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Cleo und die Feuerstuhl - Gang
Meine Oma heißt Clementine. Sie ist 60 Jahre alt. Aber meine Oma ist nicht normal. Sie kleidet immer im neuesten Trend. Hüte und graue Röcke kann sie nicht ausstehen. Meine Oma ist immer hübsch geschminkt und sie hat eine moderne Frisur. Clementine hasst Kreuzworträtsel und Tee. Ihre Hobbys sind Tanzen, Shoppen und Motorradfahren. Echt, meine Oma fährt Motorrad! Nur hat sie keinen Hühnerstall. Sie hört am liebsten Popmusik. Ich finde, ich hab die coolste Oma der Welt. Wir gehen zusammen shoppen und auf Konzerte von Lady Gaga. Sie ist wirklich toll.
Ich fahre gerade mit Clementine und Rocky in den Urlaub. Wer ist Rocky? Tja, Rocky ist das Motorrad von Cleo. Cleo ist Clementines Spitzname. Er ist kürzer und hört sich cooler an. Naja, wir rasen gerade mit Rocky über die Autobahn, als ich mal auf die Toilette muss. Ich schreie es Oma ins Ohr, und die gibt noch mal richtig Gas. Da ist endlich ein Rastplatz mit einem Schnellrestaurant. Ich renne zur Toilette und Cleo setzt sich ins McDonalds. Als ich mich zu ihr setze, trinkt sie grade eine Cola. „Hey Cleo“, rufe ich.
Cleo legt den Finger auf den Mund und macht: „Psst!“
Dann schreibt sie was auf ihre Serviette und schiebt sie zu mir rüber.
„Die Typen hinter mir kommen mir komisch vor. Die quasseln irgendwas von 'Beute' und 'Versteck'. Ich lausche noch ein bisschen.“
Ich grinse. Typisch Oma! Sie schreibt wie eine Jugendliche. Ach ja, was ich vergessen hab: Cleo ist Hobbydetektivin. Sie beobachtet jeden ganz genau und findet hinter jedem Burger ein Verbrechen. Ich lausche mit. Die vier reden über irgendeinen Platz, den sie 'Schwarzes Loch' nennen. Es ist eine Höhle, ca. zwei Kilometer von hier im Wald. Die Gang steht auf und geht raus. Wir bezahlen schnell unsere Cola und rennen hinterher. Wir sehen gerade noch, wie die vier auf ihre Motorräder steigen und abhauen. Cleo und ich brausen natürlich sofort hinterher. Nach zehn Minuten sind wir an dem Wald. Die Feuerstuhl-Gang, wie ich die Typen nenne, gehen gerade in den Wald. Wir schleichen vorsichtig hinterher. Nach ein paar Metern sehen wir die Höhle. Ein Lichtschein geistert darin herum.
„Wahrscheinlich eine Kerze“, flüstert Cleo mir ins Ohr.
Wir gehen auf Zehenspitzen in das 'Schwarze Loch' und folgen dem Licht. Ich höre die Schritte der vier Typen vor uns. Der Gang macht noch ein paar Kurven und plötzlich sehen wir eine erleuchtete Höhle. Die Motorrad-Gang sitzt an einem Tisch und redet leise. Neben dem Tisch steht ein Kartoffelsack auf dem Boden. Ich habe endlich Zeit, die Typen genauer anzusehen. Zwei Mädchen, zwei Jungs. Der Eine hat überall Tattoos und ist anscheinend der Boss. Der andere ist dick, hat Froschaugen und guckt die ganze Zeit ziemlich dämlich aus der Wäsche. Eins der Mädchen hat blond gefärbte Haare, bestimmt vier Kilo Schminke im Gesicht und pinke Klamotten. Barbie, sag ich dazu nur. Die Andere hat Schwarze Haare, schwarze Schminke und schwarze Klamotten. Mein Kommentar dazu ist: Grufti.
„Alex“, flüstert Cleo.
Alex, das bin ich. Eigentlich heiße ich Alexandra, aber der Name ist viel zu lang und uncool und so.
„Was denn?“, flüstere ich zurück.
„Wir rufen die Polizei. Wenn mich nicht alles täuscht, dann haben wir hier die Bankräuber der Adams-Bank aus unserer Stadt.“, antwortet Cleo.
„Was?!“, rufe ich leise. „Wie kommst du denn da drauf?“
„Auf dem Sack da in der Ecke ist das Firmenzeichen der Bank“, sagt Cleo.
Ich staune immer wieder über meine Oma. Die zückt jetzt ihr Handy mit Touchscreen und ruft die Polizei. Nach ein paar Minuten hören wir die Schritte der Polizisten. Die Feuerstuhl-Gang hört sie auch – und versucht, die Kurve zu kratzen. Als sie an mir vorbeirennen wollen, stelle ich dem Tätowierten das Bein und der fliegt auf die Nase. Die anderen drei purzeln über ihn rüber. Da klicken auch schon die Handschellen. Cleo und ich sind total stolz. Wir begleiten die Polizisten aufs Polizeirevier und erzählen stolz, wie wir die Bande entlarvt haben.
Am nächsten Tag sind wir endlich am Meer. Cleo zeigt mir das Titelblatt der aktuellen Zeitung. Ganz groß steht da drauf:
„HOBBYDETEKTIVIN UND ENKELIN SCHNAPPEN BANKRÄUBER!“,
und darunter ist ein großes Bild von uns.
Cleo und ich klatschen uns ab und ich denke: „Der Urlaub kann ja nur noch besser werden!“