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Das Bananengummiboot reitet in den Sonnenaufgang

Seniors
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24.04.2003
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Das Bananengummiboot reitet in den Sonnenaufgang

Sarah grinste ihn herablassend an, während sie einen ihrer üblichen Späße vollzog, von denen er sich mittlerweile fragte, welcher Mensch außer vielleicht ihr selbst noch über diesen traurigen Clowns-Klamauk lachen sollte.
Sie hatte sich auf das Geländer der Brücke gesetzt, die Arme zu den Seiten weggespreizt, das Gewicht so weit es eben ging nach hinten verlagert und alberte dabei dem herbeigerufenen Suizid-Beauftragten wie ein unwissendes Kind hektisch entgegen.
Ein todesmutiger Balance Akt, aufgeführt vor einem unsichtbaren Publikum. Niemand würde schreien, wäre gar schockiert, wenn sie jetzt abstürzte; auf dem harten Asphalt aufschlug, vielleicht überlebte und dann anschließend von einem heranrasenden LKW in unzählige, bizarr anmutende Fleischstückchen zerfetzt wurde.
> Lediglich ein kleiner Schubser, nicht mehr <
Nur eine Frage von Sekundenbruchteilen und das Thema ' Sarah ' hätte sich endgültig erledigt. Keine Vorwürfe mehr, niemals wieder ihr unerträgliches Geschwafel, ihr Hohn, ihr Zynismus.
Alle Probleme ließen sich durch eine flüchtige Bewegung eines Armes, ein kurzes Zusammenarbeiten von Muskelsträngen, einfach so lösen; als hätten sie keinerlei tiefgreifenden Bestand.
Klug genug wäre Phil ja durchaus gewesen, nur der Mut, der fehlte ihm. Wie immer schon.
Als er sechs Jahre alt gewesen war und sein Vater der gesamten Familie beim Abendessen stolz verkündet hatte, wieviel Provision diesesmal für ihn herausgesprungen sei und das es im Sommer ab nach Spanien ginge, war Phil von einer unverhofften, drastischen Wut erfüllt gewesen.
Er hatte den kleinen Wohnwagen in Holland geliebt, ganz im Gegensatz zu seiner Schwester und dementsprechend waren ihre Klagen in Hinsicht eines weiteren, diesbezüglichen Urlaubes ausgefallen.
Tag für Tag; ohne Unterbrechung.
Solange, bis sein Vater sich zu dem Entschluss durchgerungen hatte, ausgerechnet in diesem Jahr besonders viel Geld verdient zu haben. Ganz nebenbei bemerkt, korrigierte er auch gleich die ' blödsinnige Schwärmerei ' eines eigenen Segelbootes ins Nirvana.
> Die Mama und ich, wir haben uns da nur ein Hirngespinst in den Kopf gesetzt, wir sparen das viele Geld lieber für wichtigere Dinge > , waren seine ungefähren Worte für einen zerschmetterten Kindheitstraum gewesen.
Natürlich war von der angeblichen Rekordsumme, die es sich auf dem Sparkassenkonto gemütlich gemacht haben sollte, später kein Wort mehr gesprochen worden und so war dieser offensichtliche Betrug im stillen Einverständnis aller beteiligten Parteien zu tode geschwiegen worden.
Es war das Jahr, in dem seine große Schwester 'Jessi' ihre erste ernsthafte Liebe gefunden hatte und mit ihr auf einem kitschigen Bananengummiboot in den Sonnenuntergang 'geritten' war.
Ein krimineller Motivateur, der heute im Gefängnis saß und sich in diesem Augenblick vermutlich an der spanischen Strafvollzugsküche satt aß.
Die Karrikatur einer kurzen Leidenschaft, für die seine Eltern so viel geopfert hatten.
"Was ist los, du Angsthase?", riss Sarah ihn fast schon brutal aus seinen Gedanken, während sie sich von dem rostigen Eisen herunterschwang, um wieder festen Boden unter den Füßen zu gewinnen.
Phil sah sie an. Sie grinste noch immer. Das strähnig blonde Haar klebte an der unreinen Haut ihrer Stirn und die enge Jeanshose, sowie das straff anliegende Top, täuschten die Illusion eines annähernd makellosen Körpers hervor.
Tatsächlich war der blasse Teint ihrer Beine von Pickeln übersät, wurden die schlaffen Brüste bloß durch den Push-Up BH in Form gebracht.
Wenn er nachts neben ihr lag, stank sie abscheulich nach sämtlichen Arten bakterienbevölkerten Schweißes.
"Nichts ist los. Ich kann es halt nicht abhaben, wenn du solche Kunststücke vollführst.", entgegnete er kühl.
> Und deine Pussy wird nachher wieder wie ein verwesender Thunfisch riechen > , fügte er in Gedanken hinzu.
Sarah schritt auf ihn zu und umarmte ihn.
Nicht herzlich, eher so wie ein Fußballstar irgendeinen Fan liebkost, während sämtliche Kameras der wichtigsten weltweiten Sportsender Live dabei sind.
Für sie handelte es sich um eine Pflichterfüllung, einen gesellschaftlichen Zwang, den hageren Sohn einer mittelständischen Familie gelegentlich mit gespielten Andeutungen der Zuneigung bei Laune zu halten.
Geliebt hatte sie Phil noch nie und er wusste das.
Vor vier Jahren war Sarah mit ihrer Mutter nach Neuss gezogen. Ihr Vater war Anfang der achtziger Jahre an Lungenkrebs gestorben und sie konnte sich kaum noch an ihn erinnern.
Damals war sie ihm unglaublich schön erschienen. Ein klein gewachsenes, zierliches Mädchen, das sich eisern Stufe für Stufe unter der Last schwerbeladener Reisetaschen den Weg hinauf in den vierten Stock gebahnt hatte. Viel zu stolz um sich zu beschweren. Ihre Haare - zu dieser Zeit noch weitaus kürzer - waren zu einem Zopf gebunden und sie duftete angenehm nach Vanilleparfüm.
Phil hatte sich gleich in sie verliebt.
Heute hingegen war von der ehemaligen Anmut fast nichts mehr übriggeblieben. Es widerte ihn an zu sehen, wie sie sich nach jedem Kerl den Hals verrenkte, der ihr auf der Straße über den Weg lief und zumindest halbwegs passabel aussah. Sie pflegte sich nicht mehr und der bezaubernde Duft von einst, war mittlerweile dem säuerlichen Geruch gewöhnlicher Körperausdünstungen gewichen.
Aus Mitleid war sie mit ihm zusammengekommen und aus Mitleid würde sie ihn wieder verlassen.
Im Grau der sterilen Autobahnbrücke inmitten dieses verregneten Oktobernachmittages, wurde ihm diese Tatsache so schmerhaft bewusst, dass er sie endlich als Realität akzeptierte.
"Setz dich nochmal kurz hin und streck die Beine aus. Ich glaube du hast Hundescheiße unter den Schuhen.", sagte er Sarah zum Abschied.


*****


Es war kurz nach neun.
Richtiges Tageslicht drang zu dieser Jahreszeit fast keines in das enge Schlafzimmer. Dennoch war es hell genug um sich in der chronischen Unordnung zurechtfinden zu können; zumindest wenn man mit dieser vertraut war.
Er vermied es mit einem gezielten Schritt direkt aus dem Bett aufzustehen, zu oft schon hatten solche Versuche böse für ihn geendet.
Stattdessen setzte er zu einem kleinen Sprung in Richtung des Kleiderschrankes an und landete sicher auf einer zwar verdreckten, aber ansonsten freien Fläche des Teppiches.
Nachdem er sich zum Lichtschalter hervorgetastet, anschließend motivationslos geduscht und die Zähne geputzt hatte, schlenderte er in das kleine Wohnzimmer.
"Guten Morgen, mein Sonnenschein.", begrüßte ihn das Wrack, welches früher einmal seine Mutter gewesen sein mochte, mit einem verzweifelten, zahnlosen Lächeln.
"Hast du gut geschlafen?", fragte sie ihn, während ihre ausdruckslosen Augen von einem kurzen Leuchten erfüllt wurden, als sie in ihrem Blick an einer auf dem Tisch stehenden Flasche ' Jägermeister ' hängenblieben; dem Gehirn beinahe gleichzeitig den Befehl vermittelteten die Hände in Aktion zu rufen, den Mund zu öffnen.
"Sicher.", drangen seine Worte in den Ablauf ihrer vollautomatisierten Trinkmotorik.
"Dein Vater hat mal wieder seine Arbeit verloren. Herr Elert hat mich vorhin angerufen und es mir erzählt. Der Drecksack sitzt nur noch in der Kirche, stundenlang. Kümmert sich sonst um gar nichts mehr.", nuschelte sie ihm entgegen, während sie den Kräuterschnaps zurückstellte.
"Ich mags nicht, wenn du so schlecht über Papa redest. Außerdem säufst du zuviel!", erwiderte er schroff.
Phil ließ sich in den alten Sessel fallen, der in vergangenen Zeiten einmal ein Gefühl von Gemütlichkeit vermittelt hatte, jetzt aber nur noch wie vergessener Sperrmüll lieblos in der Ecke stand und vergammelte.
"Ich habe die Fenster geputzt. Den ganzen Morgen. Ich bin nicht faul, ich trinke ab und an einen Schluck. Kannst du mir das verübeln? Dein Erzeuger sitzt in der Kirche und zweifelt an uns beiden. Früher hat er die Bibel bloß gebraucht, um einen kaputten Tisch zu stützen. Ich kümmere mich wenigstens um dich. Hast du gewusst, dass gegenüber jetzt neue Leute einziehen? Du hast gesagt, dort würde niemand neues reinkommen. Wieso lügst du deine Mutter an?"
Er schwang seine Beine über die ausgefranste Lehne und richtete sich auf.
"Ich habe dich nicht angelogen.", log er.
"Ich habe bloß angenommen, die Wohnung würde eine zeitlang leerstehen."
Renate stand auf. Ihre Beine waren von Krampfadern überzogen. Ihr aufgeschwollenes Gesicht war entstellt von ebensovielen geplatzten Äderchen; und Narben, die sie sich bei zahlreichen Stürzen im nahenden Delirium zugezogen hatte.
"Dein Vater ist ein Scheusal. Er hat uns verlassen. Ist einfach so abgehauen. Mich hat der Tod deiner Schwester genauso mitgenommen, wenn vielleicht auch auf eine andere Art. Wieso hat er uns nicht geglaubt? Dieser Rodriguez sitzt im Knast und trotzdem hat er dich für ihren Unfall verantwortlich gemacht. Du hättest ihn gebraucht, in dieser schweren Zeit. Als deine Freunde gestorben sind, habe ich dir beigestanden, obwohl ich sie nie mochte. Ich habe dir niemals die Schuld daran gegeben, und jetzt Sarah! Kaum ist sie tot, zieht dort eine neue Familie ein. Als wenn es nie geschehen wäre."
Phil ließ den Sessel hinter sich, kuschelte sich vorsichtig an seine Mutter heran.
"Du weisst, dass ich Jessika damals von dem Boot geschmissen habe, oder?"
Renate schmiegte sich fast ein wenig zu sanft an seine Brust.
"Natürlich, du hast getan, was du tun musstest.", flüsterte sie ihm zaghaft ins Ohr.
Dann ließ er wieder ab von ihr.
"Kann es sein, dass du die linke Scheibe vergessen hast? Sie ist immer noch schmutzig."
Ohne noch ein Wort zu sagen, prüften die kümmerlichen Überreste seiner per Gesetz anerkannten Erziehungsberechtigten das Gesagte nach.
Der korpulente Hintern drängte sich vor seine Nase.
Klug genug wäre Phil ja durchaus gewesen, nur der Mut, der fehlte ihm. Wie immer schon.
Er tat es dennoch.


***


"Was ihr Sohn nicht alles sieht.", strahlte Sarah der Karrikatur einer einstmals hübschen Frau entgegen.
Dann fiel sie.
Völlig mühelos im Vergleich zu Jessika, zu seinen Freunden.
Renata hatte sie nicht untertauchen müssen, um wie vor so vielen Jahren, Phil´s Wutausbruch zuende zu bringen.
Sie hatte nicht eine solche Kraftaufbringung benötigt, wie damals , als sie seine Freunde in der verschlossenen Ferienhütte verbrennen lassen hatte.
Diesesmal war ein kurzer Schubs ausreichend gewesen und für diesen würde er sich rächen.
Denn er liebte Sarah noch immer.

 
Zuletzt bearbeitet:

Hi Cerberus!

Liegt wahrscheinlich daran, daß ich erst aufgestanden bin, aber ich hab die Story zweimal lesen müssen, um sie zu verstehen.

Wenn ich es richtig kapiert habe, dann war es so: die Frau Mutter von Phil hat in dessem Auftrag seine Schwester, seine Freunde und schließlich Sarah getötet, richtig? Weil Phil zu feige war, hat er es seiner Mutter aufgetragen. Und zum Schluß kickt er dann die Mutter durch das Fenster, auch richtig?

Ein paar Details:

"diesen traurigen Clowns-Klamauk"

das gefällt mir irgendwie gar nicht. Diese Clowns-Komik oder so würde vielleicht besser passen.

"> Lediglich ein kleiner Schubser, nicht mehr <"

Das solltest du kursiv schreiben, da es von Phil gedacht wird und ohne die > <

"korrigierte er auch gleich die ' blödsinnige Schwärmerei ' eines eigenen Segelbootes ins Nirvana."

korrigierte er ins Nirvana? "Zerstörte er den Traum von einem eigenen Segelboot" würde mir besser gefallen.

"Kunststücke vollführst." Punkt weg

"Phil hatte sich gleich in sie verliebt."

"gleich" klingt zu umgangssprachlich, "sofort" oder "auf der Stelle" wäre besser

Zur Story selbst: ich mag Storys, mit vermeintlich normalen Leuten, die ein geheimes, dunkles Leben nebenbei führen. Hier jedoch wissen wir ja von Anfang an, daß Phil Sarah hinabschubsen will. Das es dann seine Mutter und nicht er war...finde ich auch nicht so besonders.

Ich würde gern wissen, warum Phil und seine Mutter die Morde begehen. Gibt es einen besonderen Grund dafür oder sind sie einfach nur irre? Spannung ist bei mir ehrlichgesagt keine aufgekommen. Auch der etwas alberne Titel der Story stört mich ein wenig :-)

Wenn ich die Story mal Außen vor lasse, sehe ich aber auf alle Fälle deinen guten Schreibstil, der einem die Geschichte schön vor Augen führt.

Wie gesagt, ein bisschen genauer möchte ich als Leser schon wissen, warum und weshalb Phil so ist wie er ist. Diese Charaktere die einfach nur irre sind und einen Hass auf die ganze Welt haben sind m.M. nach ein wenig ausgelutscht.

Ansonsten gerne gelesen, auf jeden Fall nicht langweilig.

Viele Grüße
Mike

 

Hi Cerberus!

Mir geht's mit Deiner Geschichte ähnlich wie Mike, um nicht zu sagen - ich fürchte, ich habe noch weniger verstanden als er.

Es war für mich ziemlich schwer zwischen den drei Abschnitten, in die der Text unterteilt ist, miteinander in Einklang zu bringen. Due Charaktere finde ich an sich ganz interessant, aber die Handlung war mir zu verworren. Meine Hauptfrage lautet: Warum mussten all diese Morde geschehen? :confused:
Für mich sind einfach zu viele Unklarheiten in der Story.

und alberte dabei dem herbeigerufenen Suizid-Beauftragten wie ein unwissendes Kind hektisch entgegen.
Als Sarah dann kuz danach herunterkommt ist von diesem "Suizid-Beauftragten" nicht mehr die Rede, oder hab ich da etwas überlesen?

Der Tod von Phils Freunden, deren Hütte abgebrannt ist, wird für meinen Geschmack viel zu beiläufig erwähnt. Warum mussten sie sterben? Wenn Phil ein Psychopath ist, der alle Leute die ihn irgendwie nerven aus dem Weg geräumt haben will und das seiner Mutter überlässt, dann ist das nicht klar genug rübergekommen.
Oder wollte er bei seinen Freunden gar nicht, dassie sterben? Dann frage ich mich, warum seine Mutter sie umgebracht hat.
Und was ist mit Sarah? Warum musste sie sterben? Und wenn Phil sie noch liebte kommt das für meine Belange auch noch nicht überzeugend rüber - eigentlich scheint sie ihn ja nur zu nerven und sogar zu anzuekeln.

Deine Sprache gefällt mir in weiten Teilen gut und die Charaktere ebenfalls. Nur die Handlung, die dahinter steht, will sich mir nicht erschließen. Ich kann die Bewegründe der Figuren nicht nachvollziehen und Horror kommt deswegen erst recht nicht auf.

Die Geschichte ist mM nach dringend überarbeitungsbedürftig - aber wenn die ganzen Unklarheiten beseitigt sind kann ich mir gut vorstellen, dass daraus eine gute Story wird, denn die Zutaten gefallen mir. Gerade deswegen finde ich es sehr schade, dass ich im Dunkeln tappe.

und dass es im Sommer ab nach Spanien ginge,
"Sicher.", drangen seine Worte in den Ablauf
Der Punkt gehört da nicht hin, weil der Satz hinter der wörtlichen Rede ja noch weitergeht.

Also, ich hoffe Du machst noch was aus der Geschichte, es lohnt sich nämlich. :-)

LG
Ginny

 

Hi Cerberus81,

irgendwann wirst Du mir erklären müssen, warum Du Deine Geschichten ausgerechnet in dieser Sparte postest?
(Vielleicht, weil reale Taten für Dich der wahre Horror sind, weil sie wirklich geschehen und nicht nur irgendeine Vorstellung von Übernatürlichkeit, Geistern und Monstern darstellen?)

Nach unserem letzten Gespräch (Postings) und einem Besuch auf Deiner Website weiss ich jetzt, dass Du Deinen eigenen unverwechselbaren Stil hast, der mir auch ganz gut gefällt, auch wenn ich mich erst mal dran gewöhnen musste...
Deswegen sage ich zu Deinen Wort- und Satzschöpfungen auch nichts. Sie sind Teil der Geschichte wie sie auch Teil von Dir sind.

Jetzt zur Geschichte selbst:
Phil wollte damals seine Schwester umbringen, hatte aber nicht den Mut dazu. Das gesteht er ja auch seiner Mutter:

"Du weisst, dass ich Jessika damals von dem Boot geschmissen habe, oder?"

Vielleicht war es nur der typische Kinderwunsch - ich hab als Kind bestimmt tausend Mal geistigen Massenmord an meinen Geschwistern begangen. Auf der anderen Seite war ich auch froh, wenn sie für mich da waren. So ist das Leben halt - die Schwester dafür zu bestrafen, was sie seinem "Urlaub und Segelboot" angetan hatte.

Und die Mutter nahm diesen Wunsch zu ernst.
Also hat sie es für ihn getan. Jessika fiel vom Boot und als sie wieder reinwollte, hat ihre Mutter sie unter Wasser gedrückt:

Renata hatte sie nicht untertauchen müssen, um wie vor so vielen Jahren, Phil´s Wutausbruch zuende zu bringen.

Sie hatte Phils Ferienpläne verpfuscht und Vaters Geld ging für etwas drauf, was nicht sein Vergnügen war.
Anscheinend hat die Mutter es dabei auch noch geschafft, den Verdacht auf Jessikas Freund zu lenken...
Oder sitzt dieser nur zufällig im Gefängnis?
Die Mutter wollte ihren geliebten Sohn wahrscheinlich mit dieser Tat nur zufriedenstellen. Sieh her, Deine Schwester wird nicht bevorzugt - auf die kranke Art

Tja, und seine Freunde?

Sie hatte nicht eine solche Kraftaufbringung benötigt, wie damals , als sie seine Freunde in der verschlossenen Ferienhütte verbrennen lassen hatte.

Warum sie sterben mussten ist völlig unklar.
Vielleicht waren sie nicht der richtige "Umgang" für ihn oder er mochte sie auch nicht mehr.

Doch bei Sarah unterlief ihr ein Fehler:

"Setz dich nochmal kurz hin und streck die Beine aus. Ich glaube du hast Hundescheiße unter den Schuhen.", sagte er Sarah zum Abschied.
...
"Was ihr Sohn nicht alles sieht.", strahlte Sarah der Karrikatur einer einstmals hübschen Frau entgegen.
Dann fiel sie.
Völlig mühelos im Vergleich zu Jessika, zu seinen Freunden.
...
Diesesmal war ein kurzer Schubs ausreichend gewesen

Denn Phil liebte Sarah, auch wenn er sie hasste. (Vielleicht weil ihm bewußt war, dass sie die einzige Frau sein würde, die er jemals haben würde - aus Mitleid.)

Soviel zu meiner Interpretation!

Cerberus,
vieles in Deinen Texten verschiebt sich zeitlich sehr, so dass man den Überblick verliert.

Starb Jessika als Kind oder war sie erwachsen?

Die Mutter wurde im Eingangskapitel mit keinem Wort erwähnt, denn mit dem Suizidbeauftragten ist ja wohl Phil selbst gemeint...
- frei nach dem Motto:
"Schau mal, was ich ka - AAAAAAAAAAAAAAaaaa!" :D -
Es hätte nicht geschadet, sie einzustreuen. Das hätte vieles klarer gemacht.

Wie alt sind Phil und Sarah?
Sie scheinen erwachsen zu sein, könnten aber auch einfach nur Jugendliche sein.

Warum starben seine Freunde?

Du kannst schreiben, dagegen ist nichts zu sagen, aber Deine Grundaussage in dieser Geschichte fehlt mir.

Soll sie einfach nur kaltes, mitleidloses Nebenherleben zeigen in einer Welt, die existiert, aber von uns, die wir "gut" leben, nicht wahrgenommen wird?
Oder geht es einfach nur um Phil, der einmal im Leben den Mut findet, sein Leid ein für allemal zu beenden.
(Denn wahrscheinlich hätte seine Mutter wieder für ihren "Liebling" gemordet, ob er gewollt hätte oder nicht.)

Ist jedenfalls ne starke Geschichte.
Zwar immer noch nichts für "Horror", wie ich persönlich finde, aber das ist ja jedem seine Sache.
Demzufolge -

Bis zum nächsten Mal

Henry Bienek :cool:

 

Hi,

auch ich kann bestätigen, dass die Geschichte durchaus nicht leicht zu verstehen ist. Nachdem ich Henrys Beitrg gelesen hatte, wurde mit einiges klarer.
Du schreibst wirklich interessant, auch wenn einiges flüchtig schnell falsch geschrieben wird. Vielleicht noch mal Zeit nehmen und auf Fehler durchlesen.
Die Geschichte ist echt irre. Die drei näher beschriebenden Charaktere kommen in ihrer jeweils völlig durchgeknallten Welt richtig gut rüber. Seine Gedanken, Sarahs Aussagen, das betrunkene Herumgammeln der Mutter, die sich auf ihre Art um ihren Sohn kümmert, die Ganze Krankheit dieser Welt wirken (auf mich zumindest). Auch entwickelt man automatisch Ekel vor allen Figuren der Geschichte, jede ist auf ihre Art widerlich: Sarah körperlich, die anderen beiden in ihrer Abhängigkeit voneinander und wegen ihrer dunklen Geheimnisse.
Ich würde - auch wenn es der Geschichte zugegebenermaßen einen bestimmten Touch gibt - die wirren, schon angesprochenen Zusammenhänge etwas genauer herausarbeiten, dass könnte der Geschichte sicherlich gut tun.

Gruß, baddax

"Und deine Pussy wird nachher wieder wie ein verwesender Thunfisch riechen." :D

 

Henry und Baddax haben die grundsätzlichen Punkte mit der "Auflösung" bereits angesprochen. Das Rückblenden-Ende ist aus mehrerlei Gründen schwer zu verstehen:
- Es ist unüblich, eine Geschichte mit einer Rückblende enden zu lassen, auf sowas ist der Leser nicht eingetellt.
- Die Anwesenheit der Mutter wurde im ersten Abschnitt nicht erwähnt, plötzlich ist sie da.
- Du gehst sehr sparsam mit "who is who"-Erläuterungen um. Man braucht ein gutes Gedächntis, um gleich beim ersten Mal die vielen Namen und Rollen einander zuzuordnen.
- Du hast die Mutter einmal Renate und einmal Renata genannt. Nur ein Buchstabe Unterschied, aber letzteres klingt spanisch, und da hier viel mit spanischen Motiven gedealt wird...
Es wäre wahrscheinlich schon viel gewonnen, wenn du den letzten Abschnitt komplett im Plusquamperfekt schreiben würdest.

Stilistisch habe ich auch einige Anmerkungen, die du dir zu Herzen nehmen oder verwerfen kannst, ganz wie´s beliebt:

>Clowns-Klamauk
Empfinde ich als doppelt gemoppelt

>und alberte dabei dem herbeigerufenen Suizid-
>Beauftragten wie ein unwissendes Kind hektisch
>entgegen.
Jemandem entgegen albern las sich zuerst wie ein Grammatikfehler, weshalb ich den Satz zweimal lesen mußte.
Auch ist mir der Vergleich etwas unklar. Unwissende Kinder albern einem hektisch entgegen?

>in unzählige, bizarr anmutende Fleischstückchen
Das "bizarr anmutend" paßt hier überhaupt nicht. Aus zwei Günden:
Es handelt sich um eine Wunschphantasie.
Es passiert ja nicht wirklich, deswegen kann es niemandem bizarr vorkommen.

> > Lediglich ein kleiner Schubser, nicht mehr <
Diese "Tags" zur Kenntlichmachung wörtlicher Denke kannte ich bisher noch nicht. Kursiv sähe ich lieber.

>Alle Probleme ließen sich durch eine flüchtige
>Bewegung eines Armes, ein kurzes Zusammenarbeiten von
>Muskelsträngen, einfach so lösen
Das gefällt mir exzellent.

>als hätten sie keinerlei tiefgreifenden Bestand.
Abgesehen davon, daß hier m.E. etwas im PQP hergehört, ist der Ausdruck irgendwie "ausgerutscht". Da findest du sicher einen besseren.

>von einer unverhofften, drastischen Wut
"Unverhofft" völlig unpassend, er hatte ja keine Freude an seiner Wut.

>sich zu dem Entschluss durchgerungen hatte,
>ausgerechnet in diesem Jahr besonders viel Geld
>verdient zu haben
Das muß ins Präsens: "zu verdienen".

>Ganz nebenbei bemerkt, korrigierte er auch gleich
Das "bemerkt" ist zuviel in diesem Satz.

> > Die Mama und ich, wir haben uns da nur ein
>Hirngespinst in den Kopf gesetzt, wir sparen das
>viele Geld lieber für wichtigere Dinge >
Das hat er doch gesagt, oder? Dann Anführungszeichen.

>Rekordsumme, die es sich auf dem Sparkassenkonto
>gemütlich gemacht haben sollte
Das kann man jemanden in einem Dialog sagen lassen, dann ist es witzig, aber im Erzähltext klingt es sonderbar.

>zu tode geschwiegen
Totgeschwiegen. (BTW, Tode groß geschrieben)

>ihre erste ernsthafte Liebe
Meinst du wirklich "ernsthaft"? Aus dem Zusammenhang kommt mir das nämlich gar nicht so vor. Eher wie die erste große Liebe.

>auf einem kitschigen Bananengummiboot in den
>Sonnenuntergang 'geritten' war
Da haben wir den Titelgeber. Mir fällt auf, daß hier in den Untergang geritten wird, im Titel hingegen in den Aufgang. Um diesen Symbolcharakter jedoch zu entschlüsseln, bin ich nicht weise genug.

>und sich in diesem Augenblick vermutlich an der
>spanischen Strafvollzugsküche satt aß
Das klingt sehr bemüht. Ich glaube nicht, daß ein unschuldig Verurteilter die Freuden einer Gefängnisküche auszukosten weiß, zumal diese in Spanien nicht sehr gut ist.

>Karrikatur
F7

>Nicht herzlich, eher so wie ein Fußballstar
>irgendeinen Fan liebkost, während sämtliche Kameras
>der wichtigsten weltweiten Sportsender Live dabei
>sind.
Den Satz habe ich erst im Nachhinein verstanden, fand ihn dann aber genial.

>Für sie handelte es sich um eine Pflichterfüllung,
>einen gesellschaftlichen Zwang, den hageren Sohn
>einer mittelständischen Familie gelegentlich mit
>gespielten Andeutungen der Zuneigung bei Laune zu
>halten
Und was ist mit dem Sex? Ist der etwa gar nichts?

>Damals war sie ihm unglaublich schön erschienen. Ein
>klein gewachsenes, zierliches Mädchen, das sich
>eisern Stufe für Stufe unter der Last schwerbeladener
>Reisetaschen den Weg hinauf in den vierten Stock
>gebahnt hatte. Viel zu stolz um sich zu beschweren.
>Ihre Haare - zu dieser Zeit noch weitaus kürzer -
>waren zu einem Zopf gebunden und sie duftete angenehm
>nach Vanilleparfüm.
>Phil hatte sich gleich in sie verliebt.
Dieser Absatz war verdammt stark!

>sterilen Autobahnbrücke
Wenn Autobahnbrücken steril wären, könnte man die Unfallopfer wahrscheinlich an Ort und Stelle operieren... (streich das Adjektiv)

>wurde ihm diese Tatsache so schmerhaft bewusst, dass
>er sie endlich als Realität akzeptierte.
>"Setz dich nochmal kurz hin und streck die Beine aus.
>Ich glaube du hast Hundescheiße unter den Schuhen.",
>sagte er Sarah zum Abschied.
Ach ja, das dürfte wohl auch noch zur Verwirrung beigetragen haben. Das klingt wirklich und wahrhaftig so, als wäre ein Schalter in seinem Kopf umgelegt worden ("endlich als Realität akzeptierte"), und jetzt killt er sie doch ("zum Abschied!!").

>in der chronischen Unordnung
Siehe meine Anmerkung zum Sparkassenkonto.

>Er vermied es mit einem gezielten Schritt direkt aus
>dem Bett aufzustehen, zu oft schon hatten solche
>Versuche böse für ihn geendet.
Unklar-schwammiger Sinn, wird durch fehlendes Komma noch verstärkt. Vermied er den gezielten Schritt oder vermied er mit dem gezielten Schritt? Und was eigentlich? Du meinst doch, auf irgendwas Unangenehmes neben dem Bett zu treten, oder?

>anschließend motivationslos geduscht und die Zähne
>geputzt hatte
Das "motivationslos" ergibt in diesem Zusammenhang keinen Sinn. Ich ahne, daß du damit seine innere Leere ausdrücken willst, aber das Wort paßt nicht. Ich wüßte jetzt auf Anhieb kein Besseres, aber ersatzloses Streichen wäre auch schon besser.

>Der Drecksack sitzt nur noch in der Kirche,
>stundenlang
Auch dieser Satz gibt im Nachhinein einen sehr interessanten Sinn...

>erwiderte er schroff
Dieser "Erläuterung" bedarf es eigentlich gar nicht mehr.

>, jetzt aber nur noch wie vergessener Sperrmüll
>lieblos in der Ecke stand und vergammelte
Würde ich weglassen, genau das denkt der Leser nämlich schon nach dem vorangehenden Teilsatz.

>"Ich habe dich nicht angelogen.", log er.
Bester Satz!

>Du hättest ihn gebraucht, in dieser schweren Zeit.
>Als deine Freunde gestorben sind, habe ich dir
>beigestanden, obwohl ich sie nie mochte.
Wenn man bedenkt, daß sie sie für ihn umgebracht hat, ergibt das überhaupt keinen bzw. einen falschen Sinn.

>Ohne noch ein Wort zu sagen, prüften die kümmerlichen
>Überreste seiner per Gesetz anerkannten
>Erziehungsberechtigten das Gesagte nach.
Mein erster Gedanke, als ich das las: Da versucht einer, JackTorrance zu imitieren.
Wahrschinlich dachte ich das, weil es in die Atmosphäre dieser Szene nicht reinpaßt.

>Völlig mühelos im Vergleich zu Jessika, zu seinen
>Freunden.
Da fehlt mir ein "und". Davon abgesehen würde ich der Klarheit halber die Freunde in diesem Satz nicht erwähnen, des als nächstes kommt:
>Renata hatte sie nicht untertauchen müssen
Wenn man die Freunde zuletzt gelesen hat, kommt der Bezug mit dem "sie" etwas durcheinander.

>um wie vor so vielen Jahren, Phil´s Wutausbruch
>zuende zu bringen.
Hm. Dieser Abschnitt ist dringend reparaturbedürftig. aber wie? Mal nachdenken. Vielleicht so:
Völlig mühelos im Vergleich zu Jessika, die Renate erst hatte untertauchen müssen, um Phil´s Wutausbruch zu Ende zu bringen.
Oder wie seine Freunde, die sie damals in der verschlossenen Ferienhütte verbrennen lassen hatte.
Dieses Mal war ein kurzer Schubs ausreichend gewesen.
Doch dieses Mal würde er sich rächen.
Denn er liebte Sarah noch immer.

r

 

Der geilste Titel der letzten Zeit!
Achso..Tach.
Aufgrund des Titels druck ich sie aus und lese morgen früh...

..ausführliches Gesabbel von mir dann Sonntag.

 

Guten Abend allerseits,

ist ja unglaublich. So viel ausführliche Kritik, habe ich nach der kurzen Zeit noch nie bekommen.
Vielen Dank also schonmal im voraus, für die Mühe die ihr euch gemacht habt.

Und nun....

@Mike1978
Eigentlich hat Phil es nicht seiner Mutter aufgetragen, aber bislang hat er immer weggeschaut, wenn sie gemordet hat.
Was das mit dem 'Clowns-Klamauk' angeht...ich weiss nicht, irgendwie mag ich diese Wortkonstruktion, wenn ich da wohl auch der einzige bin.
Bei den anderen Ausführungen werde ich wohl nocheinmal Nacharbeit leisten müssen, klingt stellenweise tatsächlich etwas geschwollen.
Auf die genauen Beweggründe wollte ich in der Tat nicht näher eingehen. Seine Mutter ist eben eine ganz normale - ausgelutschte - Irre. :)
Ansonsten danke für das Lob betreffend meines Schreibstils, hatte einige Bedenken, dass er nicht gut ankommen würde.

@Ginny-Rose
Erstmal sorry für das Off-Topic geposte. War ein Kumpel von mir, der das mit den PMs nicht wusste.
Was den Suizid-Beauftragten angeht, so handelt es sich hier nicht um eine richtige Person, es sollte vielmehr eine Versinnbildlichung sein, weil Sarah so leichtfertig mit ihrem Leben spielt. Ist aber scheinbar nicht so rübergekommen, wie es von mir gedacht war.
Auf den Tod der Freunde und von Sarah bin ich aus dem Grund nicht näher eingegangen, um eine etwas "strange" Atmosphäre zu erzeugen. Die Mutter ist eifersüchtig auf alle Menschen, die sich Phil nähern, oder die ihm etwas verderben (wie seine Schwester zum Beispiel ihren Urlaub). Du hast aber schon recht, hier bin ich wirklich ein wenig schreibfaul gewesen, will mich daher auch nicht groß rausreden.

@Henry
Hallo Henry!
Ich habe mich zwar sehr über deine ausführliche Interpretation (welche übrigens vollkommen richtig ist) und deine Kritik gefreut, aber eine eigene Webseite habe ich eigentlich nicht; und ich glaube auch, dass wir noch nie mails miteinander ausgetauscht haben.
Kann es sein, dass du mich hier mit jemandem verwechselst?? *ggg*
Das Alter der Charaktere kann und soll sich der Leser selbst denken, es ist im grunde nicht wirklich wichtig.
Wie du richtig folgerst, soll die Story eben einfach kühl und weitestgehend emotionslos wirken. Etwas verstörend eben.

@baddax
Freut mich, dass sie dir gefallen hat. Die Zusammenhänge werde ich nocheinmal, wie oben schon geschrieben, klarer stellen. Vorher werde ich aber erst noch eine andere Geschichte posten, an der ich gerade wie verrückt schreibe. Wenn ich hier jetzt nacharbeite, komme ich sonst bei der anderen nachher durcheinander.

@relysium
Als ich gesehen habe, dass du einen Beitrag zu meiner Story verfasst hast, war mir im ersten Augenblick ehrlich gesagt ein wenig unwohl. Ich weiss ja, wie hart du durchgreifen kannst, wenn dir etwas nicht gefällt :))
Aber in diesem Falle ist es ja nicht so schlimm ausgefallen, wie ich befürchtet hatte. Insofern bin ich beruhigt. *g*
Halte mich für dumm, aber PQM steht noch gleich für welche Zeit.............? Äh, hab in Deutsch nie aufgepasst. Peinlich, peinlich.
Die Sache mit dem Clowns-Klamauk habe ich ja weiter oben schon angesprochen und die bizzar anmutenden Fleischstückchen sieht Phil ja auch in seiner Phantasie.
Den 'Tag' in kursiv zu schreiben ist eine gute Idee. Wie geht das gleich?
Die unverhoffte Wut war nicht im Sinne von Freude gemeint, sondern eher so, als dass sie völlig plötzlich kommt. Man sagt ja auch : Unverhofft stand er vom Stuhl auf.
Steht in diesem Zusammenhang ja auch nicht in Verbindung mit Freude.
Der Satz mit der Rekordsumme, sollte einfach nocheinmal hervorheben, dass sein Vater die Provision lediglich erfunden hat. Ist vielleicht etwas zu flacksig ausgedrückt.
Die ernsthafte Liebe wollte ich tatsächlich in eine große Liebe umwandeln, habs schlicht vergessen. Danke für den Hinweis!
Was das Bananengummiboot angeht, so bist du der erste, dem meine kleinen Wortspielereien - die ich übrigens in vielen meiner Stories verwende - auffallen.
Eigentlich steckt kein tiefgreifender, philosophischer Sinn dahinter. Vielleicht weil seine Schwester erst in den Sonnenuntergang fuhr, am gleichen Abend starb und für Phil eine Wende in seinem Leben stattfand, er also quasi jetzt dem Sonnenaufgang entgegenfiebert.
Man kann es aber auch bloß als Wortspiel ansehen. :)))
Das mit der spanischen Strafvollzugsküche war eigentlich auch eher doppeldeutig gemeint, du hast aber recht, hätte ich klarer ausdrücken müssen.
Bei dem Absatz mit der 'Karrikatur' ist dir scheinbar ein Fehler unterlaufen, daher weiss ich net, was gemeint ist und der Sex ist selbstverständlich auch eine ganz nette Pflicherfüllung. *g*

<<Wenn Autobahnbrücken steril wären, könnte man die Unfallopfer wahrscheinlich an Ort und Stelle operieren... (streich das Adjektiv)>>

lol.... Vielleicht sollte ich das Wort lieber durch 'trostlos' ersetzen, so war es nämlich eigentlich gemeint.
Wie setze ich hier nochmal Zitate rein? Hach, ich bin so vergesslich!

Die Sache mit dem Abschied sollte tatsächlich verwirren. Sollte ja schließlich jeder glauben, das Phil seine Freundin getötet hat. Vielleicht allerdings, hätte ich das auch klüger ausdrücken können.
Was das Bett betrifft...ja...er vermied es auf irgendwelches Geschirr, leere Flaschen, etc. zu treten.

<<Wenn man bedenkt, daß sie sie für ihn umgebracht hat, ergibt das überhaupt keinen bzw. einen falschen Sinn.>>

Doch, ergibt schon einen Sinn. Seine Mutter hat ja nicht in SEINEM Auftrag gehandelt, wie weiter oben schon beschrieben.
Allerdings kann ich es dir nicht verübeln, wenn du das falsch verstanden hast. Teilweise ist die Story wirklich zu unklar geworden, werde ich noch überarbeiten.

<<Mein erster Gedanke, als ich das las: Da versucht einer, JackTorrance zu imitieren.
Wahrschinlich dachte ich das, weil es in die Atmosphäre dieser Szene nicht reinpaßt.>>

loooooool.....Das war auch mein erster Gedanke, als ich den Satz dann gelesen hatte, nachdem er geschrieben war. Ist allerdings keine Absicht, mir einfach bloß kein Synonym für Mutter, beziehungsweise das ständige 'sie' eingefallen.

Dein Alternativ-Vorschlag für den Mord an Sarah gefällt mir gut, werde ich wohl so ähnlich übernehmen.

Also, vielen Dank für die enorme Mühe, die du dir gemacht hast!!!


@JackTorrance

Hallo Jack. Wusste ichs doch, dass dir der Titel gefällt. *g*
Hoffe mal, du kannst mit der Geschichte selbst auch was anfangen.

Also, viele Grüße euch allen und bis denne!

Cerberus

 

>Halte mich für dumm, aber PQM steht noch gleich für
>welche Zeit.............? Äh, hab in Deutsch nie
>aufgepasst. Peinlich, peinlich.
PQM gibt es nicht (hab ich das geschrieben?)
PQP=Plusquamperfekt.

Kleiner Exkurs:
Präsens: ich tue
Imperfekt: ich tat
Perfekt: ich habe getan
Plusquamperfekt: ich hatte getan

>und die bizzar anmutenden Fleischstückchen sieht Phil
>ja auch in seiner Phantasie.
Ja, aber niemand empfindet seine eigenen Fantasien als bizarr, das meinte ich.

>Den 'Tag' in kursiv zu schreiben ist eine gute Idee.
>Wie geht das gleich?
Mit I in eckigen Klammern. Und wenn kursiv zu Ende sein soll, /I in eckigen Klammern. Wie HTML, nur eben eckige statt spitzer Klammern. Am besten, du schaust dir dieses Beispiel an, indem du auf Beitrag editieren klickst: Blablabla.

>Die unverhoffte Wut war nicht im Sinne von Freude
>gemeint, sondern eher so, als dass sie völlig
>plötzlich kommt. Man sagt ja auch : Unverhofft stand
>er vom Stuhl auf.
Sowas sagt "man" eben nicht. Man sagt: unverhofft kommt oft. Das Wort kommt von hoffen und bedeutet, daß etwas Positives eintritt, mit dem man nicht gerechnet hat. Also eben ohne, daß man es gehofft hatte.

>Bei dem Absatz mit der 'Karrikatur' ist dir scheinbar
>ein Fehler unterlaufen, daher weiss ich net, was
>gemeint ist
Wenn du Word hast, markiere das Wort und drücke F7 (Rechtschreibprüfung).

>>Autobahnbrücken
>Vielleicht sollte ich das Wort lieber durch
>'trostlos' ersetzen, so war es nämlich eigentlich
>gemeint.
Solltest du.

>Wie setze ich hier nochmal Zitate rein? Hach, ich bin
>so vergesslich!
Wie kursiv, nur statt I und /I QUOTE und /QUOTE.
Und wenn wir schon dabei sind:
B /B macht Fettschrift
U /U unterstreicht

Klick doch mal "Hilfe" beim vB-Code an (zu sehen, beim Erstellen/Editieren eines Beitrags).

r

 

@ Cerberus:

... aber eine eigene Webseite habe ich eigentlich nicht; und ich glaube auch, dass wir noch nie mails miteinander ausgetauscht haben.

Da habe ich mich wohl wieder falsch ausgedrückt...:D

Ich meinte mit dem Gespräch die Postings von einer Deiner Geschichten, bei der ich mit Dir diskutiert hatte, und da hast Du - glaube ich - erwähnt, dass Du noch woanders veröffentlichst, und da habe ich mal reingeschaut...
War aber anscheinend nicht Deine eigene, sondern halt ne andere Website...

Sollte ich mich auch hier irren, dann gebe ich Dir Bescheid - dann muss ich erst mal rausfinden, wer hier so ne ähnlich Schreibe hat, wie Du...
Nicht, dass ich mir dass vorstellen könnte ;)

@ relysium:

>und die bizzar anmutenden Fleischstückchen sieht Phil
>ja auch in seiner Phantasie.
Ja, aber niemand empfindet seine eigenen Fantasien als bizarr, das meinte ich.

Nunja, ich finde meine Phantasien durchaus bizarr.
Zwar nicht immer, aber immer öfter.
Aber zumindest liefert mir das Stoff für Geschichten *ggg*

>Die unverhoffte Wut war nicht im Sinne von Freude
>gemeint, sondern eher so, als dass sie völlig
>plötzlich kommt. Man sagt ja auch : Unverhofft stand
>er vom Stuhl auf.
Sowas sagt "man" eben nicht. Man sagt: unverhofft kommt oft. Das Wort kommt von hoffen und bedeutet, daß etwas Positives eintritt, mit dem man nicht gerechnet hat. Also eben ohne, daß man es gehofft hatte.

Wenn ich einen Vorschlag machen dürfte.
Im allgemeinen passt ja "unversehens" dazu, aber das einfache "plötzlich" sollte es auch tun ;)

Ansonsten bewundere ich die Arbeit, die Du zum Teil in Deine Postings reinsetzt... da hätte ich nicht die Geduld für.

Viele Grüße und ein schönes Wochenende

Henry Bienek

 

Hi Cerberus...

In Sachen Scheckung der Story habe ich mich extrem schwergetan. Selbst als ich sie das zweitemal las, war mir immer noch nicht alles klar. Die Postings haben dann den Knäuel in meinem ranzigen Schädel entwirrt. Vielleicht liegt´s ja aber auch nur an meinem derzeit gebratenen Hirn.
Jedenfalls ist die Story nichts für „mal eben auf´m Klo lesen“; die nötige Konzentration auf das Geschehen würde unweigerlich zu einer sofortigen Verstopfung führen :D

Sehr gut gefallen hat mir dein Schreibstil. Flüssig zu lesen, nicht zu eloquent und nicht zu platt – genau richtig. Insbesondere die Dialoge sind dir ausgezeichnet gelungen.

Ein paar Leckerchen:

Das strähnig blonde Haar klebte an der unreinen Haut ihrer Stirn und die enge Jeanshose, sowie das straff anliegende Top, täuschten die Illusion eines annähernd makellosen Körpers hervor.
Tatsächlich war der blasse Teint ihrer Beine von Pickeln übersät, wurden die schlaffen Brüste bloß durch den Push-Up BH in Form gebracht.

Als im Hinblick auf die neue Rechtschreibung völlig Unbedarfter traue ich mich ja fast nicht, aber die Kommata im ersten Satz sind m.E. falsch.
Ansonsten: yo, da laufen ne ganze Menge buntlackierter Mogelpackungen durch die Gegend. Gibt es eigentlich schon den Push-Up-Slip für Männer?

Und deine Pussy wird nachher wieder wie ein verwesender Thunfisch riechen

Du lieber Himmel :eek:

"Sicher.", drangen seine Worte in den Ablauf ihrer vollautomatisierten Trinkmotorik.

Ein absolut perfekt formulierter Satz! :thumbsup:

Ach ja, darf ich natürlich nicht vergessen: Nicht gerade genretypisch, aber der Titel ist geil. In einer Anthologie wäre das die erste Story, die ich lesen würde (noch vor Die Nacht, als der Schlächter kam und Gedärme waren sein Leben).

Gruß
Somebody

 

@ Somebody,

auch wenn es nicht zum Thema passt:

Ja, es gibt Mogelpackungen für Männer.
Wir brauchen sie nur selten, da wir eher zu viel als zu wenig haben :D

Henry Bienek :cool:

 

Hallo Somebody,

für 'mal eben so aufm Klo lesen' war diese extrem anspruchsvolle Ode ans Leben auch nicht gedacht :D
Aber im Ernst. Das die Story nicht leicht zu verstehen ist, wurde mir zwischenzeitlich ja von beinahe jedem Leser hier bestätigt.
Es gab hier mal ein Member (Namen werde ich selbstverständlich nicht nennen *g*), dass felsenfest davon überzeugt war - ob der schlechten Kritik die seine Geschichten ernteten - , dass sämtliche Menschen noch nicht reif genug für seine Texte seien und es wohl erst in zirka einhundert Jahren wären.
Anschließend versank dieses Mitglied dann in der Bedeutungslosigkeit.
Um dieses Risiko nicht einzugehen, werde ich mich wohl von meinen so sehr geliebten Wirrungen und Irrungen in Zukunft etwas verabschieden müssen, nützt mir ja schließlich nichts, wenns keiner außer mir kapiert *g*
Ansonsten aber vielen Dank für die gewohnt witzig zu lesende Kritik (wusstest du eigentlich, dass ich deine Kritiken manchmal fast genauso gern lese, wie deine Stories?) und schönen Tach noch! :)

@Henry
lol


Viele Grüße

Cerberus

 

@ Cerberus81:

Bist Du wahnsinnig???!!!

Da haben wir endlich mal nen Autor hier, der wirklich eine nahezu einmalige, wenn auch etwas komplizierte Schreibe hat, und ich als Leser endlich mal das bisschen Hirnschmalz anstrengen darf, dass ich habe, und dann willst Du Dich freiwillig gleichschalten???

Tu mir das nicht an!

Bleib so wie Du bist...
Natürlich werden wir wohl immer an und mit Dir rumdiskutieren deswegen und vielleicht werden wir auch nicht immer alles verstehen, was Du schreibst. Aber deswegen finde ich es trotzdem kongenial - wenn es auch nicht immer zu Horror passt...

(Ich will jetzt hier auch nicht die "Einfach-Textierer" - zu denen ich mich zähle - abkanzeln. Nichts gegen eine flüssig zu lesende Geschichte, die trotzdem hochspannend und motivierend ist...)

Aber an Kafka erinnert sich auch jeder ob seiner Schreibe... aber vielleicht bin ich der Einzige hier, der ihn mag :D

Kurz und gut:
Bleib dabei, denn soweit ich weiss, haben wir zwar über die Schwere des Textes ab und an ein wenig gemosert, aber Deine Wirrungen bringen auch wunderbare Satzschöpfungen - und TITEL - hervor, die auch dementsprechend gelobt wurden.

Bleib so wie Du bist, Alter! :thumbsup:

Henry Bienek :cool:

 

Hi nochmals...

@ Cerberus

hm, vielleicht würde ja eine gewisse Streuung deiner Stories bereits ausreichen. Mal ´ne etwas verzwicktere Handlung, mal eine Klolektüre. Ich hab bisher eigentlich nur letztere Werke geschrieben, weil es mir bislang vorrangig um Unterhaltung ging. Insofern: schön, daß du meine Bemerkung oben nicht mißverstanden hast. :)

Ich kann Henry allerdings nur zustimmen: nicht einfach über Bord werfen, was dich von anderen unterscheidet. Vielleicht könntest du diesen Text ja noch ein bißchen nacharbeiten, ein paar klärende Zusätze reinbringen, dann paßt das schon. Denn wie gesagt: Schreibstil, Dialoggestaltung – das gefällt mir wirklich sehr gut.

@ Henry

Ja, es gibt Mogelpackungen für Männer.
Wir brauchen sie nur selten, da wir eher zu viel als zu wenig haben

Das zeichnet uns Männer aus: Realismus pur und eine angenehm zurückhaltende Bescheidenheit! Trägst du ihn links oder rechts über der Schulter? :D

THX
Somebody

 

@ somebody:

Ich wurde missverstanden, befürchte ich.
Ich dachte da eher an den Rückenverlängerungsabschnitt und nicht ans Taschenbillard.

Und rückenverlängert haben wir alle meist mehr als genug...

Es gibt natürlich auch stärkende Billardtischbezüge, aber mal ehrlich... wer würde mit einer Riesenbeule in der Hose herumlaufen wollen, nur um von Frauen darauf aufmerksam gemacht zu werden, dass man als "notgeiler Stelzbock" schon wieder ein Zelt stehen hat.

So, damit beerdige ich das nonkonformistische Thema jetzt...wo war noch gleich die Schaufel?

Henry Bienek

PS: Man beachte die schönen Metaphern :D

 

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