Was ist neu

Carlos am Rande

Mitglied
Beitritt
05.03.2003
Beiträge
10
Zuletzt von einem Teammitglied bearbeitet:

Carlos am Rande

Carlos am Rande


Fünf Uhr am Nachmittag, drei, vier, fünf, sechs, sieben, einfach keine Zeit mehr.
Nachdem Carlos aufschreckte und aus dem Fenster starrte, immer noch in seinem Bett liegend, immer noch seinen langen Mantel tragend, floß ihm diese saure Flüssigkeit sein Kinn hinab.
In einem schweren dröhnenden Husten rutschte er von der Bettdecke hinunter und ging in die Knie, dann breitete sich das Zeug auf dem Boden aus.
“Gott, nein, ich sterbe...” keuchte er und preßte seine Hände an seinen Magen, was den kleinen See vor ihm noch dicker werden ließ.
“Ihr bekommt mich nicht lebend, verdammt...” es schwoll um ein weiteres beachtliches Stück an, der Boden war schon von dutzenden verätzter Flecken überzogen und an dieser Stelle würde es nicht mehr anders sein.

Sein Schinken war wabbelig und fett, er traute sich nicht auch nur einen Bissen davon zu nehmen. Carlos spürte immer noch, wie sich dieses Teufelszeug in seinem ganzen Körper ausbreitete.
Aber dann sah er die Knarre auf dem Boden liegen und seine blutunterlaufenden Augen verdunkelten sich, er brodelte wieder innerlich und diese Hölle stieg von neuem in ihm auf.
Carlos sprang von seinem Stuhl und schmetterte ihn dabei zu Boden. Seine kalten Hände umklammerten den Griff der Knarre und er gaffte in den schwarzen Lauf, sah aber nichts an seinem Ende.
Sein Finger stemmte sich gegen den Abzug, bewegte diesen auf den Anschlag zu und dann... `Klick´, wie auch sonst immer.
Wutentbrannt schleuderte er die Knarre gegen die Wand, an der schon tiefe Kerben waren. Sie prallte von der Wand ab, rutschte über den kleinen Schreibtisch hinweg und blieb in der Ecke des Zimmers liegen.
“Bang!” flüsterte Carlos und kam wieder auf beiden Beinen zum Stehen.

Der Verkehr qualmte in seinen Gedanken, hin und wieder taumelte er.
Er konnte jeden einzelnen Muskeln in seinem Körper spüren, wie er sich anspannte, abschlaffte, halb angespannt wurde, oder machmal gar nicht mehr reagierte.
Menschen tanzten an ihm vorüber und Punkte glitten über die Straße und die Häuser... niemals über etwas anderes.
Seine Augen zitterten und seine Zunge war trocken und lederig.
Stoßweise kehrte seine Macht zurück und er war kurz davor schreiend und heulend auf dem Boden zu versinken.
Carlos ging über eine Straße, die aus einer der Blöcke hinausführte. Plötzlich kam ein Auto quiteschend zum Stehen und der Fahrer blickte erschrocken aus der Windschutzscheibe an ihm hinab.
Carlos hob seine Hand, sein Mantel wehte in dem leichten Wind der Straßen, und er deutete auf den Fahrer, spreizte zwei Finger ab und schlug mit seinem Daumen auf den Ballen des Zeigefingers.
“Bang!” sagte er laut genug, daß es der Fahrer verstand und verharrte in dieser Position.
“Ich kann euch nicht alle töten, deshalb muß ich mich töten!”

Carlos hatte wieder den Boden mit dieser sauren Flüssigkeit vollgekotzt und lehnte mit beiden Händen auf der Schüssel über dem schmutzigen Klo.
Sein Gesicht spiegelte sich in dem dickflüssigen Wasser wieder und versetzte ihm einen Schlag. Er taumelte zurück, aus der Kabine hinaus und sah einen durchnäßten Punk an einem der Pissiors stehen.
“Ey Mann, ein Problem?” sagte er und tröpfelte seinen gelben Körpersaft auf den dreckigen Boden.
“Verpiß dich!” murmlete Carlos und zog seine Pistole aus seinem Mantel.
“Ey, NEIN...” schrie der Punk, aber sein Schädel wurde gegen die beschmierten Kacheln der Toilettenräume geschleudert und die ganze Suppe floß aus seiner Stirne.
Eine Türe wurde aufgestoßen, durch die ein aufgebrachter Polizist kam.
“Da laß ich diesen Punk eine Sekunde aufs Klo gehen und...” sagte er noch im Vorraum, aber dann blieb er steif stehen, als er Carlos mit der, immer noch rauchenden, Knarre vor dem toten Punk stehen sah.
“Oh scheiße, verdammte scheiße...” stammelte der Polizist und dachte nicht einmal daran seine Waffe zu ziehen, obwohl er sein Halfter schon geöffnte hatte.
“Bang!” sagte Carlos und ein Loch öffnete sich mitten auf der Brust des verwirrten Polizisten, aus dem nun Rot floß.
Zitternd zog er seine Waffe aus dem Halfter und eine Kugel glitt in Carlos Oberschenkel.
Ein Lachen schüttelte ihn, aber er schoß ein weiteres Loch in die Brust seines Gegenübers.
Er taumelte aufjaulend zurück und verpaßte Carlos eine Kugel in die Schulter.
Doch Carlos versuchte aufrecht stehenzubleiben, wobei er dem Polizisten sein Schlüsselbein zerfetzten ließ und seine dicke Aterie wie ein Feuerwerschlauch aus der Wunde Blut spritzte.
Eine zitternde Hand legte sich auf den Riß in seinem Körper und Blei drang in Carlos linke Seite.
Eine Kugel zertrümmerte den Kiefer des Polizisten, aber er feuerte eine weitere in Carlos linke Hand.
Ein letzter Schuß schlug blubbernd in den Hals des Polizisten und zerschmetterte die Halswirbel, sodaß diese Wunde den Kopf zur Seite klappen ließ und der Polizist, während er noch durch hastiges Öffnen seines Mudnes zu schreien versuchte, aus den Toilettenräumen hinaustaumeln wollte.
Aber das Gewicht war zu stark, deswegen rissen die beiden Halsschlagadern durch und klatschten Maßen von Blut an die graffitibeschmierten Wände. Sein Kopf schlug neben seinen Beien auf und das Zittern seiner Lippen versiegte langsam.
Carlos folgte dem Polizisten in den Vorraum und trat gegen seinen, immer noch aufrecht stehenden Körper, wobei dieser waagerecht nach hinten kippte und einen ganzen Platscher Blutes gegen die mit Inizialen bekrickelte Toilettentür spritzte.
Carlos beugte sich hinab und drehte den abgetrennten Kopf bis sein Geischt nach oben blickte.
Die Augen blinzelten immer noch, aber erschreckend hektisch.
“Bang!” flüsterte ihm Carlos in sein blutiges Ohr. Dann drückte er den Lauf gegen seine Stirne und feurte.
Ein Loch schlug sich in ihn und die Kugel drang tief in den Boden ein. Er konnt auf das wabbelnde Gehrin blicken, das zum größten Teil im Vorraum verspritzt wurde.
Mit einem harten Tritt ließ er den Kopf gegen die Wand prallen und dadurch einen Riß von Schädeldecke zu Hinterkopf entstehen, aus dem bald eine Spalte wurde.
Carlos feuerte und der Kopf wurde langsam zu einer undefinierbaren Masse zerfetzt.
Schwer hustend stieg Carlos über die enthauptete Leiche des Polizisten hinweg und trat die Toilettentür aus dem Angeln.
Die U-Bahnstation war leer, bis auf einige Penner weit hinten neben dem Eingang des schwarzen Tunnels.
Carlos wurde wieder von einem Lacheln durchgeschüttelt, das über ihn kam wie ein Fieberanfall. Er konnte sich nicht mehr kontrollieren, versuchte aber das Lachen zu unterdrücken.
Der Anfall warf ihn gegen die Wand und seine Knarre fiel auf den Plastikboden.
Er brachte es fertig nicht laut loszugröhlen, unter diesem Lachen, driftete aber immer mehr ab.
Mit einem Quieken Riß er eine Ablage aus der Wand hinaus und zog mit seinen Fingern tiefe Furchen in den Fahrscheinautomaten.

Röchelnd sprang er auf und sah, daß er in seinem warmen Bett lag, aber draußen war die Nacht schon aufgezogen.
Er mußte es noch geschafft haben zu seiner Wohnung zu kriechen, deshalb stand die Tür wohl noch offen.
Aber die verstümmelte und zerfetzte Leiche auf seinem Boden deutete wohl darauf hin, daß er letzte Nach noch viel wacher war, als er dachte.
Seine Knarre steckte in seiner Hose, diesmal blieb die saure Flüssigkeit, die aus seinem Inneren quellen wollte, aber aus und er konnte seine Pistole aus der Hose ziehen, ohne auf die Knie zu sinken.
“Jetzt ist Schluß!” flüsterte Carlos “Bang!”
Er preßte seine Knarre unter sein Kinn und drückte ab.
Die Kugel druchschlug sein Fleisch, Blut floß, aber sie prallte ab.
“Ha!” schrie er und ließ einen Daumen in das Loch im Kinn eindringen.
“Bang!”
Eine weitere ging durch seinen Augapfel hindurch, blieb dort aber nicht einmal stecken, sondern stürtzte zu Boden, neben die andere, die beide verformter waren, als es sich Carlos je hätte vorstellen können.
“Verdammt!” schrie er und leerte sein ganzes Magazin an seinem Kopf, aber nichts geschah.
Er schmetterte die Knarre gegen die Wand seines Zimmers und sie schlug eine neue Kerbe.
Brüllend bohrte er seine Finger hinter seinem Kiefer in die Haut und das Fleisch hinein. Er zerrte und das Blut sprudelte über seine Hände und an seinen Armen hinab.
Er riß es sich über seinen Kopf, klatschte seine Gesichtshaut auf den Boden.
Wankte zu seinem Waschbecken hinüber und starrte in den, von Rissen durchzogenen, Spiegel.
Verdammte Fehlfunktion, zur Hölle damit, zur Hölle mit diesem Titanium.
Er sah seinen metallenen Kern, seinen Schädel, seine leeren Augen.

 

Hi Will,

Ok, also ich versuchs jetzt einfach nochmal und hoffe, dass es funktioniert. Hatte dir eben eine lange Antwort geschrieben, aber mir wurde gesagt, ich sei nicht angemeldet. *seufz*

Ich bin ja eigentlich nicht so der Splatterfan, trotzdem habe ich die Geschichte bis zum Ende gelesen. Der Anfang gefällt mir recht gut. Man kann sich sehr gut in die Ekelgefühle des Protagonisten hineinversetzen. Allerdings habe ich den Sinn der Geschichte nicht verstanden.

Er ist also ein Mörder, der, weil er nicht alle anderen töten kann, sich selbst töten muss. Warum?
Er schafft es nicht, weil er einen Titaniumkopf hat. Ist er ein Roboter? Warum blutet er dann oder muss sich übergeben, bzw. essen?
Ist er ein Mensch mit Metallplatte im Schädel? Wieso ist er dann noch nicht an seinem enormen Blutverlust gestorben?
Irgendwie bin ich da gerade ein bisschen verwirrt :)
Oder klär mich auf, wenn ich etwas völlig missverstanden habe.

Überprüfe doch bitte auch nochmal die Rechtschreibung, ich mag jetzt nicht alles einzeln auflisten, aber du vertauschst oft Buchstaben.

"druchschlug" z.B.

Und die Wortwiederholungen am Anfang lassen das Ganze etwas holprig erscheinen. "Knarre".. dafür gibts doch sicher noch ein anderes Wort :)

Eine letzte Anmerkung hab ich noch, wenn man jemandem den Halswirbel zerschießt, dann sind die Halsschlagadern das einzige, was den Kopf noch oben hält. Sie reißen nicht einfach durch, es sei denn sie sind ebenfalls angerissen/ angeschossen oder der entsprechende Mensch hat einen Elefantenkopf.

Auf jeden Fall finde ich die Geschichte ausbaufähig, auch wenn ich die Logik nicht nachvollziehen kann. Vielleicht könntest du den Protagonisten noch ein wenig ausbauen. Er wirkt oberflächlich, da man nicht über ihn erfährt und aus seinen Handlungen erschließt sich seine Bedeutung nicht. Zumindest nicht für mich.

Auf jeden Fall hast Du die brutale Stimmung gut rübergebracht. Den Herrn möchte ich jedenfalls nicht begegnen.

Gruß Unasai

 

Hallo Will,

So ganz schlau bin ich auch nicht aus deiner Geschichte geworden, glaube aber die Grundzüge verstanden zu haben.
Die Action-Passagen hast du -sprachlich- gut umgesetzt.

Diesen Satz fand ich ziemlich cool:
Der Verkehr qualmte in seinen Gedanken, hin und wieder taumelte er.

Ein paar Buchstabendreher sind noch drin:
Mudnes> Mundes.

Werf noch mal einen Blick drauf.

LG PE

 

Der Protagonist selbst ist nicht sehr wichtig. Es geht um einen Mann unbestimmten Alters, der in seiner Wohnung versauert und langsam den Verstand verliert. Im großen und ganzen geht es um Andersartigkeit. Der Typ ist ein Cyborg, was er erst gegen Ende herausfindet. Der Inbegriff der Andersartigkeit. Die Gewalt in der Geschichte ist natürlich übertrieben und unrealistisch.

 

Letzte Empfehlungen

Neue Texte

Zurück
Anfang Bottom