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Chicken oder Beef?

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14.04.2003
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Chicken oder Beef?

„Entschuldigen Sie, Ihre Vor- und Nachname bitte noch.“
Hier bin ich also. Wo? Moment, da muss ich auch noch mal nachgucken. Verzeihen Sie mir meine Geistesabwesenheit. Oh ja, hier steht es. Ich bin also in der Bank. Aber das ist unwichtig.
Denn was ich jetzt machen werde, hat nichts mit der Bank zu tun.

Ich möchte mit Ihnen über.. meine Gedanken sprechen.
Ich möchte mich mit Ihnen unterhalten.
Aber da fällt mir ein, Sie können mir gar nicht antworten. Also wäre es keine Unterhaltung in dem Sinne.
Ach, egal, ich fange einfach an.

Ich bin Schauspieler vom Beruf.
Ich dachte, Sie sollten es wissen.
Aber mein Beruf hat eigentlich auch nichts mit dem zu tun, was ich Ihnen gleich erzählen werde.


Also da wären wir.
Haben Sie sich schon mal gefragt, wie viele Geschichtenschreiber es auf der Welt gibt? Bestimmt haben Sie’s. Und stellen Sie sich vor, die gleiche Geschichte, die Sie vor einige Wochen geschrieben haben, hat schon mal ein japanischer Hobbyschreiber vor Jahren geschrieben. Wie fänden Sie das? Es wäre also gar nichts neues, Ihre Story.
Und was ist mit der Erfindung eines Hobbyerfinders? Er schaltet den Fernseher beim Frühstücken an und erfährt, dass dieselbe Erfindung vor Tagen von einem indischen Spezialist gemacht worden war. Toll.
Was machen wir also? Hören wir auf, Geschichten zu schreiben? Sie wohl nicht.

Sie sitzen eines Tages mit einem guten Freund im Garten und fangen an zu philosophieren. Plötzlich fällt Ihnen etwas großartiges ein, Sie staunen drüber, wollen es gleich der ganzen Welt erzählen, aber Ihr Freund sagt, den Satz habe schon mal ein berühmter Philosoph von sich gegeben. Was fühlen Sie dabei? Sind Sie traurig, enttäuscht, oder freuen Sie sich, dass Sie sich mit einem großen Philosoph vergleichen können?
Und? Hören Sie auf zu philosophieren? Nein.

Als ich kleiner war, hatte ich mir Gedanken über dieses „Déjà Vu“ gemacht.
Ich dachte, vielleicht wiederholen wir unser Leben. Das würde heißen, vielleicht schreibe ich diese Story schon zum 999. Mal. Und daher kommt es manchmal vor, dass mir eine Tat oder ein Bild bekannt vorkommt. Was meinen Sie?
Ich habe mir auch gedacht, dass das Wählen vielleicht gar kein Wählen ist. Vielleicht war es so geplant, dass ich mich zum Beispiel für ein Chicken-Sandwich entscheide, statt für ein Beef-Sandwich. Und ich hätte ohnehin das Chicken-Sandwich genommen, obwohl ich damals gedacht habe, ich hätte mich anders entscheiden können.
Aber trotzdem hören wir nicht auf, uns einzubilden, wir könnten wählen, oder?
Meine Mutter hatte gesagt, dass ich nur so darüber denke, weil ich mich nicht anstrengen wollte. Weil ich sagen wollte, ich hätte auch mit Mühe keine 1 in Deutsch bekommen, weil es sowieso vorgeplant war. Nun, vielleicht hatte Sie Recht.
Aber nachdem ich ein Jahr lang darüber nachdachte, erschien mir dieser Gedanke so oder so unlogisch.

Langweilen Sie sich schon beim lesen? Das tut mir Leid. Ich werde mich bemühen, mich kurz zu fassen.

Ein letzter Gedanke noch.
Ich möchte kurz über den Tod reden. Früher hatte ich keine Angst vor dem Tod, ich glaubte nämlich an den Himmel und an das Weiterleben nach dem Tod. Ich hatte mich sogar nach dem Tod gesehnt. Kaum erwarten konnte ich es. Ich wollte sehen, wie meine Mitmenschen reagieren würden, wenn ich sterbe. Aber nun bezweifle ich, dass meine Seele nach dem Tod überhaupt noch weiterexistieren würde. Das heißt, nach dem Tod, käme nichts mehr. Vielleicht wüsste ich nicht mal, dass ich tot bin. Das Auto käme zu schnell und bevor ich realisierte, was da geschah, wäre ich schon tot. Und dann, nichts. Wäre das nicht schrecklich?
Und wenn ich gestorben bin und all die Menschen, die mich gekannt haben gestorben sind.. (sagen wir, spätestens im Jahr 2200) Dann ist es so, als hätte ich nicht mal existiert. Sicherlich werde ich in kein Historyschulbuch stehen! Und wer würde mich kennen? Niemand. Niemand wird jemals irgend etwas von mir gehört haben. Und seien Sie ehrlich, nicht viele Menschen interessieren sich für ihre Vorfahren, nicht wahr?
Da fange ich wirklich an zu bezweifeln, ob sich meine Existenz lohnt.
Aber ich begehe trotzdem kein Selbstmord, weil ich, wie gesagt, plötzlich Angst vor dem Tod habe.


Gedankenverloren trage ich meine Vor- und Nachname ein, die in 200 Jahren niemand mehr kennen wird.
„Danke. Und in 3 Minuten werden Sie auf der Mitgliederliste stehen.“

Das war’s also.
Und übrigens, ich weiß, dass meine Gedanken nichts neues sind.
Auch meine Geschichten nicht.
Aber.. Egal, jedenfalls danke für’s Lesen.

Ach, und wollen Sie ein Chicken-Sandwich oder ein Beef-Sandwich?
Natürlich auf meine Kosten.

 

Hallo Placebo!

zunächst möchte ich sagen, dass ich Geschichten, die den Leser dermaßen dirkt anspechen, nicht besonders leiden kann. Das ist allerdings eine persönliche Vorliebe und hat nichts damit zu tun, ob Deine Geschichte gut ist oder nicht... Die Einleitung ist wirklcih etwas lang, da könntest Du straffen. Manches tut nämlcih wirklich nichts zur Sache und bringt die Gedanken nciht voran.

Die Gedanken, die Du ansprichst, die hatte ich auch schon mal... ;) , aber ich finde diese Art von Gedanken sehr interessant. Ob man wirklcih die Wahl hat oder alles schon festgelegt ist? Was nach dem Tod ist? Irgendwo schwingt für mich bei diesen Gedanken auch immer die Frage mit, ob man an Gott glaubt, wie sehr dass die Gedanken beeinflusst.
Die fett geschichrieben und kursiven Wörter müsstest DU meiner Ansicht nach garnicht besonders markieren, für mich zuminest ergibt sich die Hervorhebung und Betonung schon aus der Formulierung. Ist aber Deine Sache.
Und, um mich tagträumer anzuschließen: der Schluss ist ausgezeichnet. Darf ich acuh ein vegetarisches haben? :)

schöne Grüße
Anne

 

Moin tagträumer, Maus.

Vielen Dank für die Kritiken, ich habe mich sehr gefreut. :) (Nachdem ich die Geschichte zuende geschrieben hatte, dachte ich:"So. Jetzt bin ich gespannt auf die Kritiken. Hoffentlich kommen nur negative." *lach*)
Ich habe nämlich noch nie eine solche Geschichte geschrieben ("die den Leser dermaßen direkt anspechen").. Und konnte solche Geschichten früher auch nicht wirklich leiden, aber ich dachte, ich probiere das mal. Aber wie's aussieht ist es mir nicht ganz gelungen. (Aber gerade aus Misserfolgen kann man lernen, nicht wahr?)

Einerseits ziemlich kurzweilig und teilweise witzig geschrieben finde ich, andererseits etwas unbefriedigend weil nicht viel passiert.

Irgendwie hatte ich das schon beim Schreiben gefürchtet.. ^^°

Die Gedanken, die Du ansprichst, die hatte ich auch schon mal...

Ja, ich denke, dass die meisten Menschen bestimmt schon mal über solche Sachen nachgedacht haben. Deswegen halte ich die Geschichte auch für nichts tolles, nichts neues.

Ein paar kleinere Tipp oder Rechtschreibfehler und so sind übrigens auch noch drin

Es wäre toll gewesen, wenn Du sie rausgesucht hättest.. Ich habe gestern eine Freundin als 1. lesen lassen, um falsche Stellen zu korrigieren, aber sie hatte eher auf die gesamte Story geachtet als auf die Fehler.

Freut mich, dass euch das Ende gefallen hat. :)

 

Hi,

die Geschichte war ganz interessant.
Was mir am Stil nicht gefällt ist die direkte Anrede.
Zudem möchtest Du Dich mit dem Leser "unterhalten". Sagst aber im nächsten Satz sinngemäß. Ach sie können mich ja doch nicht verstehen. Im Prinzip machst Du den Leser damit Mundtot.

Die Idee das alles vorbestimmt ist, ist gut. Meine Meinung ist nur, dass der Leser nicht von der These überzeugt wird.
Wenn also alles vorherbestimmt ist, dann kannst Du also zu Hause sitzen und Kaffee tinrken. Es kommt ja doch wie es soll. Hier würde ich mir mehr Erklärung wünschen.

wie gesagt, die Geschite hat mir gut gefallen und mich zum denken gebracht. Und darauf kommt es ja am Ende an oder?

Gruß

Arqtisbaer

 

Moin arqtisbaer.

Danke auch für Deine Kritik.

Sagst aber im nächsten Satz sinngemäß. Ach sie können mich ja doch nicht verstehen. Im Prinzip machst Du den Leser damit Mundtot.

Eigentlich schrieb ich nur, dass die Leser nicht "antworten" könnten. Ob sie mich verstehen würden kann ich nicht vorhersagen.

 

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