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Chemieman und ...
Für Nicole. Hier hast du ihn endlich wieder. Musstest ja lange genug warten
Und für alle Fans der Chemiemanserie. Hoffentlich vergebt ihr mir nach dieser Geschichte meine zwei Hobinausrutscher.
Und für gnoebel, der mir mal wieder ausleihend zur Seite stand.
Aber nicht für dotslash, obwohl er mir auch was geliehen hat.
Das Fichtegymnasium. Nach außen hin eine ganz normale Schule: Gelangweilte Schüler, desinteressierte Lehrer, ein mürrischer Hausmeister, überteuertes Pausenessen, eine ganz normale Schule eben.
Ganz normal? Wohl kaum, wenn man bedenkt, dass eben dieses Fichtegymnasium das geheime Hauptquartier des größten aller Superhelden ist: Die Rede ist vom CHEMIEMAN!
Aber um ihn geht es nicht. Nein, denn auch sein Gehilfe, HOBIN, hat von sich Reden gemacht.
(Musik von Indiana Jones ertönt, man sieht Hobin auf seinem roten Motorrad durchs Bild fahren)
Helfer des Meisters der Moleküle, Helfer des Beherrschers der Ionen, Helfer des Bezwingers der Van–der–Waals–Kräfte, Helfer des Zerstörers der Wasserstoffbrücken und ganz nebenbei auch Chemiereferendar, was ihm eine nützliche Tarnung ist. Wer würde schon einen Chemiereferendar hinter dem Helfer des Chemiemans vermuten? Die perfekte Tarnung eben.
Tagsüber ist Herr Hofbaum ein Chemiereferendar wie du und ich. Aber nachts wird er zu Hobin, dem Helfer des Chemiemans.
Als Hauptwaffe dient ihm sein treuer Wassereimer, denn für einen Feuerlöscher hat er noch keine Lizenz.
Abgerundet wird seine Erscheinung durch seine Edgar-Davids-Brille. Außerdem hatte er in seiner Jugend die Möglichkeit, Hanf zu rauchen, da es in seiner Nähe angepflanzt wurde, aber er hat es nie getan.
Es ist nachts. Hobin, der langsam versucht, dem Chemieman ähnlicher zu werden, hat sein rotes Motorrad im Fahrradkeller stehen lassen, und steht selbst sinnierend auf dem Dach des Hintergebäudes.
„Hm, wieso ist es immer Nacht?“, fragt er in die Stille hinein. ‚Kein schlechter Anfang.’
Plötzlich erspäht er eine dunkle Gestalt, die lautlos durch die Schatten huscht.
„Hä, wie kann ich eine dunkle Gestalt im Schatten erkennen? Sehr unlogisch. Oder verwechsele ich hier Logik mit Logik? ...“
Schon wieder lässt Hobin sich zu einem Augenzwinkern hinreißen, damit es niemand zu ernst nimmt.
Gebannt verfolgt er mit den Augen die Gestalt. Sie ist klein. Und zierlich. Irgendwie ... Hobin reißt seine Augen auf. Wenn er gerade was getrunken hätte, hätte er sich jetzt verschluckt.
Das war doch der ...
„Physikus! Alter Haudegen ... endlich krieg ich dich ... Rache für den Chemieman!“
Hobin springt vom Dach des Hintergebäudes auf die Gestalt zu. Er holt aus und versucht, Chemiemans vernichtenden Schlag auszuführen.
Er schlägt in die Leere, dabei könnte er schwören – er schwört sogar wirklich auf seine Mutter – dass die Gestalt eben noch da war. Nun ist sie nirgends mehr zu sehen.
„Zauberei!“, brüllt Hobin durch die nächtliche Stille.
Aus dem Nichts purzelt ein, also, so was wie ne Kugel, nur oval, wenn ihr versteht. Hobin betrachtet es misstrauisch.
‚Granate!’, denkt er panisch und nimmt das Ding in seine Hand.
„Ach so“, stößt er erleichtert hervor. „Es handelt sich nur um ein schlechtes Wortspiel“, und er wirft das Zauber-Ei weg. Mit einem leichten ‚Puff’ ver...pufft es in einem Zylinder, der sich in ein weißes Kaninchen verwandelt, das als Taube davonfliegt.
Doch noch immer lässt Hobin seinen wachsamen Blick durch die fast undurchdringliche Dunkelheit des Fichtehofes schweifen.
„Irgendwo bist du ... ich finde dich schon noch ... Physikus!“ Mit dem letzten Wort dreht er sich überraschend um und versetzt der Gestalt, die sich von hinten an ihn herangeschlichen hat einen derben Schwinger, sodass sie gegen die Wand knallt.
„Hahahahabe ich dich endlich, du kleiner Gnom!“
Die kleine Gestalt windet sich am Boden. Sie ist maskiert. Hobin geht auf sie zu ...
„Hahaha, du hast doch wohl nicht wirklich geglaubt, ich sei der Physikus? Muahagagaga. Träum weiter!“ Und mit einer leisen Explosion entschwindet die Gestalt Hobins Blickfeld.
„Uargl, was zur Hölle ...?“, kann Hobin da nur noch sagen.
Irgendetwas veranlasst ihn dazu, nach oben, zum Dach des Hintergebäudes zu schauen. Dort oben steht eine Gestalt mit wehendem Umhang. Es ist ...
„Physikus!“
Die Gestalt springt elegant in den Hof hinunter.
„Ja, der bin ich wohl.“
„Ist hier heute Schurkentreff, oder was?“
„Reg dich ab, ich bin nicht hier, um mit dir zu kämpfen.“
Hobin mustert sein Gegenüber misstrauisch.
„Was willst du dann hier?“
„Dieses Phantom, das du gerade hier getroffen hast. Es hat mir auch einen Besuch abgestattet. Es ist zu stark für dich, selbst für den Chemieman wäre es zu stark.“
„Und warum sagst du mir so was?“
Der Physikus streckt seine Hand aus.
„Ich bin gekommen, dir ein Bündnis vorzuschlagen.“
„Ein Bündnis? Dass ich nicht lache. HahahahahaHA! ... Aber na gut, hier hast du meine Hand, auf dass wir uns treu gegen dieses Wesen verbünden (solange es mir keinen besseren Deal anbietet).“
Sie schlagen ein und schütteln sich die Hände. Der Physikus lächelt. Es ist kein gutes Lächeln.
„Aber mach dir keine falschen Hoffnungen. Wenn wir diesen Gegner eliminiert haben, bist du an der Reihe.“
„Wir werden sehen.“
Welcher Gegner kann so mächtig sein, dass selbst der Physikus, mit einer ganzen Privatarmee an Superschurken, bereit ist, ein Bündnis mit Hobin einzugehen? Man weiß es nicht.
Wind. Wind weht über den nächtlichen Schulhof. Mitten drin – eine Gestalt, mit wehendem Umhang (wegen dem wehenden Wind, wir erinnern uns). Plötzlich landen in einiger Entfernung, jedoch nicht zu weit, gerade weit beziehungsweise nah genug, der Physikus und Hobin.
„Muahagagaga! Seht, seht, die Feinde verbünden sich ...“
Hobin und der Physikus sehen sich kurz an, dann gehen sie zum Frontalangriff über, auf die altmodische Weise, ohne irgendwelches Kindergetue wie „Hohoho, du hast keine Chance“ oder „Dich mach ich so platt, dass du unter jeder Tür durchpasst“.
Was in den nächsten zwei Sekunden passiert, geben Hobins Gedanken ziemlich gut wieder:
„Wa... Ver... Verdammt ... wir haben ihn von vorne angegriffen, und er hat uns von hinten getroffen ...“
„Na, immer noch so voller Kampfgeist?“, frohlockt die Gestalt.
Der Physikus versucht ächzend wieder aufzustehen. Als er es mehr oder weniger geschafft hat, lächelt er die Gestalt an:
„Noch hab ich was auf Lager ...“ Dann pfeift er auf zwei Fingern.
Auf dem Dach des Hintergebäudes erscheinen sie, die Lakaien des Physikus’. Bioteufel, Mathematikus Genialus, Musikus
(die eigentlich alle tot sind)
und wie sie alle heißen, stehen dort und starren auf die dunkle Gestalt im Schatten. Dann starten alle gleichzeitig ihre Superattacken, um den Feind zu bezwingen.
Der Mathematikus Genialus zwingt dem Gegner seinen Satz des Pythagoras auf, der Bioteufel bespuckt ihn mit bereits verdauten Bananenstücken, der Todsänger schmettert Trommelfell zerreißende Arien, der Geograph lässt ihn kopfüber in der Luft schweben.
Aber alle diese Attacken scheinen ihm nichts auszumachen, im Gegenteil, es sieht so aus, als ob sie ihm noch zusätzliche Stärke geben würden.
„Muahagagaga! Vielen Dank, ihr Trottel!“, kreischt die Gestalt fanatisch.
Daraufhin wendet sie die eben erfahrenen Attacken auf ihre Angreifer an. Der M.G. bekommt zum ersten Mal selbst einen Satz des Pythagoras zu spüren und so weiter.
„Er ... er hat alle Attacken eingesetzt! Nach nur einmaligem Sehen!“, stammelt der Physikus.
„Muahagagaga! Was dachtest du denn, du Jammergestalt?“
Plötzlich huscht ein Schatten über das Dach des Hintergebäudes.
„Was zur Hölle ...?“, setzt die Gestalt an. Hobin erstarrt. Er erkennt dieses ‚Was zur Hölle ...?’
„Nein ... das ... das ist ... UNMÖGLICH!“
Die Gestalt sieht ihn misstrauisch an, wendet ihren Blick dann aber wieder Richtung Hintergebäude und sucht das Gelände nach dem Schatten ab.
„Physikus, ich weiß, wer sich hinter der Maske verbirgt ... auch wenn ich es nicht glauben kann ...“
„Wer denn? Beeil dich, du siehst doch, dass er uns überlegen ist! Wenn wir wissen, wer es ist, können wir vielleicht leichter eine Schwachstelle finden.“
“Das da ... so unglaublich es klingen mag ... ist der Chemieman!“
Stille. Nicht die Stille, die herrscht, wenn Geräusche abwesend sind. Sondern Stille.
„Würdest du das bitte laut und deutlich wiederholen?“, fragt der Physikus betont höflich.
„Das da ist der Chemieman!“
Eine Sekunde sind alle ruhig, dann brechen der Physikus und seine Schergen in Lachen aus.
Plötzlich wird der Physikus wieder ernst:
„Hobin, ich muss dir was sagen ... Ich bin der Chemieman!“ Das Lachen nimmt kein Ende.
„Du Trottel, jeder weiß, dass der Germane in einem Selbstmordattentat den Chemieman ausgelöscht hat!“, bringt der Physikus unter Lachtränen hervor.
„Seine Leiche wurde nie gefunden ...“, sagt Hobin unbestimmt.
„Ähm, dürfte ich langsam die Aufmerksamkeit wieder auf mich lenken?“, mischt sich die Gestalt, um die es hier geht, ein.
Der Physikus wischt sich noch eine Träne aus dem Auge, dann widmet er sich wieder dem Ernst des Lebens. Seines Lebens, um genau zu sein.
„Physikus, Physikus ... Muahagagaga ... nur, weil Hobin noch nicht soviel Erfahrung hat, solltest du seine Ideen nicht ungeprüft abweisen“, spricht die Gestalt und zieht sich Maske und Umhang aus.
Alle starren sie versteinert an, selbst Hobin, der es gewusst hat.
Vor ihnen steht der Chemieman, wie er leibt und lebt.
„Nein ...“, stammelt der Physikus mit schreckgeweiteten Augen. „Aber das ... das ... kann nicht ...“
Bevor er den Satz beenden kann, wird er durch eine Druckwelle, ausgesandt vom Chemieman, gegen die Wand des Hintergebäudes geschmettert. Seine Schergen und Hobin schauen den Physikus entgeistert an, als er am Boden liegt; die Aktion war einfach zu schnell.
„Young Jay ... warum?“, fragt Hobin fassungslos.
„Halt’s Maul!“ Auch Hobin wird durch eine Druckwelle gegen die Wand geschleudert.
Plötzlich erscheint der mysteriöse Schatten von vor 36 Zeilen wieder, diesmal genau hinter dem Chemieman und wirft diesen zu Boden.
Die beiden Gestalten winden sich im Kampf am Boden, hin und her geht es.
Die anderen können nur regungslos zuschauen, lediglich ihre Köpfe bewegen sich, die Kämpfenden verfolgend.
Schließlich liegen zwei abgekämpfte Gestalten im Staub. Die eine ist der Chemieman. Die andere ...
„Chemieman?“, fragt Hobin entgeistert.
„Ja?“, tönt es aus zwei Mündern als Antwort.
„Aber wie, äh, ich meinte: Was zur Hölle ...?“
Ein lautes Donnergrollen ertönte. Das Universum hatte gerade bemerkt, dass es gewaltig verarscht worden war. Das ist zwar von Pratchett geklaut, aber es passt hier grad so gut, find ich. Okay, wenn man genauer darüber nachdenkt, passt es zu null Prozent, aber egal jetzt.
„Also, ich erklär dir das mal-“, sagt der Chemieman.
„Ach Mann, das kapier ich doch sowieso nicht ...“, unterbricht Hobin.
„Sei ruhig, ich erklärs dir nur einmal jetzt: Germane tot, ich in letzter Sekunde noch ein virtuelles Speicherabbild meiner selbst gemacht, im Internet nen bösen Virus eingefangen, seither übler Klon von mir unterwegs, jetzt wir beide hier. Alles klar?“
„Ja, alles verstanden“, freut sich Hobin. „Du auch, Physikus?“
Jetzt erst scheint Chemieman des Physikus’ gewahr zu werden.
„Was macht der denn hier?“
„Wir sind ein Bündnis eingegangen.“
„Sag ma Hobin, hast du etwa wieder von der Cola getrunken? Physikus, wer geht denn ein Bündnis mit dem Physikus ein? Auf so eine Idee kommen doch nur Leute, die was bei Jamba bestellen!“
„Was denn? Is doch kinderleicht: Ich schicke einfach meinen Namen und den Namen meines Schatzes an die –“
„Ja, schon gut, Hobin, schon gut ...“, resigniert Young Jay.
Jetzt beginnt sich der zweite Chemieman zu regen.
„Äh, Moment mal ... woher weiß ich jetzt, wer von euch der gute Chemieman ist?“, fragt Hobin unsicher.
„Na, ist doch ganz einfach: Ich bin es“, sagen die zwei.
„Nein, Hobin. Du musst uns beide töten, um sicherzugehn, dass du auch den bösen tötest“, sagte dann einer von ihnen.
„Genau diese Aussage hast du vom guten Chemieman erwartet. Aber genau das war der Plan des bösen Chemiemans, deshalb musst du uns wirklich beide töten.“
„Was dir die Sicherheit verschafft, den bösen Chemieman aus der Welt geschaffen zu haben.“
Hobin schaut verzweifelt und verwirrt zwischen den beiden hin und her.
„Es gibt nur eine Methode, rauszufinden, wer der gute Chemieman ist ...“, brilliert der Physikus mit einer Idee.
„Wie es der Zufall will, habe ich in meinen genialen Berechnungen bereits diesen Fall miteinkalkuliert. Und so habe ich einen Fragebogen verfasst, mit Fragen, die nur der echte Chemieman beantworten kann. ...“
„Ok, lass krachen“, fordert Hobin ihn auf.
„Wie bitte?“, fragt der Physikus leicht irritiert.
„Äh, ich meinte ... ok, lass krachen.“
„Ach so, alles klar. Und los geht’s: Wo hat der Chemieman keine Zuständigkeit mehr?“
„In Hawaii!“, rufen zwei Chemiemen. Oh, des sieht blöd aus ...
„In Hawaii!“, rufen zwei Chemiemänner. Auch nicht das Wahre. Aber ihr wisst ja, wer gemeint ist.
„Verdammt, beide haben richtig geantwortet ...“, resigniert der Physikus.
„Na ja, macht ja nichts“, tröstet ihn Hobin. „Die nächste Frage kann bestimmt nur einer von ihnen beantworten.“
„Ähm, das war leider schon der ganze Fragebogen“, druckst der Physikus herum.
„Wie bitte? Und das soll dein genialer Plan gewesen sein? Eine lächerliche Frage?“
„Idiot, natürlich nicht, du fällst auch auf alles rein.“ Der Physikus verdreht seine Augen.
„Also, zweite Frage: Welches Gerät habe ich aus dem Physiksaal gestohlen?“
„Den transformatischen Multi... ähm ... irgendwas“, stammelt einer der beiden.
„Den Doppelmodus-Oszillator mit Freyheim’schen Transfilmator“, sagt der andere lässig.
„Pah, das muss er irgendwo gelesen haben. So was kann man unmöglich wissen“, grummelt der erste.
„Ach sei still, du böser Chemiemanklon. Der andere hat richtig geantwortet, also ist er der gute.“
„Ts, ts, ts ... Hobin, du Trottel. Hättest du mal die Pilotgeschichte gelesen, wüsstest du, dass der echte Chemieman diesen Namen gar nicht aussprechen kann.“
„NEIN, verdammt! Das Einzige, was ich nicht von ihm wusste ... dabei habe ich sein Leben so sorgfältig gescannt ... scheiß Windows ...“, ärgert sich der entlarvte Chemiemanklon.
„Ach halt’s Maul“, sagt Young Jay und gibt seinem Klon eine gewaltige Kopfnuss, die diesen zu Boden gehen lässt.
„Ihr solltet jetzt wegschauen“, rät er den Umstehenden und kniet dann neben dem Bösewicht nieder. Ich würd gern wissen, was er macht, aber Hobin steht da ganz ungünstig im Weg ... na gut, erwischt, ich hab mich umgedreht, weil man die Ratschläge des Chemiemans besser befolgt. ... Was macht der da so lange? ... Dumdidum ...
„So, das wars.“ Ah, endlich.
„Was, wo ist der Klon hin?“, fragt Hobin entgeistert, während er sich umschaut.
„Absorbiert“, rülpst Young Jay.
„Igitt ... Aber Moment mal, wie hast du ihn jetzt so einfach absorbieren können? Alle Superattacken vorhin sind doch wirkungslos an ihm abgeprallt?“
„Ich bitte dich ... ist es logisch, dass ich ein virtuelles Speicherabbild von mir gemacht habe? Ist es logisch, dass ich irgendwie ins Internet gelangt bin? Und wenn ja, ist es logisch, dass ich dann wieder in die Realität zurückgekommen bin? Hatte sowieso voll die blöde Rückkehr, es sollte eigentlich viel cooler sein, aber dem blöden Autor is nix eingefallen, sodass das hier zu ner Ausschlachtung wird. Mal wieder.“
„Wie, was, wem? Autor? Was ist los mit dir, Young Jay?“, fragt Hobin ganz verwirrt.
„Ach nichts. Weißt du, ich habe, während der gute Mann unsre Serie hier vernachlässigt hat, einige seeehr interessante Gespräche mit einem gewissen Herrn Meier gehabt. Guter Mann. Hat Ahnung und so. Weiß, wie der Hase läuft.“
„Ein Hase läuft gar nicht, er hüpft, hat das dieser gute Herr Meier gewusst?“, fragt Hobin mit stolzgeschwellter Brust.
„... Wie auch immer. Er weiß, wo der Hase im Pfeffer liegt.“
„Ach, jetzt liegt er auf einmal im Pfeffer? Wohl zu faul zum Laufen, äh, Hüpfen, wie? Oder wurde er etwas angeschossen, das arme Tier?“
„Hobin ... lass gut sein. Eigentlich darf ich dir gar keine Vorwürfe machen, weil ich nun weiß, dass das gar nicht du bist, der da spricht, sondern ein Jugendlicher mit zuviel Zeit, aber bei dem kann ich mich ja schlecht beschweren.“
„Ach, der Herr Meier hat dir einen Haufen Stuss erzählt. Autor, so was gibt’s doch gar nicht“, sagt Hobin und tippt sich dreimal ostentativ an die Stirn.
„Hab ich zuerst auch geglaubt. Ich hab mir auch Menü eins bestellt ... bisschen peinlich wars schon ... aber Herr Meier scheint das von Neulingen gewohnt.“
„Was redest du da? ...“
„Ach nichts. ... Irgendwann wirst du es auch verstehen ... Und damit wird diese Geschichte neben einer Ausschlachtung auch noch zu einer Insidergeschichte. Mal wieder. Da, schon wieder ein Insider. ... Aber damit du einen besseren Einblick bekommst ... schau mal da hoch“, sagt Young Jay und deutet gen Himmel.
Hobin folgt mit seinen Augen dem ausgestreckten Arm vom Chemieman und als er sieht, was Young Jay ihm zeigen wollte, erstarrt er. Mitten im Himmel befindet sich ein riesenhaftes Fenster, von solch unglaublichen Ausmaßen, dass ... ok, mir fällt grad kein Vergleich ein, aber es sind schon sehr unglaubliche unglaubliche Ausmaße. Dahinter kann er schemenhaft ein entstelltes Gesicht erkennen. Der Besitzer dieses Gesichtes hat seinen Blick nach unten gerichtet, auf etwas, das außerhalb des Fensterrahmens liegt.
„... Was ... zur ... Hölle ...? ...“, bringt Hobin mühsam hervor.
„Hobin“, sagt Young Jay mit immer noch ausgestrecktem Arm. „Die Wahrheit liegt irgendwo da draußen.“
ENDE
Ja, Momentle mol ... was, was, was? Und was ist jetzt mit dem Physikus? Der steht einfach so seelenruhig dabei und macht nix? Oder wie? Pff. Scheißdreck hier. Geld zurück, Geld zurück, Geld zurück! Autor, wir wissen wo dein Auto steht ...
„Hört mal alle zu“, sagt der Chemieman zu den Umstehenden. „Ich muss euch jetzt was ganz Wichtiges sagen. Wir haben die Quoten nicht erfüllt. Da gibt’s so ne Webseite, die zeigt Geschichten –“
„Ich vermute auf kurzgeschichten.de?“
„Ja genau, Hobin, kg.de. Na ja, die Leute da erwarten sehr viel von diesem neuen Teil, denn Chemieman eins bis sechs waren ja sehr cool.“
„Aber hier geht’s doch gar nicht mehr um Chemie?“
„Richtig, Physikus. Der Autor hat zwar sehr viele andere lustige Ideen, aber ansonsten hat er den Bogen nicht mehr gekriegt. Und das tut ihm jetzt halt n bissle Leid.“
„Ach Mann, ich hatte mich so drauf gefreut.“
„Tut mir Leid, Bella, tut mir wirklich sehr, sehr Leid. ... Na ja, jedenfalls waren wir schlecht genug, sodass die Leute uns nun den Saft abdrehn und der Autor uns nicht mehr veröffentlichen kann. Der Strom wird gleich abgeschaltet. Also dann: Feierabend.“
„Nix Feierabend, ihr seid gefeuert!“
„Yeah, arbeitslos, geil!“
„Wie jetzt gefeuert?“
„Schei--