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Das Blitzwesen

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17.12.2010
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Das Blitzwesen

Hallo,
mein Name ist Tommy. Ich bin 8 Jahre alt und habe Angst. Wenn ihr das lest, dann werde ich wahrscheinlich schon verschwunden sein. Lest sehr genau und haltet euch an die Regeln, so seid ihr sicher. Gebt Acht bei Tag und Nacht!
Alles begann als wir von unserer 5 Zimmer Stadtwohnung in das alte Pfarrhaus in einen kleinen Ort zogen. Die Gemeinde hatte sich entschlossen das Gebäude für einen Spottpreis zu verkaufen. Es war über die Jahre einfach zu teuer geworden das Gebäude für nur 2 Personen weiter mit Geld zu versorgen. Der Geistliche hatte mit einer älteren Dame, die seine Hauswirtschaftlerin war, alleine in dem großen Haus gelebt. Die alte Frau hatte für den alten Pfarrer den gesamten Haushalt geführt. Den größten Teil ihrer Freizeit allerdings hatte sie im Rosengarten verbracht. Fast alle Frauen in Neuhausen waren neidisch auf diese Rosen. Der Garten ist hinter dem Pfarrhaus und dennoch gelangt man über einen kleinen Weg auch von außerhalb in ihn oder man nimmt den Weg durch die Küche. Ein kleiner Kiesweg bahnt sich seinen Pfad durch das satte Grün. Als die Haushälterinnen vor mehr als 230 Jahren angefangen hatten den Haushalt der Pfarrer zu übernehmen, hatten sie anscheinend den Plan gefasst, den Neid aller Frauen aus der Gemeinde auf sich zu ziehen. Denn den Rosengarten des Pfarrers wollte jeder sein eigen nennen.
Meine Eltern brauchten sehr lange um die nette alte Dame zu beschwichtigen und mussten ihr Versprechen, dass sie gerne auch weiter im Rosengarten arbeiten könne. Sie versprach uns jeden Nachmittag in der Woche um den Rosengarten zu kümmern, unentgeltlich natürlich, denn sie hatte sehr große Angst den Rosengarten zu verlieren. Sie wirkte sehr zerbrechlich, fast wie eine Porzellanfigur. Ihr schneeweißes Haar rahmte ihr Gesicht ein wie ein Bilderrahmen ein Bild von unschätzbarem Wert. Nur ein paar einzelne Strähnen fielen ihr immer wieder ins Gesicht und erst als meine Eltern ihr geschworen hatten, das sie den Rosengarten weiter pflegen würden, wenn sie nicht mehr da ist, umspielte ein leichtes Lächeln ihre faltigen Mundwinkel.
Ich habe meistens das Haus für mich allein, denn meine Mutter arbeitet in einem Altenpflegeheim in der Stadt und mein Vater in einem großen Molkereibetrieb. Wenn ich nachmittags nach Hause komme, dann ist meistens keiner da oder sie schlafen noch, weil sie Nachtschicht hatten.

Wenn keiner von beiden abends da ist, dann passt meine Tante auf mich auf, da meine Omas und Opas weiter außerhalb in anderen Städten wohnen.
Als es eines Abends gewitterte fuhr meine Mutter meine Tante nach Hause. Ich lag schon im Bett und versuchte zu schlafen.
Der Schlaf wollte mich schon übermannen, als ein Blitz mein Zimmer erhellte. In diesem Augenblick sah ich zum ersten Mal das Blitzwesen. Ich schrie laut auf, aber es war ja niemand da, der meine Schreie hätte hören können. Ich hatte zwar panische Angst, aber ich hoffte es war nur eine Einbildung gewesen. Dennoch hörte ich Schritte, also irgendwas kam auf mich zu und obwohl ich das Licht eingeschaltet hatte, konnte ich nichts sehen. Als das Donnergrollen verklungen war und ich nichts mehr hörte, dachte ich es war nur eine Einbildung gewesen. Es war totenstill. Bis ein zweiter Blitz den Nachthimmel zerriss und ich am Ende meines Bettes eine widerliche Fratze erblickte. Die Augen glühten wie blutrote Diamanten und ich roch den fauligen Atem der Verwesung. Ich verstecke meinen Kopf unter der Bettdecke und hoffte, dass es so verschwinden würde, aber ich hörte immer noch sein schwarzes und tiefes Lachen.
Es war dunkel und erneut schaltete ich das Licht an und sah nichts. Dann hörte ich eine dunkle Stimme in mein Ohr flüstern. „Nur weil du mich nicht siehst, heißt das nicht, dass ich nicht da bin. Ich werde dich heute noch nicht holen, denn du bist noch nicht reif genug. Aber merke dir meine Worte. Ich hole dich und es gibt nichts, was du dagegen tun kannst.“
Nach dieser Erfahrung versuchte ich einzuschlafen, aber so richtig gelang es mir nicht.
Am nächsten Morgen erzählte ich meinen Eltern davon, aber sie wollten mir nicht glauben.
Als die alte Haushälterin hörte, wie ich die Geschichte meinen Eltern erzählt hielt sie kurz mit ihrer Arbeit inne. Als meine Eltern gegangen waren, kam sie leise zu mir getippelt und bat mich am Küchentisch Platz zu nehmen. Mit zitternder Stimme wendete sie sich an mich.
„Vor 300 Jahren lebte hier im Ort ein sehr böser Mann, von dem man sagte, dass er mit dem Teufel im Bunde sei. Er lebte etwas außerhalb, auf dem Hügel vor dem Dorfeingang. Keiner aus dem Dorf traute sich zu ihm zu gehen. Als der neue Priester sein Amt antrat, begann er jedem Mitglied der Gemeinde an seinen Geburtstag einen Besuch abzustatten.
Als Pater Brown nun dem Einsiedler einen Geburtstagsbesuch abstattete, sah er viele Totenschädel um das Haus verstreut liegen.
Schockiert kehrte er zum Pfarrhaus zurück und fragte eine Dame aus dem Dorf, ob in letzter Zeit viele Kinder verschwunden waren. Sie sagte, dass in den letzten Jahren über 20 Kinder aus dem Dorf und aus den umliegenden Nachbardörfern verschwunden waren. Alarmiert informierte der Pfarrer den Dorfsheriff und gemeinsam machten sie sich auf zum Haus des Mannes. Als sie durch die verschmierten Fenster schauten, sahen sie Berge von Kindersachen in der Wohnstube liegen. Sie klopften danach mehrmals an die Tür, aber niemand öffnete ihnen. Darum brachen sie die Tür auf und riefen im ganzen Haus den Namen des Übeltäters. Sie durchsuchten zuerst die oberen Geschosse. Als sie ihn da nicht fanden, wagten sie sich in den Keller. Dort fanden sie ihn auf einem Stuhl sitzend, mit dem Rücken zu ihnen. Seine Hände waren mit Binden umwickelt und er streichelte über den abgetrennten Kopf eines Kindes. Der Schopf schien noch sehr frisch zu sein, denn er war noch vollständig mit Augen, Haaren und Haut. Die Augen des Kindes waren vor Entsetzen weit aufgerissen und schienen nach einen Grund zu fragen. Der Pfarrer fing bei diesem Anblick an, dass „Vater unser“ zu beten und sich zu bekreuzigen. Zitternd erhob der Dorfhautmann seine Stimme. „Herr Sullywine, Sie sind festgenommen wegen mehrfachen Kindsmordes.“ Da drehte er sich zu ihnen um. Seine Augen leuchteten bedrohlich. „Ihr könnt mich nicht aufhalten, denn ich werde wieder kommen.“ Er griff mit seiner linken Hand nach einem alten, nassen Jutesack und stülpte ihn sich über seinen Kopf. Nun waren nur noch seine funkelnden Augen zu sehen. Mit der rechten Hand hatte er schon nach der Öllampe gegriffen und zerbrach sie. Er musste es alles schon sehr lange geplant haben, denn er stand innerhalb von Sekunden in Flammen, wie eine brennende menschliche Fackel. Er lachte abermals und dann sagte er: „Ihr könnt mich nicht aufhalten. Sagt euren Kindern, das ich sie wie ein Blitz holen werde, wenn sie reif sind.“
Angsterfüllt verließen der Pfarrer und der Scheriff das Haus. Als sie wieder draußen waren, stand es schon in Flammen und vernichtete alles, was in ihm war.
Seit diesem Tage sind die Kinder dem Tode geweiht, die sein Gesicht bei einem Gewitter sehen. Einige Familien versuchten durch Umzug diesen Fluch zu entgehen, aber auch ihre Kinder verschwanden.“ Sie endete erschöpft die Geschichte.
Ängstlich fragte ich sie: „Gibt es denn keinen Weg ich aufzuhalten?“
„Denn gibt es. Was glaubst du, warum dieser Rosengarten seit Jahrhunderten von den Haushälterinnen der Priester so gepflegt wird? Die Haushälterin, die den Rosengarten begonnen hat, war eine weiße Hexe gewesen und hat alle Rosen des Gartens mit einem speziellen Zauber belegt, die das Ungeheuer davon abhält, die Kinder zu entführen. Allerdings müssen die Rosen dazu in voller Blüte stehen. Leider schaffte sie es nicht, dass der Lebenszyklus der Rose sich nur auf das Blühen beschränkte, denn auch die Rose ist vergänglich. Und somit verschwinden die Kinder nur im Zeitraum des Herbstes bis zum nächsten Frühling.“
Besorgt fragte ich sie: „Woher wissen sie das alles?“
„Nun ja, als ich hier her zog, wusste ich nichts von dieser Geschichte. Erst als mein Sohn mir von einem Monster berichtete, wurde ich hellhörig. Ich fragte im Dorf herum und erfuhr so die ganze Geschichte. Im Frühling war ich eine Nacht nicht zu Hause und an diesem Tag verschwand er für immer.“
Stille trat ein und ich wagte nicht sie zu durchbrechen, aus Angst, was danach kommen würde. Wie ein verwirrter Vogel suchte ich den Himmel ab, ob er nicht ein Zeichen für mich bereithalten würde. Aber ich sah nichts. Sie sah müde und erschöpft aus. Sie schaute mich aufmerksam an und sagte: „Gib Acht bei Tag und Nacht. Das Böse ist immer und überall. Trage so lange es geht immer eine Rose bei dir, egal was die anderen sagen. Ihre Eltern werden es wissen und dich in Schutz nehmen.“
Seitdem stelle ich immer eine Rose neben mein Bett und trage eine Blüte an einem Band um meinen Hals, natürlich unter meinem T-Shirt, damit es nicht alle sofort sehen.
Als das nächste Gewitter kam, sah ich ihn wieder. Er stand zwar an meinem Bett, aber diesmal konnte ich lächeln.
„Glaubst du wirklich, dass diese Rosen für immer blühen? Das Einzige was diese Hexen nicht geschafft haben ist, das die Rosen das gesamte Jahr über blühen. Schade oder?
Ach und wenn du glaubst, dass die alte Frau dich ewig beschützen kann, dann irrst du dich. Ich werde sie nicht holen, aber ich kann auch ihr Erscheinen, genauso wie ihrem Sohn. Auch sie wird unsere Begegnung nicht überleben. Ich werde ihr Lebenslicht auslöschen wie eine Kerze im Wind. Sie hat schon zu viele Kinder versucht zu beschützen. Aber der Herbst ist mein Freund.“ Mit einem Lachen verschwand die Stimme.
Am nächsten Morgen schauten mich meine Eltern ganz traurig an. „Du musst jetzt stark sein, Kleiner. Die alte Frau Mildner ist letzte Nacht gestorben. Aber keine Angst sie ist jetzt im Himmel und passt von dort auf dich auf.“
In der Schule machten schon die ersten Gerüchte die Runde. Zum einen soll das Gesicht der alten Frau vor Angst verzerrt gewesen sein und die Nachbarn wollen ein lautes Lachen gehört haben.
Als es wieder einmal gewitterte und ich die Rose zu erneuern vergessen hatte, streichelte mir eine mit Binden umwickelte Hand über meine Wange und eine tiefe Stimme flüsterte: „Es wird langsam Zeit, noch nicht heute, aber bald. Der Herbst klopft schon langsam an die Tür. Pflücke deine letzten Rosen.“
Als die nächsten Gewitter kamen, versteckte ich mich im Schrank, in der Kleiderkiste oder in anderen Räumen, aber immer fand er mich. Es war als ob es kein Entrinnen vor ihm gab. Egal was ich machte, er stand in meiner Nähe. Die letzten Rosen verblühten und meine Angst wuchs. Lächelnd sagte er zu mir: „Fürchte dich nicht zu sehr, das macht dich nur zäh.“
Ich liege nun meistens, bei Gewittern, mit aufgerissenen Augen im Bett und starre auf seine roten Augen, wie ein Kaninchen eine Schlage anstarrt.
Er sagt immer das Selbe. „Du kannst und wirst mir nicht entkommen.“
Wenn ihr das hier lest, dann flieht noch vor dem ersten Gewitter. Sucht einen Ort, wo es weiße Hexen gibt. Wo Rosen das gesamte Jahr blühen. Findet Wege die euch vor dem Schicksal beschützen, was mir wiederfahren wird.
Ich höre schon seine Stimme und die ersten Regentropfen klopfen schon an die Fensterscheinen. Meine Eltern sind noch auf Arbeit, also wird er mich heute holen, beschützt euch, solange ihr könnt. Heute singt er ein altes Lied und immer wieder die Worte:“Heute ist Erntetag. Hilfe!!!“

9 Jähriger Junge vermisst
Seit dem gestrigen Gewitter wird der neunjährige Tommy vermisst. Er ist einfach aus dem Haus verschwunden. Seine Eltern können sich sein Verschwinden nicht erklären. Die Polizei geht davon aus, dass Kindesentführer sich als Monster verkleiden und dann den Kindern auflauern. Vermutlich nutzen sie dafür die Legende vom alten Kindermörder Sullywine. Nach Angaben der Eltern hat der Junge mehrfach von einem Monster gesprochen, allerdings hielten sie es für ein Phantasiewesen.
Es wird davon ausgegangen, dass der Junge noch in der Gegend ist. Falls sie ihn von dem Foto erkennen, informieren die sofort die Polizei. Vermutlich sind die Entführer bewaffnet und auf jeden Fall sehr gefährlich.

 

Hi,
das ist mein erster Versuch einer Horrorgeschichte.

Ich hoffe auf viel konstruktive Kritik.
Danke schon im voraus.

 

Hallo Riccardo,

ja, als einen Versuch würde ich den Text auch bezeichnen. Sonderlich gelungen ist er leider nicht. Da kommt wenig Spannung auf, insgesamt ist alles vorhersehbar. So gesehen ist der EInstieg nicht sehr clever. Mal ganz abgesehen davon, dass er äußerst verbraucht ist.
Nach dem ersten Absatz kommt eine laaange Erklärungsreise. Das muss knackiger sein und nicht zu sehr nach für die Geschichte nötigen Background aussehen. Derart hölzern dem Leser vorgesetzt, zeigt es leider nur das UNvermögen des Autors, es verdaulicher zu kredenzen.

Der Ausstieg ist wie der Einstieg, hölzern und verbraucht. So gesehen, ist das ein gelungener Kreisschluss ;)
Und einen echten Lacher hast du auch drin:

Die Polizei geht davon aus, dass Kindesentführer sich als Monster verkleiden und dann den Kindern auflauern.
wäre auch meine erste Vermutung :susp:

Zu guter Letzt noch was zur Etikette:

Ich hoffe auf viel konstruktive Kritik.
dieses Forum basiert auf dem Prinzip von Geben und Nehmen. Ein user, der bisher nicht eine einzige andere Kg kommentiert hat und sich darüber hinaus nicht mal die Mühe macht, auf bereits eingegangene Kritik zu antworten, der darf natürlich auch (wie alle anderen hier im Forum) auf Kritik hoffen, aber mit deinem bisherigen Verhalten machst du dir hier wenig Freunde.
Also, selbst mal aktiv werden. Auf Kritik zu antworten ist das mindeste.

grüßlichst
weltenläufer

 

Hallo,

ich fange ebenfalls erst mit dem Schreiben von Geschichten an. Dies ist meine erste Kritik hier:

Zum Stil kann ich nicht allzuviel sagen, außer dass er sich in der Geschichte ziemlich kindlich ausnimmt; ist das der Protagonist, der Achtjährige, oder deine eigene Erzählstimme? Wirkt auf mich jedenfalls beides leider nicht besondern schön.

Sagt euren Kindern, das ich sie wie ein Blitz holen werde, wenn sie reif sind.“
Mir wurde nicht klar, wann sie denn reif sind.

Nur weil du mich nicht siehst, heißt das nicht, dass ich nicht da bin. Ich werde dich heute noch nicht holen, denn du bist noch nicht reif genug. Aber merke dir meine Worte. Ich hole dich und es gibt nichts, was du dagegen tun kannst.“
Das Monster spricht......seltsam. Wie gesagt, ich übe ja selbst noch, aber dieses Monster klingt mir irgendwie zu nett bzw. nicht grässlich genug. Vielleicht sollte es schweigend etwas Bedrohliches tun?

Lest sehr genau und haltet euch an die Regeln, so seid ihr sicher. Gebt Acht bei Tag und Nacht!
Diese direkte Anrede an den Leser wirkt aufgesetzt und irgendwie fehl am Platz. Eine Idee wäre, sie an einen Freund zu adressieren.

Die Idee mit den magischen Schutzrosen fand ich sehr hübsch.

lg Oneiro

 

Hallo Oneiro,
wenn die Kinder reif sind, weiß nur das Monster. Nur er bestimmt, wenn die Kinder geholt werden.

Das Monster spricht......seltsam. Wie gesagt, ich übe ja selbst noch, aber dieses Monster klingt mir irgendwie zu nett bzw. nicht grässlich genug. Vielleicht sollte es schweigend etwas Bedrohliches tun?
Das Problem ist, das man ihn nur im Licht eines Blitzes sehen kann, darum fällt es schwer ihn etwas Bedrohliches tun zu lassen.

Ich werde schauen, was sich noch alles machen lässt.

Hallo Weltenläufer,
wie würdest du den Anfang kürzen? Die Hintergrundgeschichte braucht man nicht unbedingt zum Verständnis der Geschichte.

Die Erklärung der Polizei ist nur ein Versuch der Polizei das Monster zu erklären.
Kinder sehen manchmal Dinge, die sie für Monster oder andere Wesen halten. Beispielsweise kann ein Mann mit grünem Regenmantel und spitzen Hut, bei Regenwetter für Kinder wie ein Drache aussehen.

Warum habe ich auf die Kritik von meiner ersten Geschichte noch nicht reagiert? Vielleicht weil ich momentan im Ausland bin und ich noch keine Zeit hatte?
Ich bin erst seit ungefähr einer Woche in einer Stadt, wo es wieder kostenlos Internet gibt. Davor war ich fast nur auf der Reise und hatte nur zu Weihnachten und Silvester kurz Internet und da habe ich meine Zeit mit meiner Familie und meinen Freunden geschrieben.

Erst jetzt bin ich etwas zur Ruhe gekommen und kann mich mit anderen Kurzgeschichten befassen und an der Kritik arbeiten. Nebenbei suche ich natürlich noch einen Job, stehe mit Freunden in Kontakt und bringe sie immer auf den neusten Stand. Auch wenn ich in Neuseeland bin, hat mein Tag leider nur 24 Stunden und Schlafen würde ich auch gern. Auch wenn das jetzt etwas respektlos rüber kommt, aber so kamen deine letzten Äußerungen auch bei mir an.

Danke trotzdem für die Kritik
Bis bald
Riccardo

 

Hallo Riccardo!

Ich sage dann mal: Du hast es ja so gewollt. Hier kommt meine Kritik.

Okay, auf die Grammatik gehe ich nicht groß ein, aber besonders an der Kommasetzung musst du arbeiten; Zahlen in literarischen Texten schreibt man aus und das Anrede-Sie wird großgeschrieben.

Okay weiter zum Inhalt.

Mit der Wahl der Perspektive hast du dir ins eigene Fleisch geschnitten. Du schreibst in Ich-Form aus Sicht eines Achtjährigen und möchtest, dass Erwachsene daran Interesse finden? Damit sowas funktioniert, muss man schon meisterhaft schreiben können.
Ich rate zum Wechsel der Perspektive, in die dritte Person.

Okay, ich bleibe am Anfang:
"Hallo,
mein Name ist Tommy. Ich bin 8 Jahre alt und habe Angst. Wenn ihr das lest, dann werde ich wahrscheinlich schon verschwunden sein. Lest sehr genau und haltet euch an die Regeln, so seid ihr sicher. Gebt Acht bei Tag und Nacht!"
=> Du sprichst hier Kinder an, keine erwachsenen Leser. Wie schon erwähnt, warum sollten Erwachsene an sowas (scheußlich Naivem) Interesse finden? Sorry, aber dazu kann ich gar nichts Konstruktives mehr zu sagen.

Dann gehe ich in die inhaltlichen Details:

"alte Pfarrhaus in einen kleinen Ort zogen. Die Gemeinde hatte sich entschlossen das Gebäude für einen Spottpreis zu verkaufen." => Pfarrhäuser gehören normalerweise der Kirche, nicht dem Staat (bzw. der Gemeinde).

"hatte" => hast du oft drin. Liest sich nicht gut, solltest du also ausmerzen. Umformulieren.

Übrigens, wozu erzählst du den ganzen Pfarrer/Haushälterinnenkram? Wenn das für die Geschichte wichtig ist, dann baue das so ein, dass Spannung erzeugt wird, rapple das nicht in einem Rückblick runter.

"Der Schlaf wollte mich schon übermannen, als ein Blitz mein Zimmer erhellte. In diesem Augenblick sah ich zum ersten Mal das Blitzwesen."
"panische Angst,"
=> Das ist so eine typische "Show, don't tell"-Situation. Du behauptest: "Blitzwesen", "panische Angst", aber nichts davon wird dem Leser gezeigt, das kommt erst später. Du, als Autor, schreibst also schon den Schluss aus der Situation nieder, bevor du dem Leser die Situation zeigst. Das ist so, als ob du am Mittagstisch sitzt, dir zufrieden den Bauch reibst und sagst: "Das hat gut geschmeckt", dabei steht das Essen noch gar nicht auf dem Tisch.
=> Also: Zeige dem Leser erst das Wesen (Blitzschein, glühend rote Augen, was weiß ich), zeige die Reaktion deines Protagonisten (wie er sich in die Hose macht, oder so) und dann solltest du daraus auch keine großen Schlüsse ziehen, sondern das dem Leser überlassen - denn wenn der Leser gekostet hat, kann er selbst beurteilen, wie es schmeckt.

"Es war dunkel und erneut schaltete ich das Licht an und sah nichts." => Das Licht wurde doch gar nicht ausgeschaltet.

"Nach dieser Erfahrung versuchte ich einzuschlafen," => Das ist übrigens ganz und gar nicht die Erzählstimme eines Achtjährigen. (Und außerdem ist das unglaubwürdig. Mensch, der hatte gerade ein Monster in seinem Zimmer. Panik!)

"Am nächsten Morgen erzählte ich meinen Eltern davon, aber sie wollten mir nicht glauben." => Wiederum: Show, don't tell! Der Leser will doch miterleben, wie ein verängstigterer Achtjähriger zu seinen Eltern geht, der Leser will mitfühlen, wenn der Achtjährige realisiert, dass seine Eltern ihm kein Wort glauben, u.s.w.

"Als die alte Haushälterin hörte," => Was macht denn die Frau dort? Angeblich wollte sie sich zwar Nachmittags um den Garten kümmern, aber dass die da morgens in der Küche rumsteht, ist doch sehr unwahrscheinlich.

Dann folgt ein "Erzählung in der Erzählung"-Teil, das ist alles nur "tell". Tell ist langweilig! Ich empfehle Schreibratgeber. Lies nach unter: Spannungsaufbau.

"Als Pater Brown nun" => Da du nicht G.K. Chesterton bist, solltest du dem Mann wirklich einen anderen Namen geben. Außerdem dachte ich bisher, dass die Geschichte hierzulande spielt (es gibt auch keinen Grund, etwas anderes anzunehmen), also passt der Name ohnehin nicht.

"er viele Totenschädel um das Haus verstreut liegen.
Schockiert kehrte er zum Pfarrhaus zurück und fragte eine Dame aus dem Dorf, ob in letzter Zeit viele Kinder verschwunden waren." => Wie schließt er von "Totenschädel" auf "Kinder"? Und wieso weiß der Pfarrer nicht, wenn Kinder verschwunden wären? Sowas ist doch der allererste Dorftratsch.

"informierte der Pfarrer den Dorfsheriff" => Dorfsheriff? Zum Ort der Handlung solltest du dir wirklich mal Gedanken machen. In deinem Text passt eins nicht zum anderen, sorry.

"verschmierten Fenster schauten, sahen sie Berge von Kindersachen in der Wohnstube liegen."; "die oberen Geschosse"; "Sie sind festgenommen wegen mehrfachen Kindsmordes"
=> Bedenke bitte, dass wir uns im Jahre 1710 befinden. Das passt doch alles nicht! Recherchiere, bevor du sowas schreibst!

"Woher wissen sie das alles?"
„Nun ja, als ich hier her zog, wusste ich nichts von dieser Geschichte."
=> Ist doch Unsinn. Sie hat doch gerade erzählt, dass Haushälterinnengeneration nach Haushälterinnengeneration das mit dem Garten macht, die Sache also immer von einer zur nächsten weitergegeben wird.

"Im Frühling war ich eine Nacht nicht zu Hause und an diesem Tag verschwand er für immer" => Und sie ist einfach ganz cool, ja? (Och, mein Sohn ist verschwunden, aber ich mache einfach so weiter wie bisher.) Und was ist mit dem Vater des Jungen?

"Stille trat ein und ich wagte nicht sie zu durchbrechen, aus Angst, was danach kommen würde. Wie ein verwirrter Vogel suchte ich den Himmel ab, ob er nicht ein Zeichen für mich bereithalten würde" => Passt alles ganz und gar nicht zum Erzählstil eines Achtjährigen!

"Ach und wenn du glaubst" => Das Monster ist allerhöchstens ein Sabbel-Monster. Würdest du dich vor sowas fürchten?

"und ich die Rose zu erneuern vergessen hatte," => Wieso, zum Teufel, sollte er plötzlich diese Rose vergessen, von der doch sein Leben abhängt? Das ist nicht glaubwürdig.

Das Ende, der Perspektivenwechsel zur Zeitung, ist sehr ungeschickt. Das sagt dem Leser hundertprozentig: Hier wusste der Autor nicht, wie er die Geschichte zu einem Ende bringen sollte.

"9 Jähriger Junge vermisst" => Am Anfang seines Briefes war er noch acht Jahre alt. Hat er, während er schrieb, etwa Geburtstag gehabt?

"Die Polizei geht davon aus, dass Kindesentführer sich als Monster verkleiden und dann den Kindern auflauern." => Wie sollten sie denn auf so eine absurde Vorstellung kommen, wenn sie überhaupt keine Hinweise auf die Täter haben (warum sollten sie überhaupt davon ausgehen, dass es Täter gibt, der Junge nicht einfach abgehauen ist)?

"dass der Junge noch in der Gegend ist." => Dieselbe Frage: Wie kommen die denn auf sowas?

"Vermutlich sind die Entführer bewaffnet" => Und nochmals dieselbe Frage.

Okay, du bist offensichtlich noch Schreibanfänger. Es gibt da den guten Ratschlag: Schreibe nur über etwas, dass du auch kennst. Wenn man etwas nicht kennt, muss man wie irre recherchieren, damit man glaubwürdig erzählen kann.
Außerdem empfehle ich, sehr viel zu lesen. Guck dir an, wie die Profis arbeiten. Wenn's Horror/Mystery sein soll, empfehle ich Dean Koontz. Der ist stilistisch großartig.

Grüße
Chris

PS: Deine Reaktion auf weltenläufers Anmerkungen: Sieh das mal von unserer Seite. So ein Forum funktioniert nur auf der Basis von Geben und Nehmen. Kommentare abgreifen wollen viele, die laden hier einfach nur Text nach Text ab und das war's dann. Keine Antworten auf die Komms, und selbst Komms schreiben tun die auch nicht. Wer hier länger dabei ist, hat sich das schon hundertfach ansehen müssen - und das einzige, was wir dagegen tun können, ist den Leuten klipp und klar sagen: Das nervt!
Willkommen im Forum, Riccardo.

 

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