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Carolas List
Carolas List
Während der Frühstückspause setzte sich Carola zu ihren Mitarbeiterinnen hin und aß in aller Ruhe ihre Brote. Jana, die jüngste und lebhafteste von den vier Frauen, berichtete ausgiebig über ihr Wochenende in der Schweiz, in den Bergen. Überschwänglich sprudelten die Wörter aus ihrem Mund und sie beschrieb in den herrlichsten Farben von ihrem hemmungslosen Sex und der durchliebten Nacht. Bei den genauen Schilderungen wechselte Carolas Gesichtsfarbe von fahl zu rot und wieder zurück
„Ihr habt euch ja gar nicht die wunderschöne Gegend angesehen ...“, warf sie verwundert ein.
„Du, die Gegend war mir scheißegal. Bei so einem Sex und so einem Mann, da vergisste alles ..., da willste nur mehr haben und ...“.
Ein Kichern und Juchzen umgab die Frauen, nur Carola saß jetzt ganz still in ihrer Ecke. Während sie schluckweise ihren Kaffee trank, grübelte sie verstohlen über ihr verkorkstes Liebesleben nach:
‚Ein langes Vorspiel oder so etwas kenne ich schon lange nicht mehr, alles ist irgendwie Routine geworden. Es wird kurz hier gefummelt, kurz da gefummelt; schließlich legt sich Herbert auf mich. Er schlüpft zwischen meine Beine und ein kurzer, wilder Ritt beginnt; immer schneller, immer verlangender. Plötzlich hält er inne und ein lautes Stöhnen kündigt das Ende an. Noch einmal stößt er seine Lust in mich, verharrt für wenige Minuten und dann, dann plumpst sein Körper auf den meinigen.’
Sie seufzt kurz auf!
’Wenige Minuten später werde ich sein zufriedenes Schnarchen hören, ich werde enttäuscht neben ihm im Bett liegen und wenn ich endlich eingeschlafen bin, begleiten mich lüsterne Träume. Am nächsten Morgen werde ich schließlich mit einem unbändigen Verlangen aufwachen.
Herbert ist bereits weg und ich stehe dann meistens fluchend auf und gehe mürrisch ins Bad, um zu duschen. Lange Zeit lasse ich das warme Wasser über meine Haut laufen und allmählich wird es meine Sehnsucht davon spülen und ...’
Ungestümes Lachen riss sie aus ihren Gedanken in das Frühstückszimmer zurück und ein Blick auf die Uhr läutete das Ende der Pause ein; die vier Frauen setzten ihre Arbeit fort. Alleine in ihrem Büro brütete Carola über der Akte eines neuen Mandanten, blätterte, blätterte und konnte sich einfach nicht konzentrieren; die Zahlen verschwammen vor ihren Augen und auf dem Papier tanzten lauter wilde Fantasien umher. Das vorhergehende Gespräch hatte sie dermaßen aufgewühlt, dass ihre Gedanken immer wieder abschweiften. ‚Mist – Mistkerl! Wo waren nur meine eigenen aufregenden Spiele, wo war der einstig feurige Liebhaber geblieben, wo? So, so will ich’s nicht mehr. Ich muss etwas verändern, ja ... Aber, wie?‘ Diese Frage beschäftigte sie den ganzen Tag.
Endlich hatte sie Feierabend und schlenderte auf dem Nachhauseweg die Einkaufsmeile entlang. Dabei lief sie an einem Beate-Uhse-Laden vorbei. Sie stockte, ging langsam weiter und drehte sich vorsichtig um. Aus sicherer Entfernung betrachtete sie das Geschäft und ihre Gedanken rasten hin und her: ‚Gehe ich da rein, ich?' Dabei blickte sich Carola verlegen um und betrachtete die Passanten. Entsetzt stellte sie fest, dass einige bekannte Gesichter unter ihnen waren. Die Frau wand erschrocken ihren Kopf in eine andere Richtung und betrachtete scheinbar interessiert die Schaufensterauslage eines Reformhauses. Insgeheim verwünschte sie ihre Feigheit.
Carola war nicht mutig genug für den Einkauf in diesem Laden und eilte weiter. Aber eine Idee ließ sie nicht mehr los. Zu Hause angekommen machte sie sofort den PC an und suchte im Internet nach ähnlichen Anbietern. Fündig geworden bestellte sie ein Überraschungspakt, welches drei Tage später mit der Post angeliefert wurde.
Aufgeregt öffnete sie es und holte ein Teil nach dem anderen aus dem neutral wirkenden Karton heraus. Als Carola alles vor sich auf dem Couchtisch ausgebreitet hatte, schluckte sie und begann zu lachen. Sie nahm den Vibrator aus der Verpackung und betrachtete ihn näher, befühlte ihn und schüttelte mit dem Kopf.
„Das Ding soll mich beglücken – das Ding?“ murmelte sie und konnte sich in diesem Augenblick unmöglich vorstellen, dass dieser Stab ihr einen Orgasmus bereiten könnte; er wirkte in ihren Händen so kalt, so gefühllos, so anders. Gedankenverloren strich sie mit ihrem Zeigefinger über die weiche Oberfläche und dachte: ‚Aber wer weiß - vielleicht wird er mir noch viele sinnliche Momente bereiten …’, und legte ihn mit einem Lächeln beiseite.
Als nächstes begutachtete sie den schwarzen Spitzenslip. ‚Ob mir so was steht?‘, fragte sie sich und stand auf. Sie zog sich aus und schlüpfte in das Höschen. Es passte gut und fühlte sich angenehm auf der Haut an. Neugierig ging sie ins Bad zum Spiegel und betrachtete sich. Sie drehte ihren nicht besonders schlanken Körper hin und her und war überrascht, was für eine Ausstrahlung so ein winziges Teil ihr verlieh. Er zeigte mehr, als er verhüllte und machte neugierig auf das Verborgene. Zärtlich strich sie darüber und ging ins Wohnzimmer zurück.
Langsam legte sich ihre Aufregung und sie griff nach dem nächsten Teil.
„Erotik-Massage-Öl“, las sie laut und öffnete das Fläschchen, dabei strömte ihr ein lieblicher Duft entgegen und sie verrieb wenige Tropfen auf ihrem Arm. Zufrieden mit dem Ergebnis verschloss sie die Flasche.
Als nächstes griff sie zu der länglichen Schachtel, darauf stand: Potenzsalbe – damit ER lange durchhält.
„Das ist das Richtige ...“, murmelte sie und kicherte los, „nur wie sage ich es Herbert? Der erklärt mich für verrückt, total verrückt ...“.
Etwas ernster sprach sie weiter: „Ich muss abwarten. Irgendwann kommt der Moment, wo ich das alles ausprobieren kann, irgendwann ...“, und ein Seufzer entfuhr ihrer Kehle.
Jetzt lag nur noch ein buntes Magazin auf dem Tisch. Carola blätterte es auf und schloss es gleich wieder. Ruckartig setzte sie sich gerade hin und flüsterte schockiert: „Oh mein Gott!“
Aber dieser kurze Augenblick weckte ihre Neugierde. Sie drehte das Heft hin und her, strich mit ihren Fingern über das bunte Bild: ‚Soll ich ... Sehe ich es mir an, ich?‘
Sie es schlug auf. Mit großen, verwunderten Augen betrachtete sie die abgebildeten Personen, betrachtete die ihr fremden Liebesstellungen und ein dicker Kloß hing in ihrer Kehle. So etwas sah sie noch nie! Die Bilder erzeugten Abscheu und weckten gleichzeitig Verlangen in ihr, und sie spürte ein süßes Ziehen in ihrem Unterleib. Carola blätterte weiter.
„Hoffentlich kann ich all die Dinge bald, recht bald, ausprobieren ...“, murmelte sie. Verträumt blickte sie hoch, sah dabei auf die Uhr und erschrak mächtig, denn in etwa zehn Minuten würde Herbert nach Hause kommen. Eilig zog sie den Slip aus und warf ihn mit den anderen umher liegenden Sachen in den Karton, welchen sie in ihrem Kleiderschrank versteckte, und zog sich wieder an.
In der Küche begann sie mit den Vorbereitungen für das Abendbrot und versuchte beim Zwiebelschneiden auf andere Gedanken zu kommen.
Die erhoffte Gelegenheit wollte sich nicht ergeben. So vergingen die Tage. So vergingen die Nächte, in denen sie sich ab und an – in gewohnter Manier - liebten.
Aber an jenem Sonntag kam er vom Fußballspielen nach Hause und klagte über Rückenschmerzen. Das war es!
„Komm, lege dich hin. Ich massiere dich ein wenig, vielleicht wird es besser ...“
„Meinst du?“, er blickte sie ungläubig an, „Kannst du das denn überhaupt?“
„Klar kann ich das, komm schon...“, versuchte sie kühl zu antworten, „Am Besten, du ziehst dich ganz aus und legst dich aufs Bett. So mach’ ich deine Sachen nicht schmutzig ...“
„Ausziehen?“ fragte Herbert sichtlich erstaunt.
„Ja, klar Herbert, wie soll ich dich denn sonst massieren?“, antwortete sie mit einem liebevollen Augenaufschlag.
„Ich dusche vorher noch ...“
„Das ist super ...“, rief sie entzückt, „und ich bereite alles vor!“
Während er sich vom Wasser berieseln ließ, holte sie in Windeseile den Karton hervor und nahm das Höschen, das Massageöl und die Potenzsalbe heraus. Schnell breitete sie noch ein Bettlaken über das Bett aus und zündete zwei Kerzen an. In dem Moment kam ihr Mann schon um die Ecke und blickte sich erstaunt um.
„Was machst DU denn da?“
„Schatz, du sollst dich doch entspannen! Ich will es dir gemütlich machen ...“
„Hm! Meinst, das hilft mir wirklich?“
„Ja, klar wird das helfen. Ich weiß es!“, gab sie schelmisch zurück, „ich gehe auch noch mal ins Bad. Lege dich schon hin. Aber auf den Bauch.“
„Auf den Bauch?“
„Na, ich denk, dein Rücken tut dir weh?“
„Ach so, ja.“
„Komm‘ gleich ...“, und schon ging sie. Im Bad machte sie sich frisch und zog nur den Spitzenslip an. Verunsichert betrachtete sie ihr Spiegelbild, zögerte ein wenig. Schließlich fragte sie sich: ‚Warum eigentlich? Ich werde schon merken, wie Herbert reagiert‘.
Sie gab sich einen Ruck und ging zu ihm.
Carola setzte sich auf seinen Po und beugte sich über ihn, so dass ihre Brüste seine Haut berührten. Dann fasste sie auf seine Kopfhaut und ließ ihre Finger mit sanften, kreisenden Bewegungen durch das Haar streifen. Ganz geruhsam glitt sie weiter zu seinem Rücken und öffnete die Falsche mit dem Massageöl, sogleich strömte der betörende Duft ins Zimmer. Sie benetzte ihre Hände mit der zähen Flüssigkeit und massierte gefühlvoll seinen Nacken und seine Schultern. Immer wieder streichelten ihre Hände über ihn, immer wieder berührten ihn ihre aufrechtstehenden Knospen. Wieder griff sie zu dem Fläschchen und Tropfen für Tropfen rieselte das Öl entlang seiner Wirbelsäule auf die Haut. Mit ihren Finger folgte sie der Spur und knetete sanft seine Muskeln.
Sein Rücken sowie ihre Brust und ihr Bauch glänzten vom Öl. Langsam wurde sein Atem schwerer und unruhiger. Carola streichelte fordernder über seine Lenden und legte sich gänzlich auf ihn. Lustvoll stöhnte er auf und drehte sich um, sah seine Frau erstaunt an. Geschickt setzte sie sich auf seinen Unterleib und spürte die wachsende Erektion. Betört von ihm, von sich, tröpfelte Carola Öl auf seine Brust, verrieb dieses auf ihm. Abermals legte sie sich auf seinen Körper und suchte mit ihren Lippen die seinen. Die Küsse schmeckten süß und ihre Zungen rangen gierig miteinander. Der Rhythmus ihres Verlangens bestimmte ihren Tanz auf ihm und sie tanzte lange, sehr lange. Schließlich stand sie auf und streifte sich mit windenden Bewegungen ihr Höschen vom Leib. Gebannt sah Herbert ihr zu. Unbemerkt holte sie unter der Bettdecke die versteckte Salbe hervor und machte sich heimlich einen Streifen davon auf die Hand. Abermals setzte sie sich auf ihn und ihr Becken kreiste auf seinem Körper. Er bäumte sich leicht auf, als sie seinen Penis umfasste, ihn leidenschaftlich knetete und die Creme sorgfältig verteilte.
Herbert lag fasziniert da und bestaunte seine Frau. Er streichelte über ihre schlüpfrige Haut, umfasste ihre Brüste fester und spielte an ihren Knospen. Bis auf einmal seine Finger, ihre Finger überall waren. Als das fessellose Brennen Carola fast auffraß, glitt er in ihren feuchten Schoß – langsam, ganz langsam bewegte er sein Becken vor und zurück und brachte die Flammen ihrer beider Gier noch mehr zum Lodern, zum flächendeckenden Brand in ihren Leibern. Mitten im wollüstigen Ringen schob sie sanft ihren Mann beiseite und kniete sich vor ihm hin. Nur ganz wenige Sekunden stutzte er, betrachtete ihren Körper, dann umfasste er ihr Becken und drang mit einem Stoss in sie ein - immer und immer wieder. Es kochte, pulsierte und hämmerte in ihr. Dann passiert es! In ihrem Unterleib ballte sich eine Feuersglut zusammen und entlud sich in einer ungeahnten Stärke - sie gab sich gänzlich diesem euphorischen Gefühl hin.
Schließlich lag das Paar erschöpft und schweißgebadete nebeneinander. Herbert sank bald in einen tiefen Schlaf, während Carola zufrieden vor sich hin schmunzelte.
Sie blickte glücklich mit ihren dunkelbraunen Augen zu ihrem Mann, flüsterte: „Das war erst der Anfang, mein Schatz. Ich habe noch viele kleine Überraschungen für dich!“ und schlief ebenfalls sie ein.