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Dümpelstein

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25.11.2007
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Dümpelstein

Simov 11 lag auf dem Rücken neben seinem Dümpelkorb und blickte mit leeren Augen zum Himmel. Seine Brust hob und senkte sich nur wenig rhythmisch und noch immer drang ihm beim Ausatmen roter Rauch aus der Nase. Ich war viele Minuten länger in der Höhle geblieben und mein Gleichgewichtssinn bereitete mir noch keine Probleme. Stolz blies ich einen dicken Strahl des roten Rauchs zum Himmel und füllte meine Lungen mit der frischen Luft.
Der gute Onkel war nicht in seiner Hütte als ich die Dümpelsteine in meinen Zähler schüttete. Ein kurzer Blick auf die Zähler der anderen Kinder bestätigte, dass mich der gute Onkel auch heute wieder lieb haben würde. Niemand pflückte so viel Dümpelstein wie ich, kein anderes Kind konnte sich so lange in der Höhle aufhalten.
„Du hast deine ganzen Dümpelsteine verloren“, sage ich zu Simov 11 auf dem Rückweg zur Höhle nicht ganz frei von Hohn.
Noch immer leicht benommen sammelte Simov 11 die Steine vom Gras auf und legte sie ohne sie zu säubern in seinem Korb ab.
„Bald bist du vorbei“, neckte ich ihn. Simov 11 war größer als die anderen Kinder und es war nur noch eine Frage der Zeit, bis eines Morgens wieder ein leeres Bett in der Kinderstube auf uns warten würde. Ich konnte hören, wie Simov 11 sich hustend zur Hütte schleppte, während ich noch einmal viel von der guten Luft vor dem Höhleneingang in meine Lungen zog. Randvoll sollte mein Korb diesmal werden.

Ich hustete hellrotes Dümpel in meine Hände. Der Korb war tatsächlich randvoll geworden, aber meine Lungen taten es ihm gleich. „Du hast eine starke Lunge“, hatte der gute Onkel einmal zu mir gesagt, aber diesmal hatte ich es tatsächlich übertrieben. Trotz meines getrübten Bewusstseins konnte ich den guten Onkel am Tor der Hütte erkennen. Er sollte mich nicht husten hören und so unterdrückte ich den Reiz meiner Lungen, sich vom Dümpel zu befreien und schluckte die Flüssigkeit, die sich noch in meinem Rachen befand, hinunter. Ein brennendes Gefühl breitete sich in meiner Magengegend aus. Etwas kurzatmig bewegte ich mich auf den guten Onkel zu. Jetzt nur kein Dümpel verlieren.

Der gute Onkel war nicht allein. Der andere Mann trug einen Mundschutz und weiße Handschuhe genau wie der gute Onkel selbst. „Es gibt Händler und Konsumenten“, hatte der gute Onkel mir einmal erklärt. „Die Händler tragen einen Mundschutz, die Konsumenten nicht.“ Der gute Onkel hatte mir viele seiner Geheimnisse anvertraut. Wahrscheinlich deshalb, weil ich ein so guter Dümpelpflücker bin.
„Ah, hier kommt unser bester Mitarbeiter“, meinte der gute Onkel lachend. „Nun schauen Sie sich das einmal an. Ich glaube, bald muss ich größere Körbe kaufen.“
Ich wollte gerade in die Hütte gehen, da legte mir der fremde Mann seine Hand auf die Brust. „Du! Mach mal langsam! Zeig mal was du da hast!“
Ich hob den Korb etwas höher. Der Mann strich mit den Fingern durch das Dümpel, das sofort rot zu schimmern begann. „Das sieht nach guter Ware aus. Du scheinst ein recht gut konstruierter Simov zu sein.“
Der gute Onkel nickte. „Meine Rede. Ich glaube, langsam gelingen sie mir richtig gut.“

Simov 11 war nicht der einzige, den man in der Kinderstube husten hören konnte. Der gute Onkel war noch nicht für den Gutenachtkuss erschienen und so lies auch ich meinem Bedüfnis freien Lauf. Ein letzter Schluck aus dem Happi-Glas und bald schon würde die beruhigende Wirkung einsetzen und die Schmerzen im Brustbereich würden mich nicht mehr weiter plagen. Woraus der gute Onkel das Happi zubereitet, war eines der Geheimnisse, das er noch nicht mir mir geteilt hatte. Vielleicht irgendwann, wenn ich noch ein besserer Dümpelpflücker sein würde. Mit einem noch größeren Korb wäre das tatsächlich möglich.
Es war nicht schwierig die kräftigen Schritte des guten Onkels zu hören, die sich auf die Kinderstube zubewegten und ich unterdrückte das Bedürfniss weiter zu husten. Der gute Onkel sollte nicht fälschlich auf die Idee kommen, ich sei schon bald vorbei. Simov 11 hustete einfach weiter und ich musste leiste schmunzeln. Sein letzter Tag hier würde wohl bald kommen. Als der gute Onkel die Kinderstube betrat, lag ich bereits artig im Bett und hatte mir die Decke bis über die Schultern gezogen.
Irgendetwas stimmte nicht an diesem Abend, der gute Onkel sah sehr unglücklich aus. Ich konnte das nicht verstehen, hatte ich doch mehr Dümpel für ihn gepflückt als je zu vor. Und die anderen Kinder waren auch nicht schlecht gewesen. Mit Ausnahme von Simov 11 natürlich.
Der gute Onkel streichelte mir an diesem Abend nur kurz die Wange und setzte mir den kleinen freundlichen Piecks in die Armbeuge. Der Arm wurde erfüllt mit Schlaf und schnell hatte sich das taube Gefühl in meinem ganzen Körper ausgebreitet. Ich dachte darüber nach, was ich tun konnte, damit der gute Onkel nicht mehr so traurig ist und dies war mein letzter Gedanke bevor mich ein traumloser Schlaf aus der Kinderstube entführte.

Mein Husten war entsetzlich. Ich hatte es gestern in jeder Hinsicht übertrieben mit meinem Fleiß. Aber das war nicht das einzige, was nicht stimmte. Der gute Onkel war nicht in der Kinderstube und einige der anderen Kinder lagen noch bewegungslos in ihren Betten. Ein seltsames Bild. Normalerweise erwachten wir fast gleichzeitig und ich hatte noch nie zuvor jemanden so lange schlafen gesehen. Auch das Frühstücks-Happi fehlte.
Draußen hörte ich zwei Männer miteinander sprechen und ich dachte zunächst, es sei der gute Onkel und ein Händler. Der kleine Simov 17 hatte die Tür bereits einen Spalt weit geöffnet und ich konnte sehen, dass offenbar zwei Händler mit Mundschutz vor der Türe standen.
„Ah, die Kinder sind wach geworden“, meinte der größere der beiden Männer.
Ich ging ein paar Schritte vor die Hütte um mich nach dem guten Onkel umzusehen und stellte fest, dass die Sonne bereits hoch am Himmel stand. Ich betastete meine Armbeuge. Wieso hatte ich keinen Gutenmorgenkuss bekommen? Wie sollte ich jetzt noch mein Tagessoll erreichen?

„Ich glaube, der Junge sucht seinen Peiniger“, meinte der kleinere Mann.
„Ich suche den guten Onkel“, widersprach ich etwas trotzig.
„Den wirst du so bald nicht wiedersehen, meine Junge“, sagte der andere.
Mir wurde schlecht. Ich hatte so viel für ihn getan. „Ist er vorbei?“
„Wie ist dein Name, mein Junge?“
„Ich bin Simov 14!“
„Was für ein schrecklicher Name. Man sollte Kinder nicht numerieren. Du wirst dir einen neuen Namen aussuchen müssen. Ansonsten muss das jemand für dich tun.“
Das interessierte mich nicht. Der gute Onkel hatte mich erschaffen und er hatte mir den Namen gegeben. „Wo ist der gute Onkel?“ fragte ich beharrlich.
„Da hinten in dem Wagen mit den Gitterfenstern.“ Der Mann packte mich am Arm. „Und jetzt komm mit. Ich glaube, wir müssen dir mal so einiges über deinen guten Onkel erzählen.“
Panisch riss ich mich von dem Händler los und rannte auf das Auto zu. Ich sah einen Mann hinter dem vergitterten Fenster auf der Rückbank sitzen und ich dachte zunächst es sei der gute Onkel. Aber dann erkannte ich das Gesicht des Händlers von gestern. Die vorderen Sitze des Fahrzeuges waren leer und ich rannte fix um das Auto herum. Zunächst glaubte ich, ich hätte mich wieder geirrt, weil ich den guten Onkel ohne Mundschutz kaum wieder erkannt hätte, doch dann trafen sich unsere Blicke. Wo waren nur sein gütiger Blick und seine Liebe geblieben? Der gute Onkel wandte sich ab und ich begann zu weinen. Zwei paar Hände packten mich und trugen mich davon.

„Sie dürfen hier nicht rein! Niemand darf hier rein!“ protestierte ich.
„Netter Palast“, meinte einer der beiden Männer.
Der andere öffnete das Tor. „Hör mal, mein Junge. Wenn hier einer rein darf, dann bist du das. Das hier ist schließlich mit deiner Hände Arbeit erwirtschaftet worden.“

Wir saßen in einem Raum mit einem schweren Tisch. Eine kleine Sonne strahlte an der Decke.
„Ich möchte das nicht tun.“ Der größere Mann holte einen Gegenstand aus Metall aus seiner Jackentasche und steckte ihn in eine Öffnung an der Türe. „Aber bis du verstanden hast, was das alles soll und wer du bist, habe ich wohl keine andere Wahl.“
„Glaub mir, mein Junge“, meinte der andere. „Das ist nur zu deinem Schutz und wir wollen dich nicht länger hier festhalten als nötig.“
„Und nun jetzt setz dich hin. Es gibt viel zu erklären.“

„So, fangen wir also nochmals von vorne an. Wer bist du?“
„Ich bin Simov 14“
„Ok, wir werden dich erstmal mit Kev anreden. Wenn dir selbst ein besserer Name einfällt, dann können wir das jederzeit ändern.“
„Nun, was bist du?“
„Ich bin ein Simov“
„Was ist ein Simov?“
„Wir Simovs sind Adroiden, geschaffen vom guten Onkel. Wir dienen den Menschen und arbeiten für sie.“
„So und jetzt sag ich dir mal was.“ Der kleinere Mann holte einen kleinen Gegenstand aus seiner Jackentasche hervor, der aussah wie ein abgeschliffener grauer Stein. „Du wirst jetzt vielleicht nicht alles verstehen, was ich sage: Hierauf ist dein rechtlicher Status gespeichert. Ab heute bist du ein Mensch.“
„Spätestens ab heute“, fügte der andere hinzu. „Allerspätestens.“
„Du hast jetzt ein Geburtsdatum und eine Geburtsurkunde. Wir haben dich mal ungefähr auf zwölfeinhalb Jahre geschätzt. Und Deine Eltern gelten als unbekannt. Ok?“
„Nein, der gute Onkel hat mich erschaffen.“
„Das hat er dir erzählt. Verdammt noch mal, ein paar veränderte Gene machen noch keinen Roboter aus dir. Abgesehen von deiner Lunge, die offenbar etwas mehr verträgt, als unsere, ist dein Gencode in jeder Hinsicht identisch mit dem unseren. Und diese kleine Abweichung ist ja nicht unbedingt ein Nachteil.“
Ich verstand nicht die Hälfte von dem, was der Mann da erzählte. Und ich fühlte mich nicht wohl. Ich befand mich zu weit entfernt von der Höhle. Und das schon viel zu lange. Der Dümpelstaub in meiner Lunge begann sich zu lösen und das war nicht gut. Es war verboten, sich so weit von der Höhle zu entfernen.
„So, die nächste Frage. Weißt du eigentlich, was du in der Höhle jeden Tag gepflückt hast?“
„Dümpelstein.“
„Und was ist Dümpelstein?“
„Medizin. Die macht die Menschen gesund und glücklich. So ähnlich wie das Happi.“
„Happi?“ fragte der größere Mann.
„Nichts anderes als ein Proteintrunk. Und das ganze wieder gemixt mit leichtem Dümpel. Damit die Kinder immer schön ruhig bleiben“, antwortete der andere.
Es kratzte fürchterlich in meiner Lunge. Ganz anders als das frisch inhalierte Dümpel aus der Höhle. Ich fühlte, dass etwas sehr sehr Böses meinen Atemwegen entweichen wollte. Aber ich vermied es zu husten.
„Und nun sag mir, Kev, warum gibt es eigentlich keine erwachsenen Simovs?“
„Wir sind dann vorbei.“
„Und was heißt das?“
„Wir haben unsere Arbeit gemacht und verschwinden dann über Nacht aus der Kinderstube.“
Die beiden Männer blickten sich an: „Ja, eine einfache Erklärung für Kinder und alle Fragen sind beantwortet.“
Der kleinere Mann faltete die Hände. „Nein, Kev. So einfach ist es leider nicht. Mit 14 oder 15 Jahren seid ihr schlichtweg am Ende. Eure Superlungen sind vollgesogen mit dem Dümpel, Euer Körper ist kaputt und Euer Geist wird schwachsinnig von der Droge. Außerdem seid ihr irgendwann zu groß für die Höhle. Und wenn der liebe, liebe Onkel einen von euch nicht mehr brauchen kann, dann kommt er eines Nachts in eure Kinderstube, nimmt ihn mit und dann wird er zu Happi verarbeitet.
Ich konnte ein Röcheln bei jedem meiner Atemzüge hören. So durften diese beiden Männer nicht über den guten Onkel sprechen. Es waren böse Männer. Noch ein paar mal tief durchatmen. Das Metallstück, mit dem der große Mann mich hier eingesperrt hatte, war in seiner linken Jackentasche. „Du bist ein kluger Junge“, hatte der gute Onkel immer wieder gesagt. Und er hatte Recht gehabt.
Der dichte Dümpelrauch, der meiner Lunge entwich, hatte dunkelrote Farbe. Die beiden Männer verdrehten die Augen und verloren die Besinnung. Ich musste ein Versteck finden, wo die bösen Männer mir niemals folgen würden. Und ich wusste, es gab nur einen Ort, den sie nicht betreten würden.

Ein letzter Atemzug mit guter Luft und ich betrat die Höhle. Ich wusste nicht, wie lange ich mich hier verstecken musste. Aber ich konnte länger die Luft anhalten als alle anderen Kinder. Ich hatte eine Superlunge. Das hatten sogar die beiden bösen Männer zugegeben.

Es vergingen zwei Minuten, vielleicht auch drei und ich wusste, dass ich gleich wieder atmen sollte. Den reinen Dümpelstaub atmen, so wie ich es als Dümpelpflücker schon so oft getan hatte. Zehn Minuten, vielleicht auch zwölf waren kein Problem für mich. Aber was dann?

Ich hatte einen Entschluss gefasst. Ich pumpte die letzte Luft der Außenwelt, die ich bestimmt fast vier Minuten in meinen Lungen gehalten hatte, aus den Atemwegen und nahm einen tiefen Zug Dümpelstaub. Ich hatte schon so viel Dümpel eingeatmet im Verlauf meines Lebens und hatte es immer leichter ertragen. Besser als alle anderen Kinder. Jetzt musste der Zeitpunkt gekommen sein: Ich würde der erste richtige Dümpelatmer werden.
Ich nahm besonders tiefe Züge, um meinem Körper diesen Übergang zu erleichtern. Ich fühlte mich nicht schlecht dabei. Kein Hustenreiz, keine Gleichgewichtsstörungen. Wenn erst die bösen Männer verschwunden waren, konnte ich den Betrieb des guten Onkels wieder aufnehmen. Vielleicht kamen bald schon ein paar Händler oder Konsumenten, denen ich mein Dümpelstein verkaufen konnte. Was würde der gute Onkel staunen, sobald er zurückkäme. Ich kratzte mit den Fingernägeln an den Höhlenwänden um noch mehr Dümpel aufzuwühlen. Ich genoss den beißenden Geruch, der längst schon ein Teil von mir geworden war.

Der gute Onkel saß neben mir in der Höhle und streichelte mir die Wange. Er hatte wieder diesen gütigen Blick, den ich zuletzt bei ihm vermisst hatte. „Simov 14, mein Sohn. Das alles war der Grund, warum ich dir so viel beigebracht habe. So viel mehr als den anderen Kindern.“

 

Ich weiß nicht so recht. Die Geschichte ist gut geschrieben, die Erzählstimme wird durchgehalten und das Setting finde ich auch interessant, mit der Parabel auf Kinderarbeit/Prägung, aber die Ausführung schafft es nicht, mich richtig zu packen.
Dass das Happi aus anderen Kindern besteht, war mir irgendwie klar, ich weiß nicht, das hab ich kommen sehen, aber es ist eben auch in dieser verkürzten Einführung, dass mir das egal ist, weil ich keine Kinder dort sehe, sondern nur Namen und Nummern, da fehlen die sinnlichen Beschreibungen, es sind zu sehr nur Worte ohne Bilder. Es fängt schon an mit diesem "Dümpel", wie sieht das aus? Da der Korb, der gute Onkel, da kriegt man so einzelne Hinweise, wie das da läuft, aber da hätten ausführlichere Bilder gut getan.
Die Geschichte funktioniert ja über die Identifikation mit diesen Kindern, die wird aber nicht so aufgebaut, weil man die nicht sieht.
Und die Auflösung ist dann ein bisschen auch mit dem Holzhammer, dass da zwei Mönner kommen und ihm alles erklären, das ist auch nichts, worauf der Protagonist irgendeinen Einfluß hätte.

Die Geschichte präsentiert ihre Ideen, ihre durchaus guten Ideen, einfach nicht sonderlich gut. Diese knappe Form der Erzählung mit den Zeitsprüngen ist nicht für diese Geschichte geeignet, es muss auf jeden Fall zu Beginn einer stärkere, sinnlichere Basis geschaffen werden, auch eine ruhiger. Lass den Leser das Kartenhaus erstmal sehen und von allen Seiten betrachten und es lieb gewinnen, bevor du es zum Einsturz bringst, sonst ist das schwierig.

Gruß
Quinn

 

Diese knappe Form der Erzählung mit den Zeitsprüngen ist nicht für diese Geschichte geeignet, es muss auf jeden Fall zu Beginn einer stärkere, sinnlichere Basis geschaffen werden, auch eine ruhiger. Lass den Leser das Kartenhaus erstmal sehen und von allen Seiten betrachten und es lieb gewinnen, bevor du es zum Einsturz bringst, sonst ist das schwierig.

Hallo Quinn,

danke, ich teile Deine Ansicht. Ich trage die Geschichte schon seit rund einem Jahr als Skizze für einen Roman mit mir herum und hatte mit besorgtem Blick auf den Terminkalender und die vielen Projekte, die ich 2010 noch verwirklichen will, entschieden das mal zur Kurzgeschichte zu komprimieren, bevor ich die Lust an der Idee verliere. Ich denke, dass da noch viel mehr drin wäre, aber auf vier Din A-4 Seiten sicherlich nicht.

Was ist nach Deiner Erfahrung eigentlich das Maximum an Textlänge, was man dem Online-Leser noch zumuten kann? Ich stelle immer wieder fest, dass meine Quickies hier sehr viele Leser und Kommentare bekommen, aber einen längeren Text muss ich schon im Blick behalten, um zu vermeiden, dass er unkommentiert auf Seite 2 des Forums wandert. Was bei dieser Geschichte ja fast passiert wäre. In dieser Hinsicht nochmals danke für den Kommentar.

 

Was ist nach Deiner Erfahrung eigentlich das Maximum an Textlänge, was man dem Online-Leser noch zumuten kann? Ich stelle immer wieder fest, dass meine Quickies hier sehr viele Leser und Kommentare bekommen, aber einen längeren Text muss ich schon im Blick behalten, um zu vermeiden, dass er unkommentiert auf Seite 2 des Forums wandert. Was bei dieser Geschichte ja fast passiert wäre. In dieser Hinsicht nochmals danke für den Kommentar.
Ich weiß nicht, ob es da ein Limit gibt, auch Geschichten mit 100.000 Zeichen werden gelesen, wenn sie denn gut sind (die Möglichkeit zum Ausdrucken besteht ja) - die "ideale" Länge für eine Sitzung dürfte so irgendwo um 15.000 Zeichen liegen, was man bequem in einem Rutsch durchlesen kann, ohne dass man Hummeln im Hintern bekommt oder aufs Klo gehen muss.

Die Anzahl der Kommentare sagt auch nicht unbedingt etwas darüber aus, wie oft sie gelesen wurde und von wie vielen.
Wenn eine kurze Geschichte 20 Kommentare erhält, die nur aus einer kurzen Geschmacksäußerung bestehen; und eine lange Geschichte dafür 5, die sich intensiv mit dem Text auseinandersetzen, wären mir als Autor die 5 lieber.

 

Hallo findur!

Ich habs ja gestern schon gelesen, war aber dann unschlüssig, was ich schreiben möchte. Wie von Quinn schon angesprochen, bleibt zu viel unklar. Was ist Dümpel? Ich hatte ja das Gefühl schon früh, dass ich nie erfahren werde, was das denn nun ist. Denn schließlich erzählt die Geschichte ja der Junge, und der weiß es eben nicht. Also warum sollte er es auch erzählen?

Simov 11 lag auf dem Rücken neben seinem Dümpelkorb und blickte mit leeren Augen zum Himmel. Seine Brust hob und senkte sich nur wenig rhythmisch und noch immer drang ihm beim Ausatmen roter Rauch aus der Nase. Ich war viele Minuten länger in der Höhle geblieben und mein Gleichgewichtssinn bereitete mir noch keine Probleme. Stolz blies ich einen dicken Strahl des roten Rauchs zum Himmel und füllte meine Lungen mit der frischen Luft.

Mir gefällt das nicht. Warum? Zum Einen, weil bis zum "ich" nicht klar ist, was es für ne Erzählperspektive ist. Und zum Anderen, weil der Erzähltext am Anfang eine andere Stimme ist als die des Jungen. Weißt du, er nennt den Onkel den "Guten Onkel", er wirkt in seinen Dialogen kindlich. Zwölf mag passen, ja. Aber im Erzähltext sagt er diese Sätze wie:

Seine Brust hob und senkte sich nur wenig rhythmisch und noch immer drang ihm beim Ausatmen roter Rauch aus der Nase.

Und solche Dinge reißen mich jedes Mal aus der Stimme. Stimmung. Wie auch immer. Aber es klingt unpassend. Es ist halt auch nicht leicht, einen kompletten Text konsistent mit einer Kinderstimme zu schreiben, weil man ja den Leser nicht unterfordern will/darf.

Ich hätte am Anfang gerne mehr über die Kinder erfahren. Und am Ende hätte ich mir mehr Auflösung gewünscht. Und ich hätte sie mir in der dritten Person erzählt gewünscht.

Bis bald,

yours

 

Und zum Anderen, weil der Erzähltext am Anfang eine andere Stimme ist als die des Jungen.

die Erzählstimme wird durchgehalten

Hallo yours truly,

ich finde es immer wieder interessant, wie unterschiedlich man das sehen kann.

Der Junge hat aufgrund seiner besonderen "beruflichen Laufbahn" recht ausgereifte Kenntnisse über die Atmung des Menschen (oder Nichtmenschen) und einen sehr scharfen Blick dafür. Das kommt in anderen Abschnitten der Geschichte immer wieder zu Tage. Auf der anderen Seite weiß er zum Beispiel nicht, was eine Lampe ist.

Aber der Leser weiß dies alles am Anfang der Geschichte noch nicht und so stimme ich mit Dir überein, dass man sich als Leser in den ersten Zeilen erst einmal orientieren muss, was hier aus welcher Perspektive von wem erzählt wird. Ich glaube mit Ende des ersten Abschnittes sollte diese Orientierung einigermaßen abgeschlossen sein. Ist das eine zu lange Orientierungsphase? Besteht die Gefahr, dass der Leser deshalb abbricht? Was meinst Du?

 
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Hallo findur!

Ich zumindest habe aus dem Grund (mehrmals) abgebrochen. Geb ich mal zu. Ich weiß, dass das Faulheit ist, ich bin immer recht schnell mit dem Wegklicken, wenn mir etwas nicht gefällt, gerade am Anfang.

Guck dir mal den Satz da an:

Ich hustete hellrotes Dümpel in meine Hände. Der Korb war tatsächlich randvoll geworden, aber meine Lungen taten es ihm gleich.

Der Satz ist zu schön. Und genau darum finde ich ihn quer. Weil ich die Vorstellung bekomme, dass da ein Literat erzählz, aber nicht ein Kind. Der Satz könnte ja auch lauten:

"Ich hustete hellrotes Dümpel in meine Hände. Der Korb war ganz voll, aber meine Lungen waren es auch."

Damit wäre er, meinem Empfinden nach, etwa vierzehn. Paar Jahre jünger wäre dann evtl.:

"Ich hab gehustet und meine Hände waren voller Dümpel. Mein Korb war ganz voll, aber meine Lungen waren auch ganz voller Dümpel."

Das liest halt keiner, wenn man in der Stimme ne ganze Geschichte erzählt. :)

Und wenn dein Simov ein kleiner Literat ist, dann hätte ich gerne erfahren, warum er so geworden ist. Es kann ja sein, dass er so schlau ist. Aber dann würde er nicht so blauäugig vom "Guten Onkel" erzählen. Dann wäre er reflektierter und würde seine Situation besser einschätzen können.

Darum beißt sich das alles in meinem Empfinden.

„Du hast deine ganzen Dümpelsteine verloren“, sage ich zu Simov 11 auf dem Rückweg zur Höhle nicht ganz frei von Hohn.

Er bezeichnet die Lampe an der Decke als kleine Sonne, aber er weiß, was "Hohn" bedeutet und verwendet das Wort einfach so, ohne groß drüber nachzudenken. Da frage ich mich: Wo sind die Bücher, die er gelesen hat? Auf welche Schule ging er? Und so weiter.

Ich hab mal versucht, eine Geschichte in der Ich-Stimme einer Jugendlichen zu schreiben. "Erdbeeren". Kannst ja mal nachschauen, was du davon hältst.

Bis bald,

yours

Edit:

Übrigens könnte die Geschichte noch ne Prise Kommas und ein paar andere Kleinigkeiten vertragen:

Simov 11 war größer als die anderen Kinder und es war nur noch eine Frage der Zeit(Komma) bis eines Morgens wieder ein leeres Bett in der Kinderstube auf uns wartete(warten würde). Ich konnte hören(Komma) wie Simov 11 sich hustend zur Hütte schleppte(Komma) während ich noch einmal viel von der guten Luft vor dem Höhleneingang in meine Lungen zog(sog).

 
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Hallo yours truly,

Der Satz ist zu schön. Und genau darum finde ich ihn quer. Weil ich die Vorstellung bekomme, dass da ein Literat erzählz, aber nicht ein Kind.

Ein interessantes Thema. Muss eine aus der Ich-Perspektive erzählte Geschichte in der Sprache des jugendlichen Erzählers geschrieben sein? Letztenendes wäre das bei einem 12-jährigen Ich-Erzähler am Ende dann ein Schulaufsatz.

Ich bin mal das Regal mit den ausgelesenen Büchern durchgegangen um Romane durchzublättern, in denen ein erwachsener Autor eine Geschichte eines jugendlichen Ich-Erzählers formuliert. Mit einer erschreckend geringen Ausbeute. Insgesamt habe ich nur 3 Bücher gefunden, in denen das überhaupt gemacht wird. Liegt vielleicht auch an der Auswahl meiner Literatur:

1. Die Abenteuer von Huckleberry Finn von Mark Twain

Hier spricht Huck Finn ganz ausdrücklich in einer jugendlichen Sprache. Ist ja auch ein Jugendroman und Finn spricht bisweilen auch direkt mit dem jugendlichen Leser.

2. Rambling Rose von Calder Willingham

Der Erzähler formuliert sehr erwachsen und da es sich um die eigene Jugendzeit von Willingham handelt höre ich beim Lesen auch die Stimme des gereiften Autors.

3. Der Mann ohne Gesicht von Isabelle Holland

Hier erzählt eine weibliche Autorin aus der Ich-Perspektive die Geschichte eines Jungen. In der wörtlichen Rede klingt das dann sehr jugendlich, ansonsten sehr erwachsen formuliert.

Ich denke, dass das erlaubt sein muss. Auch in meiner Geschichte ist ja nicht weiter definiert, in welchem Alter der Erzähler ist, wenn er die Geschichte erzählt. Ich habe es offen gelassen, ob Simov 14 am Ende der Geschichte stirbt oder ob er nach einiger Zeit den guten Onkel tatsächlich wieder einmal trifft. Aber auch wenn er gestorben wäre, kann man eine Geschichte nicht auch aus dem Jenseits erzählen?

Der Satz könnte ja auch lauten:

Auf jeden Fall freue ich mich, dass Du Dir so viele Gedanken über die Erzählstimme in meiner Geschichte gemacht hat. Sicherlich wird mir dieses Thema beim Schreiben künftiger Geschichten viel bewusster sein.

Er bezeichnet die Lampe an der Decke als kleine Sonne, aber er weiß, was "Hohn" bedeutet und verwendet das Wort einfach so, ohne groß drüber nachzudenken.

Ich gehe mal davon aus, der Erzähler ist (lebend oder tot) erwachsen, als er die Geschichte erzählt. Ich würde auch sagen, er weiß mittlerweile sowohl was das das Wort "Hohn", wie auch "Lampe" bedeutet. Ist es nach Deiner Meinung legitim, mit der Formulierung "eine Sonne an der Decke" zu verdeutlichen, dass er es als Kind nicht wusste. Verpflichtet es dann auch auf das Wort "Hohn" zu verzichten? Ich weiß es nicht.


Ich hab mal versucht, eine Geschichte in der Ich-Stimme einer Jugendlichen zu schreiben. "Erdbeeren".

Ich werde sie gerne lesen. Kannst Du mir die direkte URL geben?

Übrigens könnte die Geschichte noch ne Prise Kommas und ein paar andere Kleinigkeiten vertragen:

Ich bin bei den Kommas manchmal etwas desorientiert. Ich vertraue Dir jetzt mal blind und nehme die Änderungen wie von Dir vorgeschlagen vor. Falls ich damit was verschlimmbessere soll sich einfach nochmals jemand melden und mir Bescheid sagen.

 

moin findur
du kannst schreiben (ja doch das kannst du)
das ändert aber nichts daran, das auch für mich die geschichte zu sehr auf abstand bleibt und ich keine ausreichenden identifikationsmöglichkeiten des lesers in dieser geschichte finde. also dein charakter ist noch unrund, yours-hinweis auf die sprache könnte dazu ein ansatz sein.

deswegen mal son kleiner einwurf am rande ...
wenn du den leser nicht vollständig erreicht hast und er (der leser) dir sogar sagt woran es seiner meinung nach liegt, wäre es dann nicht vlt. zeit und überlegung wert, wie du den leser besser ereichen kannst? ich meine du hast ne menge zeit investiert um yours-bedenken abzuschütteln...

hättest du die zeit in die überarbeitung der geschichte gesteckt hättest du yours-bedenken durch ein noch besseres erzählen (als es bereits ist) aus der welt schaffen können.
den, dass muss dir klar sein, sobald die geschichte hier auf dem board liegt, lesen wir, die leser sie!
da ist es dann bei einer totall vermurksten geschichte zwar manchmal hilfreich, wenn der autor sagt was er eigentlich mit der geschichte ausdrücken wollte und uns so möglichkeiten gibt tips zu geben, aber die geschichte ist ja nicht vermurkst eher im gegenteil (nur könnte man sie aber noch verbessern).

den leser in einem kommentar von der schlüssigkeit strittiger punkte überzeugen zu wollen ist nen bisschen vergebliche liebesmüh ... so eine erweiterung würde ja auch nicht in einem buch oder einer zeitung abgedruckt, deswegen würde aber diese gefühl des abstands zwischen leser und held bleiben und ein gewisses befremden bei dem ein oder anderen leser auslösen.

so what
les' dich
Nice

 

Hallo Nice,

ich meine du hast ne menge zeit investiert um yours-bedenken abzuschütteln...

Das war nicht meine Absicht. yours truly hat ein interessantes Thema angeschnitten und im Moment stelle ich dazu mehr Fragen als ich Antworten hätte.

hättest du die zeit in die überarbeitung der geschichte gesteckt hättest du

Ich höre jetzt lieber zu und mache mir Gedanken über das Thema, bevor ich überstürzt irgendwas verändere.

geschichte ist ja nicht vermurkst eher im gegenteil (nur könnte man sie aber noch verbessern).

Danke. Man kann sie aber auch unüberlegt verschlimmbessern. Manche Geschichte bei kg.de hat mir in der ersten Fassung besser gefallen als zum Zeitpunkt nachdem sie diskutiert worden ist. Ich habe meine Geschichten hier manchmal überarbeitet, machmal nicht.

den leser in einem kommentar von der schlüssigkeit strittiger punkte überzeugen zu wollen ist nen bisschen vergebliche liebesmüh ...

Das hatte ich nicht vor. Es gibt keinen obersten Richter, der entscheidet, wie eine Geschichte optimal geschrieben wäre und soweit ich weiß, haben wir alle hier noch keinen Grimme-Preis. Man kann aber Ansichten austauschen und zuhören. Und neue Fragen stellen. Und wenn der richtige Impuls kommt, wieder etwas verändern.

 

Hallo Findur,

so recht mag ich mich mit deiner Geschichte nicht anfreunden.

Gut geschrieben ist sie, dass schon. Die kindliche Sicht der Dinge passt schon. Bis auf die schon angesprochen "Ausflüge" in die Erwachsenensprache.

Allein, die Charaktere bleiben dadurch zu flach. Simov kommt mir einfach nicht nahe, der liebe Onkel, als Figur eigentlich sehr potentialhaltig, bleibt nur eindimensional.

Fazit: Gute Schreibe, zumindest formal. Die Story bleibt hinter der Qualität des Geschriebenen zurück.

 

Danke für Eure Ratschläge. Ich denke, ich werde der Geschichte bei Gelegenheit eine etwas längere Fassung gönnen und den Charakteren mehr Zeit zum Kennenlernen geben. Soll ich sie hier dann nochmals posten? Sie wird wohl deutlich länger werden als das, was sich hier normalerweise "Kurzgeschichte" nennt.

Das hört sich jetzt wie ein Schlusswort zu diesem Thread an. Das soll es nicht sein. Weitere Anregungen sind bei mir sicherlich gut aufgehoben.

Allein, die Charaktere bleiben dadurch zu flach.

Hallo Dave,

ich glaube, auch in einer längeren Fassung werde ich eine eher distanzierte Sprache beibehalten. Ich schreibe gerne über eigentlich emotionale Themen auf wenig emotionale Weise. Ich lese so etwas auch gerne, weiß aber auch, dass das nicht jedermanns Sache ist. Sicherlich werden mich die Anregungen von Yours beim Schreiben begleiten. Die Stimme des Erzählers war bisher eine Angelegenheit die meinen Geschichten mehr oder weniger unbewusst eine Färbung gegegen haben. Darüber hinaus hatte ich mir über das Thema nie viele Gedanken gemacht. Es hat immer recht gut gepasst. Irgendwie.

Grüße
Andreas

 

Hallo findur

Deine Story hat schon Potential. Genetisch veränderte Kinder, die in einer Mine ausgebeutet werden und mit vorgetäuschter Liebe bei Stange gehalten werden.
Das alles bietet wirklich guten Stoff für eine Geschichte. Aber irgendwie mag sie bei mir nicht zünden.
Leider kann ich Dir nicht wirklich sagen, warum das so ist.
Sicherlich gibt‘s ein paar Kanten und Ecken, die mir nicht gefallen haben, aber keine davon fand ich jetzt besonders kritisch.
Insgesamt ist die Story gut geschrieben. Ich fand auch den Prot Simov-14 überzeugend.
Blass und unglaubhaft hingegen fand ich die Retter. Zum Beispiel hat es mir nicht eingeleuchtet, weshalb sie Simov-14 die Lage erklären. Die Motivation dafür war mir nicht verständlich. Wenn ich mir vorstelle, dass ich ein Lager hopsgehen lasse, um Dutzende verstörter Kinder zu retten, dann fange ich als Helfer bestimmt nicht an den Kindern das Wie und Warum zu erklären. Stattdessen würde ich alle erstmal fortschaffen, medizinisch versorgen und dann mit Therapiestunden anfangen.

Der andere Punkt, der mich gestört hat, war der Begriff Dümpelstein.
Einerseits hat mich das Wort an sich gestört, andererseits hätte ich gern den Verwendungszweck erfahren. Persönlich bin ich irgendwann davon ausgegangen, dass es sich um die Rohsubstanz irgendeiner Droge handelt - aber vielleicht steht das auch in der Geschichte drin und ich hab‘s mal wieder überlesen.

Ich hoffe du kannst mit meiner Kritik ein bisschen was anfangen.

Viele Grüße

Mothman

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo Mothman,

Blass und unglaubhaft hingegen fand ich die Retter. Zum Beispiel hat es mir nicht eingeleuchtet, weshalb sie Simov-14 die Lage erklären. Die Motivation dafür war mir nicht verständlich. Wenn ich mir vorstelle, dass ich ein Lager hopsgehen lasse, um Dutzende verstörter Kinder zu retten, dann fange ich als Helfer bestimmt nicht an den Kindern das Wie und Warum zu erklären. Stattdessen würde ich alle erstmal fortschaffen, medizinisch versorgen und dann mit Therapiestunden anfangen.

Das ist der verkürzten Fassung geschuldet, nachdem ich entschieden hatte, die Geschichte erstmal online zu veröffentlichen. In der Tat sollen die Reintegrationsmaßnahmen in die Gesellschaft, die den Hauptcharakter dann gar nicht so glücklich machen wollen, zu einem wesentlichen Bestandteil der etwas längeren Version werden.

Der andere Punkt, der mich gestört hat, war der Begriff Dümpelstein.
Einerseits hat mich das Wort an sich gestört, andererseits hätte ich gern den Verwendungszweck erfahren.

Diesen Begriff wollte ich nicht "überdefinieren". Die Wirkung des Dümpelstein wird in der Geschichte immer wieder sichtbar und auch der Junge gibt seine persönliche Erklärung dazu ab.

Persönlich bin ich irgendwann davon ausgegangen, dass es sich um die Rohsubstanz irgendeiner Droge handelt

Das sehe ich auch so.

Ich hoffe du kannst mit meiner Kritik ein bisschen was anfangen.

Absolut. Und ich fühle mich bestärkt mit dem Kurs für die längere Geschichte.

Gruß & danke
Andreas

 

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