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Ciao bella!

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09.11.2007
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Ciao bella!

„Jetzt kann ich’s.“
„Was?“
„Na, das Küssen.“
Durch die Dunkelheit kann ich Leas triumphierendes Grinsen nicht wirklich erkennen, jedoch weiß ich genau, dass genau dieses sich in jenem Moment auf ihrem Gesicht breit macht.
„Wurde ja auch Zeit…“, meinte ich und sah meine 15-jährige Freundin an, die mich bei diesen Worten mit Sicherheit umbringen würde, hätte Danio, der inzwischen betrunken und schlafend am Boden liegt, sie nicht abgefüllt. Sie lacht und bohrt mit ihren Fingern in den Sand, schüttelt den Kopf und meint nur: „Du hast ja schon Erfahrung, vielleicht hättest du zuerst mit mir üben müssen, dann hätte ich mich jetzt nicht so blöd angestellt am Anfang“
„Wäre aber schon irgendwie seltsam gewesen.“
„Wieso?“
„Ist das nicht ein wenig lesbisch?“
„Naja, wäre schlimmer wenn wir Jungs wären.“
Als sich unsere Blicke treffen, beginnen wir zu lachen. Kokoslachen. Oh mein Gott, ich liebe dieses Kokoszeugs. „Luca, schmeiß noch mal die Malibuflasche rüber!“ Er unterbricht das Gespräch mit den anderen, den Deutschen, den Österreichern und den Italienern, die alle am Lagerfeuer sitzen, und lächelt mich an. Ein italienisches Lächeln bei dem ich dahin schmelze. Ich möchte auch so etwas. Ein Kuss am Strand von einem Italiener.
Die Flasche trifft mich am Kopf. Er nahm es ein wenig zu wörtlich. „Scheiße“, Lea nimmt meinen Kopf auf ihren Schoß. Ich kann nicht aufhören zu lachen während etwas Warmes meine Schläfe hinab rinnt. Metallener Salzgeruch, beißend, es ist der drückende Geruch von Blut. Meine Finger tasten die wunde Stelle ab und als ich meine roten Finger betrachte, kann ich nicht aufhören zu kichern. „Luca?“ Er sitzt nun auch neben mir, wie die ganzen anderen, die mir anfangs gar nicht aufgefallen sind. „Schau! Nur wegen dir!“ Ich halte ihm meine Finger vor die Nase und schreie plötzlich: „Scheiße, mein Kopf rinnt aus!“ Er grinst, greift sich aber mit der Hand an den Hinterkopf und rauft sich unsicher die Haare, weicht meinem Blick aus. Tomaso zieht eine Augenbraue hoch und lässt ein unangebrachtes Kichern los. „Es ist nur eine kleine Wunde, aber es blutet wie sau“, meint Lea und versucht mich zu beruhigen, da mir auf einmal unkontrollierte Tränen über die Wangen laufen. „Ich denke es ist besser, wenn wir zum Campingplatz zurückgehen“, meint Lea. „Los, los, komm wir gehen!“ Sie springt auf, nur um gleich darauf wieder hinzufallen, da sie der Schwindel übermannt. „Ich begleite euch besser“, bietet Alina, eine der Deutschen, sich an. Wir legen ihr beide einen Arm über die Schultern und lassen uns von ihr stützen. „Meine Fresse, nächstes Mal sauft ihr euch aber bitte nicht so zu.“

Es ist heiß, glühend heiß. Ich setze mir eine Kappe auf, stürze auf wackeligen Beinen aus dem Zelt und blinzle wegen der Sonne. Lea sitzt am Frühstückstisch und wollte sich gerade das letzte Brötchen nehmen, als sie mich sieht. Ich setze mich zu ihr. „Morgen.“ Anscheinend klebt mein Blick gierig an dem Brötchen, so dass sie sich dazu entscheidet es mir zu überlassen. Sorgfältig bestreiche ich es mit Nutella, gebe zu etwas Kakaopulver kalte Milch hinzu und nippe dann an meinem Becher.
„Oh mein Gott, ich will noch so welche“, sie lächelt verträumt.
„Ich hab’s mir jetzt eh anders überlegt du kannst meins haben“, sage ich und blicke auf das unberührte Nutellabrot auf meinem Teller.
„Den mag ich aber nicht.“
„Ja klar, ich mag männliche Nutellabrote auch nicht“, ich verdrehe die Augen. „Nutellabrot ist sachlich.“
„Wer redet von Nutellabroten? Ich meine die Italiener.“
Als ich ihr ins Gesicht sehe können wir uns vor Lachen kaum mehr halten, was mein Kopfweh, das der morgendliche Kater mit sich bringt, nicht gerade verbessert. Lea hingegen spürt die Nachwirkungen der gestrigen Nacht kaum mehr uns sie beschließt zum Pool zu unseren neuen Freunden zu gehen, während ich, wie sie meint, mich ausruhen sollte. Als sie weg ist, versuche ich draußen auf einer Picknickdecke zu schlafen, doch es will einfach nicht funktionieren. Also beschließe ich mir die Zähne zu putzen und anschließend duschen zu gehen.
Im Waschraum vor dem Spiegel nehme ich meine Kappe ab, um mein Gedicht ganz sehen zu können. Ich erschrecke, als ich die Wunde an meiner Schläfe sehe. Ich hatte sie völlig vergessen. Sie war etwas blau und lila außen rum um die Kruste, doch es war nicht weiter schlimm. Unter der Dusche lasse ich das kühle Wasser meinen Körper hinab laufen und versuche die Nacht zuvor wegzuwaschen, um frisch in den neuen Tag starten zu können.
Ich werde Luca küssen. Vielleicht nicht heute oder morgen, aber ich werde ihn küssen. Wieso eigentlich genau ihn? Wenn ich so darüber nachdenke ist es mir plötzlich egal wer es ist. Ich möchte nur einen Kuss am Strand, nur ein kleines Erlebnis. Nur einmal italienische Lippen spüren.
Ich nehme das Handtuch vom Haken und schlinge es mir um den Körper. Inzwischen ist eine junge Frau in den Waschraum gekommen. Sie steht am Waschbecken und pudert ihr Gesicht. „Vielleicht pudert sie sich auch die letzte Nacht weg“, überlege ich und schlendere zurück. Es geht mir besser, viel besser. Ich bin fit genug für den Pool. Rasch ziehe ich mir im Zelt meinen Bikini an. Es wäre mir auch nichts anderes übrig geblieben, wollte ich nicht an einem Hitzeschlag zu Grunde gehen. Frohlockend mache ich mich auf den Weg, hindurch zwischen Bungalows und Zeltplätzen. Nur noch am Spielplatz vorbei und dann bin ich schon da. Lächelnd gehe ich auf sie zu, meine Clique, meine neuen Freunde. Luca nimmt die Sonnenbrille ab, als er mich erblickt und ruft: „Ciao Bella!“ Ich lache, verzeihe ihm sofort die Aktion von gestern und erhoffe einen Kuss am Strand, der wenn ich ihm in seine Augen sehe, gar nicht mehr so unmöglich zu sein scheint.

 

Hi Green Leaf,

ich frage mich, wie die Flasche wohl den Kopf getroffen hat, wenn die Folge eine blutende Wunde statt einer Beule ist.
Das erscheint mir aber die einzige Unstimmigkeit in deiner Geschichte zu sein.
Mädchen genießen die Freiheit beim Campingurlaub, hängen ihren Träumen nach und dürfen so sehr in der Pubertät sein, wie sie eben sind. Es fehlen ein bisschen die sich daraus ergebenen Konflikte, aber die haben eben auch "Urlaub".
Die Sommeratmosphäre hast du gut getroffen. Der Kuss von Luca wird irgendwann schöne Erinnerung sein, an der für kurze Zeit vielleicht die Küsse der deutschen Jungs gemessen werden.

Lieben Gruß
sim

 

Hallo Green Leaf,

ehrlich gesagt kann ich mit der Geschichte nicht so viel anfangen. Sie ist zweifellos locker und nett geschrieben, ich hätte das jetzt noch ewig weiterlesen können, bisschen Strand, Sonne, Italien, abendliches Gelage usw.
Aber was mir komplett fehlt, ist eine Art Konflikt, ein Höhepunkt, wenn Du so willst. Selbst die Sache mit der Flasche, die ja eigentlich ein Höhepunkt hätte werden können, verblasst ohne weitere Worte. Er schleudert ihr eine Flasche an den Kopf, sie blutet, hat am nächsten Tag einen Brummschädel und eine Beule und weiter geht’s im Programm. Irgendwie seltsam. Abgesehen davon, dass mir als Leser nicht klar wird, warum sie eigentlich unbedingt von jemandem geküsst werden will, der ihr eine Schnapsflasche an den Schädel haut. Da muss ich passen.
Vielleicht fällt Dir ja noch ein richtiges Konzept für die Geschichte ein, damit es nicht so dahin plätschert.

LG
Sammamish

 

Hy sim
Danke erstmal für deine Kritik : ) Das mit der Flasche... naja ich muss zugeben, dass ich ehrlich gesagt noch nie probiert habe jemandem eine Flasche an den Kopf zu werfen, deshalb dachte ich einfach, dass das mit der Wunde schon irgdwie geht. Eine Platzwunde oder sowas...?

Hy sammamish
Auch danke für deine Kritik : )
Das Ziel dieser Geschichte war nicht unbedingt einen Höhepunkt oder einen Konflikt in den Vordergrund zu stellen. Es geht eher darum den Sommerurlaub zwei jugendlicher Mädchen darzustellen und wie es eben so ist haben nicht alle Sommererlebnisse ergreifende Konflikte.
Das mit der Malibuflasche hat sie ihm ja verziehen. Es war ja auch keine Absicht von ihm. Man macht ja auch nicht gleich mit seinem Freund oder seiner Freundin Schluss nur weil sie einem beispielsweise aus Versehen eine Tasse Kaffe über die Hose kippt. ; ) Und noch dazu ist Luca eben ein Italiener. Nicht, dass das jetzt als ernsthafte Ausrede benutzt werden könnte, jedoch für ein 14-15 jähriges Mädchen hat das eben was anziehendes. ; )

LG
Marlene

 

Ich fand die Geschichte seicht und nett und schön zu lesen. Eine 14 oder 15 jährige kann sich auf jeden Fall damit identifizieren. In dem Alter ist ein Kuss oder eine Nacht in Italien wirklich Höhepunkt. Spreche da aus Erfahrung. Mein erster "richtiger" Urlaub ohne Eltern ging auch nach Italien. Zufälligerweise habe ich letztens sogar mit einer Geschichte darüber angefangen.

Die Kommasetzung (ich bin da auch nicht so doll drin) musst du überarbeiten. Auch sind deine Sätze teilweise sehr lang. Die könntest du etwas geschickter formulieren und kürzen. Liest sich dann besser.

z.B

Er unterbricht das Gespräch mit den anderen, den Deutschen, den anderen Österreichern und den Italienern, die alle am Lagerfeuer sitzen, und lächelt mich an, ein italienisches Lächeln bei dem ich dahin schmelze.


Er sitzt am Lagerfeuer und unterhält sich mit den anderen deutschen, italienischen und österreichischen Jugendlichen. Als er mich sieht, unterbricht er sein Gespräch und lächelt mir zu. Ein italienisches Lächeln, bei dem ich dahin schmelze.

Als ich mich im Spiegel betrachte und meine Kappe abnehme, um mein Gesicht ganz sehen zu können, trifft mich fast der Schlag, als ich die Wunde an meiner Schläfe sehe. Ich hatte sie völlig vergessen.

Als ich meine Kappe abnehme um mein Gesicht vollständig im Spiegel betrachten zu können, trifft mich fast der Schlag. Die Wunde an meiner Schläfe hatte ich fast vergessen.

In Korrekturen bin ich nicht der Meister, wird sicherlich noch jemand fähigeres seinen Senf zu geben. Aber wenn du hier und da noch überarbeitest, ist die Geschichte wirklich nett. lg

 

Hy Engelchen

Danke für deine Kritik. : ) Habe die beiden Sätze geändert.

 

Hey GreenLeaf,

zum Inhalt und Konflikt (oder eben auch Nichtkonflikt ;))wurde ja schon was gesagt, also beschränke ich mich mal auf die sprachliche Seite Deiner Geschichte.

Obwohl, mein erster Urlaub ging auch nach Italien. Insofern schon eine kleine Zeitreise für mich, auch wenn ich nicht unbedingt zu küssen angereist bin :).


Textkram:

Durch die Dunkelheit kann ich Leas triumphierendes Grinsen nicht wirklich erkennen, jedoch weiß ich genau, dass genau dieses sich in jenem Moment auf ihrem Gesicht breit macht.

Das verstehe ich nicht, da sie im Folgenden alles weitere ganz gut sehen kann. Sogar Blicke werden sich begegnen ... im Dunkeln.
Wenn Du es aber gern drin behalten möchtest, dann finde ich den Satz sehr umständlich. Außerdem sind Wortwiederholungen sehr unschön.

Mein Vorschlag: Durch die Dunkelheit kann ich Leas triumphierendes Grinsen nicht wirklich erkennen, jedoch weiß ich, dass es sich gerade auf ihrem Gesicht breit macht.

Unter

Metallener Salzgeruch

kann ich mir so gar nichts vorstellen. Sorry.

stürze auf wackeligen Beinen aus dem Zelt

Wacklige Beine und stürzen geht meiner Meinung nach nicht zusammen: tappe auf wackligen Beinen oder stürze hinaus.

Lea sitzt am Frühstückstisch und wollte sich gerade das letzte Brötchen nehmen, als sie mich sieht. Ich setze mich zu ihr.

Wieder eine unschöne Wortwiederholung. Und da "als sie mich sieht" ohnehin überflüssig ist, kann man diesen Halbsatz (incl. der Wortwiederholung) auch gut streichen ;).

... gebe zu etwas Kakaopulver kalte Milch hinzu ...

Wieder zu umständlich. Schütte etwas Kakaopulver in die kalte Milch ... oder so in der Art.

Als ich ihr ins Gesicht sehe (KOMMA) können wir uns vor Lachen kaum mehr halten, was mein Kopfweh, das der morgendliche Kater mit sich bringt, nicht gerade verbessert. Lea hingegen spürt die Nachwirkungen der gestrigen Nacht kaum mehr uns sie beschließt zum Pool zu unseren neuen Freunden zu gehen, während ich, wie sie meint, mich ausruhen sollte.

uns = und
Der zweite Satz ist ein Monstrum ;), vielleicht versuchst Du es mit zweien.

Also beschließe ich (KOMMA) mir die Zähne zu putzen und anschließend duschen zu gehen.

Sie war etwas blau und lila außen rum um die Kruste,

rum um?

Wenn ich so darüber nachdenke (KOMMA) ist es mir plötzlich egal (KOMMA) wer es ist.

„Vielleicht pudert sie sich auch die letzte Nacht weg“, überlege ich und schlendere zurück.

Gedanken sind keine wörtliche Rede.

Es wäre mir auch nichts anderes übrig geblieben, wollte ich nicht an einem Hitzeschlag zu Grunde gehen.

Finde ich irgendwie unglücklich formuliert. Vor allem das "wäre".
Vorschlag: Für alles andere war es eh viel zu heiß.

Frohlockend mache ich mich auf den Weg

Wem "frohlockt" sie denn auf dem Weg?

... der (KOMMA) wenn ich ihm in seine/die Augen sehe, gar nicht mehr so unmöglich (zu sein) scheint.

So, such Dir raus was Dir gefällt und was nicht, lass liegen.
Viel Spaß Dir weiterhin am Schreiben,
Fliege

 

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