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Crawler

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27.02.2003
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Crawler

Ich werde nun berichten, welches die Umstände waren, die mich zu einem Fortziehen aus jener Stadt bewegten, in der ich bis zu meiner glücklich und gesund erreichten Lebensmitte wohnte. Eng zusammen hing diese Entscheidung mit einem einzigen Erlebnis, um dessen Bericht ich mich in all den Jahren stets „gedrückt“ habe, wie man sagt; auch wenn es nur der Auslöser war, da im allgemeinen die Stadt neben einer beengenden Atmosphäre auch unangenehme und zwielichtige Bewohner enthält.
Im Zentrum der Stadt, ganz allein auf einer Anhöhe, steht eine imposante Kathedrale. Selbst ich, der ich einst Kunstgeschichte studiert habe, bin nicht in der Lage, sie stilistisch einer bestimmten Epoche zuzuordnen. Sie hat die Düsternis der Romanik in ihren dicken Mauern und nahezu nicht vorhandenen Fenstern; die Bombastik und Eleganz der Gotik in ihrer Größe und dem übertriebenen Fassadenschmuck; und außerdem ein seltsam verwirrendes Element, das aus der leicht abgeschrägten und verschobenen Form des Grundrisses entspringt, wie man es zuhauf an modernen Bauten beobachten kann.
Um diese Kathedrale ranken sich die wildesten Geschichten. Schon seit denkbar langer Zeit finden dort keine Gottesdienste mehr statt, und die Menschen, so zwielichtiger Art sie in jener Stadt sein mögen, meiden die Anhöhe und das Gebäude. Ja, seit mehr als dreißig Jahren scheint keine Seele mehr im Innern der Mauern gewesen zu sein, was die Farbigkeit und Varianz der Geschichten nur noch anheizt. Dämonenbeschwörer, Satanisten, Atomforscher und Biologen, Virologen und Piratenfunker, Irrsinnige und Deformierte bevölkern das Gemäuer in der Fantasie der Stadtbewohner. Mich hat es nie gereizt, Näheres zu erfahren, und auch am Verbreiten der Geschichten habe ich mich nie beteiligt.
Warum ich mich dann eines Nachts auf den Weg machte, die engen, steilen Gassen der Stadt hinunter, flankiert von schielenden Häuserwracks, kann ich nicht erklären. Vielleicht war in dieser Nacht (ein riesiger Mond mit einem pilzigen Hof klebte zwischen matten Sternen) der menschliche Entdeckergeist besonders stark in mir, vielleicht jedoch war es auch eine gewisse Lebensmüdigkeit, die mich stets zu dieser Jahreszeit (Spätherbst) befällt. Es war kalt, und mein Atem schickte kleine, mondhelle Wölkchen meinen Schritten voraus.
Die Anhöhe, auf der die Kathedrale thronte, war leergefegt von jeglichem Bewuchs, und abgegrast bis auf den nackten Fels, so dass es schien, als habe man das Gemäuer gleich aus dem Mark des Berges herausgemeißelt. Und wie groß war meine Verwunderung, als ich das Hauptportal geöffnet fand!
Die zweite Innentür bildete ein schwerer, schwarzer Samtvorhang, durch den ein seltsam warmes, unstetes Licht fiel, begleitet von einem Geruch, der dem des biologischen Archivs an der Universität entsprach, in dessen verwirrenden Tiefen ich meine Doktorarbeit schrieb. Jener Ort erschien mir damals passend für all die dunklen Jahrhunderte der mittelalterlichen Kunstgeschichte; gefangen in einem Magen aus konservierten Tierleichen schrieb ich über eine Epoche, die wir auch nur in dieser Form zu begreifen versuchen: indem wir ihren ausgestopften, hergerichteten Kadaver untersuchen.
Ich zögerte noch mit dem Öffnen des Vorhangs, da der Innenraum, wenn nicht bewohnt, so doch belebt zu sein schien. Ich meinte sogar, ein leises Wispern zu vernehmen, wie von einer weit entfernten Menschenmenge.
Entschlossen zog ich den Vorhang beiseite, und erstarrte, die Hände rechts und links an den Türrahmen, wie ans Kreuz geschlagen. Hitze schlug mir entgegen wie aus einem Ofen, in dem man Tonarbeiten härtet, und der Geruch nach Alter und Konservierungsmitteln wurde stärker, so dass ich würgte. Und doch war meine erste (wenn auch unfreiwillige) Bewegung, dass es mir den Kopf in den Nacken riss.
Die Kathedrale war hohl wie ein ausgeblasenes Ei. Seltsam bauchige, unstet gelben Schein verbreitende Brutlampen schufen mehr Schatten als Helligkeit, und somit verschwand die Decke in Düsternis. Und dennoch konnte ich die Ungeheuerlichkeit dessen erkennen, was die Geschichten der Stadtbewohner wie harmlose Ammenmärchen erscheinen ließ.
Von der Decke hingen in Gruppen, Knollen oder Nestern riesenhafte, erdige Klumpen und Säulen, die wie gewachsen schienen. Einige von ihnen waren lang und dünn wie Rohre, und reichten (Stalagtiten gleich) fast bis auf den Boden, wo sie ihre Entsprechungen in mehreren Metern hohen Kegeln aus demselben, leicht glänzenden Material fanden, das schimmerte, als habe ein riesenhafter Hund es unermüdlich abgeleckt. An den Wänden bildeten ebensolche Auswüchse, Beulen ähnlich oder Wandelgängen in luftiger Höhe, ganze Gruppen von in den Raum ragenden Klumpen in der Größe von Lastwagen. In der Mitte des Raumes, unsichtbar mit der ebenso unsichtbaren Decke verbunden, hing das größte aller Nester (denn dass es solche sein mussten, wurde mir schlagartig klar). Es war verzweigt und sah aus wie ein in der Explosion erstarrter Schlammhaufen, auch wenn das glasige Braun der Außenhülle eine seltsame, fast ästhetische Faszination auf mich ausübte. Dieses zentrale Nest hatte die Größe eines Mehrfamilienhauses.
Als mein Gehirn mehr als nur den ungeheurlichen Anblick zu registrieren vermochte, kam mir wieder jenes pausenlos andauernde Geräusch zu Bewusstsein, das ich von draußen als Stimmengemurmel identifiziert hatte. Hier, an der Quelle, klang es eher so, als kratzten Zehntausende von Schreibfedern über minderwertiges Pergament. Lange, schwankende Fäden, die die Decke mit dem Boden verbanden, schienen sich im Takt dieses schwemmenden Geräusches zu wiegen. Die Luft war so trocken, dass sie im Nu meine Kehle ausgedörrt hatte.
Und als ich gerade eine Ahnung bekam, welchen Wesen diese hängenden Nester als Heimstatt dienen mochten, traf ich auf die ersten Bewohner der Kathedrale.
Gleich vor meinen Augen seilte sich eine Kette von Insekten aus der Schwärze der Decke ab, die Beine ineinander verhakt wie Kettenglieder. Sie besaßen das grobe Aussehen von Ameisen, auch wenn ich mich nie sehr mit Insektenkunde aufgehalten habe. Doch waren sie größer, jedes Tier sicherlich halb so lang wie mein Daumen, und als ich noch vor Schreck schrie, rückwärts taumelnd stolperte und mich auf meinen Hosenboden setzte, wurde mir klar, dass diese Wesen Termiten sein mussten.
Wie an einem Gummizug gerissen katapultierte sich die Kette derjenigen, die mich so entsetzt hatten, in die Schwärze der Decke zurück.
Ich dachte an Flucht, auch wenn ich erstarrt war von diesem Bild, das sich selbst die mittelalterlichen Miniaturisten bei ihren Visionen der Hölle nicht hatten ausmalen können. Das rauschende Schaben war natürlich das Arbeitsgeräusch von Milliarden von Termiten, die danach zu trachten schienen, in absehbarer Zeit den ganzen Innenraum der Kathedrale mit ihren Bauwerken zu füllen, die, wie ich schon erwähnte und als Kenner der Architektur zugeben muss, von einer verwirrenden Ästhetik und statischen Genialität waren.
Gerade hatte ich meine Gedanken soweit unter Kontrolle, um an meinem Verstand zu zweifeln, da tönte plötzlich ein lauter, tiefer Ton aus dem Inneren des zentralen Nestes. Die Luft schien zu vibrieren, und wie bei einem Nieselregen fielen ineinander gekrallte Trauben von Insekten aus luftiger Höhe hinab, da sie den Halt verloren hatten. Ein zweiter Ton gesellte sich zum ersten, dann drei weitere, wobei der zweite wieder verstummte, und die fremde Musik aus langen, dumpfen, hohlen Klängen übertönte das kritzelnde Rauschen der Arbeiter. Ineinander verwoben schwangen sich die Einzeltöne in immer größere Höhen hinauf, einer ungeheuren Trägheit und einem vollkommen fremden Prinzip von Harmonie folgend, und ganz plötzlich kam mir ein Bericht in den Sinn, der von einer großen Orgel sprach, die man in dieser Kathedrale unter der Decke hängend installiert hatte. Das zentrale Nest (oder sagt man Bau?) musste als sein Herzstück eben diese Orgel besitzen, auch wenn ich mich fragte, wie Termiten in der Lage sein mochten, ein solches Instrument zu spielen.
Man sieht schon, auf welch bizarren Wegen sich meine Gedanken befanden, und man wird verstehen können, auf welche Weise ich die bewundernswerte Rationalität und Kühle aufbringen konnte, um die nachfolgenden Ereignisse zu überstehen: ich war paralysiert, und nicht in der Lage, Emotionen zu empfinden. Dies mag zwar ein Zustand der Erleuchtung sein, aber er flößt mir heute eine große Angst ein, da er den Geist auf Dauer in ein bodenloses, schwarzes Loch verwandelt.
Zu den sich immer rasender aufschwingenden Tönen löste sich die Unterseite des zentralen Nestes (ich werde bei diesem Ausdruck bleiben), und an vier dicken Ketten schwebte lautlos eine etwa zweimal zwei Meter messende Plattform erdwärts. Die Ketten bestanden ebenfalls, und wie ich es gleich vermutet hatte, aus ineinander gekrallten Insekten.
Irgendetwas bewegte mich dazu, dem Mittelgang folgend auf die Landestelle der Plattform zuzugehen, und in geringem Abstand zu warten. Und so sah ich erst sehr spät, dass die Gestalt auf der Platte ein Mensch war, oder doch fast ein Mensch.
Er war eingehüllt in dasselbe braunglasige Material, aus dem auch die Nester bestanden, und er trug diese Körperbedeckung wie eine Rüstung. Seine Arme und Beine waren unbedeckt und schienen unwirklich zu wabern wie Rauch, der in Glasrohren gefangen ist, bis ich bemerkte, dass er über und über von Termiten bedeckt war. Sein Gesicht war bartlos, und das Erschreckendste an ihm waren seine Augen: Stark geweitet wie die eines Menschen, der sein Leben lang in Dunkelheit verbracht hat, auch wenn er im Licht nicht blinzelte. Seine Pupillen hingegen waren höchstens stecknadelkopfgroß, und den meisten Raum beanspruchten die vollkommen gelb gefärbten Augäpfel.
Sein Haar war lang, und schien zu wehen; der Übergang von Haar zu Strängen aus Termiten war nicht auszumachen. Er hatte eine etwas gebückte Haltung, auch wenn sein Gebaren die Gestik eines Königs trug.
Nun spreche ich dauernd von einem „ER“. Dies ist lediglich das Pronomen für „Mensch“, denn es war mir nicht möglich, der Gestalt ein Geschlecht zuzuordnen. Seine Stimme hatte, als er schließlich sprach, eine tiefe Alt- oder hohe Tenorlage, und seine Bewegungen blieben dermaßen aufs Äußerste beschränkt, dass er ganz den Eindruck eines perfekten Androgynen machte. Ich werde daher von einem „ES“ sprechen, das ist unverfänglich. Unsere Sprache besitzt nicht die passende Grammatik für ein solches Wesen.
„Willst du handeln?“ fragte es, und in diesem Moment verstummten sowohl die Orgel, als auch das allgegenwärtige Schaben und Kratzen.
„Wer spielt die Orgel?“ fragte ich zurück, und erntete einen pfeilspitzen Blick, der eine Kälte ausstrahlte, wie ich sie nie zuvor bei einem Menschen gespürt habe.
„Ja, ich will handeln“, beeilte ich mich zu versichern.
„Was bietest du?“ fragte es, und starrte mich an.
Aus einem Impuls heraus erwiderte ich: „Ich bin Ignaz Poggenpuhl. Als Handelspartner ist eine von Freundlichkeit geprägte Geschäftsbeziehung immer von Vorteil.“
Das Zucken an seinem rechten Mundwinkel mochte ein Lächeln sein. Es streckte die Hand aus.
Ich starrte die Finger an, die zu leben schienen in ihrer stetigen, krabbelnden Bewegung. Ich verspürte keinerlei Ekel, bloß das Bedenken, ich könnte einige der kleinen Tiere beim Händedruck zerquetschen. Dennoch ergriff ich die Hand.
Sie war kühl. Sofort spürte ich Dutzende von Beinen und Fühlern auf meinem Handrücken, einen leichten Stich am Handballen, und dann war es vorbei. Ich schien akzeptiert. Es ließ meine Hand los.
„Ich bin Crawler“, sagte es. „Was bietest du?“
Ich zögerte. „Ich kam nicht wirklich mit der Absicht zu handeln“, gestand ich. „Ich habe Geld.“ Das klang einschränkend, da ich mir nicht vorstellen konnte, was ein solches Wesen, geschweige denn die Termiten, mit Geld anfangen sollten.
„Das ist ein gutes Tauschmittel“, sagte Crawler mit seiner geschlechtslosen Stimme. „Wir brauchen Maschinen.“
Ich nahm an, es meinte elektrische Geräte, wie die Brutlampen; Dinge also, die Termiten, auch ein so gigantischer Stamm, nicht selbst fabrizieren konnten.
Ich zog einen Hunderter-Schein aus der Tasche. Es sah ihn an und nickte, wandte sich um und griff auf die Plattform. Es war eine bauchige, halb mit einer bernsteinfarbigen Flüssigkeit gefüllte Glasgallone (auch wenn ich später, im Tageslicht, die Farbe eher mit der geschmolzenen, reinen Goldes vergleichen sollte), die es hervorholte. Aus einer Art Tasche in seinem festen Panzer (Chitin tragen! kam es mir in den Sinn) zog es eine Phiole, etwas kleiner als ein Reagenzglas, und füllte sie mit der Flüssigkeit. Verkorkt reichte es sie mir.
„Was ist das?“ flüsterte ich, und Crawler stellte die Flasche auf die Plattform zurück.
„Es ist Ihre Gabe, das Gelée Royale“, erwiderte es.
Die Flüssigkeit schien dicklich und zäh zu sein, und ich konnte die Augen kaum von ihr abwenden. Ich verbeugte mich vor Crawler, es erschien mir angebracht.
Es nahm es regungslos zur Kenntnis, und stieg zurück auf die Plattform.
„Einen Moment!“ sagte ich hilflos, bemüht, es nicht wie eine Aufforderung klingen zu lassen. „Ich würde gern viele Fragen stellen, über...“ Ich machte eine vage Handbewegung in den Raum hinein.
In diesem Moment gab es ein Knacken wie von einer enorm großen, eingeschalteten Verstärkeranlage. Und dann erklang die Stimme.
Sie war mit nichts zu vergleichen, das ich jemals gehört habe. Ich hatte nicht einmal geglaubt, dass das menschliche Ohr überhaupt in der Lage sein würde, etwas Derartiges zu vernehmen. Normalerweise war es das wohl auch nicht, denn ich verstand, dass das Knacken genau das gewesen war: ein riesenhafter Verstärker. Und ich verstand, dass Crawler mit seinen „Maschinen“ nicht bloß Lampen und eine Orgel gemeint hatte. In einem kurzen, paranoiden Moment fragte ich mich sogar, welche technischen Geräte wohl in all den hängenden Lehmnestern lagern mochten.
Die Stimme bestand lediglich aus einem Klicken und Schaben, Reiben und Schleifen, das völlig entfernt war von auch nur Ansätzen von Vokalen oder Tönen. In der Kathedrale mochten zehn, vielleicht zwanzig Lautsprecher der besten Qualität angebracht sein; ich hatte fast den Eindruck, der Bau selbst spreche mit seiner steinernen Stimme.
„C-rrR-(w)-llllllllll-rRrrR“ sagte die Stimme, und ihr Klang war jenseits jeder von einem Menschen nachvollziehbaren Emotion. „C-rrR-(w)-llllllllll-rRrrR“
Crawler legte den Kopf in den Nacken. „Die Königin verlangt mich“, sagte es. „Sie gebiert“, und lautlos, lediglich begleitet vom Surren der Lautsprecher und einem tief vibrierenden Ton der verborgenen Orgel verschwand die Plattform im zentralen Nest.
Ich verließ die Kathedrale, so schnell ich konnte.

Am nächsten Morgen verließ ich die Stadt. Die unverständliche Faszination, die mich im Bau der Termiten befallen hatte und mich bewegte, Crawler um Antworten zu bitten, hatte sich vollkommen zu Panik und Alpdruck verwandelt. Der kurze, paranoide Anflug, die Vision von technisch hoch aufgerüsteten Termiten, wie sie einem billigen Horrorfilm zu entspringen scheint, ist allerdings (wie ich glaube) vollkommen unbegründet, da ich mich sehr genau an die introvertierte Atmosphäre im Innern der Kathedrale erinnere. Dennoch wollte ich nichts als fort.
Ich lebe nun in den Bergen, und habe ein kleines Haus mit Seeblick. Die Phiole mit dem (ganz danach aussehenden) flüssigen Gold steht in einem Reagenzglashalter auf meinem Arbeitstisch, an dem ich kugelförmige Bauten abwechselnd entwerfe und wieder verwerfe. Noch hat keine meiner Visionen den Arbeitstisch verlassen, und wird es wohl auch nicht tun. Ich werde die Phiole wahrscheinlich niemals öffnen; was sollte man mit dem Inhalt tun? Ihn trinken, verbrennen, auf die Stirn reiben? Ihn in Wasser auflösen, in Blumenkästen gießen? Ich glaube nicht, dass man ihm mit menschlichen Maßstäben oder Ideen gerecht werden kann. Vielleicht müsste man ihm zuhören (wie einer vokalentleerten Stimme), oder mit ihm sprechen, wer kann das wissen.
Auf meinen Papieren entstehen Nester, die an Bergklippen hängen. Die Statik bereitet mir Probleme. Abends, wenn ich mir das allumfassende Rauschen von kratzenden Federkielen auf minderwertigem Pergament vorstelle, kann ich traumlos schlafen.
Ich träume nicht mehr viel.

 

Hi SebaPe,

also sprachlich gesehen hat mich deine Geschichte wirklich fasziniert. Du kannst sehr gut mit Fremdwörtern und Fachausdrücken umgehen. Alle Achtung!

auch wenn das glasige Braun der Außenhülle eine seltsame, fast ästhetische auf mich Faszination ausübte.

Da hast du den Satz ein wenig verdreht ;)

Ansonsten hab ich aber echt nichts zu meckern.

Was die Story angeht muss ich gestehen, nicht ganz den Durchblick behalten zu haben.
Riesige Termiten die Bass Booster in ihren Nestern lagern? Eine zwittrige Gestalt die dringend Geld braucht?

Hehe, da blick ich echt nicht ganz durch.
Vielleicht ist unser Protagonist ja ein wenig geistesgestört oder braucht dringend neue Ideen um Architekt zu werden :)

Hoffe du kannst mir da ein bisschen weiterhelfen!

Desweiteren würde ich ein paar mehr Absätze in den Text einfügen. Liest sich alles ein wenig zäh so!

Und die Spannung habe ich leider auch gänzlich vermisst. Die Idee mit der alten Kathedrale ist guter Horror Stuff, aber hier geht mir alles ein wenig schnell.

Gut beschrieben, weckt es dennoch keine wirklichen Gefühle beim Leser (Meine Meinung)

Dennoch kannst du dich echt gut ausdrücken. Deine Sätze gefallen mir sehr gut!
Freue mich also demnächst auf neue Geschichten von dir :)

 

Hei ANiMA,

dank' dir für die Kritik! Ich freu mich über das Stil-Lob, und auch der seltsame Satzverdreher ist ausgemerzt. Und an die Absätze geh ich wohl auch noch mal ran...

Deine Verwirrung was den Plot angeht ist ja nicht so ganz unberechtigt ;) Ich schwankte auch ein bisschen zwischen den Kategorien "Horror" und "Seltsam"; du hast schon recht, dass das keine richtige Horrorstory ist. Es ging mir mehr um dieses ungemütliche bis panikartige Gefühl des Protagonisten angesichts von etwas, das absolut surrealistisch ist.

Die Idee, dass Herr Poggenpuhl nicht so ganz bei sich ist, ist wohl auch nicht so verkehrt ... macht ja einen etwas Verspannten Eindruck :eek1:

Ansonsten wollte ich gar nicht allzuviel "erklären", das macht meiner Meinung nach oft viel kaputt. Warum der seltsame, geschlechtslose Typ bei den Termiten wohnt? Keine Ahnung. Was sie im Endeffekt vorhaben? Weiß nicht. Ist das so wichtig? (Stichwort: Leser-Imagination...)

Ich hoffe, das war dir wenigstens ein kleines Licht im Dunkel:)

Grüße
SebaPe

 

Hi SebaPe
Was der Geschichte fehlt ist tatsächlich Spannung und Geschwindigkeit/Handlung.
Schon, das du am Anfang eine Rückblende beginnst, nimmt viel Tempo weg. Ich weiß sofort: Der Held hat überlebt.
Dann beginnst du mit einer sehr langen Beschreibung: Wieder "passiert" nichts.
Nachdem ich ja weiß, dass der Held einfach die Stadt verlassen hat, können mich auch die Töne und Klänge nachher nie erschrecken.
Das ist mMn das Grundproblem der Geschichte.
vielleicht kannst du ja ein paar der Monster so tun lassen, als wollten sie ihn fressen?
Reflexionen wie:
Man sieht schon, auf welch bizarren Wegen sich meine Gedanken befanden, und man wird verstehen können, auf welche Weise ich die bewundernswerte Rationalität und Kühle aufbringen konnte, um die nachfolgenden Ereignisse zu überstehen: ich war paralysiert, und nicht in der Lage, Emotionen zu empfinden. Dies mag zwar ein Zustand der Erleuchtung sein, aber er flößt mir heute eine große Angst ein, da er den Geist auf Dauer in ein bodenloses, schwarzes Loch verwandelt.

nehmen dann noch zusätzlich Tempo raus.

Hoffe, du nimmst das jetzt als Ansporn und nicht als Verriss

Grüße
Bernhard

 

Hei Bernhard,

danke für die Rückmeldung - und ich hab ein dickes Fell, was Kritik angeht, also keine Sorge :D

Im Prinzip stimme ich dir sogar zu - wie ich auch schon @ANiME geschrieben habe: eigentlich ist das keine echte "Horror"-Story, die wirklich mehr Tempo gebräuchte. Ich dachte, die Spannung würde vielleicht durch die Unbegreiflichkeit der Situation entstehen - na, vielleicht auch nicht;)

DIe langen, versponnenen Sätze tun natürlich ihr übriges. Die Sprache sollte sozusagen ein wenig den Charakter + die Denkweise des Protagonisten wiedergeben - auch wenns wohl auf Kosten des Leseflusses geht.

Also, Fazit: Kritik freudig akzeptiert, aber die Story bleibt wohl wie sie ist...

Liebe Grüße

SebaPe

 

Außergewöhnlich.
Das ist das erste, was mir zu deiner Geschichte einfällt.
Zum Stil muß ich nichts sagen, denn der ist bei einer so krassen Story eigentlich Nebensache. Aber auch sprachlich gibst du dir keine Blöße, und damit wird deine Geschichte wirklich erstklassig.

Der offene Schluß ist endgeil, und den Rest deiner Geschichte muß ich erstmal verdauen, bevor ich etwas Klügeres von mir gebe :). Respekt!

 

HI Pe!

Ich werde deiner Geschichte mal wieder auf einen Platz auf Seite 1 verschaffen!

Erstmal will ich dir sagen, dass du es mit deiner Geschichte geschafft hast Atmosphäre zu erzeugen: Ich sah die dunkle Kathedrale vor meinen Augen und wusste, dass ich da nie hineingehen würde - zumindest nicht bei Nacht. Deine Sätze halte ich für gut ausgedrückt und der dunklen Grundstimmung angemessen.

Den Prot. hast du meiner Meinung nach gut beschrieben,besonders seine Abscheu in dem alten Gemäuer.

Dann wurde ich allerdings etwas enttäuscht, als alles darauf hinauslief, dass der Srhrecken der Kathedrale "nur" Insekten sind, die eine Vorliebe für ellektr. Geräte zu haben scheinen. Da hatte ich mir, nach dem stimmungsvollen Anfang, etwas "Gruseligeres" gewünscht. Die Insekten haben mich nicht wirklich geschockt.
Außerdem lässt du für mein Verständnis zu viele Fragen unbeantwortet. Warum konnten sich die Ameisen dirt einnisten, warum solch gewaltige Nester bauen? Was hat es mit dem Mann auf sich?
Und es erscheint mir sehr unlogisch, dass sich in einer riesigen Kethedrale die Insekten ausbreiten konnten und nun niemand weiß, was in der Kathedrale vor sich geht und sie niemand mehr betritt.

Zum Schluss: Ein Vorschlag von mir; vielleicht könntest du das Ende etwas interessanter gestallten, indem du noch einen Schocker bringst. Z.B. könnte aus der Flüssigkeit in dem Röhrchen eins dieser widerlichen Geschöpfe schlüpfen, oder der Prot. könnte sie schlucken und sich langsam in eins verwandeln (ok der letzte Vorschlag ist nicht besonders).

Alles Gute!

 

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