wielpütz, der sollte die mal kräftig bürsten, die beiden haben’s ja bitter nötig. Er mit seiner Petra, lässt der sich seine Alte von ’nem Bimbo wegschnappen. Aufhängen würd‘ ich die Dachpappe, die sich an meine Alte ranmacht. Muss ich mir nur vorstellen, wie so ’n dreckiger Neger der annen Arsch langt, der Monika, da alleine krich ich schon so ’nen Hals von. Keine Eier hat der, das is alles, und jetzt läufter hier durch’s Haus und glaubt, er stelle was dar.

Der Dicke steht immer noch da an der Mauer. Meine Fresse, muss das beschissen sein. Immer nur zugucken. Und ficken wird der auch nie, der wird ja die längste Zeit keine Spalte zu Gesicht bekommen. Die geilen Mäuse, die landen bei dem nur für viel Kohle auf’m Schwanz. Bis die Hände wehtun, so viel wird der in seinem Leben wichsen. Wie der Bernd. Wenn wir dem erzählt hab‘n, dass wir gestern Nacht auf der Naht gelegen haben, da konnte der nix mit anfangen, da hat der nur Bahnhof verstanden. Armes Schwein. Hat uns erzählt, er fresse ja gar nich‘ so viel, das seien die Drüsen. Bier leer. Schnaps auch. Das sind so Momente, da könnte ich die Monika gut gebrauchen. Aber nein, Schnaps kaufte se mir nich‘, sagte se, der sei nich gut für mein Gemüt. Wat is denn überhaupt noch gut für mein Gemüt, hab ich se gefragt, da sagt die allen Ernstes - `ne Therapie. Ich wär‘ so leer in letzter Zeit, meinte se, total ohne Gefühle. So kalt. Die hat zu viel in der Zeitung gelesen, da bin ich mir sicher, hier diese Frauenmagazine, was die so alles verbreiten. Liegt ja überall rum der Dreck. Hatse im Wartezimmer beim Arzt aufgeschnappt, den Mist. Gefühle zeigen. Gefühle! Gefühle krieg ich, wenn mir ’n süßes Fötzchen aus’m Bonn 17 einen lutscht. Und ja, stimmt, das mit den Gefühlen, das liegt an dir, hab‘ ich gesacht, und weil ich so ohne Gefühl bin, da muss ich mich eben immer abfüllen, damit ich dich ertragen kann. Weil du mir so auf den Sack gehst! Tutse ja auch. Nix kann man mehr mit der. Raus will se nich. Vögeln will se nich. Lutschen kann se nich. Sollst nich‘ wie ’ne Dreijährige dran rumknabbern, hab ich gesacht, du sollst den ganz innen Mund nehmen. Für was hab ich eigentlich ’ne Frau, hab ich sie gefragt. Kam natürlich nix. Kommt nie was. Da kann ich mir auch ’ne Puppe kaufen, so eine aus Gummi, die nehm ich mit inne Badewanne und prügel die da durch, und nach’m Abspritzen einmal Dusche reinhalten, fertig is‘ der Lack. Is‘ genau so gut. Und dann die Heulerei immer. Ob das jetzt normal is‘, hab ich se gefragt. Hat se auch die Schnauze gehalten.

Pfand in den Beutel, ab zum Babi. Ich hasse das ja. Treppen runter, Straße lang. Wenn die Leute nich‘ wären. Die glotzen, als hättense noch nie einen Mann sein Bier holen sehen. Kaum die Tür auf, geht schon wieder das Telefon. Kotzen könnt ich.
„Ja?“
„Guten Tag, hier Praxis Dr. Schlüter, wir rufen wegen den Ergebnissen von Frau Scholtysek an.“
„Ja, und?“
„Ist ihre Frau zu sprechen?“
„Nee, der geht’s nich gut. Die liegt hier auffer Couch, schläft was.“
„Also, ihre Frau wollte sich eigentlich bei uns gemeldet haben …“
„Hatse gesagt. Frauenkram. Krämpfe und so. Die meldet sich, wennet ihr wieder besser geht, ja?“
Ergebnisse, denk ich, Ergebnisse. Moni und ihre Ergebnisse, das is wie Lotto spielen. So richtig Glück haste ja eigentlich nie. So, jetzt Schnaps holen. Freitagnachmittags brauch ich ’ne Ladung. Paar Schluck Bismarck und was vom guten Sester. Das hab ich der Moni gesagt, dass ich auch ohne die paar Bier klar komm‘, gar kein Problem für mich, aber die hat’s mir nie geglaubt. Ich war ja schon süchtig. Süchtig, hab ich gesagt, das klingt ja, als nähme ich Rauschgift. Muss man sich mal vorstellen: Da redet die mit irgendwem auffer Straße und sacht, mein Mann, der is‘ süchtig. Kommste doch in Teufels Küche. Nee, hab ich gesagt, Moni, nee. Paar Bier, bisschen Schabau, das is ja keine Sucht, das is Stressbewältigung.

Im Flur niemand. Ich geh an der Tür von der Löbach vorbei und denk mir, schauste mal rein, guckste, was die in der Bluse hat. Die Löbach, ich sach’s dir, das ist `n Luder, da bin ich mir sicher. Bisschen speckig, aber wenn bei der mal Leben in der Fut is … Also ich würd‘ der den Kolben reinhalten und die Dose ausspritzen. Aber komm, nee. Außerdem weißte ja nie! Draußen immer noch die Jungs. Ganz schön am Schwitzen sind die. Und der Dicke immer noch da, ich frag mich, wie lange der da noch stehen bleiben will? Wann’s dem mal reicht, dem Sack Sülze. Mich würd’s ja ankotzen, nur so rumzustehen. Straße rauf, der alte Knott steht vor der Tür und will Palaver halten, aber ich wink‘ ab. Kann die Scheiße von dem nich mehr hören. Will immer über Fußball reden, und dann auch noch über die Pillendreher, meine Fresse.

Bei Babi is‘ es leer, was mir Recht is. Fünf Sester und ’ne kleine Bismarck.
„Wie isset?“, fragt er, und ich schieb ihm den Zwanni rüber und sage: „Jut.“ Dann beugt er sich rüber und flüstert: „Ich hab da was Neues.“
„Kam ja lang nix mehr“, sag ich, „isset denn das Geld wert?“
„Aber jeden Cent“, sagt Babi.
Wir gehen hinten durch in den Lagerraum. Babi zündet sich `ne Zigarette an, der raucht ja Kette, der Grieche. Hat seine Filmchen hinter’m Eisschrank, in ’nem Fach, dass er da in die Wand gehauen hat. Natürlich hält der das geheim, aber ich hab‘ mal gesehen, wie er die Filme da rausholt.
„Wart ’n Moment“, sagt er, und ich nehm noch ’n Schluck von dem Bismarck und krieg so langsam den Flacker, aber nich‘ wegen dem Sprit, sondern wegen den Videos.
„Isses was Heißes?“
„Stehst doch auf Braunes, oder?“
Der Babi verschwindet und kommt mit einer Plastiktüte unterm Arm zurück. „’n Fuffi brauch ich dafür“, sagt er, aber ich wink ab. „Bisse denn bescheuert? `n Fuffi! Dreissich wie immer, sonst kannses dir inne Haare schmieren, auch wenn ’s was Braunes is.‘ So viel zahl ich nie und nimmer.“
„Dann gib mir die dreissich und jut is.“
Ich geb ihm die Scheine und nehm die Tüte. Hat der sich so gedacht, der Grieche. Diese Südländer, immer das Gleiche - wollen dich betuppen, wo du daneben stehst. Aber nich‘ mit mir! Ich lass mich nicht bescheißen, von keinem Kanaken und von keinem Juden. Der muss noch geboren werden, der, der mich bescheißt. Tüte untern Arm, wieder nach Hause. Unten an den Mülltonnen mach ich ’ne Pause. Kaltes Sester, nie verkehrt. Komm, denk ich, eine nimmste noch. Und ’n Schluck vom Bismarck. Spürt man gar nicht inner Kehle. Ich sag: „Hier du, du Mops, warum spielste nich mit?“ Der fette Junge tut so, als habe er mich nich gehört. „Ja, hier, dich habe ich gemeint, genau dich, brauchste nich wegglotzen … wieso spielste nich mit den anderen?“
„Kein Bock“, sagt der.
„Kein Bock, was is’n das für ’n Argument, Jung? Stehst die ganze Zeit hier rum wie bestellt und nich abgeholt.“
„Hab halt keinen Bock.“
„Weißte“, sag ich, „du erinnerst mich an wen, ne? Ehrlich, ’n Kumpel von mir, von früher – naja, was heißt hier Kumpel, den hab’n wa mitgeschleppt, weil wir so große Herzen hatten. An den erinnerst du mich. Bernd hieß der.“ Der fette Junge guckt rüber. „Bernd“, sag ich, „der hatte echt genauso ’ne Plautze wie du, original. Wir ham immer gesacht: `Bernd, rück den Ball wieder raus‘, aber der war ’n bisschen langsam, der hat nich alles verstanden. Der war nich‘ nur fett, sondern auch blöd. Ich mein, da konnte der nichts für, verstehste? Und dann, als wir älter wurden und den Mädchen Titten wuchsen, da hatte jeder was am laufen. Nur der Bernd, ja, mit dem wollt’s keine wissen, weil der einfach zu fett war, so ’n aufgedunsener Sack, Schwabbel überall, e-kel-haft, und wie soll das auch gehen?, wie willst du dich auf ’ne Alte drauflegen, kommste mit deinem Pimmelchen ja gar nicht rein.“ Dem Pisser hab‘ ich’s gegeben. Steht an der Mauer und flennt gleich. Im Flur kommt mir die Löbach entgegen. Die guckst mich schon so dämlich an, die Sau, und ich kann mein Maul nicht halten. „Ach, was ich noch sagen wollt‘, hier, nachspionieren, das müssen se nich, Frau Löbach. Wenn se ’n Problem mit mir haben, dann sagen se dat einfach, und rennen se nich direkt zum Wielpütz.“
„Nee, nee“, sagt die, „ich hab‘ überhaupt kein Problem, Herr Scholtysek. Im Keller stinkt’s, das ist alles, und keiner weiß, woher.“
Die Fotze. Hinterm Rücken reden, ja das kann se, aber wenn man se direkt anspricht, was Sache is, dann wird die so klein mit Hut. „Dann is ja gut“, sag ich, und sie grinst dumm.
„Bestellen Sie ihrer Frau schöne Grüße.“
„Mach ich“, sag ich, als ob die sich für die Moni interessieren würde, die kann sich ihre Grüße in den Arsch stecken. Das war ja immer das Problem, das die Moni nie Anschluss gefunden hat. Irgendwas war ja immer. Ständig am nölen war die, die Moni – die is doof, und die will ihr was, und mit der kann se auch nich. Meine Herren, hab ich gesagt, Moni, manchmal muss man auch einfach die Fresse halten, aber damit biste ja nich gesegnet. Du musst ja ständig jedem erzählen, was er zu tun hat, alles weißte besser, alles haste schon mal gemacht, oder kennst wen, der wen kennt - die Leute kriegen das Kotzen, wenn se dich sehen, die gehen laufen. Verdammt, ham die gedacht, da kommt die Moni, wir hauen lieber ab, bevor die uns noch vollsülzt. So war et. Und, hab ich gesagt, vielleicht verstehste jetzt auch besser, warum mir manchmal die Hand ausrutscht, warum du manchmal einfach ’n paar auffe Zähne bekommst, nämlich weil de unerträglich bist, weil de nervst.

Sie is‘ auch ’n bisschen fett geworden, hat alles in sich rein gestopft, McDonalds und den Dreck, Süßigkeiten, Schokolade, Cola, Chips. Da hab‘ ich sie mal mit der Schnauze zuerst reingedrückt, weil sie es sonst nicht verstanden hätte. Wenn du weiter so frisst, gehste auseinander, hab ich gesagt, und dann muss ich dich wegschließen, sechs Wochen, Kur bei Wasser und Brot, damit da wieder mal was runterkommt. Is‘ doch so: ’ne Speckmöse will keiner ficken. Und die Moni is meine Frau, ja? Als ich die kennengelernt hab‘, da war das die schärfste Braut überhaupt. Da hat sich die Vorhaut automatisch zurückgerollt, ich sag’s, wie es is‘. War ’ne scharfe Braut! Und früher, da hätte die lieber ihre Rühreier in die Serviette gespuckt, als fett zu werden. ’n Pfund zu viel auf den Rippen, das wär‘ nich gegangen. Dann wurd’s ihr scheißegal, und das kann man nich zulassen, oder? ’n Mann hat ’n Recht auf ein Stück Arsch.

Fotzen mag ich, so ist es nicht. Aber was Braunes, das hat was für sich. So ’n kleiner, dürrer, bei dem man die Rippen noch zählen kann, den man packen und drehen kann, wie man will … is‘ nich so, dass ich schwul bin, ganz bestimmt nich, aber ab und an mal ’n enges Arschloch, da is nix gegen einzuwenden. Was Braunes is‘ ’ne feine Sache. Kannste nix gegen sagen. Einen von den Jungs da unten, die gegen den Ball treten … wenn die’s so wollen, wie ich’s will … Müssen nur’s Maul halten, während ich’s ihnen in den Arsch besorge, `s Maul halten, bis ich fertig bin. Der Videorekorder rattert los, das verdammte Scheißteil. Die letzten Sachen vom Babi waren alle Mist, nichts Brauchbares dabei. Hab‘ die Kassetten alle an den Willi weiterverscherbelt, der zieht die sich zum Anheizen rein, wenn er sich mit seine Knaben trifft, im Schrebergarten unten beim OBI. Ich weiß gar nicht, wo der die immer her nimmt … naja, spitzt die sich auf den Freizeiten vom CVJM an, da isser Betreuer, und dann lädt der die ganz unschuldig ein, die denken sich ja nix, der tolle Willi, der immer so nett war, denken die, und so läuft’s. Also, Fotos macht der immer – Wahnsinn, was die mit sich machen lassen, die Rotzlöffel. Wenn die einmal ’n Schwanz drinne hatten, tief im Arsch, ich sag’s dir, dann ham die Lunte gerochen, da kannst du deren Scheiße an der Spitze haben, die wollen’s noch mal, die sind richtig gierig, im Ernst.

Die meisten Bengel sind ja so Gerippe und auch noch aus’m Osten, da hab‘ ich gar kein schlechtes Gewissen, überhaupt nicht. Die liegen sonst in der Pissrinne und kriegen nichts auf die Pfanne, garantiert. Da halten die eben ihren Arsch hin oder knabbern an ’n paar Schwänzen rum, is‘ denen doch egal, Hauptsache nix Gosse. Ich mag die Blonden. Glaub‘, die gucken immer besonders unschuldig, aber dann sind’s meistens echte Schlucker, schlimmer als jede Straßennutte. Reißen sich mit beiden Händen die Backen auf, damit du noch tiefer reinkommst.

Als die Moni damit anfing, komisch zu werden, da hab ich mir auch so einen angelacht. Passierte einfach so. Hab‘ beim Willi ’n paar Bier getrunken, wat verzälle, klönen, und da war einer von denen da. Einer von soner Freizeit, Zeltlager. Die wollten Bilder gucken, aber dann … der Kleine, der war schon abgerichtet, der konnte lutschen ... Ich hab‘ ihn paar Mal eingeladen, ihm Spiele für seinen Computer gekauft, und einmal waren wir im Kino, so ’n Film mit Robotern, da hab‘ ich ihm gesagt, nachher wär‘ er fällig. Da würd‘ ich ihn ficken, hab‘ ich ihm gesagt, Papa macht dich nass, hab ich gesagt, aber da war die Monika schon komisch. Und jetzt is‘ die Moni weg. Wollte die weghaben, nur noch weg, weil’s einfach nich' mehr ging. Das war, als se die Wäsche aufgehangen hat. Unten im Keller. Kann man nich erklären, eins führt zum anderen, is‘ einfach so. Dann stehste da und siehst deiner Alten zu, wie se die Wäsche macht, und da regt sich nix mehr, die könnt‘ auch tot sein, die könnt‘ genauso gut tot sein, dacht‘ ich mir. Hab die Wäscheleine genommen. War ganz einfach. Draht ’n paar mal ummen Hals gelegt. Dauert nich lang. Zwei, drei Minuten. Dann war se weg. Auf einmal, da is‘ vorbei, da is‘ nix mehr.

Vermissen tu ich se nich. Kein Stück. Und ich weiß auch, dass die kommen. Ich hör‘ die Schritte schon. In meinem Kopf, da hör‘ ich die schon. Gleich klopfense, denk ich, aber noch is‘ nix passiert. Ich nehm ’n Schluck vom Bismarck und drück auf Play.

 

Hallo Jimmy,

eine neue Geschichte, wie schön :-). Dann starte ich gleich einmal mit meinen Gedanken. Zunächst, was mir so beim Lesen aufgefallen ist.

rumghängen.

Kann ihr Lachen bis in den Fünften hören.

Alte liegt in der Kiste

Ist wohl regional. Bei uns am Niederrhein ist »Kiste« eher der Sarg.

Ob die davon endlich mal wieder die Beine auseinanderkriegt, hab‘ ich gefragt.

Vorlesealter ab 6 :baddevil:
Die hat zu viel in der Zeitung gelesen, da bin ich mir sicher, hier diese Frauenmagazine, was die so alles verbreiten.

Ziemlich treffsicher. Die verbreiten echt so einen Müll …

Da kann ich mir auch ’ne Puppe kaufen, so eine aus Gummi, die nehm ich mit inne Badewanne und prügel die da durch, und nach’m Abspritzen einmal Dusche reinhalten, fertig is‘ der Lack. Is‘ genau so gut. Und dann die Heulerei immer. Ob das jetzt normal is‘, hab ich se gefragt. Hat se auch die Schnauze gehalten.

Hier einmal so ein generelles Lob. Das kommt alles sehr authentisch rüber. Bin gedanklich schon voll in so einer Zechensiedlung und sehe den Protagonisten mit Unterhemd Marke "Walter" durch die Kolonie latschen.

Maloche und Palaver
habe ich ja in meinem bayerischen Exil ewig nicht gehört.


Dann stehste da und siehst deiner Alten zu, wie se die Wäsche macht, und da regt sich nix mehr, die könnt‘ auch tot sein, die könnt‘ genauso gut tot sein, dacht‘ ich mir. Hab die Wäscheleine genommen. War ganz einfach. Draht ’n paar mal ummen Hals gelegt. Dauert nich lang. Zwei, drei Minuten. Dann war se weg. Auf einmal, da is‘ vorbei, da is‘ nix mehr.

Yo und jetzt zur Gesamtkritik. Also für mich hätte es die Tötung der Frau nicht unbedingt bedurft. Die hätte meines Erachtens auch weiter auf der Couch vegetieren können. Der eigentliche Höhepunkt ist ja, dass er sich als Kinderschänder outet. Das fand ich super gemacht. Die Szene mit den Jungs, die sexualisierte Sprache, das Anpöbeln von Bernd (meine nächste Geschichte hat auch einen Bernd, kommt auch nicht gut weg) und schließlich die illegalen Filmchen vom Griechen. Zwischendrin habe ich mich schon gefragt, was die Szenen mit den Jungs eigentlich sollten, aber am Ende hat sich das dann alles zusammengefügt. Die tote Ehefrau war für mich da jedenfalls überflüssig und lenkte die Geschichte zu sehr in eine andere Richtung.

Soweit so gut. "Gerne" gelesen, wenn man das so sagen kann ...

Viele Grüße
Mae

 

Alter Jimmy, kürzen, verdichten. Hatte anfangs (erstes Drittel) Probleme, zu erkennen, wo du hinwillst. War mir zuviel belangloses Gelaber zwischendrin.

Im ersten Absatz sind direkt drei Rechtschreiber drin. Maedy hat ja schon zwei genannt:

rumghängen
den fünften (meine ich, bin Rechtschreibkrüppel)
einer der Mietshäuser

Diese Dachpappengeschichte fand ich lustig. Hat das echt mal jemand genutzt. Dachte bisher, der Begriff wär ne Erfindung gewesen, um mich runterzumachen. Gut, der "Neger" musste ja trotzdem noch herhalten. Zudem: Griechen, Südländer, Kanaken und Juden ... alle über einen Kamm geschert, die Scheißkerle, hach, da geht einem das Herz auf.

Der kranke Shit am Ende (auch schon die Lichtblicke vorab) kommt aber gut durch. Bin gespannt wie es weitergeht. Irgendwie gehörter ja innen Knast :)

Und um auch nochma abschließend was Nettes zu sagen:

Den Textschwall beginnend ab ...

„Hier inne Gasse“,

bis ...

Der Dicke steht immer noch da an der Mauer.

... kannste meiner zurückhaltenden Meinung nach das Scheißhaus runterspülen und auf zwei, drei Sätze bzgl. Keller, Arzthass oder was dir wichtig ist reduzieren.

Weißt hoffentlich, wie ich das meine.

Zu 70% sehr gern gelesen, freue mich auf weitere Teile.

Gruß
Analog

 

Hallo, @Maedy

Hier einmal so ein generelles Lob. Das kommt alles sehr authentisch rüber

Danke, ich habe mir Mühe gegeben. Gibt den Text schon länger, da ist auch schon viel raus, weil es zu gimmicky war, einfach zu viel auf einmal.

Ich glaube, du hast Recht. Ich glaube, dieser Mord muss raus, oder wenigstens offen lassen, es vage andeuten. Das stimmt, es wirkt erzwungen und lenkt auch zu sehr ab. Ich werde das ändern.

Danke dir für deinen Kommentar.

Hallo @Analog

Hatte anfangs (erstes Drittel) Probleme, zu erkennen, wo du hinwillst. War mir zuviel belangloses Gelaber zwischendrin.

Das etwas ziellose Gelaber ist hier natürlich auch ein wenig Stilmittel. Du kannst ja hier nicht straight durcherzählen, das gibt das Format ja nicht her, da muss schon einiges an Füllmaterial dabei sein, was ja auch bewusst ablenken soll.

Zu 70% sehr gern gelesen, freue mich auf weitere Teile.

Ist doch schon mal ein Anfang! Auch dir danke ich.

Gruss, Jimmy

 

Hallo @jimmysalaryman,
eigentlich wollte ich mich ja weiter durch die Copywrite-Geschichten forsten und hatte deine als nächstes auf dem Zettel. Aber dann kam mir die hier in die Quere.
Anfangs dachte ich: ja, aus dem Leben gegriffen, solche Leute kenne ich auch oder bin zum Teil vielleicht sogar selbst so oder denke zumindest so. Das kam sehr authentisch rüber, und wenn es dir in erster Linie darum geht, was der Protagonist beim Leser auslöst, kann ich für meinen Teil sagen: Ja, hat mich volle Wucht getroffen dieser geballte Hass. Also das hat prima funktioniert. :thumbsup:
Ab ca. der Hälfte wurde es mir dann aber zu viel. Und als er zum Schluss dann noch seine Frau erwürgt hat, hab ich endgültig gedacht, nee, da müsste für mich noch 'ne andere Ebene rein.

Sicher gibt es solche Leute, es gibt ja alles mögliche auf der Welt. Und mir muss der Protagonist auch nicht sympathisch sein, ist immer spannend, Arschlöchern zu folgen. Aber wenn dann immer noch wieder einer draufkommt, der zeigt, dass er noch mehr Arschloch ist als eh schon, frage ich mich irgendwann, warum ich dem jetzt folgen soll. Für mich könnte er, wenn er denn schon so gar nichts Menschliches mehr zu haben scheint - irgendeine andere faszinierende Eigenschaft haben, wo ich denke: Aha. Er ist zwar ein Vollidiot, aber er kann/weiß/hat dieses oder jenes oder er ist ein noch größerer Loser als eh schon - also auf einer anderen Ebene. Und deshalb bin ich jetzt gespannt, wie es mit ihm weitergeht. Das Rätsel um den Gestank im Keller hat sich ja schon gelöst, jetzt geht's mit den Kinderpornos weiter. Wird bestimmt noch viel härter und sicher werde ich auch die nächsten Teile lesen, momentan allerdings nur aus purer Sensationslust.


Kleine Pisser. Kann ihr Lachen bis in den fünften hören. Schulranzen als Pfosten, erinnert mich an früher. Und der Dicke steht daneben. Früher war das der Bernd.
Hier habe ich erst gedacht, er wäre Bernd. Is klar, dass er das nicht ist oder das zumindest nicht denkt. Aber so wie er sich an dem Jungen aufhängt, habe ich da Parallelen gezogen.

„Geht’s was leiser?“, brüll‘ ich aus dem Fenster, aber die Dreckspanz spielen weiter, als wäre nix gewesen. Von Manieren hab’n die noch nie was gehört.
Ja, herrlich! Da wird auch sein Charakter so schön deutlich. Brüllt da rum und beschwert sich über die Manieren anderer. :lol:

So ’n Neunmalkluger, der wollte sofort meine Blutwerte wissen.
Wieso das denn? Der behandelt doch Moni.

Könne gar nicht sein
Ist natürlich richtig, aber weil der Text ein Monolog ist, bin ich da kurz drüber gestolpert, dass er plötzlich im Konjunktiv spricht. Da hatte ich dann kurz jemand anderen vor Augen.

Ob die davon endlich mal wieder die Beine auseinanderkriegt, hab‘ ich gefragt.
Das war mir too much an der Stelle. Er kann das ja denken, aber den Arzt fragen?

„Ernst“, sagt er, „diese Geruchsbelästigung.“
Aha. Die gibt's also was im Keller.

Er mit seiner Petra, lässt der sich seine Alte von ’nem Bimbo wegschnappen.
Tja, so kann's gehen.

Bier leer. Schnaps auch. Das sind so Momente, da könnte ich die Monika gut gebrauchen.
Hier wird er fast ein wenig zur Karikatur. Ich persönlich steh da ja drauf, weiß aber nicht, ob du ihn tatsächlich so haben wolltest.

Schnaps kaufte se mir nich‘, sagte se, der sei nich gut für mein Gemüt.
Das hat sie aber nett gesagt.

Ich wär‘ so leer in letzter Zeit,
Hier bin ich ins Schlingern gekommen. Also ist er erst seit Kurzem so. Das macht es auf alle Fälle spannend, denn ich will wissen, warum.

Sollst nich‘ wie ’ne Dreijährige dran rumknabbern, hab ich gesacht, du sollst den ganz innen Mund nehmen
Hier hat es mich gewundert, dass er ja schon ewig mit ihr verheiratet zu sein scheint, ihn aber jetzt erst stört, dass sie nicht blasen kann.

das is ja keine Sucht, das is Stressbewältigung.
Ganz genau.

Ich geh an der Tür von der Löbach vorbei und denk mir, schauste mal rein, guckste, was die in der Bluse hat. Die Löbach, ich sach’s dir, das ist `n Luder, da bin ich mir sicher.
Ab hier wurd's mir zu viel mit seinem Rumgekotze und durchweg platten Gedanken. Da frag ich mich:
Wann’s dem mal reicht, dem Sack Sülze.


Babi zündet sich `ne Zigarette an, der raucht ja Kette, der Grieche.
Den Griechen fand ich hier etwas drangepappt. Klingt so nach Autor für mich. Es sei denn, er würde noch sowas denken wie: Tun se ja alle, die Drecksäcke.

von keinem Kanaken und von keinem Juden. D
Die Juden müssen jetzt auch noch herhalten.

„Kein Bock, was is’n das für ’n Argument, Jung?
Über das Argument bin ich gestolpert. Das passte für mich nicht, dass er das sagt.

„Ach, was ich noch sagen wollt‘, hier, nachspionieren, das müssen se nich, Frau Löbach. Wenn se ’n Problem mit mir haben, dann sagen se dat einfach, und rennen se nich direkt zum Wielpütz
Das fand ich wieder geil! Nö, gefallen lässt der sich nix.

Meine Herren, hab ich gesagt, Moni, manchmal muss man auch einfach die Fresse halten, aber damit biste ja nich gesegnet.
Das hat mich irritiert, weil sie sich ja sonst nie gegen ihn wehrt. Aber ich denke, er meinte, dass sie ständig bei den Nachbarn rumklatscht.

Und, hab ich gesagt, vielleicht verstehste jetzt auch besser, warum mir manchmal die Hand ausrutscht, warum du manchmal einfach ’n paar auffe Zähne bekommst, nämlich weil de unerträglich bist, weil de nervst.
War mir auch too much. Von mir aus könnte das weg, denn dass er sie verprügelt, kam für mich auch zwischen den Zeilen raus. Das Gemüt hat für mich bereits alles gesagt.

Sie is‘ auch ’n bisschen fett geworden, hat alles in sich rein gestopft,
Auch das noch.

Trotz Gemecker fand ich's spannend zu lesen, ich hatte sofort das ganze Milieu vor Augen und, wie gesagt, die emotionale Wucht hat mich voll an die Wand geschmettert.
Aber weil es eben eine Serie ist, war mir der Protagonist im ersten Teil eben zu eindimensional. Falls da noch eine überraschende Wende in seiner Persönlichkeit kommt, hat sie sich für mich bisher nicht angedeutet, oder ich habe irgendwas Wichtiges überlesen. Die Story an sich hat mich aber neugierig gemacht, ich denke mal, es geht mit dem Kinderpornoring weiter, und die Leiche muss ja auch noch ausm Keller raus.

Liebe Grüße,
Chai

 
Zuletzt bearbeitet:

Dat glaub ich getz nich,

jimmy,

Hat in einer der Mietshäuser auf der Barbarastraße gewohnt.
wo doch zuvor schon bewiesen war,
Dem sein Alter war `n dünner Hering,...
, dat demgleichen der Dativ der Totengräber is. Da wirt'er Slang inkonsequent und isset gelejentlich weiterhin. Hier sogar in der Endung
..., die beiden haben’s ja bitter nötig.
vs.:
---, da alleine krich ich schon so ’nen Hals von.

Und – so meine Beobachtung, im Jedankenstrom (Molly Bloom ist nur nährungsweise ein Modell, is ja an sich Hochliteratur) und wär‘t nur'n Rinnsal wird richtich bei mich Ruorlatein wah:::scheinlicher - also „nötich“.

Maht nix, wahscheinlich zu früh einjestellt,

meindet Fiedchen,

dat getz Jan Fedder sehn will!, & weiß, daddet ybertreibt

Bis balt

dar Dante Friedchen

 

Hallo @jimmysalaryman,
mit dem Text hab ich so meine Probleme. Er holt mich sofort rein. Das machen Sprache und Athmosphäre. Machst du auch in dem Text meisterlich wie immer.
Aber dann will ich eigentlich nicht drin bleiben. Mein erster Impuls ist ungläubig, dann der Wunsch nach der Kettensäge für dieses Arschloch. Aber dann reicht es irgendwann.
Es ist einfach zu viel, finde ich. Du zeigst ein Monster. Statt Entwicklung, Aufbau von Spannung, Überraschung kommen immer noch neue Monströsitäten dazu. Ich kenne aus deinen Kurzgeschichten Charaktere, die Facetten haben. Aber das ist der Grüffelo für Erwachsene.
Ich hab einfach Spannenderes von dir gelesen. Zugegeben....die Latte hängt hoch.
Gruß aus München von
wander

 

Hey @jimmysalaryman,

vorab eine kleine Stelle, die mir aufgefallen ist:

Das war ja immer das Problem, das die Moni nie Anschluss gefunden hat.
- dass ...

Der Text ist natürlich ungemütlich, tut weh, rumort wie so ein ungutes Gefühl. Die Faszination dabei ist aber für mich, einem Menschen zu folgen, der augenscheinlich nichts Menschliches mehr an sich hat. Denn man tendiert ja immer dazu, nach Gründen zu suchen, wieso ist dieser Kerl so, was hat er erlebt, das ihn so gemacht hat, usw.

Ist ja auch bei Filmen so. Nimm zum Beispiel "Funny Games" oder "The Strangers", da waren die Aufschreie auch groß. Wieso wird da nichts erklärt? Wieso tauchen die einfach auf, sadistisch und abgrundtief böse, und man erfährt nicht, warum? Die Antwort auf die Frage der Opfer, wieso ihnen das angetan wird, ich zitiere mal aus "The Strangers": "Ihr wart zu Hause ..." So einfach kann es sein. Nicht alles ist erklärbar.

Ich finde diese Fragen ganz natürlich, denke aber, man muss sie manchmal ausschalten und einfach akzeptieren, dass es Menschen gibt, die einfach nichts Gutes mehr in sich tragen. Das mag durch Ereignisse passiert sein oder ein schleichender Prozess durch immer wiederkehrende Frustrationserfahrungen - oder aber der oder die ist einfach schlecht. Das wird selten akzeptiert, es wird immer nach Gründen gesucht. Ich glaube aber, diese Gründe und Erklärungen gibt es nicht immer. Dein Prot ist für mich so ein Kandidat. Ich nehme hin, dass er einfach ein Arschloch ist. Ein Wurm, klar, erbärmlich und ätzend, aber dennoch gefährlich und brutal. Solche Menschen gibt es einfach. Punkt. Und den hier hast du (bis zur Schmerzgrenze, ich gebe es zu) treffend dargestellt.

Ich sehe in dem Text aber noch eine andere Nuance, die unter der ganzen Brutalität vielleicht nur durchschimmert, vielleicht bilde ich sie mir auch nur ein, aber ich hab sie eben gesehen: der Zerfall einer Beziehung. Klar führen die beiden wohl keine wirklich gesunde Beziehung, aber wer tut das schon ... Die Muster sind dennoch die gleichen. Anfängliche Attraktivität, ein Bezugspunkt, der Partner als mögliche Rettung oder zumindest als Lichtblick, dann der Alltag, die Lethargie, das Sich-Gehen-Lassen, verschwindender Respekt, Ablehnung, Langeweile, bis hin zu Verachtung. Hier natürlich extrem dargestellt, aber dennoch vorhanden für mein Empfinden.

Den Mord am Schluss finde ich übrigens logisch und nicht fehl am Platz. Ich habe gelesen, du denkst darüber nach, ihn zu streichen, bzw. das Ganze mehr im Unklaren zu lassen. Fänd ich persönlich schade. Denn dieser Absatz, wie er ihr beim Wäsche machen zusieht und so dermaßen abgefuckt ist von der Langeweile und Abscheu, die er bei ihrem Anblick empfindet, fand ich stimmig zu all dem Vorhergegangenen, vor allem, was seine Frau und ihn betrifft, die ja durch den Text hindurch schon eine erhebliche Rolle spielt.

Ich hätte vielmehr auf die kleinen Jungs und seine "neu entdeckte Vorliebe" verzichten können, das passt zwar zu ihm, hat bei mir aber nicht mehr viel ausgelöst, die Abscheu war eh schon auf nem hohen Level.
Dieses ganze Umsichselbstdrehen, vor allem mit Blick auf Moni und ihn, das fand ich viel interessanter.

Soviel mal von mir.
Liebe Grüße
Rina

 

Hallo @jimmysalaryman ,
ich frag ja immer, zumeist lautlos, nach einer Botschaft in solchen gut, vielmehr: hervorragend, geschriebenen Texten. Mit dieser Charakterisierung einer geballten Ladung Hass und Entmenschlichung näherst Du Dich der Frage nach dem Bösen.
Seit Menschen zu viel freie Zeit haben, über sich nachzudenken und Philosophie zu studieren, kämpfen zwei Strömungen um die Wahrheit; die eine Fraktion behauptet, dass das Böse als Erbsünde in uns angelegt sei, oder, nach eugenischer Auffassung, in unseren kleinsten Informationseinheiten lauert. Dieses Menschenbild dient als Begründung für die Notwendigkeit der Herrschaft einer verantwortungsbewussten Elite (Kaiser, König, Edelmann) über die Menschen und damit die Beherrschung der natürlichen Veranlagung zum Bösen. Der Freiheitsdrang des egoistischen Individuums müsse durch allerlei Gesetze eingezwängt werden, seine böswillige Faulheit durch einen staatlichen Sanktionsapparat bekämpft, seine Begierden und abgrundtiefen Triebe durch Androhung von Isolation unter Kontrolle gehalten werden.
Dann gibt es die andere Strömung, die davon ausgeht, dass der Mensch nur durch die Herrschaft der jeweiligen Elite und der damit verbundenen Abhängigkeiten innerhalb eines auf Egoismus und Unmenschlichkeit beruhenden Systems daran gehindert wird, seine edlen, altruistischen und Gemeinschafts-fördernden Grundveranlagung zur Entfaltung zu bringen.
Da bisher weder die Religionen noch die Naturwissenschaften letzte Auskunft über die wahre Natur des Menschen bringt, sind beide Hypothesen legitim. So kann ich, wie jedes andere Individuum, nur nach eigenem Erleben entscheiden, welches Menschenbild das glaubwürdigere sei.
Du porträtierst das Böse, dass seine Befriedigung einzig aus dem Bösen zieht, dass es vollbringt. Das ist der Russe, der Jude, der Kapitalist, der Nazi – je nach Zeitgeist. Diese Figur, mal gelöst von seiner symbolischen Aufgabe in dieser Geschichte, ist in meinen Augen nicht authentisch.
Ja. Menschen tun solche Dinge. Aber, solange sie nicht extrem psychisch gestört sind, sind diese Menschen nicht stolz auf diese Dinge, die sie tun und blicken voll Selbstzufriedenheit auf ihr Ich. Der Protagonist missachtet sämtliche Normen des Mensch-Seins, ohne den Anflug von Scham, Gewissensbissen und Reue. Und das glaube ich ihm nicht. Ich grundsätzlich nicht an das unmotiviert Böse im Menschen, sondern an Schwächen und Fehler, die den Menschen daran hindern gut zu sein.
Dass der Text inhaltlich an mir abprallt, ändert natürlich nichts an der beeindruckenden, gewaltigen Kraft der Sprache und Gestaltung.

Schöne Grüße!
Kellerkind

 
Zuletzt bearbeitet:

Hi @jimmysalaryman ,

"bellum omnium contra omnes" a la Hobbes ist wohl der rechtsphilosophische Hintergrund auf den @Kellerkind hier anspielt. Der Gute hat mir zwar eine super Note im Jurastudium eingebracht, aber ansonsten muss man das auch sehr im historischen unn zeitlichen Zusammenhang interpretieren.
Rousseau, der zu einer entspannteren Zeit groß wurde, ging davon aus, dass der grundlegende Unterschied von Mensch und Tier im Mitleidsgefühl zu finden ist. Deine Story widerspricht dem. Aufs Härteste. Ich mag böse Protagonisten. Ich symphatisiere sogar oft mit ihnen (warum auch immer) aber dem Prot aus deiner Story, will ich in ne Einzelzelle stecken oder die Todesstrafe wieder einführen.
Ich denke, du hasst bewusst, jegliche Symphatie, jedes Menschsein rausgelassen. Da ist keine kleine Eigenheit, die man an ihm mögen könnte, die sein Handeln erklärbar machten oder Mitleid erregen würden. Und klar will man wissen, warum er so ein Arsch ist. Oder er ist es einfach. Ohne jede Erklärung. Und du wolltest genau das. Trau ich dir schon zu :-)

xoxo JO

 

Hey, @jimmysalaryman, ich habe lange mit mir gerungen, ob ich einen Kommentar schreiben sollte oder nicht.
Ich habe deine Geschichte gestern angefangen zu lesen und habe irgendwas bei dem Gespräch mit dem Hausmeister aufgegeben. Die Sprache bereitet mir Ohrenbluten und Kopfschmerzen.
Durch die vielen Kommentare die du dir hier einheimst, ist sie mir aber immer mal wieder auf den Tisch gekommen und so kam ich heute nicht drumherum sie dann doch zu lesen, stichprobenartig und irgendwo in der Mitte wieder eingestiegen, hatte ich nicht das Gefühl sonderlich viel verpasst zu haben.
Ich glaube du wolltest provozieren, anders kann ich mir die Grausamkeit deines Protas nicht erklären und genau deswegen habe ich mich doch entschlossen dir nur eben kurz meine Gedanken da zu lassen.
Du schreibst großartige Geschichten. Ohne Zweifel beherrscht du das Handwerk nahezu hervorragend, darüber brauchen wir nicht reden aber es tut mir leid. Bei deiner Geschichte möchte ich einfach nur kotzen und das schon bei dem ersten Versuch sie zu lesen. Das mich die Neugierde dann doch noch so weit getrieben hat bis zum Ende zu kommen, kannst du interpretieren wie du willst aber gerne gelesen habe ich sie nicht. Es lag immer eine Spur Ekel auf den Gesichtszügen und Widerwillen auch nur noch ein einziges Wort zu lesen.

Ist einfach nicht mein Stil, den du da hingelegt hast.

entschuldigende Grüße
Shey :-)

 

Hallo @jimmysalaryman

Handwerklich ist dein Text großartig und deine Charakterdarstellung sehr gelungen. Ich fand den Kerl super authentisch und super eklig. Mir hat sich auch die Frage gestellt, ob es so jemanden wirklich gibt, ob er eine Kunstfigur ist, oder ob ich mir das Ende nur wünsche.
Ich glaube, wenn du in den Text noch Elemente reingebaut hättest, die den Mann nachvollziehbbarer machen (Erziehung, Erfahrungen), hätte sich die Wirkung abgeschwächt. Bei King erklärt mir auch keiner warum der Typ mit Fingerknochen vor der angeketten Frau steht, er ist halt da, um eine Stimmung zu transportieren, ein Gefühl zu wecken. Und ganz pragmatisch: Ob sich dein "Drecksack" noch reflektierende Gedanken macht, wage ich zu bezweifeln.

Die Pädophilie hätte es meines Erachtens nicht gebraucht, auch ich fand die Errosion der Beziehung zwischen den Beiden "spannend" genug.

Muss ich sowas lesen? Ein Grund, warum ich aufgehört habe King zu lesen, war die fehlende Hoffnung und Gerechtigkeit in seinen Büchern. Darum mochte ich Koontz immer mehr.
So geht es mir bei deinem Text auch. Ja, sie werden ihn rankriegen wegen dem Mord (den ich übrigens passend finde), aber mir reicht das noch nicht. Und so ist dein Text wie eine Geisterbahnfahrt: Schrecklich und wirkungsvoll. Nur ich mag keine Geisterbahnen.

Aber: Ich war einfach so schockiert von dem Text und begeistert, dass ich ihn meinem Mann vorgelesen habe und der hat schon ziemlich lange nicht mehr so an meinen Lippen gehangen (metaphorisch gesehen *ba da bum tss*). Wir haben hier jetzt auch dein neues Buch zu liegen und ich hoffe, dass es ein wenig hoffnungsvoller zugeht (nur ein bisschen, vielleicht ohne Pädophilie, das wäre schon gut.) <--- auch so ein Satz, den man nicht oft schreibt ....

man liest sich
huxley

 

Hallo @jimmysalaryman ,

ich fand die (ich wollte erst deine schreiben, aber das klingt im Zusammenhang irgendwie komisch) Geschichte widerlich, abstoßend und absolut genial geschrieben!

Lese immo "GRM - Brainfuck" von Sibylle Berg und da ergeht es mir stellenweise ähnlich. Es ist wie die Faszination eines Unfalls. Man kann einfach nicht wegsehen.

Da sich die Hinweise auf den Mord an seiner Frau durch die ganze Geschichte ziehen, finde ich das schon passend. Auch, dass das Ende absehbar ist, empfinde ich weniger störend.
Ich lese das Ganze eher als "Charakter-Portrait".

Den Titel finde ich für diese einzelne Geschichte fast zu poetisch. Aber da es eine Serie werden soll, passt es doch wieder gut.

Ich habe immer großen Respekt, wenn es jemand schafft, Dialekt so wiederzugeben, dass der Lesefluss stimmt, auch wenn man als Leser nicht derselben Mundart mächtig ist.
(Und ich muss ständig überlegen, wie das Ganze auf Schwäbisch klingen würde ... )

Krasser Scheiß!

Grüße,
JG

 

@AWM @Chai @Friedrichard @wander @RinaWu @Kellerkind @JoanaMaria @Shey @Huxley @JGardener

Ich antworte euch mal allen, weil sich ja einige Aspekte überschneiden.

Erstmal möchte ich mich bei euch allen bedanken. Sind sauviele Kommentare geworden, alle mit unterschiedlichen Nuancen, aber einen Tenor, eine Richtung höre ich schon raus: es ist ein Text, der reinzieht, der wie ein Unfall ist, man möchte weiterlesen. DAS ist ja schon mal wichtig! Solche Texte müssen von Anfang an funktionieren, ansonsten, wenn sich der Erzähler nicht etabliert, wirkt es aufgesetzt und auch nicht echt. Man kann natürlich immer alles in Frage stellen, das ist mir schon klar, vor allem, wenn man den Text zum zweiten Mal liest, mit mehr Abstand. Dann stellt man sich andere Fragen, analysiert anders. Beim ersten, frischen Eindruck muss das aber wie eine Dampfwalze sein.

Nein, ich wollte nicht provozieren. Dies soll eine Serie werden mit Rollenprosa, wie ich mir vorstelle, dass es sie gibt. Solche Menschen gibt es, die so sind, die so denken - zumindest glaube ich das, und mich fasziniert das, mich fasziniert dieser totale Abgrund, das ist so ein Raum, in dem man alles sagen kann, ungestraft, die eigenen Gedanken. Oder, wenn jemand denkt, er sei in einem geschützten Raum, wo man alles sagen kann, was man denkt, was man wirklich denkt. Ich befürchte, das ist oft sehr krass, und wir sehen und hören nur ein Bruchteil der Wahrheit.

Die Struktur der Geschichte. Ich würde auch sagen, der Mord, wenn er ausgesprochen wird, wenn er nicht nur im Vagen bleibt, ist zu viel. Da sind ja auch sehr unterschiedliche Ansichten, darüber, wo die Geschichte hingeht, hinsoll, und was da zu viel und zu wenig ist. Ich empfinde das als sehr divers und interessant, diese unterschiedlichen Ansätze, weil ich genau keine Idee habe, was ich mit dem Text anfangen soll - Mord raus, die Pädo-Substory raus? Für mich gehört das alles zusammen, aber ich verstehe natürlich, dass diese Tropen zusammen wie ein Verstärker wirken, da geht es nur noch nach unten, da gibt es keine Beruhigungsstrecke. Ich denke darüber nach, wie ich etwas ändern kann, und was das mit dem gesamten Text macht.

Gruss, Jimmy

 

zumindest glaube ich das

Glauben? Was gibt es das zu glauben? Die Welt ist ein böser Ort. Böser, als jede Geschichte. Nicht nur begrenzt auf die Geschichten der Menschen. Die Natur allein ist so böse, so pervers, dass es mich anwidert, Teil davon zu sein.

Die Struktur der Geschichte. Ich würde auch sagen, der Mord, wenn er ausgesprochen wird

Ich lese in all diesen Kommentaren zu deiner Geschichte immer nur von diesem Mord. Welcher Mord? Deine Geschichte handelt von einem Mord? Geht es nicht eigentlich primär um ganz andere Dinge? Was denn jetzt, bist du Mainstream, redest du von böslichen Ehefrauenkillern, von bösen Vergewaltigern, von bösen Bösen oder sprichst du vom echten Bösen, von den Verschlammten, die den gedanklichen Unrat ihrer vor sich hin faulenden Hirne vor sich hertragen und dabei selbstgefällig lächeln?

Bin betrunken, entschuldige, regt mich aber trotzdem auf, wie sich das hier entwickelt.

 

Bin betrunken, entschuldige, regt mich aber trotzdem auf, wie sich das hier entwickelt.

Wie entwickelt sich das denn?

Die Welt ist ein böser Ort.

Naja, schon auch ein Kalenderspruch. Die Natur ist nicht pervers, sie ist einfach, da gibt es eben keine Moral. Ich versuche hier einfach, auf die vielen Kommentare vernünftig einzugehen. Kann und sollte man nachvollziehen können.

 

Hi @jimmysalaryman ,

hab hier die Kommentare verfolgt.

Ich empfinde das als sehr divers und interessant, diese unterschiedlichen Ansätze, weil ich genau keine Idee habe, was ich mit dem Text anfangen soll - Mord raus, die Pädo-Substory raus?
Nur ein Gedanke dazu: Im Moment ist die Pädo-Story und der Mord ziemlich unabhängig voneinander oder? Also der Typ ist ein Pädophiler und ein Mörder.
Würde es nicht Sinn machen diese beiden Dinge zu verflechten? Er bringt sie um weil sie etwas bemerkt und ihn melden/ verlassen will ... Oder Moni bemerkt seine Gelüste und versucht sich Lolita mäßig umzustylen und er findet das so abartig, dass er sie umbringt ... Keine Ahnung ... ich denke, du verstehst was ich meine. ;)

Liebe Grüße,
NGK

 

Wie entwickelt sich das denn?

Der Pilotfilm wird interessiert und angeekelt beäugt, gelobt, gepusht, gesponsort, aber auch für "Stellen" gescholten ...

... Folge 2 - 5 "des Tatorts" erscheinen dann angepasst, entschärft.

Naja, schon auch ein Kalenderspruch.

Alter, fies. Echt.

Die Natur ist nicht pervers, sie ist einfach, da gibt es eben keine Moral.

So, wie dein Satz da steht, stimme ich ihm hundertprozentig zu.

Im Kontext meines vorangegangenen Gefasels ist Natur aber auch: Gacy, Bundy ... die Nasendassel. Natur ist der Holocaust, die Implosion von supermassereichen Sternen und das Hinrichtungs-, Menschenhandels- und Foltergewerbe der lateinamerikanischen Mafia-Großfamilien.

Natur ist jede Perversion die sich irgendein Perverser einfallen lassen hat. Ich erkenne im Zusammenhang unserer Diskussion daher deine Argumentation nicht an und bleibe dabei, dass die Natur allein so böse, so pervers ist, dass es mich anwidert, Teil davon zu sein.


Ich versuche hier einfach, auf die vielen Kommentare vernünftig einzugehen. Kann und sollte man nachvollziehen können.

Kann ich. Tust du sehr gut.

 

@Analog, sorry, wenn ich da mal kurz reinspringe, aber ich verstehe nicht so ganz, was dich stört und ich finde deinen Tonfall, insbesondere dazu, was du unter Natur verstehst, ehrlich gesagt langsam ein wenig grenzwertig.
Die bisherige Diskussion um diesen Text ist völlig im Rahmen, nachvollziehbar und angemessen. Also bleib bitte beim Text und beschwere dich nicht über die Diskussion über selbigen, die dich aus irgendeinem Grund wütend zu machen scheint.
Vielleicht schläfst du erst einmal eine Nacht drüber und schaust morgen noch einmal nüchtern auf den Text und auf deine Meinung dazu.
Vielen Dank!

 

@Analog, sorry, wenn ich da mal kurz reinspringe, aber ich verstehe nicht so ganz, was dich stört und ich finde deinen Tonfall, insbesondere dazu, was du unter Natur verstehst, ehrlich gesagt langsam ein wenig grenzwertig.

Hm, das war ja nun kein aufrechtes Unverständnis, oder?

Meine Worte waren direkt an den Autor gerichtet. Kontra der mehrheitlichen Kritik zu seiner Geschichte. Und nun? Darf ich nicht, oder was?

Oder darf nur ich das nicht? So in Sachen grenzwertiger Tonfall, der dich stört. Fiesen Krams und so, Krankheiten, Elend, das Ende der Welt? Weil gibt es ja alles nicht "in Echt".

Ernsthaft jetzt?

Zum Tonfall: Den habe ich dem Autor und insbesondere der Geschichte angepasst. Ich würde niemals vorschlagen, "Text" "Scheißhäuser" "herunterzuspülen", wenn ich nicht annähme, dass das im Kontext einer ekelhaften Geschichte passen und der Autor das verkraften würde. Niemals. Lies meine anderen Kommentare seit 2017.

Zur Natur: (Da du mir das anmarkst, als wenn ich mit persönlichen Beleidigungen um mich geworfen hätte.) Die Welt ist nicht (einfach nur) schön. Und wieso maßt du dir an, mir zu untersagen, mich für meine eigene Natur zu schämen? (Du würdest dich wundern, was für ein positiv denkender Mensch ich bin.)

Die Natur ist böse. Punkt. In dir sterben genau in dieser Sekunde Milliarden an Kleinstlebewesen. Einfach so (aus "Gründen"). Und hunderte Milliarden an anderen Lebwewesen tun sich an den Leichen dieser Lebewesen gütlich und legen ihre verdammten "Eier" darin ab.

Natur ist halt so.

 

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