Dämmerstunde
Die Uhr schlug acht Uhr, ihr tiefer, durchdringender Ton erfüllte den Raum. Einen kurzen Moment lang wandten sich ihre Augen der Uhr zu. Dann sahen sie sich wieder an. Ihre Augen wirkten gläsern, sie hatte geweint.
Er wollte sie trocknen, doch er vermochte es nicht sich zu bewegen, er sah sie nur an. Anfangs hatten sie noch miteinander geredet, doch es wart still geworden.
Er sah aus dem Fenster, blickte in das unendliche orangerot der sich dem Horizont entgegen schiebenden Sonne.
Seine Blicke wanderten über die Hügel, durchkämmten das Unterholz.
Er starrte dem Sonnenuntergang entgegen und spürte das unvermeidliche.
Ihre Blicke durchdrangen seinen Körper und der Mann wandte sich ihr zu. Die Uhr tickte leise weiter.
Langsam streckte er ihr die Hand entgegen, seine Fingerspitzen glitten über den auf der Armlehne ruhenden Arm, verweilten.
Er sah sie an, sah in ihre Augen, in ihre unvergleichbare Schönheit.
Das einzige was seine Augen erblickten, war ihre allesüberspannende Güte, doch ihre Augen waren leer geworden, die Wärme war aus ihnen entwichen.
Es gab nichts mehr zu sagen.
Die Uhr tickte leise weiter.
Verzweifelt suchte er nach einem Ausweg, was hätte er anders machen können, besser? Es hätte nichts geändert.
So vieles war an ihm vorbeigezogen ohne, dass er ihm genug Aufmerksamkeit beigemessen hätte.
Es war Hoffnungslos, die Gedanken einen Verzweifelten, man konnte die Zeit nicht zurückdrehen.
Er spürte wie die Sonne ihre Wärme und ihr Licht weiter von ihm abwandte.
Sie sahen sich in die Augen, unendlich lang, einen Augenschlag lang.
Sie Atmete tief ein und drehte Ihr Gesicht den letzten Strahlen der Sonne entgegen. Ihr Gesicht leuchtete rötlich und ein Glitzern rann ihre Wangen herab.
Langsam erhob er sich und ging zur Tür. Der letzte Sonnenstrahl wärmte seinen Rücken, doch er schaute sich nicht um.
Und die Uhr tickte leise weiter.