Was ist neu

Chroniken der Zukunft

Mitglied
Beitritt
08.08.2017
Beiträge
2

Chroniken der Zukunft

Der Einschlag erschütterte die Festung. Feiner, weißer Staub, glitzernden Schneeflocken gleich, rieselte zu Boden. Metall ächzte klagend, Schutzschotten wurden krächzend geschlossen und ein neuerlicher Schwall von Warnmeldungen durchflutete die weitläufigen Gänge der Festung. Für einen kurzen Moment kehrte eine bedrückende Stille ein, nur um im darauf folgenden Augenblick vom nächsten Einschlag heftig erschüttert zu werden.

Hartum-ses beobachtete stumm das tobende Geschehen um ihn herum, aufmerksam konzentriert auf das Unausweichliche, das noch kommen sollte. Er hörte das bedrohliche Knistern der Schilder und wusste, dass sie kurz vor dem Zusammenbruch standen.
„Bald“, dachte er, „bald ist es soweit!“
Hartum-ses wusste: Die letzte Schlacht des Imperiums stand bevor.
Mehr noch, das Ende des Imperiums war besiegelt und er, Hartum-ses, Hüter der Tafel und Träger der Sturmschwingen, würde alles daran setzen, seinen letzten Auftrag zu erfüllen.
Ein weiterer Einschlag ließ die Festung erbeben, dass Hartum-ses meinte, die Festung müsse in Kürze entzweibrechen. Mit einem Knall, wie aus einer gigantischen Peitsche, erloschen die Schutzschilder der Marok-Festung für immer.
„Jetzt“, dachte Hartum-ses, „ist die Zeit des Versteckens endgültig vorbei!“
Gleichzeitig fühlte er, wie sich eine Spannung ihn im löste – ein Gefühl durchströmte ihn, als wäre die Luft plötzlich vollgepumpt mit frischem Sauerstoff und es war, als könnte er das erste Mal seit langer Zeit wieder tief durchatmen. Innerlich triumphierte er, obwohl er wusste, dass die Schilder besser noch eine Weile standgehalten hätten.

Hartum-ses hob den Blick und fixierte einen Punkt am Hauptschirm. Die feindlichen Streitkräfte, als leuchtende rote Punkte im dreidimensionalen Raum dargestellt, hatten sich wie Aasfresser um die Marok-Festung gescharrt. Mit einem kurzen Gedankenimpuls veranlasste er eine Drehung und das Heranzoomen des Bildes, um dann die umliegenden Sektoren zu betrachten.
Eine gelbe Linie, die sich nun durch den dreidimensionalen Raum zog, bildete eine quer über den Bildschirm verlaufende Diagonale. Bevor die Diagonale den Rand erreichte, zeichnete sich durch das Zoomen des Bildes ein Planetensystem ab. Elf unterschiedlich große Planeten umkreisten ihr strahlendes Zentrum, eine rot-orange glühende Sonne. Die Diagonale durchquerte die Planeten in einem Winkel von fünfundvierzig Grad und erreichte, so schien es Hartum-ses, quälend langsam ein blau gekennzeichnetes Kreuz auf dem Bildschirm. „Beeilt euch“, dachte er, „denn bald wird nichts mehr übrig sein, das ihr hier abholen könntet.“

Hartum-ses erhob sich schwerfällig und hörte seine Gelenke vernehmlich knacken. Mit einem dumpfen Ton fuhr seine Rüstung ihre Systeme auf „kampfbereit“.
Jetzt spürte er auch den stechenden Schmerz zwischen seinen Schulterblättern wieder - die allzu bekannte Qual einer alten Wunde, die er seit langem mit sich trug. Beim Gedanken daran, in Kürze wieder dem verhassten Feind des Imperiums von Angesicht zu Angesicht gegenüberzutreten, huschte ein wölfisches Grinsen über seine harten, vernarbten Gesichtszüge. Sie hatten sich lange genug hinter den Schutzschildern der Festung verkrochen, jetzt dürstete sein Kriegerherz nach dem Blut dieser Bestien. Instinktiv wanderten seine Hände zu den Schwertern an seinem Gürtel und glitten fast zärtlich über Fara-en und Fara-un. „Sturmschwingen“ wurden diese Schwerter von ihren Trägern ehrfürchtig genannt, denn im Kampf wirbelten sie wie ein zerstörerischer Sturm durch die Reihen der Feinde und brachten den Gegnern Tod und Verderben.
Bald würde nun der Augenblick seines entscheidenden Sturms kommen, das wusste Hartum-ses. Er spürte, wie Wellen der Energie durch seinen Körper strömten, wie eine unbändige Macht ihn durchflutete, die nach Rache gierte. Die Kryja-Bestien würden wie eine Heuschreckenplage über die Festung herfallen und dabei alles niedermetzeln, bis sie ihr Ziel erreicht und ihre begehrte Beute gefunden hatten. Er machte sich keine Illusionen über den Ausgang des bevorstehenden Kampfes, das einzig Wichtige war ihm nur noch das Gelingen des Plans.
Zu diesem Zweck mussten die Kryja solange wie nur irgend möglich hier festgenagelt werden und - bei den Ahnen - das würde er tun, selbst wenn er dafür jeden einzelnen von ihnen töten müsste.
Die „Tafel der Seelen“ durfte unter keinen Umständen in die Hände der Bestien fallen, denn dann wäre alles umsonst gewesen.

Er straffte sich und schritt in Richtung der Hauptschleuse, dicht gefolgt von seiner Scheschgal Garde. Drei Scheschgal-Kriegern waren ihm noch geblieben – die letzten existierenden Hütern der Wahrheit - die Seele des Imperiums, unerschrocken, unbesiegt und unaufhaltsam.
"Wie sie sich geirrt hatten." Beim Gedanken daran spürte Hartum-ses, wie eine eisige Kälte sein Herz umfing. Nie wieder würde er die Lehren von Dilmund weitergeben, nie wieder die Prüfungen von Scheschgal durchführen.
Bitterkeit kroch brennend aus seinem Magen hoch und füllte seinen Mund mit beißender Säure. Rasch schob er diese Gedanken zur Seite und schritt entschlossen weiter zur Hauptschleuse der Festung. „Immer nach vorne schauen“, dachte er verbittert, während er weiter lief, „nur nicht zurück!“
Jeder Rückblick wäre ebenso sinnlos wie qualvoll, denn hinter ihm lagen einzig die Trümmer seiner glorreichen Vergangenheit.
Bei der großen Halle angekommen, ließ Hartum-ses seinen Blick langsam über den kümmerlichen Rest seiner einst stolzen Armee schweifen. Dieses Fragment war alles, was ihnen noch geblieben war. Drei Scheschgal-Krieger und eine Kompanie von Jünglingen, fast noch Kinder, die noch lange nicht bereit waren, einem so schrecklichen und tödlichen Feind entgegenzutreten. Keiner der jungen Krieger hatte die Prüfung auf Kadmos abgelegt, geschweige denn die Lehren von Dilmund gehört. Ihre Rüstungen glänzten frisch und jungfräulich im Schein der mattkalten Beleuchtung.
„So frisch und unerfahren wie ihre Träger“, dachte Hartum-ses voller Trauer. Wie hatten sie so scheitern können, sie, das „unsterbliche Imperium“, die Herrscher über die „Tafel der Seelen“, die Bezwinger der Welten und die Schöpfer des Lebens?
Seine Wut, die so sehr ein Teil von ihm war, dass er sie manchmal kaum noch bewusst wahrnahm, stieg jetzt mit aller Macht in ihm hoch und drohte ihn zu ersticken.
Nur die Erinnerung an seinen Auftrag hinderte ihn daran, unüberlegt die Hauptschleuse zu öffnen und wie ein wildes Tier auf die verhassten Feinde da draußen loszustürmen. Sein langes, bewegtes Leben kam Hartum-ses mit einem Mal wie ein Traum - oder eher wie ein Albtraum - vor. Er schüttelte unwillig den Kopf. Das alles zählte jetzt nicht mehr.
Die Realität war nicht mehr zu leugnen: das Imperium war am Ende und der kümmerliche Rest des Imperiums war hier zusammengetrieben worden, eingepfercht wie eine Herde Vieh, wie Tiere, die auf ihren Schlächter warteten. „Doch diese Viehherde“, dachte Hartum-ses grimmig, „wird noch ein einziges Mal, das letzte Mal, hart zurückschlagen.“
Nur noch die Zukunft zählte jetzt und die Hoffnung, dass die, die vielleicht nach ihnen kommen würden, nicht die gleichen Fehler begingen. Er kämpfte nicht mehr für das Imperium, das wurde ihm mit einem Mal klar und eine Fülle von widerstreitenden Gefühlen drohten ihn zu überwältigen. Hoffnung, erkannte er, war die treibende Kraft hinter seinem Kampfgeist.
Nicht die Hoffnung für ihn selbst oder für sein geliebtes Imperium, auch nicht für die Krieger, die hier versammelt waren und bald sterben würden.
Er hoffte für die, die nach ihnen kommen und vielleicht ihre Fehler korrigieren oder wenigstens nicht wiederholen würden. Er musste mit allen Mittel dafür sorgen, dass die „Tafel der Seelen“ nicht in die Hände dieser Bestien geriet. Diese Katastrophe zu verhindern, war das einzige Ziel, das es noch zu erreichen galt.

Die große Halle, in der die Kriegsschiffe des Imperiums und diverse Transporter zur Reparatur oder Be- und Entladung wie großen, gestrandeten Walen gleich, gelegen waren, war jetzt leer geräumt. Das große Schleusentor ragte wie ein gigantisches Mahnmal am Ende der Halle auf, das einzige Bollwerk, das noch zwischen ihnen und den Kryja stand. Er betrachtete die in der Halle versammelten Krieger und dachte wehmütig daran, wie das Imperium der Aun, einst stolz und unbeugsam, aus genau dieser Halle, aus genau dieser Festung, aufgebrochen war, um die Sterne zu erobern. Wie lange war es her? Hundert Jahre? Tausend Jahre? Oder mehr?
Wieder drohten ihn Wut und Trauer zu überwältigen.
Er schloss die Augen und lauschte konzentriert auf die beruhigende Präsenz der Macht in ihm. Nachdem er sich wieder gesammelt hatte, öffnete er seinen Geist.
Er konnte die Anwesenheit seiner Krieger fühlen, die hier dem Tod in sein knochiges Angesicht blickten.
Die Jünglinge, die die Bestien nur aus Erinnerungsfetzen oder aus Berichten verstümmelter und totgeweihter Kameraden kannten, hatten keine Angst, das konnte Hartum-ses spüren, sie wollten Rache.
Sie wollten Rache für das Unrecht, das ihnen widerfahren war, Rache für den gewaltsamen Tod von Bruder oder Schwester, Vater oder Mutter, von Frauen und Kindern – doch vor allem Rache für die goldene Zukunft des Imperiums, die nun verloren war.

„Krieger“, sandte Hartum-ses eindringlich an alle, „mag sein, dass heute die Tage des Imperiums gezählt sind, aber heute, hier und jetzt, brennt das Feuer des Imperiums noch einmal heißer und heller denn je!“
Dann fügte er mit seiner dröhnenden, sonoren Stimme hinzu: „Lasst sie kommen. Lass sie kommen sage ich und den Zorn des Imperiums der Aun spüren. Sie werden diesen Tag niemals vergessen!“ Der eiskalte Hass in seinen Worten berührte das Herz jedes einzelnen seiner Krieger und löste Kriegsschrei und ungezügelte Energieentladungen, die die Festungsmauern erzittern ließen. Es war immer schon seine Bestimmung gewesen, das Imperium zu schützen und das Schicksal wollte es, dass dieser Kampf sein letzter Dienst für das Imperium sein sollte. Hartum-ses wäre nirgendwo lieber gewesen als genau hier und jetzt mit seinen Krieger.
„In weniger als zwanzig Cerna werden sie die Tore der Hauptschleuse durchbrechen, mein Ummia“, tat Garra kund, wobei er seine rechte Hand auf die Brust legte und sich tief vor Hartum-ses verbeugte.
„Gut, macht alles bereit, Garra. Der Rest der Scheschgal folgt mir.“ Doch bevor sich Hartum-ses endgültig abwandte, sprach er Garra nochmal an:
„Du darfst nicht versagen!“, mahnte er mit einem tiefen, eindringlichen Blick in Garras blaugraue Augen. „Die Herrlichkeit von Eridu wird bald eintreffen“
Garra erwiderte seinen Blick eisern und unbeirrt, ohne mit einer Wimper zu zucken.
Der unbeugsame, stahlharte Ausdruck dieser Augen war Hartum-ses Antwort genug. Ohne weitere Worte wandte er sich ab und schritt zur Halle hinunter, der Hauptschleuse entgegen.
Hartum-ses konnte den Feind spüren, er konnte fühlen, wie sich die Gegner auf die Festung zubewegten, er witterte ihre Gier nach Verwüstung und Tod. Er spürte auch die dunkle Präsenz, die in ihren Adern floss.
Hartum-ses wusste besser als jeder andere, dass eine wesentlich größere Bedrohung als nur Klauen und Zähne auf sie zustürmte. Eine starke Präsenz von Dunkelheit, die er für einen kurzen Augenblick erhaschte, war so eindringlich, dass ihm beim Anblick dieser endlosen, finsteren Leere der Atem stockte. Augenblicklich zog er seinen Geist zurück und errichtete seine Barriere wieder auf. Die unermesslich stark präsente Finsternis war unerklärbar: Konnte es sein, das ER, persönlich diesen letzten Angriff anführte? Hartum-ses hatte den König der Kryja niemals persönlich gesehen, aber er hatte die Hohepriester oft über ihn flüstern hören – leise und vorsichtig, als ob schon allein die Erwähnung des Namens Unheil heraufbeschwören könnte. Hatte ER, Hartum-ses vorhin berührt? Bei diesem Gedanken erschauderte sein Inneres und er musste den Drang unterdrücken, sich heftig zu schütteln. „Wenn es ER, wenn es der König der Kryja selbst ist“, dachte Hartum-ses, „dann ist das noch ein Grund mehr, hier und jetzt stolz und tapfer zu kämpfen und zu sterben.“

Hier standen sie nun dem größten Feind des Imperiums gegenüber, bereit, alles zu geben, was ihnen noch geblieben war. Die Spannung in der Luft war fast mit den Händen greifbar. „Die Ruhe vor dem Sturm, die jede Schlacht mit sich bringt“, dachte Hartum-ses. Dieser kurze Moment der Einkehr, der Suche nach Mut und des Findens von Angst. Es war ein Moment, den ein Krieger niemals vergessen konnte, ein Moment, in dem Legenden geboren wurden. Er setzte sein Helm auf und verriegelte den Verschluss, dann schloss er die Augen und öffnete erneut sein Geist. Er tauchte ein. Dunstige hellgrau Schwaden umschlossen seinen Geist, er konzentrierte sich bis er eine kleine Öffnung fand und streckte seinen Geist darauf zu bis er eine Brücke zu seinem Körper erstellt hatte, dann griff er vorsichtig und behutsam hinein. Sofort durchströmte eine Unbändige rohe Macht seinen Körper und drohte ihn von ihnen her zu zerreißen. Unter höchster Konzentration zog er sein Geist zurück und brach damit die Brücke, jetzt war er bereit.

Die Explosion, die das Tor der Hauptschleuse sprengte, war so gewaltig, dass Teile der Mauern abbrachen und einstürzten. Gesteinsbrocken und Metallteile wirbelten durch die Luft wie Hagelkörner im Sturm. Einige seiner Krieger konnten ihre Barriere nicht schnell genug aufbauen und wurden unter den herabstürzenden Beton- und Metallblöcken zerquetscht. Die Flut, die dann über die zerstörte Hauptschleuse hereinbrach, war schwarz wie Öl und todbringend wie ein Feuersturm. Hartum-ses sah schwarzglänzende Rüstungen, Äxte, Schwerter und scharfe, schwarze Klauen, die erbarmungslos auf seine Krieger einhackten. Er sah rotes Blut durch die Luft spritzten, er hörte seine Krieger schreien, er sah sie kämpfen und er sah sie sterben. Die Luft war erfüllt vom hohen, kreischenden Kriegsgeheul der Kryja.
Hartum-ses konzentrierte sich.
Er ließ die Macht seinen Körper überfluten, er spürte, wie der Boden unter seinen Füssen erzitterte und wie sich seine Muskeln, vor Energie überschäumend, aufbäumten. Dann ergriff er entschlossen Fara-un und Fara-en und zog die Schwerter seiner Vorfahren. Fara-un und Fara-en leuchteten wie zwei kalte, hellblaue Blitze in seinen Händen, sie pulsierten mit unbändiger, kalter Energie. Hartum-ses Gedanken waren klar, hart und kalt, als er sich auf die Bestien stürzte, um den Tod wie einen Segen über sie zu bringen.
Mit einer kraftvollen Explosion sandte er die erste Entladung aus seinen gekreuzten Schwertern und verwandelte die ersten anstürmenden Kryja in schwarz aufstäubende Aschewolken. Dann sprang er mit einem triumphierenden Schrei auf den Lippen in die entstandene Bresche. Er bewegte sich in vollkommener Balance vorwärts, er parierte und attackierte mit der Präzision eines Chirurgen. Er wich gewandt einem Axthieb aus und Fara-un spaltete eine Bestie in zwei, während Fara-en zwei Arme eines Kryja sauber vom Ellbogen trennte. Ein Kryja rammte seine Schultern und brachte ihn aus der Balance.
Sofort stach der gegnerische Krieger nach seinem Bauch und ritzte seine Rüstung an. Hartum-ses schmetterte den Feind mit einer Energieentladung aus Fara-en an die Festungswand – der Kryja blieb an den Mauersteinen kleben.
Blitzschnell musste Hartum-ses zwei weiteren Bestien ausweichen, die auf ihn zustürmten und mit ihren, mit Dornen gespickten Äxten auf ihn wütend einhackten. Er fing den ersten Hieb mit Fara-un ab und ließ eine kleine Entladung an seinem Arm entlang eilen. Er trieb eine Bestie lange genug zurück, um der anderen Fara-en ins Gesicht zu rammen.
Dann wirbelte er herum und zog Fara-un durch die Kehle des anderen Gegners. Grelles, gelbes Blut spritze ihm entgegen und besudelte seine Rüstung.
Der Treffer, der ihn plötzlich und unerwartet traf, war so heftig, dass Hartum-ses quer durch die Halle geschleudert wurde und hart am Boden aufschlug. Trotz des brennenden Schmerzes rappelte er sich sofort wieder hoch und suchte nach dem Angreifer. Er registrierte, dass Teile seiner Rüstung rund um den Einschlag aufgeplatzt und geschmolzen waren. Die ehemals bronzefarben schimmernde Rüstung war nun versengt und geschwärzt. Trotzdem hatte die Rüstung und die kraftvolle Barriere, die er vor dem Kampf errichtet hatte, sein Leben gerettet. Die Suche nach dem Angreifer fand ein jähes Ende, als eine der Bestien durch die Luft auf ihn zu sprang und sich fünf Meter vor ihm aufbaute. „Kork!“ Hartum—ses kannte den Angreifer, hatte er doch während des langen Krieges gegen die Kryja mehr als einmal gegen ihn gekämpft.
Seit langem trug er die Narbe zwischen seinen Schulterblättern, die schmerzhaft von einer dieser Begegnungen erzählte. Kork, ein Prachtexemplar der Kryja-Rasse, starrte mit rot funkelnden Augen voller Hass und Gier in seiner Richtung. Das schwarzrote Exoskelett schimmerte und glänzte im Schein der rundum abgefeuerten Entladungen und die blutroten Stacheln auf dem knochigen Kopf waren aggressiv zu einem spitzen Kamm aufgerichtet. Die optische Erscheinung selbst war schon furchteinflößend, aber Hartum-ses wusste, dass dieses Wesen mehr war als nur die grauenvolle Gestalt, die er vor sich sah. „So sehen wir uns wieder, Bestie“, sprach Hartum-ses und versuchte dabei konzentriert, seine Barriere wieder aufzubauen, um einer erneuten Entladung seitens Kork standzuhalten.
Kork antwortete in seiner grotesken Stimme, die Hartum-ses stets eine Gänsehaut verursachte. „Wo issst esss? Gib ess mir! Und ich lasse deine Krieger schnell sterben. Es isst vorbei Aun. Ihr sseid Vergangenheit, Tot und wir die Zukunft!“
Hartum-ses straffte sich und spannte seinen Körper einem Bogen gleich an, doch bevor er aber wieder auf den Kyrja losging, schaltet sich der Kommunikationskannal in seinem Helm ein.
„Hier spricht die Herrlichkeit von Eridu, Packet sicher empfangen. Lang lebe das Imperium“
Ein breites Grinsen breitet sich auf Hartums-ses Gesicht aus und eine neue Woge der Hoffnung durchflutete seinen Körper.
„Das wird die Zukunft noch zeigen, Bestie!“, dann sprang er mit einem freudigen Schrei auf den Kryja zu.

 

Willkommen, noch mal.

Es sind immer noch Schilde, ohne "R".

Noch mal Grüße
Holger

 

Hallo star13.

gehe ich Recht in der Annahme, dass Dein Text der Anfang eines Romans ist? Für eine Kurzgeschichte tauchen darin zu viele unerklärte Namen und Ereignisse auf, die mich als Leser nur verwirren.

Ich muss gestehen, dass ich kein Freund von Space Operas mit Fantasy-Elementen bin. Deshalb ist es mir schwer gefallen, bis zum Ende durchzuhalten. Ich fand es tatsächlich langweilig, obwohl es gegen Ende ja richtig zur Sache ging. Bis zum Beginn des Kampfes ist es der für meinen Geschmack der vollkommen überzogen pathetische Monolog eines Helden. Vor allem die extrem vielen Adjektive und Adverbien haben wohl diesen Eindruck hervorgerufen. Allein im ersten Absatz (klagend krächzend heftig) sind alle Adverbien überflüssig.

Selbst die Kampfszene hat mich kalt gelassen. Da wirbelt halt ein Held mit seinen Schwertern herum und metzelt Gegner nieder. Die Schwerter scheinen magische Eigenschaften zu haben. Es wird nie wirklich eng für den Helden, ich zittere nicht mit ihm, weil auch er selbst nie Angst verspürt.

Tut mir leid wegen der harschen Kritik. Aber ich war tatsächlich froh, als der Text zu Ende war.

Gruß
Notker

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo star 13,

du hast da einen ellenlangen Text geschrieben, in dem der Kommandant der Festung eigentlich nur darüber reflektiert, das sein Reich nun untergeht und das dies der letzte Kampf ist. Sonst passiert rein gar nichts und so erzählst du eigentlich gar keine Geschichte, sondern nur eine Szene. Wir erfahren nichts über die Verteidiger oder die Angreifer, über die Vergangenheit oder die Zukunft, über die Festung oder Personen. Und wir erhalten als Leser keine Chance über Recht und Unrecht zu urteilen. Sympathien konnte dein Held auch nicht erwerben.

Du könntest das beinahe sowohl als Fantasy wie als Science-Fiction oder als Historie bezeichnen. Die Informationen in deiner Geschichte sind nicht so groß, das man daraus viel Rückschlüsse auf die Unterschiede ziehen könnte. Die beschriebenen Details könnte man durchaus verschieden auslegen.

Weil du eine endlose Arbeit ohne viel Inhalt abgeliefert hast, ist das Ganze auch ziemlich langweilig. Du wirst wohl bei deinen Lesern keine große Begeisterung hervorrufen, wenn du dir keine komplexere Handlung für deine Geschichten ausdenkst. Doch vielleicht gelingt es dir mit deiner Sprache noch, an einer besseren Erzählung zu arbeiten.

Ich wünsche dir in Zukunft mehr Erfolg. Und lass dich nicht unterkriegen.

Viele Grüße Federstrich

 

Hallo Zusammen,

Danke das ihr euch die Zeit genommen habt meinen Text zu lesen.
Euer Feedback kann mich nur weiterbringen.

lg
star13

 

Letzte Empfehlungen

Neue Texte

Zurück
Anfang Bottom