Was ist neu

Cyber Pete

Mitglied
Beitritt
08.01.2004
Beiträge
6
Zuletzt bearbeitet:

Cyber Pete

Cyber-Pete :


Was für ein Tag ! Es war inzwischen 5.30 Uhr morgens und Peter konnte sich nun endlich entspannt in den mittlerweile ergonomisch an seinen pompösen Körper angepassten Bürosessel zurücklehnen um das Erlebte noch einmal Revue-Passieren zu lassen, bevor er mal wieder den höchst anstrengenden, aber leider zwingend notwendigen Weg von seinem Schreibtisch zu seinem Bett (ca. 2 Meter geballter Fußmarsch) zu bewältigen hatte. Ja, heute hatte Peter mal wieder einen äußerst produktiven Tag hinter sich gebracht. Ein Tag so perfekt wie jeder andere seit er damals endgültig die Schule hingeschmissen hatte um sich fulltime seinem „richtigen“ Leben widmen zu können. Seither machte er jeden Tag neue Bekanntschaften, flirtete mit hübschen Mädchen namens Mausi78 oder TransiHansi und lief abendlich bei www.wet-spread-pussys.com zu neuen sexuellen Hochformen auf. Er war innerhalb weniger Jahre vom fetten Klassendeppen zum Don Juan des World Wide Webs emporgestiegen und es hatte ihn nicht einmal sonderlich viel Mühe gekostet. Peter hatte wirklich allen Grund stolz auf sich zu sein.

Die Roll-Läden seines Zimmers waren mittlerweile permanent heruntergelassen und soweit irgendwie möglich bewegte sich Peter auf den Rollen seines Bürostuhles durch sein 12m² großes Reich, da seine dicklichen Beine kaum noch die Wucht des dazugehörigen Körpers zu tragen vermochten. Rasieren, Haare schneiden und regelmäßigen Kleidungswechsel betrachtete er ohnehin schon seit jeher als reine Gesellschaftliche Druckmittel und war froh sich dieser Lasten ein für allemal entledigt zu haben. Seine dunkelblonde Bart- und Kopfbehaarung wucherte nun unkontrolliert über sein rundes Gesicht und ein türkiser C&A Trainingsanzug, der übersäht war von Sperma und Fettflecken, und an mehr als nur einer Stelle direkten Blick auf seine nackte Blöße bot, diente ihm seit Jahren treu als Arbeits-, Ausgeh- und Schlafgewand zugleich.

Genau genommen hatte Peter aber keine Arbeit und sämtliche Expeditionen in die „Außenwelt“ lies er seit seiner endgültigen sozialen Abnabelung, soweit Möglich, von seiner Mutter erledigen. Essen, Schlafen, Trinken, Scheißen, Pissen und Wichsen waren die letzten reellen Aktivitäten denen sich Peter noch widmete – und jeder wusste, wäre es möglich gewesen, so hätte er auch diese Dinge online verrichtet. Seine Mutter musste im letzten Jahr den Türrahmen der Toilette um 30 cm verbreitern lassen, da Peter schlichtweg nicht mehr in der Lage war vertikal das Klo zu betreten. Sie sträubte sich massiv gegen die vorgeschlagene Lösung von Verwandten, einen Rollstuhl mit eingebauter Klovorrichtung anzuschaffen, da sie auf diese Weise ihren Sohn zumindest ein paar Mal am Tage dazu zwingen konnte sein Zimmer, wenn auch nur für kurze Zeit, zu verlassen um seinen überdimensionalen Hintern vom Bürosessel auf die Klobrille zu hieven. Ein wahrlich erniedrigender Anblick.

Jedes Mal wenn Sie das Zimmer betrat um Peter mit Nahrung und Getränken zu versorgen (wovon er wirklich reichlich brauchte) überkam sie ein fast nicht mehr zu unterdrückender Brechreiz, ausgelöst durch den bissigen Gestank den seine Körpersäfte in Kombination mit kaltem Zigarettenrauch und vergammelten Essensüberresten im Raum verbreitet hatten. Doch Sie hatte sich mittlerweile an dieses Gefühl der Übelkeit gewöhnt, das ihr nun doch in unzähligen Nächten durch das laute Gegrunze ihres masturbierenden Sohnes so sehr einverleibt worden war. In solchen Momenten packte sie dann immer ihr Fotoalbum aus und versuchte sich zwanghaft daran zu erinnern, dass dieses stinkende, unbewegliche, grunzende Monstrum im benachbarten Zimmer doch auch nur ein verstörtes armes Kind war das nach nichts weiter als ein wenig mütterlicher Liebe schrie. Sie schämte sich für den Ekel, den sie jedes Mal beim Anblick ihres Sohnes verspürte, wenn sie morgens aufstand, an seinem Zimmer vorbeiging und ihn durch die offene Tür daliegen sah, auf seiner speziell angefertigten Matratze mit seinem aus dem Gummibund der Hose hängendem verdrecktem, in Relation zu seinem Körper winzig erscheinendem Glied und seinen vergammelten Zähnen die noch Instinktiv im Schlaf, begleitet von zufriedenem Schnarchen, auf den letzten Überbleibseln Fertigpizza herumkauten. Er war immerhin ihr Sohn. Sie wollte ihn lieben, und irgendwie tat sie es auch immer noch.

Während Seine Mutter wohl die schlimmste Zeit ihres Lebens durchmachte, befand sich Peter im Zenit seiner bisherigen Lebenslaufbahn. Kein Gespötte mehr, kein erniedrigender Turnunterricht, keine von Ekel erfüllten Blicke des weiblichen Geschlechts. Das Internet gab ihm die Anonymität, die Normalität, die er sich sein ganzes miserables Leben lang so sehr gewünscht hatte und die ihm für immer hätte verwehrt sein sollen. Er konnte sein, wer auch immer er wollte und musste niemanden seine wahre Existenz preisgeben, teils schaffte er es sogar sie vor sich selbst zu verbergen. Sein Leben hatte nun erst wirklich begonnen, nun war er endlich integriert. Und während seine Mutter abends leise in der Küche schluchzte holte er sich lauthals und genüsslich vor seinem Rechner zu „Fotzen fressen Scheiße III“ einen runter. Er genoss das Leben nun in vollen Zügen. Die Zeit der Entbehrungen und Erniedrigungen war endlich vorbei, er hatte es geschafft und auf irgendeine perverse – uns Beobachtern wohl kaum nachvollziehbare - Art und Weise hatte Peter in diesen Augenblicken des Öfteren einen Gefühlszustand erreicht, den man wohl am besten mit dem einer äußerst intensiven inneren Zufriedenheit vergleichen könnte.

Genau an einem dieser Abende, Peter saß gerade in seinem Zimmer und war innigst damit beschäftigt seinen Penis unter lautem gequitsche des Bürosessels zu peinigen, ergriff seine Mutter – leicht beduselt von Valium und billigem Rotwein – ein Küchenmesser mittlerer Größe und machte sich auf in das vermaledeite Zimmer um dem Leiden endgültig ein Ende zu bereiten. Sie näherte sich hinterrücks, mit Tränen in den Augen, dem rhythmisch wackelndem Fettberg am anderen Ende des Zimmers und rammte ihm mit einem Stoß das Messer horizontal in seinen Hals. Peter verspürte den Starken Stoss. Als er schockbeduselt die immensen Mengen an Blut bemerkte, welche seinen Arm hinunterflossen konzentrierte er sich auf die Reflektionen im Monitor und erkannte die Silhouette seiner Mutter, die langsam im nichts verschwand…

 

Noch kein Kommentar ? Dies ist zwar mein erster Versuch, aber so sehr schonen braucht ihr mich nun auch wieder nicht :shy:

 

Naja, also mir gefällt Deine Geschichte nicht.

Das liegt daran, daß ich es nicht leiden kann, wenn man sich über Menschen lustig macht, weil sie dick, dünn, groß oder klein sind, oder weil sie eine schiefe Nase haben oder abstehende Ohren.

Ich weiß nicht, was Dich dazu bewegt hat, diese Geschichte zu schreiben, mir gibt sie jedenfalls nichts.

Und wieso eigentlich Alltag? Stechen Mütter öfter mal ihre zu dick geratenen weil vermutlich überfütterten Söhne ab? Verwechseln sie sie mit Schweinen? :shy:

 

Hmmm... also lustig machen wollte ich mich hier eigentlich über niemanden. find ich komisch, daß das für dich so rüberkam. Peter ist haltmal eine extreme Form des introvertierten, sozial abgenabelten Computerkindes, wovon es doch so viele gibt. Ich hab hier maßlos übertrieben, aber gerade weil ich hier ja niemanden direkt angreifen wollte. Es handelt sich halt um den "worst case" in meinen augen.

Viel eher hab ich kritisieren wollen, daß die Inakzeptanz der Gesellschaft überhaupt zu solchen Außenseiter-Lebewesen führen kann.

naja... kam wohl nicht so richtig rüber.

Alltag war wohl wirklich ein kleiner fehlgriff, is mir auch grad aufgefallen.

 

Übergewichtiger Typ wichst vorm Monitor und wird von seiner von Ekel geplagten Mutter abgestochen. Wenn man mal die Tatsache außen vor lässt, dass das Szenario arg konstruiert wirkt und deshalb überhaupt nichts in "Alltag" verloren hat, kann ich nur folgendes dazu sagen: einfallslos, eintönig, banal. Mit diesen drei Worten lässt sich Deine Geschichte charakterisieren.

Abgesehen von der halbwegs vernünftigen Form (einige Rechtschreibfehler sind noch vorhanden, "Sie" usw. schreibt man nur in der Anrede groß) hat dieser Text nichts, das ihn lesenswert machen würde. Was auch immer Du in Zukunft schreiben willst, Du solltest Dir unbedingt Gedanken über die Themen Deiner nachfolgenden Geschichten machen.

 

Ich hab hier maßlos übertrieben, aber gerade weil ich hier ja niemanden direkt angreifen wollte.
Ich denke, die Übertreibung ist das, was es für mich so aussehen läßt bzw. ließ, als wolltest Du Dich über den armen Kerl lustig machen.
Daß Du übertreibst, damit sich niemand angegriffen fühlt, ehrt Dich zwar, ist aber der falsche Weg. Denn dann schreibst Du bewußt am Realistischen vorbei - wie sollte sie dann glaubwürdig rüberkommen?
Nimm beim Geschichtenschreiben auf niemanden Rücksicht, sonst bist Du ein Sklave und dann wird das nix mit dem Schreiben. ;)

Viel eher hab ich kritisieren wollen, daß die Inakzeptanz der Gesellschaft überhaupt zu solchen Außenseiter-Lebewesen führen kann.
Vielleicht magst Du ja versuchen, das noch hinzukriegen. :)
Und ich glaube, auch die Mutter gehört da dazu, sie fördert das geradezu, indem sie ihn umsorgt wie eine Glucke. ;)

Unter dem Aspekt, was Du selbst von der Geschichte wolltest, ist sie natürlich schon richtig hier in Alltag. Ich ging ja vorhin davon aus, daß es Deine Absicht war, Dich über den Protagonisten lustig zu machen. Würde mich freuen, wenn Du sie überarbeitest. :)

Liebe Grüße,
Susi :)

 
Zuletzt bearbeitet:

@Webmaster:

Na gut, die Handlung ist nun wirklich nicht gerade der Burner. Det is mir schon bewusst. Hab auch erlichgesagt zum Ende hinaus die Lust etwas verloren - überhaupt sollte die Geschichte zu Anfang eigentlich eine ganz andere werden... Aber dennoch danke für die erliche Meinung.

@Häferl:

Überarbeitung weiß ich ned, aber mir wird schon noch was besseres einfallen denk ich mal :) (war ja nur der erste Versuch)

 

Doch, Ugly Gabe, es kam alles richtig rüber. Dein Protagonist wird wegen seines Dickseins gemobbt, er zieht sich zurück und verkommt immer mehr – er könnte auch zur Flasche greifen oder statt Internet andere Drogen nehmen, das IST Alltag, ich glaube sogar, die Internetsucht ist inzwischen als Krankheit anerkannt.

Anders als Lupah dem Opfer in ihrer Geschichte „Eigentlich war es gar nicht meine Schuld“, hast du der Versuchung widerstehen können, dem Protagonisten mehrere Mäkel anzudichten – es genügt eben nur ein vom Normalen abweichendes Merkmal, um den von dir beschriebenen Prozess in Gang zu setzen. Gut, die Reaktion deines Protagonisten auf gesellschaftliche Ablehnung ist ein wenig sonderbar, aber wer will schon die immer gleiche Leier vom Alkohol und den Folgen lesen, wir leben im Jetzt, und Schriftsteller, die in der Lage sind das heutige Leben einzufangen, sind rar.

Ich finde deine Geschichte gut geschrieben, sie ist in sich stimmig, selbst das Ende bewegt sich im Rahmen des Möglichen.* Gut, es gibt auch kleine Fehler - zum Beispiel sollte man Zahlen ausschreiben, du verwechselst vertikal mit horizontal, und instinktiv wird klein geschrieben –, aber das sind Kleinigkeiten, ein Lektor würde keine halbe Stunde dafür brauchen.

Dion

* Häferl wird hier wahrscheinlich widersprechen, denn normalerweise lieben Mütter ihre Söhne immer, zum Teil auch dann, wenn sie Mörder sind; vor gar nicht so langer Zeit hat sich in Oberfranken eine Tragödie abgespielt: obwohl die Mutter jahrelang wusste, dass ihr ein wenig debiler Sohn kleinen Mädchen nachstellte und eine dann sogar umbrachte, schützte sie ihn bis zuletzt vor jeglichen Verdächtigungen – mein Sohn kann keinem was zu leide tun.

 

@Dion:

So habe ich das gemeint. Schön zu sehen, daß die Message wohl doch irgendwie rübergekommen ist. Allerdings ist mir Bewusst , daß diese kleine Geschichte lediglich ein kläglicher Erstversuch ist.

Dennoch Danke !

 

Für einen ersten Versuch finde ich die Story nicht gar so übel. Was nicht bedeutet, dass sie gelungen wäre. Es ist ziemlich offensichtlich, dass du dich erst mal rantasten wolltest, indem du ein billiges Klischee aufgegriffen hast.
Von allen verspotteter Trottel frisst sich dermaßen fett, dass er nicht mehr in die Gesellschaft integrierbar wird, vereinsamt, sich dem Internet zuwindet und natürlich einer dieser - Achtung, Sarkasmus! - Millionen geistig retardierten Perversen wird, der sich in Chats an kleine Mädchen ranmacht und sich einen runterholt.
Mal ehrlich: Ist das nicht extrem billig? Mich ärgern solchen 08/15-Geschichten deshalb, weil sie unheimlich viel Potenzial böten, die Charaktere zu durchleuchten. Es gibt alleine auf dieser Seite wohl dutzende solcher Storys, gar nicht mitgezählt die "Frustrierter Teenager gamblet Gewaltspiele und wird dadurch natürlich auch real zum Mörder"-Stumpfsinnigkeiten, die sich in der Öffentlichkeit gewiss gut verkaufen. Siehe extrem einseitige Berichterstattungen zu solchen Themen (man muss sich ja schon rechtfertigen, wenn man harmlose Ballerspiele mag).
Ich würde es wahnsinnig spannend finden, mal eine wirklich gute Geschichte zu diesen gesellschaftlich sicher relevanten Themen vorzufinden und wundere mich, dass sie entweder inexistent oder mir verborgen geblieben sind.

Eingedenk dieser Vorbehalte bietet mir diese Geschichte absolut nichts Neues.
Stilistisch bewegt sie sich auf durchschnittlichem Niveau.
Was mir noch auffiel:

da Peter schlichtweg nicht mehr in der Lage war horizontal das Klo zu betreten

Wie muss man sich das vorstellen? Hat er sich hingelegt und ist reingeschwebt? :)

Peter verspürte den Starken Stoss. Als er die immensen Mengen an Blut bemerkte, welche seinen Arm hinunterflossen konzentrierte er sich auf die Reflektionen im Monitor

In dieser Passage würde ich dringend eine Neubearbeitung empfehlen! Lies sie noch einmal selber durch und du wirst bemerken, dass sie ein bisserl unrealistisch klingt.

Fazit: Bemüht, aber letztendlich reiht sich die Story in die Phalanx tausender fast nahezu gleicher Geschichten ein.

 

@Rainer: Danke auch für deinen Kommentar. Ich hab eigentlich gar nicht versucht hier jetzt eine besonders weltbewegende Geschichte aufzutischen. Dazu würden mir die schreiberischen Mittel fehlen , sowie die Erfahrung und wahrscheinlich auch das Talent. Ursprünglich sollte die Geschichte ja auch eher eine ausgibige Charakterdurchleuchtung dieses isolierten Menschen werden, auf halbem wege merkte ich aber das ich nicht mehr weiterkam und baute schlichtweg den Charakter der Mutter ein.

Ich hab mir für die Story auch wirklich kein Bein ausgerissen, insofern ist das schon Ok wenn man sie als einfallslos und banal einstuft. alles andere wäre auch sehr erstaunlich gewesen. Werd mir das nächste mal mehr Mühe geben. Dennoch danke für eure Zeit !

 

Letzte Empfehlungen

Neue Texte

Zurück
Anfang Bottom