Was ist neu

cat ./readme.txt

Seniors
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13.06.2002
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cat ./readme.txt

"Wer ist eigentlich dieser Torwald?"
"Torvalds. Mit V und hinten S."
"Okay. Wer ist das?"
"Der hat dieses Dings erfunden. Hier ... alles hier. So, im Prinzip."
"Oh, dann hat der also Schuld, dass ich die ganze Zeit rumstehen muss? Neben dir?"
"Hinter mir. Und ja. Vermutlich. Nehme ich an, keine Ahnung."
"Also, ich will mich ja nicht beschweren oder so, aber mal ehrlich: Die ganze Zeit hier so schräg rumstehen, das geht echt auf den Rücken."
"Du wirst es überleben."
"Ja, toll. Du hast leicht reden. Musst ja nur die ganze Zeit da rum... was auch immer du machst. Was machst du eigentlich?"
"Ich mache gar nichts. Ich bin einfach."
"Hui, wie tiefgründig."
"Wenn du meinst. Aber ich habs hier auch nicht leicht. Ich meine, ich hab immer deine Füße direkt an mir dran. Das ist nicht sonderlich angenehm."
"Was soll das denn heissen? Willst du damit sagen, ich hätte..."
"Lass es mich so sagen: Wenn Schuhe reden könnten, dann wären deine längst tot."
"Immerhin habe ich Schuhe. Du hast ja nichtmal ... nichtmal ... keine Ahnung. Was hast du überhaupt? Du hast ja nicht mal Dimensionen."
"Man braucht keine Dimensionen, um glücklich zu sein."
"'Man braucht keine Dimensionen, um glücklich zu sein'. Pöh! Du solltest dich mal hören."
"Kein Grund, mich hier nachzuäffen."
"Ich mein ja nur. Einmal nur, weißt du, einmal nur würde ich mich gerne in die andere Richtung drehen. Für die Bandscheibe."
"Du meinst, so von links oben nach rechts unten?"
"Links o... Moment ... ja. Ja, genau."
"Das wäre prima. Dann wär ich auch mal weiter weg von deinen Füßen."
"Arsch."
"Ja, davon auch."
"Ey, ich sags dir: Wenn ich jetzt andersrum stehen würde, dann würde ich dir sowas von auf den Kopf spucken. Aber sowas von!"
"Haha! Dazu wärst du doch gar nicht in der Lage."
"Wie bitte?"
"Ich würde einfach ausweichen. Zipp und zapp!"
"Zipp?"
"Und zapp. Ja. Ich bin nämlich verdammt wendig und alles."
"Und alles? Was denn noch?"
"Naja ..."
"Ja, komm. Jetzt Karten auf den Tisch. Welche Vorzüge hast du denn noch mir gegenüber? Na? Na?"
"Nun ja, immerhin bin ich das kleinste ..."
"Hihi."
"Ich bin das elementarste ... ähh, Element von allen. Letztlich basiert alles auf mir."
"Quatsch."
"Nix Quatsch. Guck dich doch selber mal an."
"Du meinst also, ich bestehe aus ..."
"Aus mir im weitesten Sinne, japp."
"Igitt."
"Du sagst es. Und es kommt noch besser. Wenn du nämlich drei von mir nebeneinander legst, dann hast du ein ganz neues Satzzeichen."
"Ach ja? Erzähl."
"Das Auslassungs... Dings. Pause."
"Die Pause? Wie niedlich. Wenn man drei von mir nebeneinander legt, aufrecht stehend wohlgemerkt, weißt du, was man dann bekommt?"
"Erleuchte mich."
"Eine römische Ziffer nämlich. So!"
"Eine ganze Ziffer? Welche denn?"
"Die Drei."
"Die Drei. Hui, wie originell."
"Und wenn ich mich hinlege, was ich, Gott sei mein Zeuge, unheimlich gerne mal machen würde, dann bin ich ein Minus."
"Das passt. Du warst schon immer ein ziemlicher Stimmungssubstraktor."
"So ein Wort gibt es nicht. Und außerdem bin ich viel größer als du."
"Das kommt auf die Betrachtung an."
"Wie soll man es denn betrachten?"
"Von oben zum Beispiel. Oder von ganz weit weg. Dann wirst du nämlich immer kleiner und ich nicht. Ich bin immer gleich groß. Ziemlich cool, oder?"
"Mhh ... Ja. Ja, ich gebe zu, das ist ziemlich cool."
"Na, sag ich do... Ey, guck mal da! Was will er denn jetzt?"
"Das ist doch der Dings."
"Den Typen hab ich ja sowas von gefressen!"
"Warum das denn? Der tut doch keinem was."
"Ja, sagst du. Du musst dir ja auch nie sein dummes Gelaber anhören. 'Hui, seht mich an, ich bin was Besseres, weil ich aus zwei von dir bestehe' und so."
"Tut er ja gar nicht."
"Ja, von dir nicht, aber von mir. Übereinander, weißt du?"
"Oh ja, jetzt, wo du es sagst, seh ichs auch."
"Ja. Und dann besitzt der echt die Frechheit und kommt hierher. Will der jetzt etwa bei uns mitmachen? Nix da, mein Freund! Geh mal schön wieder zu deinen Fensterfritzen, da kann man dich sicher gebrauchen! Aber nich hier."
"Du bist manchmal ziemlich gemein, weißt du das?"
"Ist doch wahr. Ich meine, du kennst mich, ich bin prinzipiell immer für Neues zu haben, aber der Typ? Der Typ? Nee, echt nich. Sorry, aber nee. 'Huu, ich bin zweimal du übereinander'. Leck mich doch, Typ!"
"Ja, ist ja schon gut. Er ist ja auch schon wieder weg. War vielleicht nur ein Tippfehler oder so."
"Ja, kann sein."
"Du, sag mal, warum streiten wir uns eigentlich ständig?"
"Ich weiß nicht. Eigentlich, ich meine, eigentlich ..."
"Eben. Vielleicht hocken wir einfach zu dicht aufeinander."
"Ja, das könnte sein."
"Wir sollten mal fragen, ob wir vielleicht irgendeinen Abstandhalter kriegen könnten."
"Ich glaube, das geht nicht. Dann würde hier nichts mehr funktionieren."
"Da hast du wohl Recht. Was machst du da eigentlich die ganze Zeit?"
"Was? Ach, das hier. Kreuzworträtsel. Um mich von meinem Rücken abzulenken. Torvald mit V sagst du?"
"Ja. Und S hinten."

 

Hallo gnoebel!

"Das wäre prima. Dann wär ich auch mal weiter weg von deinen Füßen."
"Arsch."
"Ja, davon auch."
Frech&trocken – das gefällt mir.

Wenn zwei ständig nebenein… hintereinander hocken, kommt es schon mal zu Spannungen. Die werden hier in einem Streitgespräch abgebaut, das am Ende irgendwie im Sande verläuft.
Das ist oft so, aber für die Geschichte fänd ich es – tja, wenn ich das jetzt wüsste – besser irgendwie, wenn die beiden sich erst nach dem Auftauchen von Tümpel-Billys (abgeleitet von Themse-Liesel) Doppelpunkt wieder vertragen.

Ansonsten: gute Arbeit zu einer verzwickten Vorlage.

Lieben Gruß

Asterix

 

Grüez dih, Gnoebel,

ohne die von A. erwähnte Vorlage, schon gar keine verzwickte zu kennen, les ich dies absurde Gespräch in einer Reihe mit den zuletzt erschienen Werken, wobei mich das Schlenkern in alter und neuer Rechtschreibung als erstes aufgefallen ist:

"Oh, ..., daß ich die ganze Zeit rumstehen muss?,
was vielleicht auf alte Philosophie in der Variante
"Ich mache gar nichts. Ich bin einfach."
(Alt: Cogito ... oder so), doppelt zu sein wäre auch schizoid, da sei Gott oder wer vor
Letztlich basiert alles auf mir.
Aber wenn andere Füße an einem dran sind, wer weiß, wie man dann wird, selbst wenn's mit der nächsten RSReform verbunden wird und nicht mit Fußpilz.
Was soll das denn heissen?,
s. o., und beim
nichtmal
plädier ich für Trennung - obwohl man sich beim kompomisslerischen Duden nicht sicher sein darf - kurz:
... nichtmal ... keine Ahnung.
und wenn't nur'n Tippfeheler wäre ...
Ja. Ja, ich gebe zu, das ist ziemlich cool."

Schön absurdes Gespräch an einem schönen Aprilsonn(en)tage.

Gruß

Friedel

 

Hi Asterix und Friedel,


Danke fürs Kommentieren euch beiden.
Schön, wenns euch gefallen hat.

Asterix schrieb:
as ist oft so, aber für die Geschichte fänd ich es – tja, wenn ich das jetzt wüsste – besser irgendwie, wenn die beiden sich erst nach dem Auftauchen von Tümpel-Billys (abgeleitet von Themse-Liesel) Doppelpunkt wieder vertragen.
Ja, in der Tat. Das würde den Text deutlich runder machen, hast Recht. Werde ich gleich mal umsetzen, besten Dank.
Aber wer zum Henker ist denn Themse-Liesel?
Friedel schrieb:
wobei mich das Schlenkern in alter und neuer Rechtschreibung als erstes aufgefallen ist:
Die Rechtschreibreform und ich, das ist wie zwei Piraten in einem Iglu - wir mögen uns nicht besonders, versuchen aber, uns so gut es geht zu arrangieren. Das geht manchmal gut, manchmal (meistens) aber nicht. Ich bügel da nochmal drüber.

 

Hallo gnoebel!

So find ichs auch runder.

Aber wer zum Henker ist denn Themse-Liesel?
Themse-Liesel (von Bernd Stelter) ist Queen Elisabeth II. und Tümpel-Billy (von mir) ist Bill Gates, der wurde am Lake Washington geboren. :D

LG

Asterix

 

Hallo gnoebel

Tja, wie ein altes Ehepaar, immer am gifteln und doch brauchen sie einander, haben sich irgendwie liebgewonnen.

Was mir nicht gefallen hat, war diese Schuhnummer, die wirkte auf mich doch arg konstruiert. (Wo hat der Schrägstrich denn Schuhe? Bei Serifen vielleicht? Nee, nicht wirklich.)

Dafür fand ich die beiden klasse:

:
"Das wäre prima. Dann wär ich auch mal weiter weg von deinen Füßen."
"Arsch."
"Ja, davon auch."
:
"Ja, ist ja schon gut. Er ist ja auch schon wieder weg. War vielleicht nur ein Tippfehler oder so."
:

Überhaupt bekommt die ganze Story zum Ende hin mehr Fahrt, so als ob du die anfängliche Ideenfindung gleich stehen gelassen hättest, oder dich ins Thema warm geschrieben hast, oder so, hach wie soll ich's nur ausdrücken.

kurz&gut: Trotz anfänglicher Skepsis zeigt sich die Geschichte zum Ende hin versöhnlich, der Humor gewann zumehmend an Substanz, was sich zum Schluss hin in meinem Dauergrinsen manifestierte.

Gruss ./ ;)

 

Lob

*lol*
Die Idee gefällt mir sehr gut.
Mir war schon anfangs klar, dass da keine Menschen reden aber um wen oder was es sich genau handelt wusste ich -trotz Titel- erst einmal nicht. Hat neugierig gemacht!

Besonders gelungen fand ich diese Stelle:

"Ja, ist ja schon gut. Er ist ja auch schon wieder weg. War vielleicht nur ein Tippfehler oder so."

Bin mal gespannt was noch so auf mich zukommt, kenne erst ein paar Deiner Geschichten.

 

Hallo!
Also ich find die Geschichte einfach nur spitze: Erst mal ein bisschen verwirrend, dann lustig und v.a. nicht zu lang! War echt prima - die werde ich bestimmt nicht so schnell wieder vergessen! ;)
LG, Lolli

 

Hi,

hat mir gefallen, diese Querelen im Setzkasten, aber was ist ein Stimmungssbstraktor - ich weiss, das Wort gibt es nicht, aber als Nordeuropäer kann ich es nicht einmal aussprechen - oder hat sich da jemand hineingemogelt?

LG


jobär

 

Moin,

Danke euch allen fürs Lesen und Kommentieren. Schön, wenn ihr drüber lachen konntet.

dotslash schrieb:
Wo hat der Schrägstrich denn Schuhe?
An den Füßen ;)
Ist natürlich schwer, in solch einem abstrakten Text die Grenze zur Alberei zu finden - deine lag hier wohl genau zwischen Füßen (die mochtest du ja noch) und Schuhen.
jobär schrieb:
aber was ist ein Stimmungssbstraktor
Oh ja, da muss noch irgendwo ein u rein. Dann gibts das Wort zwar immer noch nicht, aber man kann es zumindest aussprechen.
Danke, ich habs verbessert.

 

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