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„Spurensuche ist Spurensuche“
wiederholte Kommissar Lengler – viel mehr hätte er auch nicht sagen können. Ein gewaltiger Durchfall stürzte sich sintflutartig seinen Darm hinunter. Und es sah nicht so aus, als ob es in dieser Drecksbude eine Toilette gab, die seinen Ansprüchen an Sauber- und Gemütlichkeit genügte.
„Das stinkt aber Chef“, wandte der Assistent ein.
„Nun mach schon! Du hast doch auch schon in Leichen gewühlt!“
„Ja, Leichen“, sagte Lenglers Assistent in einem indiskutablen Tonfall.
Lengler zog seinen Schließmuskel zusammen. Wenn er doch bloß einen künstlichen Darm gehabt hätte. Mit Konsistenzregler und Zeitschaltuhr. Aber auf die Idee kam natürlich niemand...
„Sieht nach Canneloni aus“, sagte Lenglers neuer Assistent, dessen Namen er schon wieder vergessen hatte.
„Nimm dir n bisschen was mit und sag mir, was er gesoffen hat...und wie viel..ich schau mal im Bad nach.“
„Ay, ay, Sir.“
Die Klobrille war alles andere als frühlingsfrisch, aber Lengler hatte noch nicht einmal Zeit darüber hinwegzusehen. Um den Sturzbach zu übertönen, rief er:
„Oh, das ist ja interessant! Wer hätte das gedacht! Tabletten! Alles Patriots!“
Eine Patriot war eigentlich genau das, was er jetzt brauchte.

Mimi war schon lange keine verdammte Straßennutte mehr, sondern die Institution im X-Dream. Und deswegen hasste sie es auch, auf ihre Freier warten zu müssen. Stand dort nicht groß und deutlich 22:15 h , 22:20 h, 22:25 h? Oder hatten sie plötzlich keinen Bock mehr, in ihrem geilen Froschmaul abzuspritzen? Davor fürchtete sich Mimi ständig, obwohl die Realität sie tagtäglich vom Gegenteil überzeugte. Endlich öffnete sich die Tür zur Nachbartoilette. Mimi spähte ruckartig durch das faustgroße Loch und sah wie sich käsig weiße Spargelbeinchen aus braunen Cordhosen schälten. Aus dem üppigen Schamhaar lugte ein winziges Schwänzchen, für das sie eigentlich mehr hätte verlangen müssen, als die zwanzig URS, die gerade durch das Loch gesteckt wurden. Egal, denn schon leckte und lutschte sie das Kerlchen wie den letzten Schwanz auf Erden. Aber er blieb lasch und schlaff – was Mimi bedauerte, denn er schmeckte so süß, irgendwie nach Honig-Crepe. Doch Mimi gab nicht auf. Das war das Geheimnis Ihres Erfolges. Ehrgeiz, sagte sie sich, Ehrgeiz, und so hatte sie auch dieses Schwänzchen bald zu einer akzeptablen Größe geblasen. Zuverlässig wie Kolben sausten ihre Lippen den fleischernen Zylinder hinab - der Vergleich gefiel ihr, obwohl sie von Motoren keine Ahnung hatte. Schneller und fordernder sie, dicker und fester er, und „Aaaaah“ – routiniert zückte Mimi ihren Becher um den möglicherweise kostbaren Samen aufzufangen. Doch was dort teilweise auf ihrer Stirn, teilweise auf der Klowand hinter ihr und teilweise in hohem Bogen in den Nachbartoiletten landete, war neu, schwarz – und ätzte sich zielstrebig unter die Haut.

Die Schreie der Toten zogen an ihm vorbei wie Treibholz, flossen ineinander zu Strudeln endlosen Leidens..Wann kam Guru Shyam? Wollte er ihn auf die Probe stellen? Nein, Guru Shyam war gut, Guru Shyam war sein Freund, und der einzige, den er in Varanasi kannte. Durchhalten, mit den Toten flüstern, durchhalten. Ja, mit ihnen flüstern, damit sie aufhörten zu schreien. Wenn man genau hinhörte - aber Graham wollte nicht hinhören. Nichts von alldem sollte mit ihm zu tun haben - dafür war er zu geschwächt.
Hätte er doch bloß nicht diese Welpen aufgepäppelt, es hatte schon seinen Grund, warum man sie ausgesetzt hatte. Mittlerweile waren sie wahrscheinlich eh tot. Oder es waren Guru Shyams Welpen, lebendige Fallen, mit denen er mitleidige Westler anlockte, um sie dann ob ihrer Hilfsbereitschaft über den Klee zu loben und..STOP! Please! Keine schwarzen Gedanken mehr...nur noch weiße..und schlafen, endlich schlafen.
„Hört mich denn keiner??“, schrie Graham noch einmal.
Minuten vergingen. Oder Sekunden. Die Barke knirschte spöttisch im Rhythmus der Gezeiten. Welche Gezeiten, das ist der Ganges du Idiot! dachte Graham. Und dann fragte er sich, warum ihn sein innerer Kritiker gerade jetzt, wo er ihn überhaupt nicht gebrauchen konnte, fickte bis zum Bluterguss. Naja, immerhin einer. Ohh, Vorsicht: Selbstmitleidsspirale, ahh, shit, was für, aah, Schlaf bitte, schnell! Das war nicht seine Geschichte!

„Kommissar Lengler!“, schrie Zornheim. „Das Zeug bewegt sich!“
„Wovon reden sie?“, rief Lengler gepresst und dann nichts als Schmerzen.
„Uuuuuuuuuuuh! Aaaaah!“, grunzte Lengler.
„Das ihh! Die greifen mich an!“ rief Zornheim panisch.
Doch Lengler hatte andere Sorgen. Sein Arsch spie gerade Gülle als würde er kotzen.
Flatsch! Und was zum Heckmeck begrabschte ihn da...
„Fucking Hell!“ entfuhr es Lengler, und plötzlich wurde ihm alles, seine ständigen Verdauungsprobleme, die spöttischen Blicke der Hippie-Fotzen, einfach alles klar. Es war nur fraglich, ob er sein Satori überleben würde.

 

Nee, echt nicht.

Ich seh ungefähr, worauf der Text hinaus will, aber ... nee. Ist mir zu billig gemacht. Wenn du eine Geschichte erzählen möchtest, dann tu das und schreib nicht drei Szenen, die den Leser irgendwie provozieren sollen, versteck vier Andeutungen drin und überlass ihm den Rest.
Zumal die Figuren hier pubertär und comic-haft agieren (sowohl die Darstellung des Kommisars als auch die der Prosituierten sind einfach ärgerlich).

Post es halt unter Humor oder Satire, aber nicht unter "Alltag". Und das richtige Medium für Sin-City-Epigonen ist das Comicbuch, nicht die Kurzgeschichte.

Fazit: Es ist schön, wenn ein Text dem Autor Spaß macht. Schöner wär's, wenn der Leser auch was davon hätte.

 

Hallo Nicolaijewitsch,

da die Geschichte wegen ihrer metaphysischen Elemente nicht nach Alltag passt, habe ich sie nach Sonstige verschoben.

LG, Pardus

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo Nicolaijewitsch,

„Spurensuche ist Spurensuche“
wiederholte Kommissar Lengler – viel mehr hätte er auch nicht sagen können.
„Spurensuche ist Spurensuche“, wiederholte

„Das stinkt aber Chef“
aber, Chef

was er gesoffen hat...und wie viel..ich schau mal
Lücke nach den drei punkten; zwei Punkte gibt es nicht, ebenfalls Lücke

aber Lengler hatte noch nicht einmal Zeit darüber hinwegzusehen.
Zeit, darüber

22:15 h ,
Komma ran

Davor fürchtete sich Mimi ständig, obwohl die Realität sie tagtäglich vom Gegenteil überzeugte.
Das passt nicht.

das faustgroße Loch und sah wie sich käsig weiße Spargelbeinchen aus braunen Cordhosen schälten.
sah, wie

Strudeln endlosen Leidens..Wann

über den Klee zu loben und..STOP!

Keine schwarzen Gedanken mehr...nur noch weiße..und schlafen

Punkte, Lücke

das ist der Ganges du Idiot! dachte Graham.
Ganges, du Idiot!, dachte

Sein Arsch spie gerade Gülle als würde er kotzen.
Gülle, als

Formal: Kommasetzung und die Sache mit den Punkten.
Zum Inhalt: Der Text wirkt auf mich wirr, und ich sehe keinen rechten Zusammenhang zwischen den Episoden, eher Andeutungen.
Mir scheint, da werden einfach Szenen aus einer eigenen Welt beschrieben. Da aber Begriffe und Eigenschaften dieser Welt und Zusammenhänge nicht erläutert werden, zucke ich innerlich eigentlich nur mit den Achseln.

Viele Grüße,
Maeuser

 

Danke für Eure Kritik,

habs eher aus Verlegenheit auf Alltag gepostet, für mich ist es Trash, aber die Kategorie gibts hier leider nicht.

@Maeuser: Der Zusammenhang fehlt total, weil ich es sich um ein Fragment handelt. Sorry, is klar, dass hier Kurzgeschichten und keine Fragmente erwartet werden.

@Quinn: Immerhin hast Du gemerkt, dass der Text dem Autor Spass gemacht. Es gibt auch Texte, die weder dem Leser noch dem Autor sor richtig Spass machen...

Sonnige Grüße

Nico

 

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