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Cotton Woods

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19.07.2012
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Cotton Woods

Ethan lässt seinen schwarzen Jeep nahezu geräuschlos auf dem Waldboden ausrollen. Ein Blick auf die Uhr zeigt ihm, dass er nicht länger als eine Stunde Zeit hat, es ist jetzt 23:15 Uhr. Durch einen kurzen Blick auf den Rücksitz vergewissert er sich, ob alles an seinem Platz ist. Mit einem viel zu lauten Geräusch öffnet er seine Fahrertür. Vorsichtig steigt er aus und schaut sich um.
Stille.
Das einzige Geräusch das Ethan in diesem Moment wahrnimmt, ist sein heftig schlagendes Herz. Um die unheimliche Stille zu durchbrechen und weil er weiß, dass ihm nicht viel Zeit bleibt, setzt er sich in Bewegung. Er öffnete die hintere Türe. Dann greift er nach seiner alten Schaufel und einem Maglight-Scheinwerfer auf dem Rücksitz. Schnell steckt er sich seine schwarze 9mm Smith & Wesson in die linke Hosentasche.

Wegen ihres Alters hatte er sie vor wenigen Stunden noch auseinander genommen und gründlich gereinigt. Lange war sie her, die letzte Benutzung; der letzte abgefeuerte Schuss aus dieser Waffe. Jetzt schaltet er den Scheinwerfer an. Ein gleißender Lichtkegel beleuchtet den Waldboden. So grell, dass Ethan erst einige Sekunden die Augen zusammen kneift, um sich an die Helligkeit zu gewöhnen. Dann geht er ohne Zögern los.

Susan fährt über die einsame Landstraße Richtung Cotton Woods. Noch vor zwanzig Minuten lag sie in tiefem Schlaf. Als sie hörte, wie Ethan sich leise aus dem Bett, dann aus dem Zimmer schlich, beschloss sie, ihm zu folgen. „Alter, ich hab gar keinen Plan, was die da gemacht haben! Ich meine, die waren ja noch nicht mal zusammen! Ich bin voll abgedreht!“. Genervt schaltete Susan das Radio aus, wischt sich kurz die schweißnassen Hände auf ihren Oberschenkeln ab und zupft am Hosenstoff, der verschwitzt an der Haut klebt.

Mensch, was geht ihr mir auf den Senkel mit eurem blöden Gelaber!“, denkt sie und schaltet genervt das Radio aus. Die weiten, ebenen Äcker weichen jetzt hohen Bäumen und die Straße wurde merklich holpriger und unwegsamer. Sie hat nun die öffentliche Route verlassen. Das Licht der Scheinwerfer beleuchtet die niedergefahrenen Sträucher und Pflanzen, die genau vor ihr liegen. Sie ist sich sicher, dass dieser Weg sie geradewegs zu ihrem Ziel führen wird.

Als Ethan den kurzen Weg zurücklegt, der zwischen seinem Wagen und seinem Ziel liegt, kommen Erinnerungen auf: Damals, als er mit seinem Kumpel Andy auf der Flucht durch die Cotton Woods war, da war es knapp. Von Hunden wurden sie durch die Woods gehetzt bis zur Erschöpfung. Hinter den Hunden die rufenden Bullen mit ihren unruhigen Lichtkegeln der Taschen-lampen, denen sie wie Haken schlagende Hasen auswichen, so gut es ging.

Wie er und Andy es geschafft hatten zu entkommen, das konnte sich Ethan immer noch nicht erklären. Es war einfach nur Glück gewesen.
Die Erinnerungen wecken seine Panik und sie treibt ihn an. Und dann ist er am Ziel. Zwölf Jahre sind vergangen, die Grabstelle ist ein bisschen zugewuchert, aber Ethan hat ein fotografisches Gedächtnis für diesen Ort. Er stellt seinen Scheinwerfer auf einen kleinen Fels, so dass er genügend Licht hat. Dann beginnt er zu arbeiten.

Bevor er die Schaufel das erste Mal in den Waldboden sticht, kitzeln ihn kleine Schweißperlen auf der Stirn, Angstperlen, Adrenalinperlen. Noch einmal blickt er sich unruhig um. Nur das Sirren des Scheinwerfers ist zu hören. Sonst nichts. Er beginnt sofort zu graben. Eine Schaufel nach der anderen. Die Zeit vergeht so quälend langsam, dass Ethan schon nach fünf Schaufeln denkt, er hätte die Arbeit von zwei Stunden hinter sich. Da! Ein Knacken!

Ethan hält inne. „Verdammt“, denkt er. Er sieht einen großen Schatten direkt hinter seinem Scheinwerfer und dieser Schatten bewegt sich. „Andy?“, ruft er unsicher, und „Hey! Andy! Wir können reden! Wir können uns die Beute teilen, jeder die Hälfte!“ Keine Antwort.

„O.k., das war’s! Verdammt, ich werde diese ganze Scheiße hier nicht überleben!Warum bin ich nicht vor Jahren schon hier gewesen? Wieso war ich so dämlich, den „Andy kommt aus dem Knast Tag“ abzuwarten? Dafür sollte mir jemand nachträglich den Arsch versohlen! Ich und mein scheiß blödes Versprechen, die Beute liegen zu lassen! Gepfiffen auf die Ehre. Was soll ich mit der Ehre, wenn ich meine Wanne mit Dollarscheinen füllen kann, wie der legendäre Dagobert Duck? Ich müsste ja bekloppt sein!“,
denkt Ethan.
Langsam bewegt sich der Schatten auf ihn zu. Wenn er jetzt nicht handelt, würde sein ehemaliger Partner ihn umlegen. So schnell er kann, zieht er seine Waffe und schießt in Richtung des Schattens. Eins, zwei, drei Patronen surren auf das Ziel zu. Ein dumpfes Geräusch, dann Stille.
Sein Herz pulsiert bis in seine Ohren, es macht ihn fast wahnsinnig. Er geht los, um nachzusehen. Das Maglight beleuchtet einen Körper, den er niedergeschossen hat. „Fucking Fuck!“, denkt er, setzt sich auf den Fels, auf dem vorher der Scheinwerfer stand, und ihm wird kotzübel: Er hat ein Reh erschossen.

Ethan braucht einige Minuten, um sich zu sammeln und dann macht er sich wieder an die Arbeit. Als ihm bewusst wird, dass er Andy nicht erwischt hat, gräbt er noch hektischer als vorher. Eine Schaufel nach der anderen, der Erdhügel wächst. Mit einem „Klonk“ stößt die Schaufel auf die erste Kiste.
Das metallische Grün blitzte an einer kleinen Stelle aus der Erde hervor. Ethan lässt sich auf die Knie fallen. Jetzt ist er ein Hund, der einen Knochen ausgräbt. Vor Anstrengung läuft ihm der Schweiß in die Augen, auf die Lippen und kitzelnd am Hals herunter. Es dauert nicht lange, da hält er die erste Kiste in den erdigen Händen. Erleichtert macht er sich daran, die Kiste zu öffnen.
„Frei! Frei für den Rest meines Lebens. Ich habe es tatsächlich geschafft!“ ruft er laut und vergisst alle Vorsicht.

Es war einfach für Susan, Ethan Carter zu finden. Als sie Ethans Jeep am Waldrand stehen sieht, schaltet sie Motor und Scheinwerfer aus und lässt ihren Wagen etwas abseits ausrollen. Mit dem festen Willen, auch das leiseste Geräusch zu unterdrücken, steigt sie aus dem Auto. „Du bist so dämlich, Ethan! Ich habe dir nie geglaubt, dass du die Finger von dem Geld lassen kannst. Du bist viel zu willensschwach. Du denkst wohl, du könntest mich einfach mal so sitzen lassen ohne einen Cent? Wenn du dich da mal nicht geirrt hast!“,denkt Susan und hockt sich leise in die Nähe des Erdlochs, in dem Ethan eine weitere Kiste sucht.

Nach einer weiteren Viertelstunde hat Ethan die zweite Kiste ausgegraben. Nun schon routiniert, sieht er schnell nach, ob die Beute vorhanden ist. Zwei Kisten prall gefüllt mit Scheinen. Ethan schätzte die Summe auf ungefähr zehn Millionen Dollar!
„Jetzt bloß nicht durch drehen! Ich werd‘ es ja wohl noch schaffen, ein paar Dollarscheine in den Jeep zu packen und abzuhauen! Mann, mach dir nicht so in die Hosen. Du Depp!“ spricht er zu sich selbst.

In diesem Moment hörte er ein Knacken hinter sich.
Ethan dreht sich hastig in seiner Grube um, und legt den Kopf in den Nacken.

„Susan!Was machst du hier? Oh mein Gott...“,
Entsetzt starrt er sie an. Susan sieht vom Rand der Grube auf ihn herunter:
„Ethan, ich hab‘ nur noch eine Frage an dich: Wieso?“
„Susan! Hör mir zu...Susan!“

Aber Susan wartet nicht auf eine Erklärung. Sie beschließt, dass es ihr völlig egal ist, warum Ethan was und wann getan hat oder tun wird. Jetzt will sie nur noch die Dollars.
Sie greift blitzschnell an ihre hintere Hosentasche und hält plötzlich eine kleine, glänzende Waffe in der Hand. Ruhig richtet sie den Lauf auf Ethans Schädel. Ethan rührt sich keinen Millimeter.
Er wartet auf Susans Entscheidung.

 

Hallo Mai West,

die KG ist eigentlich zunächst ganz spannend und flott geschrieben, aber irgendwann kommst du ins Trudeln. 22 (!) Kisten mit Geld im Wald vergraben ist dann doch etwas sehr übertrieben. Hast du dir mal ausgerechnet, wie lange der da zum Ausgraben braucht? Und zum Finden überhaupt erst mal?

Und irgendwie verstehe ich nicht, warum er mit dem Ausgraben so lange wartet, bis sein Partner wieder aus dem Knast kommt, das erscheint mir unlogisch. In zwölf Jahren hatte er doch bestimmt vorher auch mal eine Gelegenheit, sich einen Spaten zu greifen.

Und dann wird die Frau mitten in der Geschichte plötzlich eingeführt, als zweiter Handlungsstrang. Das liest sich so, als hättest du deinem ersten Spannungsbogen nicht mehr wirklich vertraut, und hast versucht, durch eine Parallelhandlung die Spannung zu verschärfen.

Ich weiß nicht, ob du es zunächst vorhattest, oder es mir nur als Leser vormachen wolltest: Ich war natürlich überzeugt davon, dass der Prot aus Versehen seine Frau erschießen wird.

Gut, das ist dann nicht geschehen. Der Schluss wirkt leider sehr uninspiriert. Okay, ich bin ein Freund von sehr offenen Schlüssen, ich habe damit kein Problem. Aber in diesem Fall ... na ja, ich sag mal lieber nix dazu, aber ich finde, da ist dir einfach die Puste ausgegangen.

Dein Stil finde ich okay. Ich denke, du hast noch nicht allzu viel Erfahrung mit Krimis und Spannungstexten, da musst du sicher noch viel üben. Dein Ansatz ist richtig, weil du auf Action und Handlung baust, aber wie gesagt, ab der Mitte verzetteltest du dich und der Schluss ... da bin ich nicht so der Experte, vielleicht bekommst du dazu noch andere Rückmeldungen von MitautorInnen, die das besser drauf haben, mit einem guten Storyfinale ...

Rick

 

Hallo,

dein Setting ist natürlich klassisch: Nacht, Dunkelheit, Wald, Wummen, böse Jungs und Beute und eine femme fatale. Das Sujet verführt automatisch zu Klischees - ich persönliche habe da keine Schwierigkeiten mit, man muss nicht immer das Rad neu erfinden. Doch in deinem Text sind einige Brüche - auf der einen Seite installierst du Vintage-Kram: die Namen der Prots (warum englisch?), den Chevy, den Titel der Geschichte (klingt wie was von Tennesse Williams) und dann taucht plötzlich eine Maglight auf.

Mir ist aufgefallen, dass du unglaublich viele Adjektive verwendest. Du erzählst in einem dokumentarischen Stil, der macht alles noch schwieriger zu lesen, für mich auch unglaubwürdiger, weil er im Präsens geschrieben ist. Du "erzählst" wenig. Vielleicht solltest du dich einmal mit dem Konzept des "Show, don't tell" beschäftigen (falls du's nicht schon längst hast!) ... du beschreibst, was der Protagonist im Moment tut, aber ich habe als Leser nicht das Gefühl, er erlebt auch tatsächlich etwas. Das ist alles unglaublich weit entfernt, distanziert. Die besten Autoren in diesem Genre schaffen es ab der ersten Szene, den Leser nahezu physisch in die Story hineinzuziehen - natürlich ist das eine große Kunst und so, aber man brauch ja auch eine Messlatte, finde ich.
Versuche nicht zu schreiben: "Es regnet", sondern versuche etwas im Text zu installieren, was dem Leser klar macht: es regent. Zum Beispiel: Ethan dachte darüber nach, die Scheibenwischerblätter auszutauschen. Sie kamen nicht mehr hinterher ... also, du weißt, worauf ich hinaus will xD Das macht den Text lebendiger, aktiver.

Und durch diese Art des Dokumentierens gibt es auch einige logische Probleme. Beispiel: Mit einem, wie Ethan empfindet, viel zu lauten Geräusch öffnet er seine schwere Fahrertür. Wer ist der ominöse "er"?

Der Plot klingt im ersten Moment natürlich okay, aber bei näherem Hinsehen, und das hat ja Rick auch schon erwähnt, wird er unlogisch in sich. Warum wartet der Prot? Und was ist die Motivation von Susan? Geldgier? Das kommt nicht raus. Oder ist sie eigentlich Andys Geliebte, die nur zwölf Jahre auf ihn gewartet hat? (Klingt unglaubwürdig, aber Elmore Leonard hat aus diesem Thema ein extrem glaubwürdigen Roman gemacht, wo alle drei Seiten die Fronten wechseln). Du könntest da also mehr raushauen, auch an Twists und an Wendungen.

Das sind nur meine 5 Cent, und ich hoffe, der Kommentar bringt dich vielleicht ein wenig weiter.

Gruss, Jimmy

 

Möge Susan die richtige Entscheidung treffen,

liebe Mai,

ich hab die Geschichte gestern schon gesehn und doch erst einmal gestockt.

Du scheinst mir hier „fehl“entschieden zu haben, und das, obwohl ich neben Fantasy, Horror und auch SF Krimis meide. Doch ab und zu lockt mich doch der eine oder die andere auf verbotenes Terrain.

Manchmal packt einen halt der Ehrgeiz, jedes Genre mal bedient zu haben. Doch mit der Einlassung

[l]angsam lässt Ethan seinen schwarzen Chevy nahezu geräuschlos auf dem nächtlichen regenfeuchten Waldboden ausrollen,
begibstu Dich schon auf dünnes Eis just an dem Tag, da unser Zeit- und mein Altersgenosse Henning Mankell mit einem neuen Werk außerhalb „seines“ Genres am Rande des Kitsches (so der Kulturteil der WAZ vom 28. d. M.) scheitert. Sehen wir davon ab, dass durch sein Werk das schwedische Volk nahezu ausgerottet sein müsste durch böse Zeitgenossen - das Thema ist schon an anderer Stelle hier vor Ort thematisiert worden -, so beweist der Mord vom 28. Februar 1986 am Sozialdemokraten und Ministerpräsidenten Olof Palme schlagartig, dass nicht nur Kriminalautoren der falschen Prämisse aufsitzen, Morde wie überhaupt Verbrechen überhaupt geschähen, um aufgeklärt zu werden, harrt doch der Fall Palme nach einem Viertel Jahrhundert immer noch der Aufklärung.
Aber musste Mankell deshalb von der Familie Pilcher adoptiert werden und dem Gartenlaube e. V. beitreten?

Doch zurück zu Deinem kleinen Werk, denn die bereits diagnostizierte, aber unbenannt gebliebene Adjektivitis birgt die Gefahr, in Mankells anderes Extrem zu fallen und selbst wenn wir nur beim ersten Satz bleiben:

Langsam … seinen schwarzen … nahezu geräuschlos auf dem nächtlichen regenfeuchten …,
denn auch das Pronomen mutiert durch seine Besitzanzeige zum Eigenschaftswort. Der Satz besteht zur Hälfte aus Adjektiven, eine Usurpation der anderen Art, was Dir – so weit ich das beurteilen kann – in Deinem kleinen œuvre noch nicht widerfahren ist. Es ist wie eine Invasion von Alfs („Andere Lebens Form“), der immerhin für Kinder und Jugendliche was zu lachen bot.
Und damit ist es nicht getan. Es gesellt sich eine verhinderte indirekten Rede, genauer: des Konjunktivs hinzu, und bevor Stille eintritt, schmatzt etwas, wobei wir nicht wissen, ob es eher Ethan oder sein Schuhwerk auf regennasser Straße sei. Da kann man schon einmal aufgeregt sein und das Herzchen bibbern. Freilich, ein Komma schmiegt sich gerne an den letzten, hält aber Distanz zum ersten Buchstaben, wohl hier aber eher Flüchtigkeit, gelingt doch sonst das eigenwillige Verhalten des Kommas darzustellen
Das einzige,[…]was Ethan …
Ähnliches gilt für den Gedankenstrich
Nur diese Stille[…]- das leise sirren …
Zudem besser: das … Sirren.

Manches wirkt angestrengt, wie hier

So sehr er seine Augen anstrengt, es ist ihm nicht möglich[,] Genaueres zu erkennen, wegen des blendenden Lichts.
Abgesehen vom unterschlagenen Komma wäre der Satz nicht schlichter und eleganter möglich?

Ok[,] das war’s!
OK, O. K. oder okay (gelegentlich auch okey, woraus das „Okey-dokey“ entstanden sein mag)

…, wie ein schwerer Körper auf den Waldoden aufschlägt.
No comment!

Ethan braucht einige Minuten[,] um sich zu sammeln, …

Usw. usf.

Alles verlernt? Oder auf der Flucht und alles flüchtig niedergeschrieben und nicht Korrektur gelesen?

Schad’ drum, aber wer hätte nicht das Recht, sich zu irren?

Trotzdem noch’n schönen Restsonntag vom

Friedel

 

@ alle Kommentatoren:
Vielen Dank.

Wegen einer etwas lahmlegenden kleinen Krankheit bin ich spät dran mit meiner Antwort an euch:

Ich weiß nun ein paar Dinge die ich umschreiben kann und das werde ich bald machen. Nicht, weil ich glaube, da könnte ein echter Reißer draus werden...sondern weil ich die KG in dieser Art dann doch nicht mehr hier stehen haben möchte.:dozey:

@ Rick:

Hast du dir mal ausgerechnet, wie lange der da zum Ausgraben braucht? Und zum Finden überhaupt erst mal?

Ich habe mich abgerollt, als ich das gelesen habe: Überschlägig schätze ich, dass er pro Kiste (bei einem Erdaushub von ca. 0,6 cbm in 12,5 Minuten) ca.
12,5 Min. x 22 Kisten gebraucht hat. Macht = 275 Minuten = 4,583 Stunden...
Womit Ethan nicht nur bei einer stundenlangen Buddelaktion, sondern auch noch mit einer Erdmasse von guten 13,5 cbm geschlagen gewesen wäre. Wäre es denn eine wahre Geschichte gewesen...:Pfeif:
Und dabei habe ich noch nicht mal die Zeit für das erschossene Reh addiert...:)!

Mehrfach bemängelt:

Und irgendwie verstehe ich nicht, warum er mit dem Ausgraben so lange wartet, bis sein Partner wieder aus dem Knast kommt, das erscheint mir unlogisch. In zwölf Jahren hatte er doch bestimmt vorher auch mal eine Gelegenheit, sich einen Spaten zu greifen.

Das würde ich euch schon gerne erklären, warum ich genau das nicht unlogisch finde:
Ethan ist mit Susan verheiratet.Es ist davon auszugehen, dass sie sich lieben oder mal geliebt haben. Er hat seiner Frau versprochen, die Finger von der Beute zu lassen obwohl er wusste, wo sie vergraben ist. (die Beute, nicht Susan, die lebte ja noch). Es ging also um seine Ehre!

Er hat es geschafft, die Finger vom Geld zu lassen bis zu DEM TAG, an dem sein Kumpel Andy entlassen wird.

Ethans letzte Chance, sich den Millionen zu nähern und sie aus zu graben.
Zwölf Jahre wird er immer wieder innere Kämpfe ausgestanden haben: Die Gier,
die bei ihm anklopfte, hat lange nicht gesiegt.
Aber am letzten Tag ist er der Gier erlegen.

Das ist für mich die logische Erklärung, warum er sich die Beute nicht schon viel früher und ungestört geholt hat. (Auch Ganoven können in ein inneres Dilemma geraten.)

@ Friedel

Du scheinst mir hier „fehl“entschieden zu haben, und das, obwohl ich neben Fantasy, Horror und auch SF Krimis meide.
Manchmal packt einen halt der Ehrgeiz, jedes Genre mal bedient zu haben.

Yepp. Das ist so. Es ist nicht mein Genre. Das siehst du richtig.:thumbsup: Diese Geschichte ist in einem kreativ Workshop entstanden. Die Grundlage für die Geschichte war ein Ölgemälde.
Ich gelobe feierlich die Sparte Spannung/Krimi/Horror/SF und weitere Brüdern und Schwestern dieser Genres zu meiden wie der Vampir den Knoblauch meidet, das Kreuz oder gar das Tageslicht.:shy:

Deine Auslassungen über Mankell sind köstlich.

@Jimmy.....

Das sind nur meine 5 Cent, und ich hoffe, der Kommentar bringt dich vielleicht ein wenig weiter.

Deine 5 Cent sind ganz sicher zwei, drei Dollar wert, weil du viele richtige Dinge ansprichst. Vielen Dank dafür.
Ich werde mich mit dem show, don't tell immer wieder mal befassen.

Ich bin aber überzeugt, dass das Genre absolut nichts für mich ist und dass es mit anderen Themen ganz gut funktionieren kann, weil sie mir viel mehr liegen.

Gute Nacht. Kranke müssen früh in's Bett.

 

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