cumshot mittwochs
Sie war kalt diese Nacht. Vor zwanzig Minuten hatte der schwarzgelbe Himmel begonnen Schneeflocken zu erzeugen. Zuerst ganz feine die nicht wirklich zu sehen waren, wenn sie nicht gegen das Licht der Straßenbeleuchtung sah. Dann mit der Zeit immer größere. Bauschige federleichte Schleier, die sich auf den hässlichen, narbengesichtigen Straßen der Stadt niederzulassen, nicht zu billig waren. Kitschig und Weihnachtlich. Natürlich war der gelbschwarze Smog der über den Dächern hing nicht der Ursprung der Flocken, vermutlich waren irgendwo hoch oben grauschwarze Wolken die sie absonderten.
Eine sehr dreiste, unglaublich kompliziert anzuschauende von ihnen verfing sich in ihrem Blickfeld zwischen Wimpern und Haaren. Der Schnee passte ihr nicht in den Kram, sie machte sich Sorgen wegen der Spuren. Obwohl, wenn es die ganze Nacht weiterschneien würde... es war doch ganz gut so. Vorsichtig verlagerte sie ihr Gewicht von einer Schulter auf die andere und wischte sich mit dem Zeigefinger der entlasteten Hand, die Schneeflocke aus dem Augenwinkel. Bewegen während dem Lauern - das war gegen ihre Berufsehre. Berufsehre - sie schob zur Seite, was sie sich gleich gedacht haben würde, einfach weil es keinen Sinn machte sich zu ärgern. Aber Leute mit unangesehenen Berufen hatten immer irgendeine selbst zusammengeschusterte Berufsehre, die eigentlich nur sicherstellte dass sie sich schlecht fühlten, weil sie sich nicht an sie gehalten hatten. Naja Berufsehre schon, also sie wilderte nicht in dem Stadtviertel, in dem sie wohnte. Solche Jobs in der Nachbarschaft nahm sie prinzipiell nicht an. Und ja - kein Gift, keine Handfeuerwaffen. In ihrem speziellen Weltbild waren das die Waffen der Feiglinge.
Sie atmete langsam aus wobei sie sich wünschte der gefrierende Atem der ihre Nasenflügel förmlich durchschnitt, wäre der dicke, weiche Rauch eines fetten Jointes. Riven neben ihr schnaufte leise, bewegte sich aber nicht. Er presste sich nur ein bisschen fester gegen ihren Körper und strahlte etwas Wärme auf sie ab. Der Ärger über sich selbst, stieg in ihr auf: wie eine Anfängerin hatte sie sich von der Kälte überraschen lassen und zu allem Übel auch noch die Isolationsfolie vergessen.
Wegschieben, jeden störenden, ob äusseren oder inneren Einfluss ignorieren. Die Kälte, die langsam aber doch von unten durch die Arbeitskleidung dringt, ignorieren. Es fiel ihr heute schwerer als sonst hundertprozentig present zu sein. Vielleicht brauchte sie einfach mal eine Pause - Cocktails schlürfen, Sonne liegen, Männer treffen. Sie lächelte sich selbst schief zu über die Doppeldeutigkeit dieses Gedankenganges. Männer traf sie ja genug, den meisten sah sie dabei sogar in die Augen, nur lagen die besagten Männer ein paar Sekunden später meist mit verrenkten Gliedmaßen und mit dem Gesicht nach unten auf der Wiese/der Straße/dem gläsernen Couchtisch und/oder dem weissen flauschigen, schonbald blutgetränkten Wohnzimmerteppich und waren aufgrund ihrer „Lage“ nicht mehr für Konversation zu gebrauchen.
Warten. Das war der Grundpfeiler des Erfolgs. Wie die Schlange auf das Kaninchen. Das und die Spezialanfertigungnen des Alten Sam, wie der Alte Sam stehts betonte. Und dass man den Verstand auch benutzt und den Kopf nicht nur rumträgt, weil er angewachsen ist. Ja – dachte sie – ich sollte mehr auf den alten Saftarsch hören, dann hätt' ich mir jetzt eine saftige Eierstockentzündung erspart!
Es konnte noch dauern, bis ihr „zielfachlich geprüfter Passivkunde“ wie sie die Zielpersonen im letzten Stadium ihres Auftrags fast liebevoll betitelte das Zielgebäude D, die Nutte bei der er mittwochs immer war, verlassen würde. Aber nicht zu lange. Mehr als zwei Stunden hatte er es nie ausgehalten bei ihr. Wielange das wohl schon dauert? Während der Beobachtungsphase, die nicht zu kurz und nicht zu lang sein durfte, benutze sie eine Stoppuhr um Zeitabläufe zu messen. Wie lange braucht der Typ wofür, von oben in der Wohnung Licht ausschalten bis unten Haustor verlassen. Alle Informationen notierte sie zuhause mit Kreide auf einer schwarzen Tafel. Während des eigentlichen Einsatzes verzichtete sie auf ein Zeitmessgerät – sie liess sich bei der Arbeit lieber von ihrem Instinkt leiten. Und danach wenn alles erledigt war löschte sie ihre Notizen. Für immer weg. Mit heissem Wasser und ein wenig Seifenlösung. Tafel trocken reiben und dann selber duschen, trocken rubbeln und ins Bett mit einer Wärmeflasche und heissem Tee. Sie spürte die Kälte inzwischen nicht mehr, nur hinten war ihr die Jacke etwas hochgerutscht, darum zog kalte feuchte Luft durch einen Spalt enervierender drei Millimeter, die nicht von Kleidung bedeckt waren. Aber im Moment gab es für sie keine schönere Vorstellung als von diesem Job krank nach Hause zu kommen und sich nach zwei Wochen Bettlägrigkeit nach Hawai oder swonstwohin abzusetzen. Aber sie wusste schon, dass sie nicht richtig krank werden würde. Sie war es nie gewesen, würde es nie sein. Auch nicht richtig gesund, denn irgendwelche Körperteile schmerzten immer, ihr Herz, ihr Kreuz – wahrscheinlich war es psychosomatisch. Ein Schmerz, der nur in der Badewanne annähernd aufgehoben wurde, oder während einer langen heissen Dusche. Die Wahrscheinlichkeit zu sterben war ungleich größer, als die ernsthaft krank zu werden. Im Moment schmerzte ihr unterer Rücken, von der unnatürlichen, unbewegten Körperhaltung und ihre Augen waren vom Warten und Spähen müde.
Die Assassine, [Essessin] so wurde sie von den Leuten in ihrem Viertel genannt, die meisten ahnten vermutlich womit sich die Assassine ihr tägliches Brot verdiente, aber solange sie nicht zufällig den Bruder der Tante dessen angeheiratete Nichte mit einem ihrer „guten Bekannten“ aus der Stammkneipe zusammen war erledigte, ignorierten sie es geflissentlich. Wenn man mit einer mutmaßlichen Auftragskillerin in der gleichen Straße wohnte, beim selben Gemischtwarenhändler Brot und Milch kaufte wie sie – mit dem Unterschied, dass sie ohne weiteres anschreiben lassen konnte – und man sie abends in der Bar vis á vis der Apotheke über einem Bier brüten sah – schön und gefährlich – dann war man froh, dass sie offensichtlich anderes zu tun hatte als wahllos Nachbarn abzuknallen oder nächtliche Massacker wegen der frisierten Bierrechnung von Einaug Klaus, dem Barmann anzuzetteln. Sie grüßte die Leute die sie jeden Tag sah höflich, aber unverbindlich. Sie stand auch auf, wenn eine alte Dame in den Bus einstieg – höflich aber unverbindlich. Viele Leute registrierten sie, wenn überhaupt, als Person mit der nicht gut Kirschenessen wäre, wenn man ihr irgendwie zu nahe käme. Die meisten jedoch nahmen sie überhaupt nicht war, wenn sie es nicht wollte. Diese Technik hatte sie von klein auf trainiert. Unsichtbarsein.
Ihre Gedanken kehrten zurück zu ihrem Auftrag. Zur Zielperson – Adam Krainhiller, 45 Jahre, etwa 85 Kilogramm, um die Einsachzig groß, verheiratet, zwei Kinder, sah ganz nett aus. Undefinierbar unsympatisch nett. Genau die Typen waren ihr am liebsten. So richtige Weichscheisser von denen die Welt wahrlich genug hatte. Vermutlich tat sie ihren Ehefrauen sogar einen Gefallen damit, dass sie die Nullen auslöschte. Ausserdem sah A. Krainhiller nur nett aus, war es aber nicht. Er hatte einmal während der Beobachtungsphase nach Riven getreten, der ganz räudiger, herrenloser Strassenköter neben dem Auto der Zielperson herumlungerte. Zu jenem Zeitpunkt war die Wahrscheinlichkeit groß gewesen dass die Assassine ihrer Berufsehre Lebwohl sagen und den Flachwichser mit ihrem Kugelschreiber, denn eine andere Waffe trug sie nicht bei sich, auf offener Straße, am hellichten Tage ins Jehnseits befördern würde. Sie liess jedoch gleich wieder von einer solchen Aktion ab, inzwischen war sie älter und klüger geworden. Noch vor zwei, drei Jahren hätte es der Tierquäler bereut nach ihrem Hund getreten zu haben, aber die Erfahrung hatte ihr gezeigt, dass unschöne Szenen vermieden verden konnten, wenn sie ein bisschen Coutenance bewahrte. Darum auch ihre Abneigung gegen Handfeuerwaffen, denn wenn sie sich nicht wie ein Feigling von hinten anschleichen wollte, musste sie der Zielperson mit gezogener Waffe gegenübertreten und dabei höllisch aufpassen, dass sie sich nicht in einen dieser ätzenden Hollywood-Endkampf-Dialoge verwickeln liess, die nicht selten ihren Höhepunkt darin fanden, dass geistig unterentwickelte, lebensmüde Zielpersonen den unsinnigen Versuch starteten ihr die Klogg zu entwinden, was wiederum dazu führte, dass sich Blut und Hirn unschön auf ihrem stehts gepflegten Lederzeug verteilte. Nicht dass sie Angst gehabt hätte wegen der Flecken, nur war es ein bisschen ungut blutverschmiert und nach Hirn und Pulver stinkend den Heimweg antreten zu müssen.
Da lobte sie sich die Spezialanfertigungen des Alten Sam. Lächelnd schmiegte sie die Wange an ihr „Baby“. Bei dieser Hübschen hatte Sam wirklich ganze Arbeit geleistet. Sie war eine „original nachgebaute“ SSG-3000 mit einigen „Feinjustierungen“. Die Assassine hatte Sam genaue Anweisungen gegeben was sie von der Waffe erwartete, wie er das realisiert hatte, war ihr gelinde gesagt scheissegal. Der ganze Körper bestand aus einer speziellen Metalllegierung, deren positivste Eigenschaft es war ein schlechter Leiter für Hitze und Kälte zu sein. „Mit diesem Gewehr kannst du in der Hölle dem Teufel selbst auflauern ohne dir die Finger zu verbrennen, Assassine!“ hatte der Alte Sam geprahlt. Aber es schien glaubhaft, dass diese Aussage der Wahrheit entsprechen könnte. Viel Wichtiger jedoch, war ihr gewesen, dass das Material die Kälte der Umgebung nicht annahm. Kurze Zeit nachdem sie sich auf's snipen verlegt hatte, war sie nämlich mit der Unterlippe am stählernen Kolben ihrer damaligen SSG-3000 festgefroren. Im Moment fühlte sich die Riffle in ihren Händen sogar richtig warm an, so als wäre sie eine organische Wesenheit. Die Spezialanfertigung, die sie inzwischen richtig lieb gewonnen hatte, war statt der üblichen 7,62 mm auf teflonbeschichtete 5 mm Hochgeschwindigkeits-Projektile ausgelegt, da die Assassine die durchschlagende Wirkung der 7,62er relativ ungünstig fand. Man konnte einfach nicht von sauberer Arbeit sprechen, wenn die Reste des Schädels der Zielperson auf einer Fläche von fünf Quadratmetern verteilt waren und die Hauswand, die sich hinter ihr befunden hatte, von einem nicht gerade unauffälligen Einschussloch geziert wurde.
Es erschien ihr, dass sie schon eine Ewigkeit auf dem Dach der kleinen Lagerhalle lag. Ihre Augen brannten von der Kälte und dem intensiven Starren, das sie praktizierte. Das Infrarot-Zielfernrohr das ihr der Alte Sam auf ihren Wunsch hin gebastelt hatte, war vom allerfeinsten. Mithilfe eines kleinen RGB-Reglers konnte sie die farbliche Darstellung anpassen. Das Infrarot-Bild schärfen sozusagen. Das hatte sie selbstverständlich schon lange erledigt.
Ein entsetzliches Grauen packte sie, sprang ihr von hinten in den Nacken. Unerklärliche Angst. Riven ließ ein grausiges, unterdrücktes Wimmern vernehmen. Ein Schatten war an die beiden Wesen herangetreten, etwas unerklärliches und trauriges begann in diesem Augenblick.
Endlich öffnete sich die Türe des Zielgebäudes D, und Krainhiller erschien als Silhouette in dem erleuchten Eingang. Er verweilte einige Augenblicke und sprach mit jemandem in den warmen, hellen Raum hinein. Dann schloss er die Tür fest hinter sich und blieb noch einen Moment stehen, so als ob er wüsste, dass er nie wieder hierher kommen würde. Vielleicht kam ihm so ein Gedanke tatsächlich, denn er schüttelte sich ein wenig bevor er endgültig den Weg zu seinem Wagen antrat.
Komm nur, dachte sie und ein zufriedenes Lächeln suchte sich den Weg auf ihre Lippen. Sie sah durch den Sucher ihrer Riffle, hielt den Atem an, um den richtigen Augenblick nicht zu verderben und legte den Finger auf den Abzug. Entsichert war die Waffe schon seit eineinhalb Stunden. Die wenigen Sekunden die vergingen bis Krainhiller in der perfekten Position war, dehnten sich ins unendliche. Er ging wie in Zeitlupe auf sie zu, zum Greifen nahe sah sie ihn durch das starke Zielfernrohr. Seine kinnlangen Haare und sein schwarzer knielanger Mantel wippten synchron im Takt seines Schrittes. Die Assassine konnte ihren Herzschlag in den Ohren fühlen, daran orientierte sie sich, was ihr Zeitgefühl betraf. Noch eins, zwei, jetzt!
Mit einem fast unhörbaren Flitschen löste sich das Projektil, die Schalldämpfung war wirklich eine Meisterleistung vom Alten Sam. Sekundenbruchteile später durchschlug die Kugel die Stirn von Krainhiller, ein drittes Auge war auf seinem Antlitz aufgegangen und sonderte sofort einen Strom roter Tränen ab. Krainhiller erstarrte in der Bewegung, bestürzt griff er sich an die Stirn und sah mit leicht dämlichem Gesichtsausdruck seine blutverschmierte Hand an. Dann schaute er unlogischerweise suchend nach oben, so als hätte ihm ein bleifressendes Eichhörnchen auf den Kopf geschissen und sank nach dieser letzten Kraftanstrengung in sich zusammen. Seine Knie knickten weg und er fiel mit dem Gesicht nach vorne auf die verschneite Straße um sich nie wieder zu bewegen.
Nun kam Leben in den Amerikanischen Pitbullrüden - wohlerzogen wie er war rannte er nicht los um die Beute zu stellen, sondern wartete leise winselnd auf ihr OK. Sie deutete mit dem Kopf in Richtung des Opfers und machte ein leises, schnalzendes Geräusch. Riven explodierte förmlich und jagte zur rückwertigen Seite der Lagerhalle, wo eine kleine Scheune den Abstieg erleichterte. Er tat das wohl nur, weil sie auf diesem Weg auch auf das Flachdach gelangt waren und weniger weil er die Scheune benötigte. Ohne sich beirren zu lassen sprang er mit einem einzigen Satz auf den verschneiten Boden und beschleunigte noch im Sprung. Schneebrocken wurden durch die Wucht die der massige Hund hatte zur Seite geschleudert. Die Assassine verpackte das Gewehr fachmännisch und ohne sich übermäßig zu beeilen - diese Tätigkeit nahm dennoch nur einige Sekunden in Anspruch - und folgte ihrem Hund betont langsam.
Das seltsame, fremde Gefühl das sie empfunden hatte war noch immer in ihrem Bewusstsein. Riven hatte es bereits vergessen, manchmal beneidete sie ihn um seine einfache Weltanschauung. Der Rüde stand einen halben Meter von der Leiche entfernt und rührte sich nicht, er war eine perfekt ausgebildete Kampfmaschine - der Geruch des Blutes stieg ihm vielleicht zu Kopf, doch er vergaß nie was sein Job war. Er beobachtete seine Herrin geduldig mit feuchten, treuen Augen. Sie ging neben ihm in die Hocke und befühlte Krainhillers Halsschlagader, es stand ausser Zweifel dass dieser Mann tot war, aber sie vergewisserte sich trotzdem.
Kein Puls, kein Herzschlag - alles bestens, sollte man denken. Sie tätschelte den breiten Kopf ihres vierbeinigen Freundes und sagte: "Komm Riven, hier gibt es nichts mehr zu tun für uns." Mit diesen Worten drehte sie diesem Auftrag den Rücken zu und ihr Gefährte folgte ihr auf den Fuß. Die Bezahlung war bereits erledigt, zumindest für sie. Sie setzte ihren Preis ziemlich hoch an, ließ sich zwei Drittel im voraus bezahlen, ein Drittel nach Erledigung des Jobs. Das dritte Drittel holte sie sich allerdings nie ab, das war eine ihrer zahlreichen Sicherheitsmaßnahmen, die sie sich zurechtgelegt hatte.
In düstere Gedanken über ihr Leben versunken fand sie den Weg in die dichter besiedelten Gebiete der Stadt. Irgendwann stieg sie in irgendeinen Bus ein und irgendwie kam sie letztendlich nach Hause zu ihrer Wohnung. Die Anspannung unter der sie während einem Auftrag stand, hätte einem prickelnden Gefühl der Leichtigkeit weichen müssen. Normalerweise veranstaltete sie mehrtägige Sauftouren nach einem solchen Job, aber dieses Mal war alles ein wenig anders - ein wenig nicht so cool. Dieses mal war die Anspannung einem Gefühl der Leere und der Sinnlosigkeit gewichen.
Sie kramte den Schlüssel zu ihrer Wohnung aus der Tasche und öffnete die Türe. Einen Moment lang wünschte sie sich, dass ein warmer, hellerleuchteter Raum auf sie wartete, sowie der den Krainhiller vor nicht einmal zwei Stunden zum letzten Mal verlassen hatte. Riven drückte sich an ihr vorbei ins Innere der Wohnung und auch sie trat nun endgültig ein. Sie entzündete einige Kerzen und drehte die Heizung ordentlich rauf, machte sich eine Kanne schwarzen Tee und rollte sich ihren schwerverdienten Joint. Während dieser Tätigkeiten vermied sie es über ihre Beunruhigung nachzudenken. Eine Viertelstunde später saß sie entspannt und langsam wieder etwas Wärme empfindend am Fenster und starrte in die Nacht hinaus.
In ihrem Bewusstsein hatte sich nun ein Gedanke verfestigt, der besagte dass dies ihr letzter Auftrag gewesen war. Gedankenverloren nippte sie an dem heissen Tee. Vielleicht würde sie nach Wien ziehen, ja das schien ihr eine gute Idee zu sein. Sie erinnerte sich an die Worte einer Freundin aus Wien: "Wenn du aussiehst wie ein Neonazi oder wie ein Serienkiller und wenn du einen richtig gefährlichen Hund hast, dann bist du in Österreich immer willkommen. Und speziell in Wien könntest du nicht unauffälliger auftreten." Sie hörte Riven über den Holzdielenboden tappen und nahm einen herzhaften Zug vom Joint. Der Hund schmiegte sich gegen ihre Beine und seufzte zufrieden. "Ja ich glaube das ist eine gute Idee. Was hältst du davon Riven? Gehen wir nach Wien?" Riven schien keine Einwände zu haben.
by ash
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