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Serie Christoph und Menschen mit anderen Ansichten

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20.10.2005
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Christoph und Menschen mit anderen Ansichten

Als Christoph heute Morgen aufwachte, war irgendetwas anders als sonst. Seine Bude war es nicht, die sah immer noch genau so zugemüllt aus, wie am Vortag. Auch keines seiner geliebten technischen Spielzeuge hatte sich verselbstständigt oder anderweitige Dinge veranstaltet. Er quälte sich aus dem Bett, griff zu dem etwas muffigen T-Shirt auf dem Stuhl und zog es an. Danach schlüpfte er in seine Hauslatschen und stand etwas wackelig in seinem Zimmer. Sein müder Blick wanderte als erstes zum Fenster, um sicher zu gehen, dass das, was ihm so anders vorkam, draußen ist und nicht in seinen eigenen vier Wänden. Seine Hand wanderte zu der Leine für die Jalousie, um diese zu öffnen und um überhaupt aus dem Fenster blicken zu können. Nachdem er sie endlich hochgezogen hatte, lag der Blick frei auf eine wunderschöne, gepflegte und gar nicht so alte Backsteinmauer. ‚Ach richtig‘ , dachte er, ‚da war ja was.‘ Langsam schlurfte er in Richtung seines Schreibtisches, um den Computer anzuschalten. ‚Scheißteil!‘, entfuhr es ihm, weil sein Computer, wieder mal nicht sofort anspringen wollte. Nachdem er den Rechner ca. fünf Minuten lang angebrüllt hatte, versuchte er noch mal, ihn einzuschalten. Das gelang ihm dann schließlich auch schließlich. Er startete sein Musikprogramm mit einer beachtlichen Sammlung an Stücken aus den Bereichen HipHop, Rock und Funk und bewegte sich anschließend in Richtung Küche, um sich sein Frühstück, bestehend aus Cornflakes, Milch und einem Brötchen, zu machen.
Nach dem Frühstückt war wieder Zeit, sich mit dem, sich mit dem zu beschäftigen, was an diesem Morgen so anders war. Seiner kleine Bude konnte es nicht sein. Änderungen fallen auf 45 Quadratmetern schnell auf. Auch in einem Saustall wie diesen. Es musste außerhalb seines Reiches sein. Er schaute noch mal aus dem Fenster. Diesmal aus dem in der Küche. Auch da bot sich die gleiche Szenerie wie am Vortag: Eine große Straße mit vielen Autos, teilweise parkend, teilweise fahrend und ein Haufen, in seinen Augen Bekloppter, die zur Arbeit gingen. Als er auf die Uhr schaute, stellte voller Grauen fest, dass es erst 9 Uhr Morgens war. Er war erst vor 5 Stunden ins Bett gegangen. Seine Laune war perfekt. Aber nun war er wach und ins Bett gehen wollte er auch nicht mehr. Vielleicht ist es das, was so anders war. Die Uhrzeit. Andererseits war er schon mal um 9 aufgewacht und außer der üblichen darauffolgenden schlechten Laune war ihm nichts weiter aufgefallen. Also musste es etwas anderes sein. Da sein Denkapparat jedoch noch nicht die gewünschte Leistung erbrachte, beließ er es aber erst einmal dabei. Er schlich zurück an seinen PC, legte das neue Album von Jay-Z ein und ging ins Internet, seine Hauptverbindung zur Außenwelt. Dort stattete er seinem Lieblingsforum einen Besuch ab, schaute sich ein paar neue Einträge an und fing an das zu tun, was er dort immer machte: Leute beleidigen, die Beiträge veröffentlichen, welche sich nicht mit Christophs Meinung zu den jeweiligen Themen deckten. Dadurch verbesserte sich seine Laune ein wenig und er beschloss, unter die Dusche zu gehen um sich für diesen viel zu früh begonnenen Tag frisch zu machen. Er nahm wie immer einen Lautsprecher mit Verlängerungskabel ins Badezimmer mit, um den lauten Krach aus der Nachbarwohnung mit seiner Musik zu übertönen.
Man muss wissen, dass seine Nachbarn selbsternannte Musiker sind, sich auf die Musikrichtung Deathmetal spezialisiert haben und dementsprechend wenig Rücksicht in Hinsicht auf die Belange der Nachbarn zeigten. Die Musikexzesse waren an keine bestimmte Uhrzeit gebunden und fanden somit auch in den frühen Morgenstunden statt. Die frohen Botschaften waren nicht zu überhören. Und um dem entgegenzuwirken und seinen Nachbarn auch einen kleinen Eindruck von einer anderen Musikrichtung zu geben, nahm Christoph immer einen Lautsprecher mit zum Duschen, stellte ihn direkt an die Wand und drehte ebenfalls voll auf. Was der Rest seiner geliebten Nachbarschaft davon hielt, war ihm relativ egal, wie eigentlich alles, was von Außen an sein Leben herantrat.
Christoph, bewaffnet mit Lautsprecher und Wäsche zum wechseln, betrat das Badezimmer. Und unverhofft wurde ihm klar, was genau so anders war an diesem Morgen. Es war die Musik. Man hörte sie nicht. Sie war einfach verstummt. Er ging schnell zu seinem Computer zurück, drückte auf Pause und horchte, ob nicht doch etwas von dem Krach vorhanden war. Nein, nichts war zu hören. Das erschien ihm doch recht sonderbar. Zwar freute er sich darüber, dass es endlich mal angenehm ruhig war, aber andererseits war es ihm unheimlich und er schaltete zu seiner eigenen Beruhigung die Musik wieder an, um unter der Dusche nicht paranoid zu werden. Er machte sich Sorgen. Keine großen Sorgen aber trotzdem war ihm nicht ganz wohl. Sich Sorgen zu machen war eigentlich nicht sein Stil, zumal er kaum jemanden kannte um den er sich Sorgen musste und die paar Leute die er kannte waren groß genug, sodass man sich nicht um sie sorgen musste.
Nun machte er sich aber welche und das machte wiederum ihm Angst. Deshalb beeilte er sich mit dem Duschen, zog sich schnell eine Boxershorts, eine Baggie, ein T-Shirt, Socken, seine Cappie und seine Schuhe an und machte sich auf zu der Nachbarwohnung, um nach dem Rechten zu sehen.
Auf sein klingeln reagierte keiner. Auch sein klopfen wurde komplett ignoriert. ‚Nun gut‘ , dachte er, ‚die Typen können auch ganz einfach verreist sein‘, aber er wusste ganz genau, dass das nicht stimmte, denn die guten Menschen waren den ganzen Tag zugekifft, lagen auf Ihren Sofas herum und vergewaltigten ihre Musikinstrumente. Essen bestellten sie sich entweder bei Bringdiensten oder schickten einen der ihren los, um beim nächsten Supermarkt etwas zu besorgen. Somit war aber ständig jemand in der Bude, was man am konsequenten Lärm ausmachen konnte.
Einerseits war Christoph etwas mulmig zu mute, wollte jetzt aber auch nicht überreagieren und ging deshalb wieder in seine Wohnung zurück um abzuwarten. Wer weiß, dachte er, vielleicht ist das alles auch ganz harmlos und klärt sich innerhalb der nächsten Stunden. Also setzte er sich wieder an den Rechner, schaltete nebenbei seinen Fernseher ein und ließ sich ein wenig von dem Vormittagsprogramm berieseln. So verbrachte er den halbe Tag. Zwischendurch beleidigte er noch ein paar kleine Kinder in den Foren, wechselte die Sender und nahm ein paar unwichtige Telefonanrufe von Leuten aus seinem Umfeld entgegen.
Gegen 17 Uhr, gerade als er damit beschäftigt war, eine Pizza in den Backofen zu schieben, drang auf einmal ein seltsamer Lärm aus der Nachbarwohnung. Dieser Lärm unterschied sich allerdings gravierend von der "Musik", welche er sonst von den Irren nebenan gewohnt war zu hören. Es klang eher so, als würde ein wildes Tier die Wohnung auseinander nehmen. Die Zerstörungsgeräusche wurden untermalt von einem Grunzen, tiefen Husten, Stöhnen und diverse andere Geräusche, welche mindestens eine Viertelstunde lang anhielten. ‚Diese Huren, was müssen die mit dem Mist ausgerechnet jetzt wieder anfangen! Idioten!‘ , dachte Christoph noch so bei sich, als auf einmal ein tiefes Brüllen, gefolgt von einem Geräusch, das an zerplatzende Melonen erinnerte, aus der Wohnung drang. So erschrocken hatte Christoph sich schon lange nicht mehr. Und von dem Gedanken, dass da bloß wieder eine übertrieben wilde Party statt fand, hatte er sich auch schon lange verabschiedet.
Er schaute zum Telefon und überlegte. Sollte er jetzt die Polizei anrufen? Oder doch lieber den Pizzabringdienst? Seine Pizza lag nämlich immer noch im Backofen, und hatte sich mittlerweile in ein Brikett verwandelt. Aber da sein Hunger nach dem Anblick der verbrannten Pizza gänzlich verflogen war, blieb eigentlich nur noch die Variante mit der Polizei. Also griff er zum Hörer, wählte die Nummer, welche er zu seiner eigenen Überraschung sogar auswendig konnte, und wartete. Als jemand am anderen Ende ans Telefon ging, waren es zu seinem eigenen Erstaunen recht freundliche Menschen und Christoph hatte nicht einmal das Verlangen, diesen Leuten auf seine maulige Art und Weise zu beleidigen, wie es sonst seine Art ist.
Keine 10 Minuten später waren die beiden Polizisten an seiner Haustür und Christoph erzählte ihnen genau, was er gehört hatte. Die Polizisten nahmen alles zu Protokoll und gingen anschließend vorsichtig zur Nachbarwohnung, während sie ihre Pistolen zogen. Das wurde Christoph dann doch zu viel und er zog sich wieder in seine kleine Wohnung zurück. Was dann passierte, konnte er nur an der Wand mit seinen Ohren mitverfolgen.
Man hörte zuerst wie an die Tür geklopft wurde und die beiden Polizisten ‚Aufmachen, Polizei!‘ brüllten. Als darauf keiner reagierte, trat einer von den beiden die Tür ein, welche mit einem lauten Knall aus der Verankerung in die Wohnung hinein flog. Kurzzeitig hörte man gar nichts. Den Geräuschen nach zu urteilen, die dieser Stille folgten, ging in diesem Moment in der Bude sehr viel zu Bruch, teils durch herumfliegende Möbelstücke, teils durch das Feuergefecht, welches ganz offensichtlich ausgetragen wurde. Man hörte ein paar mal jemanden aufschreien, wegrennen und wieder schreien. Danach die bekannten Geräusche von Dingen, die zu Bruch gehen. Nach einer kurzen Weile, die auf Christoph wie eine Ewigkeit wirkte, war nichts mehr zu hören. Dann sagte einer der beiden Polizisten ‚Ach du Scheiße, schau dir dieses Schlamassel mal an!‘ begleitet von dem Geräusch sich verschiebender Möbel.
Vorsichtig schaute Christoph wieder aus seiner Wohnungstür in das Treppenhaus hinaus und wartete darauf, dass etwas passieren würde. Einer der Polizisten kam aus der Wohnung heraus, an einem Arm blutend aber noch auf den Beinen. In der Hand ein Funkgerät. Er drängte Christoph zurück in dessen Wohnung und wies ihn sehr energisch an, sich ruhig verhalten und am besten momentan nicht aus der Wohnung raus zu gehen, bis jemand es ihm erlauben würde. Und dann schloss der Polizist die Tür.
Christoph war sich nicht sicher, was er davon halten sollte. Einerseits war er neugierig, und er hätte schon gerne gewusst, was da passiert sein könnte aber andererseits war er auch froh, mit der ganzen Sache nichts zu tun zu haben. Und irgendwohin hingehen wollte er heute sowieso nicht mehr.
Den restlichen Abend lenkte er sich vor seinem Rechner ab und dachte nicht mehr an das Geschehene. Und nach einer Weile wurde es ihm auch immer mehr egal, was da passiert war.
Seltsamerweise meldete sich die Polizei wider Erwarten nicht bei ihm zu einer Zeugenvernehmung und auch in der Zeitung am nächsten und übernächsten Tag stand nicht mal ansatzweise, was in der Wohnung passiert war. Das machte Christoph zwar ein wenig stutzig, aber er hatte ehrlich gesagt keine Lust mehr, sich damit auseinanderzusetzten. Nach und nach verblasste der Vorfall immer mehr, bis er für ihn nichts weiter als ein Produkt seiner Fantasie war. Er tauchte wieder ein in seinen Microkosmos, der sich weit ab von der Welt da draußen zu bewegen schien. Nur brauchte er nie wieder einen Lautsprecher beim Duschen, was ihm persönlich sehr wichtig war. Im gesamten Wohnungsblock kehrte eine merkliche Ruhe ein. Aber in manch unruhiger Nacht kehr Christoph wieder zu den Geschehnissen dieses Tages zurück und durchlebt den Alptraum immer wieder aufs neue...

 

Hoi Werner Amadeus

Ehrlich gesagt fand ich deine Geschichte an keiner Stelle lustig. Keine Pointe, keine wirklich gelungenen Gags. Und was der Titel mit der Geschichte zu tun hat (ausser dem Namen des Prot) weiss ich auch nicht.
Es hat ziemlich viele Fehler drin. Einige zu lange Sätze sind richtige Stolperer. Leider liest es sich wie ein eher langweiliger Tagebucheintrag ohne zündende Idee.
Unbedingt kürzen, Fehler ausbügeln, dir eine nette Pointe ausdenken und den Titel dem Text anpassen. Dann wird's vielleicht was.

Gruss Rolf

 

hab die geschichte nochmal überarbeitet und diverse fehler ausgebügelt...

hoffe, dass sie nun besser ankommt... ;)

 

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