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Das Basketballspiel

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19.12.2007
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Das Basketballspiel

Das Basketballspiel


Das Stadion war ausverkauft. Die Earth Lakers gegen die Alien Asteroids. Die NBA, einst auf den amerikanischen Kontinent begrenzt, war die führende Sportattraktion des bekannten Universums. Mittlerweile spielten 70 Team’s von dreissig Planeten um den begehrten Titel. Das der Sport mittlerweile fast nur noch Propagandazwecken diente, war ein unbewiesenes Gerücht. Natürlich betrug die Schwerkraft und die Atmosphäre in den Stadien menschliches Niveau. Und die Aliens des Asteroidengürtels am Ende der Milchstrasse fühlten sich nur nach intensivem Haschischkonsums bei diesen Verhältnissen wohl. Das galt jedoch nach den Richtlinien dieser Liga als Doping. Und so konnten die menschlichen Sportler die Überlegenheit ihrer Rasse spielerisch unter Beweis stellen. Die Aliens wurden einst, bei ihrer Entdeckung durch das Raumschiff „U.S.S. Columbus“, als primitiv eingestuft. Sie wurden mit Sklavenschiffen auf die von Menschen bewohnten Planeten befördert um dort deren Arbeiten zu erledigen. Der Mensch konnte sich dann den „wichtigen“ Dingen des Lebens, sprich „Wein, Weib und Gesang“ widmen. Die Ausserirdischen hatten von Anfang an Probleme mit der Schwerkraft dieser Planeten. Es war als würden sie ständig einige Kilo extra mit sich rumtragen müssen. Durch den Konsum von Canabis konnten sie den ständigen Mangel an Sauerstoff kompensieren. Man stelle sich vor man hat den Gipfel des K2 erklommen und der Sauerstoffmangel da oben käme dann dem nahe was die Asteroidenbewohner dauerhaft zu bewältigen hatten. Während die Erdbewohner von Hasch high wurden, half es den Sklaven durch Inhalation für einige Stunden ohne Atemprobleme zu agieren.
Über die Jahre wuchs jedoch der Wiederstand von Menschenseite gegen die Unterdrückung der Importierten. Man verwies auf die Parallelen zur menschlichen Vergangenheit, vor vielen hundert Jahren, als Mann die Indianer und Afrikaner versklavt hatte. „Würde die Menschheit nie lernen?“, lautete der Aufmacher der Aufrührer. Die Propagandamaschine der Politiker versuchte solche moralischen Bedenken durch Bloßstellung des angeblich niedrigen Niveau’s der ausserirdischen Rasse im Keim zu ersticken. Dazu gehörte auch die Basketballliga „NBA“, das bedeutendste sportliche Ereignis überhaupt. Die Einschaltqouten lagen immerhin bei über fünfzig Prozent. Die Rebellen hatten die Wichtigkeit dieses Sprachrohrs erkannt und ihren Verbündeten klar gemacht das ein Sieg unglaubliches in Gang bringen könnte.
Und so kam es an jenem Abend, vor einer halben Million Zuschauern im Stadion und zwanzig Milliarden am Bildbeamer zu Hause, das die Earth Lakers eine Minuten vor Spielende mit nur drei Punkten führten.

Ausszeit! Die Halle glich einem Hexenkessel. Der Lärm der Zuschauer war ohrenbetäubend. Die Kommentatoren überschlugen sich vor Begeisterung, angesicht’s der Spannung. An diesem Abend, so schien es, wurde Sportgeschichte geschrieben. Noch nie war ein Spiel zwischen Mensch und Ausserirdischem so eng. Der Coach der Menschen schrie seine Spieler regelrecht an. Er kotzte sich die Galle aus dem Leib. Der Kopf war bedrohlich rot, man wartete förmlich darauf das er explodieren würde. Aber es passierte nichts dergleichen. Stattdessen pulsierte die Ader an der Stirn wie ein Alien aus dem uralten Ridley Scott-Film „Alien“ das gleich aus dem Körper herausbrechen würde. Aber auch das passierte nicht. Stattdessen wurde das Spiel wieder freigegeben. Auf der Bank der Gäste passierte nichts. Sie hatten keinen Coach, ein Misstand den die Symphatisanten schon des öfteren öffentlich bemängelt hatten. Jedoch ohne Erfolg.

Beide Mannschaften hatten das Spielfeld wieder betreten. Die Gäste hatten Einwurf und zwar auf der Hälfte der Lakers. Der Ball wurde ins Spiel gebracht und die Uhr lief weiter. Leb bekam den Ball. Er war der mit Abstand beste Spieler den die Asteroidenbewohner jemals hervorgebracht hatten. Er mass zwei Meter, war sehr hager, wie seine gesamte Spezies und glich dem Klischee-ET aus dem zwanzigsten Jahrhundert, wie man sie aus „Akte X“ und „Unheimliche Begegnung“ kannte. Er wurde angegriffen von Jayson High, dem besten Spieler in der Geschichte des Basketball’s überhaupt. An jenem Abend hatte er bereits 73 Punkte erzielt. Leb liess ihn mit einem schnellen Dribbling stehen, rannte zum Korb und sprang los. Sein Flug führte über einen zweimeterdreissighünen und wurde mit einem krachenden Dunking beendet. Die Führung der Gastgeber schrumpfte auf einen Punkt.

„Hast du das gesehen Larry?“, prustete ein fassungsloser Komentator aus.
„Ja Chuck“, meinte sein Kollege, „ich denke die Kommission wird Leb wohl auf Rückstände von Hash prüfen müssen.“
„Oder wir erleben rein sportlich gesehen einen ganz einfach grossartigen Abend,“ erwiderte ein fröhlicher Chuck, der zu jenem Zeitpunkt noch nicht ahnte das dieser Kommentar seinen Job kosten würde.

Die Uhr hatte noch vierunddreissig Sekunden verbliebene Spielzeit und die Lakers waren in Ballbesitz. Der Angriff war am Laufen. Die Menschen sollten den Ball gut laufen lassen. Sie wirkten absolut selbstsicher. Keine Panik war da zu erkennen. Dafür waren sie viel zu sehr Profi. Sie wussten was auf dem Spiel stand. Die Strategie war klar. Die Zeit sollte für die Menschen ticken und man versuchte diese so weit wie möglich runter laufen zu lassen. Doch dann passierte etwas, zehn Sekunden vor Spielende, was keiner erwartet hatte. Leb brach aus der Verteidigung heraus und fing einen Pass von Jayson ab. Keiner der Menschen reagierte auf diese Aktion angemessen. Leb hatte den Ball und er hatte alle Zeit der Welt. Genau genommen hatte er neun Sekunden um einen Korb zu erzielen. Es wirkte so als hätten die Lakers das Drehbuch schon gekannt und man wüsste das man gar nicht verlieren konnte. Das war undenkbar. Nie hatte das Team aus dem Asteroidengürtel ein menschliches Team ernsthaft in Gefahr bringen können. Das gehörte einfach zu den höheren Gesetzen der Physik. Und doch sah man nun wie Leb, der Primitivling, auf den Korb des amtierenden NBA-Champs losstürmte und mit einem einfachen Korbleger den ersten Sieg seines Teams, in 56 Jahren, pünktlich zum Schlusspfiff besiegelte.

Jenes Spiel sollte nicht nur als historisches Sportereignis sondern auch als Auslöser eines Bürgerkrieges, dessen Ziel es war die Sklaven zu befreien, in die Geschichtsbücher eingehen.

Die Geschichte wiederholt sich!

 
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corny schrieb über seine Geschichte:

Dies ist meine erste Geschichte die ich im Internet veröffentliche und bei mildem Urteil bestimmt auch nicht die letzte.
1. solche Anmerkungen bitte unter die Geschichte und
2. wird sie offene, ehrliche Kritik nicht verhindern. Wir sind kein Kuschelforum!

Ach ja, und willkommen auf kg.de und in der SF-Rubrik! :thumbsup:

 
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Hi corny79!

Willkommen auf kg.de im SciFi-Fegefeuer :)

Mit einem milden Urteil kann ich nicht dienen, du musst mit meinem Vorlieb nehmen. Ok, zuerst die schlechten Nachrichten.

1. Die Einleitung:

In einem überlangen Rückblick führst du uns die Geschichte VOR der Geschichte vor. Ganz schlecht. Kurzgeschichten sollten mit einem knackigen, kurzen Einstieg beginnen. Der erste Satz ist das A und O einer Story. Er sollte stellvertretend für die ganze Geschichte stehen. Mach dich mal hier schlau: http://home.arcor.de/michael.baumgartner/sfcbw/literatur/erstsatz/lit_erstsatz.htm
Ein guter Leitspruch ist: "Sag mit gewöhnlichen Worten ungewöhnliches!"
z.B.: "Aber Herr Bischof", sagte Lady Grey und schob ihren Rock zurück über die Knie. Klar was ich meine?

2. Der Hauptteil:

Lieblos klatscht du dem Leser den Protagonisten auf's Auge. Erklärende Vergleiche mit Filmen sind ödest und pfui. Das kann man anders machen.
Schau dir mal ein paar Empfehlungsgeschichten hier an, wie ein Protagonist dargestellt und in die Geschichte eingeführt werden kann.

3. Das Finale:

Auweia. In drei vier Sätzen dem Leser die Schlussfolgerung vorwegzunehmen ist auch gar nicht gut. Da beleidigst du ihn fast. Man liest Geschichten, um selber auch ein bisserl mitzudenken und sich seine eigene Meinung bilden zu können. Nicht, damit mir der Autor seine Interpretation des Textes vorhält. Das ist Propaganda und kein Schreiben.

Alles in allem würde ich diese Geschichte an deiner Stelle ganz schnell vergessen. Besser noch ausdrucken, rahmen und als Mahnmahl über dein Bett hängen. Du bist in so ziemlich jede Anfängerfalle getappt, die man erwischen kann. Einzig die überraschende Wendung: " ... und dann bin ich aufgewacht und alles war nur ein Traum!" fehlt noch.

Aber es gibt auch gute Nachrichten. Obwohl der Text unterirdisch ist, hast du einen ausbaufähigen Stil.
Wenn du bewußt auf "Show, don't tell" achtest, kannst du sicher noch ganz tolle Geschichten produzieren.
Also anstatt zu erzählen was passiert, solltest du uns zeigen was passiert. Ich, als Leser, möchte mitleiden, wenn der Spieler für seine versklavte Rasse kämpft. Ich möchte den Schweiß riechen, sein Fluchen hören, seine Bewegungen sehen!

Fazit: hanebüchene Geschichte mit handwerklichen Schwächen, Stil brauchbar und ausbaubar! :)

Dies ist aber nur meine ureigenste Meinung und betrifft nur die Geschichte und nicht dich als Mensch.

lg, LE

 

Hallo corny79!

Erst einmal herzlich Willkommen in der SF-Rubrik! :)
Legst Du wert auf ehrliche Kritik?
Es fällt mir nämlich nicht leicht, an der Story viel positives zu entdecken (ich könnte aber danach suchen), zumal man nicht sicher sein kann, jemals wieder etwas von Dir zu hören. Bitte das nicht falsch zu verstehen, aber es kommt leider immer wieder vor, dass man sich die Mühe einer langen Antwort macht und dann einfach nichts mehr von dem Autor hört.
Ich würde Dir gerne eine ausführliche Kritik geben, wenn Du es willst.

Liebe Grüße
Plasma

 

@Plasma

Hi, ich denke schon das ich hier länger aktiv sein werde. Natürlich lege ich
Wert auf ehrliche Kritik. Nur so kann ich mich verbessern. Ich finde diese Möglichkeit hier grossartig. Es wird einem die Möglichkeit geboten das eigene schriftstellerische Talent (oder auch nicht) zu fördern und das kostenlos. Ich lege viel Wert auf jede Kritik, soweit sie denn gerechtfertigt ist.

LG Corny

 

@Lems Erbe

Hi, mir ist klar das deine Kritik nicht persönlich gemeint ist. Denn schließlich kennen wir uns ja auch nicht persönlich. All deine Punkte sind gut begründet und helfen mir auf jeden Fall weiter.

Zur Geschichte selbst muss ich sagen das ich sie schon lange als Idee mit mir herumtrage aber letztendlich dann doch nur innerhalb einer Stunde heruntergeschrieben habe. Wohl ein literaischer Schnellschuss.:shy:
Mir selbst erscheint sie nun eher als Zusammenfassung einer Handlung.

LG Corny

@Plasma

Habe gesehen das du gerade Hyperion liesst. Dieses Buch hat mich vor vier Wochen erst dazu verleitet wieder mit dem Schreiben anzufangen und mich überhaupt wieder mit SF zu beschäftigen.

 
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Hi corny!

Schön von Dir zu hören.
Nun, Du willst offene Kriktik, dann darf ich dir noch das "Mit-Kritik-Umgehen"-Menü á la Plasma als Vorspeise empfehlen: :)
- nichts persönlich nehmen, es geht nur um den Text
- die eigene Arbeit nicht mit Zähnen und Klauen verteidigen, außer du willst keine Antworten mehr bekommen (andere Ansichten darzulegen ist ok)
- sich selbst kritisch gegenüberstehen aber auch den Spaß beim Schreiben nicht verlieren (das ist und bleibt ein Balanceakt)
- Änderungen aber nur vornehmen, wenn Du selbst meinst, die Story gewinnt dadurch

Nun denn, zur eigentlichen Geschichte.

Die Geschichte wiederholt sich!
Wenn sich das der Leser nicht von selbst denkt, musst du daran arbeiten, dass er's tut. Niemals das Fazit, das man als Autor erreichen will, tatsächlich schreiben.

Insgesamt musst Du noch an vielen Punkten arbeiten: Da ist zum ersten einmal die Rechtschreibung, die Formulierungen und die Formatierung. Auch der Stil ist noch holprig und mit zu vielen Adjektiven gespickt.
Dann der Inhalt - die Story in der jetzigen Form gleicht den "Hausaufgaben", denen sich der Autor vor dem Schreiben der eigentlichen Geschichte widmen muss. Die ganzen Hintergrundinfos sollten nebenbei (am besten im Dialog, gerade bei kürzeren Geschichten) einfließen und nicht die Geschichte sein.
Die Erzählperspektive und die Erzählstimme könnten noch passender gewählt werden, das ganze sollte aus der Sicht einer Person spannend in Szenen erzählt werden. Mehr Dialog, weniger Zusammenfassung.
Oft schreibst du auch "man hatte" "es wurden" etc., das klingt für mich, als ob du den Leser ausschließen würdest. Lass ihn mehr am Geschehen teilhaben, mitleiden, mitschwitzen, mitschreien. Mach aus der Geschichte eine sinnlich erfahrbare, farbenfrohe, aufschlussreiche; nur so bleibt sie in den Köpfen des Publikums kleben.

Du siehst, es ist noch viel zu tun, aber mit genügend Ausdauer, Freude am Schreiben und nicht zuletzt dem Willen, wirklich an sich zu arbeiten, ist es zu schaffen. :)

Liebe Grüße
Plasma

P.S. Hyperion ist ein geniales Buch und stilistisch sehr wertvoll zum Lernen.

 

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