Was ist neu

Das Bild im leeren Raum

Mitglied
Beitritt
03.09.2003
Beiträge
50

Das Bild im leeren Raum

Sie stand im Schlafzimmer, ein leichter Sonnenstrahl umspielte zärtlich das traurige Bild das sie jeh schon immer faszinierte. Ein kleines Mädchen das weinte. So traurig es auch war: gleichzeitig war es auch faszinierend.
Sie saß auf dem Boden, starrte gleichgültig auf dieses Bild, während das Bett aus dem Zimmer gehieft wurde.
Dann der Nachtschrank und zu guter letzt das Regal.

Das Zimmer war nun leer. Verlassen. Sie schaute sich in diesem kalten Raum um, der eigentlich gar nicht kalt war - Sonnenstrahlen durchfluteten diese kalte Atmosphäre. Sie fühlte nichts. Gar nichts.
Keine Wut, keinen Hass, einfach nichts.

"Ich werde mich nicht verabschieden" flüsterte sie in die Stille, dass es wie ein Schrei auf ihr drückte.
Warum auch?

Der Wagen draußen gab tösende Motorgeräusche von sich. Sie würden jeden Moment losfahren. Mühsam rappelte sie sich auf, schleppte sich in die Küche, sah wie der alte Mann und der 15jährige Bengel zum Auto gingen - ohne sich nochmal umzudrehen. Als sie sich umsah, sah sie die große, dicke Gestalt vor sich.
"Willst du dich nicht verabschieden?"

Ohne ein Wort zu sagen, ging sie zurück ins leere Schlafzimmer, hockte sich an die Heizung.
Die Schritte auf der Treppe entfernten sich langsam, wurden leiser bis sie gar nicht mehr zu hören waren.
Der Motor heulte nochmal auf - dann wurde es leise.
Stille kann manchmal erdrückend sein.

"Warum soll ich mich verabschieden?" flüsterte das elfjährige Mädchen weinerlich mit tränenerstickter Stimme in die Stille.."Warum auch? Ihr seit nur kurz weg, ohne mich.. nur kurz. Ihr seit meine Familie, ihr kommt zurück, ganz bestimmt!"

Ein letztes mal sah sie auf das Bild. Das letzte Stück Erinnerung was geblieben war. Es war als ob das weinende Kind mit ihr weinen würde.
Es war ein wunderschönes Bild, was die Traurigkeit einfing als würde es die Ewigkeit bestimmen.

Sie nahm es ab, räumte es auf den Dachboden und sah es sich nie wieder an.

 

HI Milchshake!
Bin auch erst seit kurzem dabei. Deine Geschichte hat mir gefallen, es sind zwar einige Textstellen, die ich nicht so gut fand, aber im großen und ganzen ist sie ok. Ich glaube sie gefällt mir, weil ich sofort gemerkt hab, das du auch nicht zu den "alten Hasen" gehörst, deren Geschichten so "perfekt" wirken, genau wie ich.
Ringelstrumpf

 

danke schön :)
Ich gehör sicher nicht zu den alten Hasen *lach*.. aber schön Gleichgesinnte zu finden ;D!

 

Hallo Milchshake

Auch ich gehöre noch nicht zu den alten Hasen, würde ich mal sagen. Trotzdem sind mir einige Sachen an Deiner Geschichte aufgefallen, die auch einem Neueinsteiger bekannt sein dürften.


Sie stand im Schlafzimmer, ein leichter Sonnenstrahl umspielte zärtlich das traurige Bild das sie jeh schon immer faszinierte

Das "je" wird natürlich ohne h geschrieben.

Ihr seit nur kurz weg, ohne mich.. nur kurz. Ihr seit meine Familie, ihr kommt zurück, ganz bestimmt!"

Hier wird das "seit" beides mal mit d geschrieben, da es sich nicht um das Zeitwort >seit<, sondern um eine Form des >sind< handelt.

Mehr ist mir nicht aufgefallen. Ansonsten fand ich Deine Geschichte recht schön geschrieben. Ich fragte mich nur die ganze Zeit, warum das kleine Mädchen von seiner Familie verlassen worden ist.

Love
Baphometha

 

Hi

Erst die stilistischen Schnitzer:
"ein leichter Sonnenstrahl umspielte zärtlich das traurige Bild"
Wenn jedes zweite Wort ein Adjektiv bzw Adverb ist, leiert der Satz, oft kann man die als überflüssige Verzierungen ohnehin unter den Tisch kehren, hier z.b. finde ich das "leicht" unnötig, Sonnenstrahlen sind selten richtig schwer ;)

"während das Bett aus dem Zimmer gehieft" gehievt

"das traurige Bild das sie jeh schon immer faszinierte"
"seit jeher" oder "schon immer"

"dass es wie ein Schrei auf ihr drückte" Die Metapher finde ich auch nicht so passend...

"Der Wagen draußen gab tösende Motorgeräusche von sich" ich denke, du meinst "tosende", aber das wär schon ziemlich laut für nen anlaufenden Motor ;)

"Das letzte Stück Erinnerung was geblieben war" da fehlt ein Komma vor dem "was", außerdem ist der Relativsatz mit "was" ziemlich umgangssprachlich, genauso "nochmal" statt "noch einmal", aber das sind Kleinigkeiten...

"Es war ein wunderschönes Bild, was die Traurigkeit einfing als würde es die Ewigkeit bestimmen"
Mit der Metapher kann ich leider auch nicht soviel anfangen, das "es" bezieht sich hier entweder auf das Bild oder das Einfangen, aber keines gibt wirklich Sinn.

Genau wie Baphometha frage ich mich allerdings auch, warum das Mädchen verlassen wird. Hier fehlen ein bisschen die Hintergründe.

Liebe Grüße
wolkenkind

 

Haha, ich habs :D

Das Kind leidet an dieser komischen Stauballergie, deswegen muss alles steril gemacht werden, oder???

Richtig??? :p

Love
Baphometha

 

Hm, dann ist das Kind aber in einem Gewissenskonflikt...Einerseits die Stauballergie und dann will es sich trotzdem partout nicht von dem Staub trennen...wenn das Zimmer leergeräumt ist, kann es ja nur der Staub sein, der sie hält ;)

Und der Dachboden sollte sowieso tabu sein für Allergiker :teach:

 

*lach*

Noch ne Theorie wäre, dass es sich bei dem Mädchen um einen Geist handelt. Aber.. neee, geht auch nicht.
Ich warte gespannt auf die Lösung.

Love
Baphometha

 

ihr habt ja alle sooo Recht.. *argh*.. ich weiß, dass ich mich mehr bemühen müsste. Ich werd das alles auf jeden Fall beherzigen und die Story nochmal umschreiben.. und zu den Hintergründen.. ich wollte eigentlich die Trauer des Kindes klar machen, mir ging es nicht so sehr um den Hintergrund, aber ich seh schon.. ohne diesen Hintergrund wirkt die Geschichte nicht so.
Diese Familie sind eigentlich nur Untermieter die von dem Vater des Mädchens rausgeschmissen werden..

ich werds nochmal umschreiben..

aber nette Ideen, das mit der Allergie und so -.- *G*

 

Hi Milchshake,

jetzt habe ich auch diese Geschichte gelesen (tja, 'tschuldigung, was soll man machen, wenn man aus Versehen auf die list of stories eines Mitgliedes geht ;) ). Und ich muss sagen, ich bin begeistert. Begeistert vor allem von der düsteren, getragenen Athmosphäre, die Du in dieser Geschichte erzeugst.

Kein Zweifel, schreiben kannst Du. Müsstest Dein Talent nur noch fördern ;). Leider sind's jetzt über anderthalb Monate her, ich würde mich aber auf jeden Fall freuen, wenn Du der Geschichte noch Hand und Fuß gibst. Wenn Du magst, sage mir per PM Bescheid ;).


FLoH.

 

Letzte Empfehlungen

Neue Texte

Zurück
Anfang Bottom