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Das Ding

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14.10.2002
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Das Ding

DAS DING

Ich bin gerade mit meinem Vater auf einem Streifzug durch den Supermarkt:
„Gib mir mal das Dings da rüber“ sagt und fuchtelt mit den Händen wild vor einem Regal herum, und ich greife in das Regal und reiche ihm eine Pakung Nudeln herüber. „Danke“ murmelt er.
Das Dings, das ist immer anders, mal war es rund, mal groß, mal klein.
Es gab sie auch in Bunt, die Dinger. Denn er sagt zu fast allem Dingen, „Dings da“ begleitet von einer Ortsangabe, gefolgt von einem Attribut der Zeit - „Jetzt“, „gleich“ oder einfach „später“.

„Hast du das Teil da irgendwo gesehen?“ fragt er, als wir uns an die Schlange vor der Kasse stellen, mit dem Blick hilflos in der Gegend suchend.
„Nein“, antworte ich.
Das Teil, das ist so etwas wie der große Bruder von dem Dings. Das „Teil“ kommt meistens dann, wenn das „Dings“ gerade keine Zeit hatte, oder an einer anderen Stelle gebraucht wird. Kann aber auch passieren, dass das Ding einfach nicht schnell genug war, um rechtzeitig da zu sein.

„Du weißt schon welches ich meine, das eckige Dings halt“ sagt er und formt mit den Händen einen Kreis.
„Nein, ich weiß es wirklich nicht,“ erwidere ich und langsam legen wir unsere Einkäufe auf das Ablageband.
Das „du weißt schon was ich meine“ ist so etwas wie die Großmutter. Anscheinend hat das „Teil“ etwas zu tun, so das der kleine Bruder, nämlich das „Dings“, wiedergekommen war.
„Da gab es doch noch das dingsi Ding da – na, wie heißt das noch mal?“ fragt er beharrend.
„Ich weiß nicht was du meinst“ erwidere ich und stehe ratlos und kopfschüttelnd vor ihm.
Das „Dingsi“ das war die kleine Schwester von dem „Teil“ und dem „Ding“.
Das ist alles eine große Familie, mit sehr vielen Verwandten, und manchmal kommt es auch zu regelrechten Familientreffen.
„Hast du irgendwo das Ding da gesehen? Dieses rechteckige Teil, na, du weißt schon, was immer zwischen den Waren der einzelnen Kunden steht. Verstehst mich doch, oder?“
Diese Familien sind nicht davon bedroht irgendwann mal keine Nachkommen mehr zu haben, sie vermehren sich recht reichlich. Immer dann, wenn das genaue Wort dafür fehlt und es beschrieben werden muss, dann kommt es wahrlich zu einer explosionsartigen Vermehrung. Die hängt natürlich auch von der Kreativität des einzelnen ab - je nachdem ob er es schafft irgendwann einmal auf das verzweifelt gesuchte Wort zu kommen.
Das arme Wort, tut mir richtig leid, keiner denkt daran. Es ist nicht schlimm, wenn sich diese Familie vermehrt, aber bei manchen Leuten hat sie sich schon so sehr breit gemacht, dass sie andere Wörter vom aussterben bedroht. Das macht mich doch ein wenig nachdenklich, weil es sehr schade ist, dass es dazu kommt. Irgendwann werden sehr viele Worte ausgestorben sein und eine Sprache mit „Dingsis“ „Teilen“, „Dingern“ und „na du weißt schon“ hört sich etwas umständlich an. Da sollten wir schon lieber anfangen zu „schlumpfen“. Das ist doch viel einfacher. Und hört sich auch schöner an. Die Familie bleibt auch klein, denn es wird ja nur einmal geschlumpft.
Na gut, ich geh jetzt mal zu meinem Dings und schlumpf noch ein wenig drüber nach, denn schlumpfen ist schlumpfig - solltet ihr vielleicht auch mal verschlumpfen. Also ihr könnt euch einfach schon mal einschlumpfen, dann fällt das umschlumpfen nicht so schlumpfig.

Gute Nacht!!!

 

Hallo!
Also ich weiß nicht ob das die passende Kategorie ist.
Ansonsten viel Spass beim Lesen!!!

-mfg

 

Das würde ich doch eher den Experimenten unterordnen, weil es nun nicht wirklich komisch ist. (Wenn du einen komischen Effekt erzielen wolltest- sorry, mich hast du dafür nicht gewonnen!)
Es ist ganz nett beschrieben, aber ich würde eher eine kleine Geschichte drauß machen, in der der Erzähler auch wirklich mit seinem Vater im Kaufhaus ist und das nicht nur als Beispiel vorbringt.

Cured

 

Hi Sliver,

ich muss mich leider Nails anschließen. Es ist irgendwie nur ein Gag, der langgezogen wird und nicht wirklich komisch.Es müsste mehr Handlung da sein, die sich dann vielleicht auch bis ins Absurde steigert.

Und dass du am Schluß noch das "Schlumpfen" reinbringst, kommt mir so vor, als hättest du nicht gewußt, wie du ein gutes Ende reinbringen kannst.

Sorry, aber als Story reicht das glaub' ich nicht.

 

Das inzige, was ioch davon erhalten Habe, war ein Knoten in der Zunge...

So what...

 

Moin Sliver,

Ich fand deine Geschichte vom Ansatz her recht nett. Die ersten beiden Absätze haben mir sogar ziemlich gut gefallen. Du hast da die verzweifelten Kommunikationsversuche des Vaters sehr schön beschrieben und auch die Kommentare des Erzählers finde ich am Anfang gelungen.

Leider nutzt sich der Gag mMn ziemlich schnell ab. Letztlich geht es nur darum, wie der Vater den Namen eines Gegenstandes sucht, der schlicht keine Bezeichnung hat (dieser Abstandhalter hat wirklich keinen Namen). Das wird auf Dauer inhaltlich langatmig.
Gut gefallen hat mir aber dein Stil, der ist recht trocken und pointiert - auch wenn diese Geschichte mich nicht wirklich umgehauen hat.

sagt und fuchtelt mit den Händen wild vor einem Regal herum, und ich greife in das Regal und reiche ihm eine Pakung Nudeln herüber
sagt er
Außerdem würde ich aus dem Satz zwei machen, die Aufzählung mit den beiden "und" klingt nicht gut. Vorschlag: "vor dem Regal herum. Ich greife hinein und"

Ansonsten hast du noch einige Flüchtigkeitsfehler drin, da solltest du vielleicht noch mal rübergehen.

 

Meiner Meinung nach ist diese Geschichte etwas einseitig, aber doch komisch.:)

 

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