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Cybergirl
MaduLovexx: I love you!!!
Hakuzzo111: <3
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Hakuzzo111 got temporarily banned.
Amir.eniysi: A D ı M ı S Ö Y L E
Chiar: You are Washed Out Fae :-))
Ich sehe mich im Screen, in der Kamera, immer mich. Manchmal sind die Follower schon Stunden vorher da und streiten um die ersten Kommentare. Ich habe ein Add-on getestet, so what? Es geht nicht um die Sache selbst, es geht um mich – und das ist kein Geheimnis. Ich könnte, wie andere vor mir schon, mein benutztes Badewasser in Einmachgläser füllen und für dreihundert Lira verkaufen. Es ist nur ein Add-on, Leute, denke ich und mache ein Ahegao. ‚Washed Out Fae‘, so hat einer mich mal im Stream genannt. Ich denke, dass er meinen Namen gegoogelt hat. Ilayda bedeutet so etwas wie Wasserfee. Es passt einfach zu gut. Und klar bin ich für sie Washed out, darum geht es ja. Jeder Simp träumt, ich wäre eine vollblut-Gamerin, denn jeder vollblut-Simp wünscht sich im Herzen nichts sehnlicher als ein kaputtes E-Girl.
Am Nachmittag poste ich Bilder auf Onlyfans. Man muss sich das mal überlegen: Die sind bereit, ein, zwei Tausend Lira für ein cutes Bild mit meinen Brüsten hinzulegen. Wie viel Geld haben manche Leute eigentlich? Und irgendwie hoffe ich immer noch, dass Sadik das alles nicht so richtig mitschneidet. Wir sind nicht zusammen, aber so etwas wie beste Freunde. Er ist zwei Jahre jünger als ich und eher traditionell; aber er hat immer zu mir gehalten. Vom Buddelkasten bis ins Grab, so sagt man, denke ich. Aber wenn er das mit diesem Sam wüsste; o Mann, er würde so enttäuscht sein. O Mann, Sadik, warum nur ist alles so kompliziert?
Ich scrolle durch Privatnachrichten, lösche oder melde Dickpics, wenn ich die Leute nicht kenne. So läuft das Geschäft eben. Darüber darf man nicht zu viel nachdenken. Ist alles fun and games.
Ich lasse die Wimpern dran, schminke nur ein bisschen nach. In der Galip in Beyoglu trinken wir jeden Mittwoch einen türkischen Kaffee – also Sadik. Ich trinke Frappucino mit extra Caramel. Für Sadik, der jetzt Ausbildung macht, ist das Mittagspause.
„Ich hab deinen Stream gesehen“, sagt Sadik und grinst fett.
„Musst du nicht arbeiten?“
„Die gucken alle deinen Stream.“
Ich nehme einen Schluck Frappucino. Süßer Schaum fließt unter meiner Zunge, an meinem Gaumen.
„Du sahst wirklich gut aus.“
„Meinst du das ernst?“
Sadik nickt.
„Manchmal glaube ich, kenne ich dich gar nicht“, sage ich. Dann werfe ich ihm einen Kuss zu, damit es nicht cringe wird. Er ist einfach ein bisschen zu gut für die Welt.
„Guck mal, was ich auf dem Weg gekauft habe.“ Er hält eine Schallplatte von Dario Moreno hoch, ‚Chérie je t’aime‘.
„1960“, sagt er.
Ich zucke mit den Schultern.
„Cool.“ Ich verstehe nicht, warum Sadik sich immer noch mit diesem alten Kram umgibt. Wir leben nicht mehr im zwanzigsten Jahrhundert. Sadik hat ein Herz aus Gold, aber wenn er nicht langsam aufwacht, dann kriegt das nur irgendeine Dünya aus einem Vorort bei Keles ab (Dort wohnt Sadiks Onkel). Wir sprechen über Bostancı. Wieder sage ich: „Such dir was anderes, das Geld dürfte doch reichen.“ Aber Sadik denkt, er müsste nur noch ein bisschen sparen, ein, zwei Jahre und die Ausbildung und dann wirklich raus. Nach Teksen, Sucuali oder weiter östlich. Bloß weg aus Istanbul. O Mann, Sadik.
„Ist es eigentlich schlimm, mit den Followern, manchmal?“, fragt er.
„Schlimm?“ Ich setze einen Blick auf wie Oprah Winfrey. „Du hast gar keine Vorstellung.“
Hat er wirklich nicht. Der durchschnittliche User hatet mich, sogar nicht wenige Follower. Die tun so, als würden sie das alles nur investigativ schauen. Das erzählen die ihren Freunden. Niemals würden die zugeben, wie es wirklich ist. Dass sie dann doch unterm Tisch wichsen (davon sage ich nichts zu Sadik). Ich finde, dieses Selbstbewusstsein kann die Washed Out Fae sich locker leisten. Die meisten von denen sind eh nur ein paar misogyne Kleinschwänze (auch davon nichts zu Sadik).
„Auf der Arbeit sagt niemand was Schlechtes über dich.“
„Ja, weil die liberal sind. Aber warte mal noch zwei Jahre. Dann darf hier sowas niemand mehr gut finden.“ Ich grinse fake, will Sadik kein schlechtes Gefühl geben.
„Ich muss wieder los“, sagt er.
Wir umarmen uns und ich halte ihn ein bisschen länger fest, einfach weil es gut tut, ihn zu fühlen.
Auf dem Weg nach Karaköy mache ich drei Selfies mit irgendwelchen Leuten, ein Typ nennt mich ‚Schlampe‘ und grinst. Ich spucke Luft nach ihm. Wahrscheinlich schaut er sich nachher ein Review mit mir an.
Zu Hause mache ich mir einen Chai mit frischem Zimt. Ich telefoniere mit der Agentur. Irgendein Typ hat in meinem Namen ein Make-up kreiert; ‚kreiert‘, wie sich das anhört. Jedenfalls steht mein Name drauf. Morgen Abend. Eine halbe Minute etwa.
Bis in die Nacht sitze ich an einem Konzept für ein Streaming-Event in zwei Wochen. Ich schminke mich ab, dusche, kreme mich ein. Dann liege ich im Bett, höre die Tram, fühle den Satin auf Augen und Körper und schlafe ein.
Im Song-Radio läuft Leon Bridges; ich schalte weiter. Mit einem Smoothie setze ich mich an den Schreibtisch, scrolle durch ein paar Kommentare, schaue reaction-Videos auf meinen Stream. Es ist krass, wie viele Aufrufe diese Leute bekommen, nur weil sie ein Thumbnail mit meinem Gesicht, mit Ahegao oder auch nicht bringen. Das ist natürlich was anderes. Das hat mit Sex sells nichts zu tun. Scheiß drauf. Die Washed Out Fae Queen interessiert sich nicht für Schmarotzer. Hat sie gar nicht nötig. In einer Insta-Story entdecke ich es dann. Ich kann es zuerst nicht glauben, dass er da gerade wirklich meinen Namen sagt, also schaue ich es ein zweites und drittes Mal. ‚Unsittlich‘ heißt es und ‚verwestlicht‘. Ich kann es immer noch nicht fassen, dass er meinen Namen gesagt hat. Dass der Schnauzbart meinen Namen gesagt hat. Wegen Leuten wie mir verlören die Menschen den Respekt, die Liebe zu ihren Frauen, zum Vaterland. Wegen Leuten wie mir. Ich fühle mich wichtig, aber allein. Warum? Wie in der Schule in Aksaray. Wie vor dem Tribunal, das mich ernsthaft fragte, ob ich eigentlich allen Jungs gefallen wolle und wohin das führe. Ob mir denn meine Eltern nichts wert wären. Ob mir denn bewusst wäre, wie sie durch mein Verhalten dastünden.
Ohne mit der Agentur zu sprechen, nehme ich ein Video auf, mein erstes reaction-Video. Das Thumbnail zeigt meinen blanken Arsch; natürlich nur von der Seite. Der Alte guckt aus einer Kloschüssel, auf die ich mich gleich setzen werde. Der gleiche Gesichtsausdruck wie immer, nein, lieber eins, auf dem er ein bisschen väterlich lächelt. Das ist gut. Das ist, was du kriegst. Mein Arsch auf deinem Gesicht.
Heute gehe ich besser nicht raus. Ich fühle mich nicht gut. Es sind zwei Stunden vergangen und das Video hat etwa vierhunderttausend Klicks. Das ist selbst für die Fae viel.
Ich denke an Sadik und an meine Eltern. Die sind froh, dass ich mir eine eigene Wohnung leisten kann. Was ich mache, verstehen sie natürlich nicht ganz, aber gut finden sie es trotzdem. Das war schon immer so, auch damals in Aksaray. Meine Eltern sind einfach anders, eben ganz normal, würde ich sagen.
Später klopft es an meiner Tür, aber ich gehe nicht hin, Sadik schreibt, aber ich ignoriere ihn.
In der Nacht habe ich wieder diesen Traum. Sie wollen mir etwas wegnehmen, greifen nach mir, als sie es haben, sehe ich mich aus ihren Augen: Ilayda, braune Haare, blasses Gesicht. Von der Washed Out Fae ist nichts übrig. Und da vermisse ich sie plötzlich. Wie so eine große Schwester vermisse ich sie. Und keine Minute länger will ich Ilayda sein. Aber ich muss. Das ist die Identität, die sie mir zugeteilt haben, die sie für die richtige halten. Ob ich will oder nicht, ich muss Ilaydas langweiliges Leben führen.
Die Vorladung liegt auf der Fußmatte. Ein breiter, förmlicher Brief. Das ist kein Traum. Er hat diesen Stempel. Wie er da so liegt, so dünn und unschuldig. Ich weiß sofort, dass es eine Vorladung ist. Ich brauch ihn nicht öffnen, kann mir ohnehin denken, was drinsteht. Nur nicht auf welchen Titel er lautet. Präsidentenbeleidigung? Hoffentlich. Ja, wirklich. Das wäre doch ein guter Aufhänger.
Ich werfe den Brief aufs Sideboard, trinke einen Chai. Der Duft von frisch gemahlenem Zimt beruhigt mich. Ein Blick zur Uhr: zehn Minuten. Ich kämme und schminke mich, bereite den Raum vor. Mit den Fingerkuppen wische ich ein paar Krümel vom Clutch-Chair.
Tremorrr19: Who doesnt give a shit ?
MoNyA: Hello!!
Ifan.mombel: When she coming?????????
YOUR_testicles: 0 fucks
Amor$$$: I **** love
YOUR_testicles got temporarily banned.
Buya783: She is coming
MoNyA: Hello!!
F_Fae_Fan: HEY ILAYDA is this the end ??
Ich setze das beste fake-Grinsen auf, zeige ihnen die Vorladung und esse sie einfach auf. Wirklich, aber langsam. Das Papier lässt sich in kleinen Fetzen, die ich mit der Zunge zu Kügelchen forme, runterschlucken. Ich lache, beende das Intro und gehe zum Gaming-Teil über, besiege den Elder Dragon zum x-ten Mal. Zwischendurch verdrehe ich einfach die Augen, sabbere und sage einem User, dass ich ihn liebe. Ich gucke wie eine Katze in einem Anime-Katzenporno gucken würde. Am Ende verabschiede ich mich mit einem fetten Grinsen und hinterlasse die User vor ihren Bildschirmen mit all ihren Hoffnungen und Träumen.
Am Fenster rauche ich eine. Ich höre die Tram, rieche das Waschmittel meiner Nachbarin. Ich schließe die Augen. Denke an Sadik. Atme. Ein.
Er schickt mir ein Herz. Mein Handy klingelt; eine unbekannte Nummer. Eine Stunde später habe ich meine Agentur quasi in den Wind geschossen und einen vorläufigen Management-Vertrag in London. Es kann sein, dass ich weg muss. Vielleicht schon morgen. Ich rufe Sadik an und er nimmt ab.
„Hey!“, sage ich.
„Hey.“
Kurz stelle ich mir vor, es wäre nicht Sadik der antwortet, sondern der Präsident oder irgendein Polizist.
„Können wir uns im Café treffen?“
„Bist du in Schwierigkeiten?“
Ich sage nichts.
„Okay, bis gleich.“
Ausgerechnet jetzt fängt es an zu regnen. Ich habe Bauchschmerzen, werde meine Tage bekommen. Das Handy sagt morgen, aber manchmal irrt es sich um einen Tag oder zwei. Autos fahren an mir vorbei, lassen Pfützen spritzen. Die Luft ist frischer als sonst. Es riecht erdig und wieso tut es genau jetzt weh, vielleicht für immer von hier wegzumüssen. Ob ich meinen Eltern vorher schreibe, weiß ich noch nicht. Vielleicht wäre es besser, sie da rauszuhalten.
Als ich ins Şapkacı komme, ist mein Hoodie nass. Wie automatisch formen meine Lippen ein Lächeln, als ich Sadik dort sitzen sehe mit einem Glas Wasser. Er lächelt zurück, macht ein Fernglas mit den Händen. Es ist immer ein bisschen wie nach Hause kommen mit ihm. Ich umarme ihn und drücke ihm einen Kuss aufs Ohr. Wir bestellen und ich stecke mir eine an, auch wenn ich weiß, dass er es hasst, wenn ich rauche.
„Ist gut gelaufen heute, oder?“, fragt er.
Ich kneife die Augen, wippe mit dem Kopf. „Geht besser“, sage ich und nehme einen Zug.
„Um ehrlich zu sein“, beginnt Sadik.
„Was?“
„Ich habe Angst, dass sie dich irgendwann holen.“
Unser Kaffee kommt, ich nehme das Stück türkischen Honig, stecke es mir in den Mund und kaue. „Deswegen will ich mit dir sprechen“, sage ich.
„Stimmt es eigentlich, dass du Leuten Bilder schickst für Geld?“
Ich nicke, komme nicht dazu was zu antworten.
„So was sollst du nicht tun“, sagt Sadik und da hört er sich an wie einer dieser alten Männer.
„Sadik.“
„Als nächstes schläfst du mit ihnen, oder wie?“
‚Wenn du wüsstest‘, denke ich und dann sage ich es laut.
Etwas Kaffee rinnt über den Tassenrand und Tränen schießen mir in die Augen. Es hat keinen Zweck, ihm nachzurufen. Sadik verschwindet hinter einem Vorhang aus dünnen, durchsichtigen Fäden. Dampf zischt und Leute unterhalten sich, als wäre nichts geschehen. Draußen prasselt der Regen.
Wäre er einfach ausgerastet, hätte mich eine Schlampe genannt, das hätte mich weniger verletzt, als ihn einfach gehen zu sehen. Es kommen keine Nachrichten von ihm. Er lebt ein anderes Leben als du, beruhige ich mich. Du hast ihn verletzt. Nicht umgekehrt. Am besten du lässt ihn in Ruhe. Ist besser für euch beide. Besser für dich. Ein hässlicher Gedanke legt sich auf meine Brust: Jetzt kannst du dich nie wieder an ihm festhalten. Nie wieder. Und es reicht, dass ich weine. Ilayda weint. Sie weint, bis ihr irgendwann die Washed Out Fae von hinten auf die Schulter tippt, ihr sagt: Du kannst das. Du bist die Stärkste. Die anderen sind nur ein paar Idioten. Aber etwas in mir glaubt ihr nicht.
Noch nie hat die Washed Out Fae Queen so viel produziert. Alle reden von ihr, von ihren Seitenhieben auf Politik und Präsidenten. Sie gilt jetzt als Kämpferin für Frauenrechte, als Aushängeschild der liberalen Türkei, als Staatsfeindin insgeheim, als Stimme der Unterdrückten und so weiter. Dabei verändert sich gar nicht viel. Es gibt ein Gameplay, okay, und eine Promoaktion mit signierten gerichtlichen Vorladungen – die Signatur ist ein mit Klebestreifen befestigtes Schamhaar, das in Wirklichkeit eine Pulloverfluse ist, weil ich aktuell keine Schamhaare besitze, was einige Fans wissen müssten, was mir aber egal ist.
Mir gefällt, was sie tut, wie sie sich wehrt und das nicht nur für sich selbst. Erst ziehe ich mit, lasse mich davon treiben. Als ich so am Fenster stehe und eine rauche und zwischen den Häusern und Wäscheleinen hindurchschaue, überlege ich, was ich als nächstes tue; wie ich dem Schnauzbart am meisten schaden kann. Eine Idee habe ich schon. Die Glut knistert und da merke ich, so ganz bewusst: das bist du. Ilayda. Du bist die Washed Out Fae. Genau die, für die sie dich halten. Du hast dir dieses Spiel überlegt.
Als sie meinen Account hacken, stehe ich wahrscheinlich gerade unter der Dusche. Ich bürste meine Haut bis sie Wund ist. Als es blutet, höre ich auf. Ich kriege mich nicht sauber. Zur Beruhigung mache ich mir einen Chai, dann entdecke ich es. Meine Videos sind verschwunden. Alle Streams. Alle Kommentare. Über Insta poste ich das Bild – solange der Account noch funktioniert. Nach ein paar Minuten hat der Post über fünfzigtausend Aufrufe. User schicken wütende und traurige Smileys, Worte des Supports und des Hates gegen die Regierung. Ich telefoniere mit London, mache alles fertig.
Zwei Tage ist es still, dann steht es in den Zeitungen: WASHED OUT FAE IN LONDON SCHUTZ GESUCHT. Die Agentur schickt mir das Bild. Mein Gesicht auf dem Titelblatt einer großen Zeitung. Wer liest sowas? Youtuber und Stars, von denen ich noch nie etwas gehört habe, sprechen mir ihre Solidarität aus; wofür eigentlich?
Ich schätze, London ist eine große Stadt an einem großen Fluss mit großen Häusern und kleinen aus Backstein, mit Museen und Theatern. In meiner Vorstellung ist es dort meistens kalt. Ich wohne jetzt in Chelsea, sagt die Agentur. Also offiziell. Dass ich keine Fotos posten kann, ist klar. Der neue Account ist längst online. An den Streams hat sich kaum was geändert. Genausowenig wie an meinem Wohnort. Der ist sowieso egal, wenn man im Internet lebt. Die neue Wohnung in Karaköy muss ich nicht einmal verlassen; darum kümmert sich das Management. Von hier aus kann ich alles tun. Eine Revolution starten, meine innere Emigration. Ich lasse mir von dir nichts nehmen, alter Mann. Wie ein kleines Insekt wandere ich von nun an durch deinen Kopf, fresse hier und da und werde größer und größer, bis ich dich irgendwann aus deinem eigenen Körper vertreibe.