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CareBot

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12.04.2006
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CareBot

CareBot


Schenk machte in Kindergeburtstagen.
Sein All Inclusive umfasste drei stressfreie Stunden für die Eltern im Playa-Club oben an der Südschleife, genug Süßkram um die Einwohner einer Kleinstadt in einen kollektiven Zuckerschock zu versetzen, Pappteller mit Batman-Motiven für die Jungen, blassrosa Papierservietten für die Mädchen und drei Unterhaltungsroboter - grellbunt lackierte, blinkende Prachtmaschinen, die ihm die meiste Arbeit abnahmen. Allesamt abwaschbar, versteht sich.
Gerade hatte er es eilig, also ließ er seinen Wagen wie einen Sturm über die Bahn gleiten, die orange leuchtenden Markierungen am Straßenrand verschmolzen zu einem Endlosband, die Autos im Rückspiegel schrumpften zu Punkten. Mit Genugtuung überholte er eine dieser erbärmlichen Protzkarren: primitives Case Modding, die Karosserie pulsierte in blauem Neon, unter der Haube krächzte und kämpfte der Motor in einem Bett aus grünem Licht. Schenk winkte mit der Rechten dem Fahrer zu, der ziemlich blöde dem Lieferwagen hinterher glotzte, die Linke trippelte zu einer ausgedachten Melodie aufs Lenkrad.
Auf dem Display des Navi leuchtete in großen Buchstaben eine Adresse. Schenk warf zum wiederholten Male einen Blick auf das Gerät. Noch drei Ausfahrten. Die Wohnsilos hatte er längst hinter sich gelassen. Falls es hier, in den besseren Außenbezirken der Stadt, mal ein paar der hässlichen Betonbauten gegeben hatte, dann hatte man sie entfernt wie Tumore, schnell und sanft, die Sprengung so endgültig und sauber wie der Schnitt mit einem Skalpell. Hier lagen die Vorortsiedlungen, in deren Konzeptzeichnungen sich Jungarchitekten ausgetobt hatten, preisgekrönte Prestige-Parzellen, der Stolz der Planungsbüros. Neben und über der Straße warben übergroße, grobpixelige Mädels für Gruppenstrandkörbe an der Costa Brava (dezente Aloa-Beschallung, W-LAN, sofort buchbar bei Ihrem Reiseveranstalter) und priesen nicht minder gropbpixelige Kitchen-Bots die Vorzüge moderner Haushaltsführung. Schenk fuhr unter und an ihnen vorbei, ohne sie großartig wahrzunehmen; glücklicherweise waren Roboter derzeit noch völlig überteuert und Vermietern und Sub-Vermietern wie ihm vorbehalten.
Schließlich meldete sich das Navi mit einer synthetischen Frauenstimme und einem wild ruckenden Pfeil. Schenk bog hart nach rechts – hinter ihm hupte irgend so ein Arschloch, das mal fahren lernen sollte -, und dann ratterte der Wagen über die Bremsnoppen der Ausfahrt. Dahinter bildeten Lärmschutzvorrichtungen aus Membranen und Plexiglas ein kompliziertes System, das Geräusche aufsaugte wie ein Schwamm Wasser. Noch weiter raus fächerte die Straße auf: Links führte sie in einer weiten Kurve zurück zur Bahn, rechts zum Go-Fun mit seinen Schwimmbädern, den Fitness-Parks und der Arena mit den Robo-Fights. Dazwischen schlängelten sich die Wege mitten hinein in die Exklaven familiärer Zurückgezogenheit. Schenk wartete vor einer Ampel. Sie sprang auf Grün, die Autos vor ihm setzten sich in Bewegung – für sein Empfinden setzten sie sich zu langsam in Bewegung -, und die körperlose Stimme aus den Eingeweiden der Fahrzeugelektronik wies ihm den Weg.
Die Häuser, an denen er vorbeifuhr, versprachen auf kitschige Art und Weise Geborgenheit mit ihrem Fachwerkimitat, den breiten Türen und den hohen, von außen verdunkelten Fenstern: Komm her, wohn in mir, schienen sie zu sagen. Manche der Gebäude hatten sogar einen Schornstein, dabei wusste jeder, dass der Qualm, den die Schlote im Winter ausatmeten, aus Rauchgeneratoren stammte; Kamine und Öfen besaß kaum noch jemand, der seine Energie aus Kopplern saugen konnte. Schenk sah in den Vorgärten E-Meisen, die in Vogeltränken planschten und ihre lebenden Artgenossen vertrieben, blinkende Flamingos, kletternde Gargoyles in Plüsch. Perfekt: Ein Paradies, ein Ort, wie gemacht für seine Kunden. Schenk grinste, schnalzte mit der Zunge, tippte die Finger aufs Armaturenbrett. Kinder, ich komme, dachte er.
Er kam. Er klingelte. Ein junges Pärchen öffnete, Erleichterung erhellte ihre Gesichtszüge.
„Wie schön, dass Sie da sind“, sagte die Frau.
„Sie sind spät dran“, sagte der Mann.
„Sie finden alles im Garten.“ Wieder die Frau.
„Also dann, viel Erfolg mit den Rackern!“ Der Mann nickte ihm zu.
Dann verschwanden beide in einem wartenden Taxi, bereit für Margaritas und die völlige Dröhnung synthetisch generierter Samba-Klänge im Playa-Club.
Zurück beim Wagen betrachtete Schenk das Haus genauer: Es war das einzige Gebäude in der Umgebung, das kein Bungalow war. Das Dach wölbe sich um die Bullaugenfenster der Ausbauten. An der Fassade rauschte ein Wasserfall hinab, teilte sich über der Haustür und plätscherte links und rechts der Eingangsstufen in zwei mit Seerosen gesprenkelten Teichen. Unter Buchsbaum-Goofies entließen Lautsprecher Ambient-Klänge in die Nachmittagsatmosphäre der Vorortsiedlung. Aus dem Garten hinter dem Haus kamen Kinderstimmen und peppten die Musik etwas auf.
Schenk öffnete die Heckklappe. Und da waren sie – seine Roboter! Ein wunderbares Trio, aufgereiht und einsatzbereit. Er aktivierte das Geschäft. Nummer Eins drehte die Imitation eines Kopfes. Nummer Zwei fiepte mechanisch die Melodie der Boot-Sequenz, während Nummer Drei bereits ausstieg und begann, die Pakete mit Papptellern, Plastikgeschirr und Marshmallows auf eine Sackkarre zu hieven. Nummer Drei – CareBot – war Stolz, Aushängeschild und Geschäftsgrundlage: Ursprünglich konstruiert, um Krankenschwestern zu entlasten – und, seien wir ehrlich, um sie letzten Endes überflüssig zu machen -, um Schnabeltassen zu neigen, Nachtschränke zu polieren und Beruhigungsspritzen zu setzen, hatte CareBot bedauerlicherweise bald erhebliche Anlaufschwierigkeiten zur Schau gestellt. Dort saß ein Dekubituskissen schief, da knickten Katheterschläuche, die Fehler summierten sich. Also hatte CareBots Herstellerfirma NeuroMeta die Prototypen zurückgezogen und eine verbesserte Produktlinie auf den Markt gebracht.
Zufällig war Kevin Kreisler, der frisch eingestellte Ingenieur und für das Nachfolgemodell verantwortlich, ein alter Schulkumpane Schenks. Zufällig hatten sie sich in einer Kneipe getroffen, nach all den Jahren, beide nicht mehr ganz nüchtern und noch nicht völlig blau. Und zufällig kam in Kreisler das längst vergessen geglaubte schlechte Gewissen zum Vorschein, Schenk die rothaarige Schönheit aus der Neunten ausgespannt zu haben, ohne dass dieser so richtig zum Zuge gekommen war.
Sie hatten ein paar Bier getrunken, auf die Schule, auf die Klassenbucheinträge und auf die Störungen des Unterrichts, die damit einhergingen, auf die guten, alten Zeiten eben. Und eigentlich, Hand aufs Herz, waren sie schon gut miteinander ausgekommen. „Vergessen wir das Mädchen“, meinte Schenk. Das Mädchen hätte er geheiratet, antwortete Kreisler, und Schenk beeilte sich, den Rest Bier aus dem Glas in seinen Rachen zu kippen. Sie schwiegen eine Weile, dann kamen sie auf ihre Karrieren zu sprechen und es stellte sich heraus, dass Kreisler auch dieses Spiel gewonnen hatte: Studium der Mechatronik mit Schwerpunkt auf autonom agierenden Robotersystemen, die Promotion mit summa cum laude abgeschlossen. Bei einer kleinen Robotik-Klitsche angeheuert und dort schnell durch einen technischen Sachverstand aufgefallen, der, kombiniert mit einer quasi nie zur Neige gehenden Flut von Ideen, Großes verhieß. Schnell hochgekommen und zum Bedauern der Betriebsleitung zu NeuroMeta gewechselt. Dort oblag ihm die Leitung der Forschungsabteilung, die für autonom agierende Systeme in der Medizin zuständig war, und dort hatte er mal so richtig aufgeräumt, damit ein Flop wie CareBot nie wieder Schande über die Firma im Speziellen und die gesamte Robotik-Industrie im Allgemeinen zu bringen vermochte.
„Ich hab das Studium abgebrochen, zu viel Theorie“, erwiderte Schenk und bestellte ein weiteres Bier, das vierte vielleicht oder das fünfte, „hab mich dann selbständig gemacht, wollte ja schon immer was Eigenes haben.“
Kreisler hörte gar nicht richtig hin, sondern fuhr fort, über CareBot zu fluchen. Sie hätten rund zweitausend Exemplare verkauft und alle wieder zurückziehen müssen, weil grundlegende Mechanismen in der Steuerungshardware völlig falsch und unzureichend durchdacht gewesen wären, jeder Trottel vom Land aus dem ersten Semester hätte das besser hinbekommen als der Versager bei NeuroMeta, der zu Recht gefeuert worden war und nun Bananen in Timbuktu pflückte. Man hatte die gesamte CareBot-Serie eingestampft, um den Wert der einfachen Haushaltsroboter nicht zu drücken, das heißt alle bis auf ein halbes Dutzend Exemplare, die Kreisler für eigene Studien gerettet hatte. Ob Schenk nun, da er sie nicht mehr brauche, nicht einen Roboter haben wolle...
Schenk verneinte. Der Abend war für ihn gelaufen. Sie tauschten dennoch ihre Visitenkarten. Zwei Wochen später griff Schenk in einem Anflug von Panik, die Chance seines Lebens verpasst zu haben, zum Telefon und wollte wissen, ob das Angebot noch gültig sei. Er hatte den Anruf nicht bereut.
Seine Gedanken glitten zurück in die Gegenwart, zu dem Geschrei, das ihn hinter dem Haus erwartete, zu CareBot, der inzwischen die meisten Pakete aus dem Lieferwagen auf die Sackkarre gestapelt hatte, zu seinen beiden anderen Robotern, zu Spidey, der mit seinen acht wie Knickstrohhalme geformten Beinchen und dem lang gezogenen Körper aussah wie eine Mischung aus Spinne und Dackel und zu X7, seiner alten Lady, die bei jedem Schritt schepperte, als sei sie mit Heftzwecken gefüllt. Er griff zur Fernbedienung und sie machten sich auf den Weg: Durch den Vorgarten, an dem Doppelbecken neben der Haustür vorbei und über den Patt aus Lampensteinen liefen sie Richtung Garten.
Schenk ging sein übliches Standardprogramm im Geiste durch. Alles war einstudiert, alles war gut: Eine flott aufgesagte Begrüßung, dann sollten die Roboter den Tisch decken. X7 würde Zaubertricks vorführen und CareBot mit Kegeln jonglieren. Die Kleinen durften auf Spidey reiten und zum Schluss bekam das Geburtstagskind eine zweite Fernbedienung, mit der es ein paar grundsätzliche Bewegungsabläufe nachsteuern konnte. Verabschieden, Einpacken, Abhauen. Vier Stunden hatten die Eltern gebucht.
Schenk stolzierte mit erhobenem Kopf, einem perfekt einstudierten Lächeln und den besten Absichten um die Hausecke und betrat den Garten, CareBot, X7 und Spidey im Schlepptau. Dort verwarf er alles wieder, woran er gerade noch gedacht hatte, das Negerkusswettessen, die Slapstick-Einlagen, X7, der seine eigenen Gliedmaßen abmontierte, die Kinder, die tobten, wenn X7 daraufhin versuchte, sich mit CareBots Hilfe neu zusammenzubauen und dabei Arme und Beine vertauschte. Das hier war keine genormte Rasselbande, keine Kindermeute, die er mit seinem nach den modernsten pädagogischen Erkenntnissen durchkomponierten Programm in Schach halten konnte.
„Gut gemeint“, dachte Schenk; das war das, was ihm als erstes einfiel: „Gut gemeint“. Gut gemeint für die Kinder, denen die Eltern eine Freude machen wollten, gut gemeint für Schenk, der über jede Umsatzsteigerung glücklich war - aber vor allem gut gemeint für die Eltern, die sich nach den Strapazen der Erziehung nach Harmonie und Ruhe sehnten.
Ein Frisbee flog durch den Garten, verfehlte Schenk um Haaresbreite, prallte von X7 ab und landete in einem Beet voller Hortensien, wo es japanische Sprichwörter rezitierte. Zwei Jungen stampften auf dem Tisch herum und schlugen immer mal wieder aufeinander ein, während ein Mädchen verzweifelt mit beiden Händen über die Tischplatte griff und versuchte, die beiden Kontrahenten auseinanderzubringen, indem sie ihnen die Beine wegzog – ohne sichtbaren Erfolg, es befand sich kurz davor, in Tränen auszubrechen. Zwei weitere Jungen zockten ein Ballerspiel, das in das Wohnzimmerfenster projiziert wurde, ein weiteres Kind fuhr wie ein Rennfahrer auf Speed auf einem Triple-Wheeler durch den Garten. Es nietete einen Gartenzwerg vom Sockel und quittierte den Vandalismus mit einem euphorischen Jauchzen.
Auf einem Stuhl stand ein Mädchen und reckte die Faust. Es drehte den Arm in geradezu tänzelnden Bewegungen mal hierhin und mal dorthin. Schenk begriff, dass sie den Kindergeburtstag filmte: In dem Armreifen, den sie am Handgelenk trug, war eine Videokamera integriert. Sie bemerkte Schenk und schwenkte die Faust in seine Richtung.
Nun schauten auch die anderen Blagen in Schenks Richtung: „Hey, seht mal, der Robo-Typ“, schrie der Junge, der auf dem Triple-Wheeler saß. Er bremste das Gefährt und konnte so verhindern, dass es mit der Schaukel zusammenprallte.
„Der Mann mit den Robotern!“ Die Streithähne auf dem Tisch hielten inne. „Der Mann mit den Robotern!“
„Verpiss dich“, rief das Kind auf dem Triple-Wheeler.
Die Gören waren zu alt für sein Programm. Dabei schrieb er es in jedes seiner Werbeprospekte: Ein großer Spaß, geeignet für Kinder bis acht Jahre. Diese Kinder waren keine Acht. Diese waren mindestens Zwölf. Nicht sein Aufgabenbereich. Bestimmt nicht. Schenk hatte das Verlangen seine Roboter in den Wagen zu packen und sich mit quietschenden Reifen davonzumachen, abzuhauen, zu verduften, aber das ging nicht, weil dieses Rabenpack von Eltern sich gerade im Playa-Club die Kante gab. Scheiße, was sollte er tun?
Nun, er hatte ein Notfallprogramm für aufmerksamkeitsgestörte Kinder, für alle Fälle, also zückte Schenk die Fernbedienung.
„Hallo“, rief er in die Runde, „hallo, wo bin ich denn hier gelandet? Ein Geburtstag - nein!, was für ein Zufall! Coo-ool. Da komm ich mit meinen drei Gesellen so des Weges, sag noch, wo lassen wir denn jetzt die ganzen Süßigkeiten ...“
Sieben Augenpaare glotzten ihn entgeistert an. Das Mädchen, das versucht hatte, die beiden streitenden Jungs zu trennen, schniefte die Nase hoch und funkelte böse in seine Richtung. Das Kind auf dem Triple-Wheeler gab Standgas. Das einzige Wesen, das in dieser an Aggressionspotential nicht armen Runde etwas fröhlicher dreinschaute, war das Mädchen mit der Videokamera, das, im Bewusstsein, bald jede Menge interessantes Filmmaterial ins Netz stellen zu können, den Arm weit von sich streckte.
„So viele Süßigkeiten“, wiederholte Schenk und drückte eine zweistellige Ziffernfolge in die Fernbedienung. Programm Zwanzig. Das könnte klappen. Seine Lady, die gute, alte X7, machte einen scheppernden Schritt nach vorn und nahm einen Karton von der Sackkarre, deren Griffe CareBot noch immer umklammert hielt. CareBot schien das gar nicht zu gefallen, er riss den Karton aus den Händen von X7 und stellte ihn zurück zu den anderen.
„Aber X7“, mahnte Schenk theatralisch, „nun sei doch nicht so gierig!“
Offenbar interessierte X7 sich nicht für das, was Schenk ihm entgegenrief. Der Roboter nahm den Karton ein zweites Mal von der Karre und machte sich daran, ihn aufzureißen, wobei er sich so ungeschickt anstellte, dass ihm die Schnur mehrmals aus den drahtigen Fingern rutschte.
CareBot betrachtete das Schauspiel eine Weile, zitterte zunehmend, die Metallgelenke rasselten gegeneinander, und dann – ja, dann schlug er zu.
Natürlich schlug er nicht richtig zu; er schlug wie ein Stuntman einen anderen Stuntman schlägt, aber davon ahnten die Kids nichts. Es war mucksmäuschenstill im Garten, der Wind fuhr raschelnd durch die Bäume, ein paar Mücken summten. Man muss ihnen nur ein bisschen Action geben, dachte Schenk, dann werden sie so sanft wie ein Reh.
X7 torkelte rückwärts. Ließ das Paket fallen. CareBot bückte sich, um es aufzuheben, und da sah X7 seine Chance kommen. Er trat seinem Kontrahenten vor die Brustpanzerung, dass dessen Augen blinkten. CareBot ließ sich das nicht gefallen, richtete sich auf und stürmte los. Er drückte X7 zur Seite, hieb mit der Roboterfaust auf ihn ein und riss ihm einen Arm aus.
„Nun reicht es aber!“ Schenk ging dazwischen. „Was sollen denn die Kinder von uns denken?“
Die Kinder dachten: Wow.
So hoffte Schenk zumindest, aber sein Plan schien aufzugehen. Er hatte sie. Vereinzeltes Gekicher aus der hinteren Reihe, das Interesse war geweckt, sie näherten sich neugierig. Die Jungs ließen vom Videospiel ab, das Mädchen am Tisch wischte sich die Nase mit dem Handrücken und beugte sich mit weit aufgerissenen Augen vor.
Unterdessen schlug CareBot X7 mit dem ausgerissenen Arm auf den Schädel. X7 wehrte sich und ging seinem Gegner an die Gurgel. CareBot holte ein weiteres Mal aus und ließ das Metallgestänge auf X7s Kopf klirren, einmal, zweimal, dreimal. Dong. Dong. Dong. Die meisten Kinder lachten, zuerst nur zaghaft, doch mit jedem Dong, das X7 zusammenzucken ließ, lachten sie lauter, ein befreiender Schwall von Heiterkeit und Frohsinn ergriff die Geburtstagsgruppe und Schenk war, als ob das Lachen ihm einen Stein vom Brustkorb sprengte.
„Ihr ungezogenen Roboter“, sagte Schenk. Dabei klang er keinesfalls böse, sondern sehr selbstzufrieden.
Doch auf einmal durchbrach eine Stimme das Quäntchen an aufkeimender guter Laune wie eine Abrissbirne die Außenmauer eines buddhistischen Klosters: „Wie schlecht!“ Schenk zuckte zusammen. „Unkoordinierte Bewegungen, tollpatschige Ausführung.“ Das Mädchen mit der Videokamera stieg vom Stuhl und stoppte mit einer gekonnten Drehung des Armgelenks die Aufnahme. „Dazu ein Bausatz-Bot aus den tiefsten Abfallgruben des Schrottplatzes.“ Sie wandte sich zu Schenk: „Ich würde sagen, du hast die Show vergeigt.“
Schenk starrte die Göre mit offenem Mund an. Was wollte die von ihm? „Ja, manchmal da können die Roboter ganz schön ungezogen sein“, sagte er, „siehst du, aber eigentlich sind sie recht umgänglich.“
Das Mädchen verdrehte die Augen. „Das meine ich nicht. Das X-Model da kann gar nichts. Jeder Mixer ist flexibler. Aber Care – also die CareBots, die ich gesehen habe, die waren irgendwie ...“ Sie kaute auf ihrer Lippe und suchte nach dem richtigen Wort. „Die waren irgendwie graziler, verstehst du?“
„Ach?“
„Die hatten mehr Schwung, waren besser kalibriert. Ich meine, wen willst du täuschen? Das war kein Kampf. Das war Streicheln. Höchstens.“
Schenk pulte die abgerissene Hand aus CareBots Griff und machte sich daran, sie an X7s Schulter festzuschrauben. Dabei ging er etwas zu heftig vor: Nicht nur, dass er mit dem Schwung, den er an den Tag legte, beinahe X7 zu Boden geworfen hätte, fast wäre er auch noch über Spidey gestolpert, der zu seinen Füßen wuselte.
„Lass mich mal. Ich kann das besser“, forderte das Mädchen. Es schaute Schenk herausfordernd an, so als ob sie sagen wollte: Du wirst schon sehen, Looser.
Schenk fummelte das Kabel für die Armsensorik in die passende Buchse, was ihm nicht so recht gelingen wollte, wahrscheinlich, weil in ihm Panik aufkam, den schon sicher geglaubten Sieg über die Bande wieder abgeben zu müssen, jedenfalls floppte das Kabel aus der Steckverbindung und Schenk musste beim zweiten Versuch fest drücken, damit es einrastete.
Dann wandte er sich dem Mädchen zu und sagte in der honigsüßesten Pädagogenstimme, die er aufbringen konnte: „Tut mir Leid, aber meine Freunde sind sehr empfindlich. Du darfst Spidey streicheln, wenn du möchtest, und vielleicht darfst du später ein paar Befehle geben.“ Schenk zeigte ihr die Fernbedienung, hielt sie jedoch fest umklammert. Er dachte gar nicht daran, ihr das Gerät auszuhändigen. Jedem anderen Kind, nur nicht diesem.
„Du könntest mir Zugang zum Controller überlassen, ich deichsle das, wirst schon sehen.“
Schenk schüttelte den Kopf, lächelte. Nichts zu machen!
„Ja, lass Kati mal ran“, rief jemand und die anderen Kinder fielen ein. „Kati! Kati! Kati soll mal! Kati kann das!“
Die Stimmung kippte: Schenk bemerkte, wie die Feindseligkeit zurück in die Blicke der Kinder kroch, von denen er geglaubt hatte, er hätte sie auf seine Seite gezogen; er spürte, dass sie sich ihm überlegen fühlten. Nicht gut. Gar nicht gut. „Kati! Kati!“ schrieen die Gören wie aus einem Munde, Kati, immer wieder Kati.
Kati verschränkte die Arme. „Also, was ist? Im Geschäft?“
Schenk lachte gekünstelt. „Na, was sagst du dazu Care?“ Ein kurzer Griff zur Fernbedienung und Care schüttelte den Blechschädel, machte einen Satz rückwärts.
„Siehst du, das meine ich. Schau, wie er den Kopf dreht. Schau! Der Bot ist für Krankenhäuser konzipiert, die haben den gebaut, damit der sich flüssig bewegt. Die Patienten sollen nicht vor Schreck wegkippen, wenn so ein Maschinen-Typ ihnen 'ne Spritze setzt. Der hier bewegt sich wie 'ne Pumpe. Und wie viel Abläufe haste ihm eigentlich gegönnt? Ich wette, Care kann nicht mehr als zwei Dutzend Progs.“
Schenk kam sich vor wie ein Marionettenspieler, bei dem sich ein Zuschauer über die Fäden an der Puppe beschwert hatte. Er wandte sich seinem Roboter zu, dem Star aller Kindergeburtstage, beliebt und umjubelt, das Streichholz, das Kinderaugen zum Leuchten brachte. „Oh, hast du das gehört? Wollen wir unseren Freunden mal zeigen, was du drauf hast?“
Ein Griff zur Fernbedienung, ein kurzer Wink zum Tisch, und CareBot manövrierte die Sackkarre durch den Garten, visierte den Tisch an, öffnete das oberste Paket und fingerte Pappteller, Plastikbesteck und Luftschlangen ans Tageslicht. Die Jungs, die dort immer noch in luftiger Höhe und ineinander verkeilt standen, sahen zu, wie links und rechts neben ihnen Türme aus Schachteln, Süßigkeiten und Servietten wuchsen.
„Er greift nur mit einem Arm in den Karton“, bemerkte Kati. „Dacht ich mir's doch. Ein einziger Arm. Hattest wohl'n Prob mit dem Synch-Modus, was? Ist nicht so easy.“
Schenk dachte an die Abende zurück, an denen er mit telefonbuchdicken Bedienungshandbüchern in seinen zwanzig Quadratmetern gehockt hatte, der Verzweiflung nahe, weil CareBot sich nicht so bewegte, wie er es ihm gerade noch einprogrammiert hatte, er dachte an die Softwaremodule, die er aufgespielt, und an die alten Krankenhausprogramme, die er gelöscht hatte, an die Sauerei, als CareBot einen Negerkuss nach dem anderen zerdrückte, weil er sie mit Kissen verwechselte, die es aufzuschütteln galt, er dachte an all die Verzweiflung und den Frust - aber auch an den Stolz, als beispielsweise das Jonglieren endlich flüssig lief. Und jetzt stand vor ihm ein vorlautes Blag und versuchte ihm einzureden, all das sei umsonst gewesen, seine Mühe eine Farce.
Er betrachtete das Mädchen genauer: Kati gehörte zu der Generation von Kindern, die mit einem Mobile aus LCDs über der Wiege aufgewachsen waren, mit intelligenten Teddys und selbstlesenden Bilderbüchern über Jav, das traurige Programm; das waren Kinder, die sich nicht vorstellen konnten, wie es war, offline zu sein, jemanden gerade nicht erreichen oder eine Information nicht auffinden zu können. Aber Kati schien mit ihrer ausgeprägten Technikphilie noch einen Tick exklusiver als die anderen Kinder: Sie wirkte zwar wie ein normales Gör mit ihren blauen Augen und dem rotbraunen Haar, das über einem aufgeweckten Sommersprossengesicht thronte, den Labberjeans und dem T-Shirt, auf dem japanische Zeichenketten in ein azurblaues Meer flossen, ja, Schenk fühlte sich bei ihrem Anblick gar an etwas erinnert, was in seiner Vergangenheit lag, was er aber nicht greifen konnte, an etwas Verdrängtes und Entferntes ...
Jedoch: Auf ihrem linken Schneidezahn blinkte eine Mikro-LED unverständliche Signale. Am Saum ihres Shirts zogen Werbebotschaften eine Bahn um Katis Körper wie ein Satellit um einen Planeten. Die Videokamera am Handgelenk hatte Schenk schon vorher bemerkt, am anderen Handgelenk wartete ein weiterer Controller auf SPINput. Aus dem rechten Ohr schlängelte sich ein an ein Headphone angeschlossenes Kabel und verschwand unter dem Kragen. Vom Gürtel baumelte eine Sonnenbrille mit integriertem Display.
Dazu trug Kati Sneaker mit klobigen Sohlen, in denen Computer saßen, die all die sensorischen Informationsschnipsel, die von ihr und ihrer Kleidung ausgingen, sammelten und auswerteten, sozusagen ein zweites Hirn in den Schuhen.
Wahrscheinlich war Kati ihm tatsächlich haushoch überlegen, was Technik, Roboter und Computer anging. Dennoch musste Schenk sich zusammenzureißen, nicht zu brüllen, als sie sich hinter CareBot positionierte. „Bin auch ganz vorsichtig“, sagte sie und machte sich am Rückpanel zu schaffen.
„Ich kann mir nicht vorstellen, dass CareBot damit einverstanden ist.“ Ein letzter verzweifelter Versuch, doch die Sache war bereits entschieden, die anderen Kinder stellten sich in einem Halbkreis um den Tisch und feuerten Kati an, die mit der Hand über den Kontroller strich, das Menu öffnete.
„Wollen mal sehen, was du drauf hast, Care“, murmelte Kati, mehr zu sich selbst, als zu irgendwem sonst. Sie tastete über den Touch-Screen, traversierte durch die Verzeichnisse, bog ab in Systemmodule, von denen Schenk gar nicht gewusst hatte, dass es sie gab; sie fand Symbole auf dem Schirm, sich drehende Zahnräder, vibrierendes Werkzeug, kryptische Zeichen, die sie mit dem Zeigefinger berührte, immer tiefer in das Hirn CareBots eindringend. Sie murmelte Unverständliches - „ ... da sind ja noch Med-Pakete ... billige Shareware für Objekterkennung ... schlechte Interaktionsumsetzung ...“ -, bald jedoch hatte sie etwas gefunden, womit sie zufrieden war. „Cool“, rief sie aus.
Schenk tippte wie ein Verrückter auf der Fernbedienung, um Katis Aktion ein Ende zu setzen; CareBot sollte sich wehren, sich schütteln, davonlaufen. Aber nichts zu machen, Kati musste die Möglichkeit, den Roboter fernzusteuern, gleich als erstes deaktiviert haben. Die Zuschauer brüllten und lachten, das Mädchen mit der Rotznase klatschte begeistert Beifall. Schenk beobachtete mit wachsendem Entsetzen und ganz im Bewusstsein des zunehmenden Kontrollverlusts, wie CareBot sich drehte, zu einem Blumenbeet spazierte und dort einen Strauß Margeriten pflückte.
Mit Kennermiene betrachtete Kati, wie CareBot sich durch den Garten wühlte. „Irres Prog“, kommentierte sie. Die Menge jubelte. Schenk versuchte etwas zu sagen, er rief, das sei nun genug, man solle sich wieder beruhigen, kam aber nicht gegen die Lautstärke an. Also baute er sich vor Kati auf. „Ich denke, das reicht jetzt“, rief er.
„Das war erst der Anfang“, antwortete Kati.
Durch Schenks Kopf rasselten tausend Ausreden, wie er den zerstörten Garten erklären, wie er sich bei den Eltern entschuldigen konnte. Er war der Panik nahe. Sieben Kinder – und er wurde damit nicht fertig. Das war ihm noch nie passiert, nicht in diesem Ausmaß. Nicht annähernd. Vor seinem Auge verschwamm der Garten, wurde zu einem bunten Teppich und verschmolz mit dem Dunkelgrün der Baumwipfel; der Lärm der tobenden Kinder drang gedämpft an sein Ohr; er sah die Blagen wie in Zeitlupe hüpfen, sah, wie ihre Münder sich öffneten, um das Wort „Kati“ zu formen, sah, wie sie abhoben, in der Luft ihre Knie anzogen, aufsetzten ...
Doch das einzige, was er voller scharf abgezeichneter Konturen wahrnahm, waren CareBot und Kati.
CareBot ging zurück zur Gruppe und überreichte Kati den Blumenstrauß. Schenk konnte sich nur mit Mühe zurückhalten, dem Gör Ohrstöpsel, Kamera und was sie sonst noch an technischem Equipment bei sich trug, vom Körper zu reißen. Er ballte seine Hände zur Faust, bis er spürte, wie die Nägel ins Fleisch schnitten. Kati überreichte ihm den Blumenstrauß und er konnte nichts anderes machen, als die Faust zu öffnen und ihn anzunehmen.
„War doch gar nicht so schlimm“, sagte sie. „Will dir nur helfen, mehr aus deinen Bots herauszuholen.“ Schenk schmiss den Blumenstrauß in die Menge und Margeriten regneten auf die Kinder nieder. „Kennst dich ja wirklich ganz schön aus“ - es sollte freundlich klingen, deeskalierend, aber er presste die Worte zwischen den Lippen hervor. Er wollte Kati schlagen. Ihr jedes Haar rausreißen und ihr damit den Mund stopfen. Mit ihr das machen, was CareBot mit X7 gemacht hatte.
„Geht so“, sagte Kati. „Liegt in der Familie. Mein Vater hat die Bots billig bekommen und mit Gewinn weiter verscherbelt. Bist halt auch so ein Trottel, der sie ihm abgenommen hat. Steh in deiner Schuld, quasi.“
Die Worte trafen Schenk wie Faustschläge. Knockout in wenigen Sätzen.
Mein Vater.
Nun wusste er, an wen sie ihn die ganze Zeit erinnert hatte: So stand sie also vor ihm, technikverliebt, verkabelt und siegesbewusst, Kati Kreisler, Kevin Kreislers Tochter, und Schenk fühlte sich zurückversetzt in seine Schulzeit. Er stand wieder auf dem Pausenhof; das Brüllen und Lärmen der Kinder im Garten wurde zum Toben der Fünftklässler, die im Klettergerüst baumelten oder einen Ball vor sich herkickten, die Bäume rings um ihn herum gewannen an Größe, verwandelten sich in die Eichen und Kastanien, die rings um das Schulgebäude wuchsen; er konnte den stechend-süßen Duft riechen, der von den zahlreichen Blumenkübeln ausging, die Luft war frisch und warm und ein Vorbote des Sommers und neben ihm ...
... die blausten blauen Augen südlich von Skandinavien. Ein Gesicht, zusammengesetzt aus Sommersprossen. Die Haare rotbraun, wie ein Wald in der untergehenden Herbstsonne. Im Garten grinste ihn Kati an, vor seinen Augen grinste Susa und ihre Nasenflügel zitterten leicht.
Susa, ein Name, eine Erinnerung. Susa, das klang wie eine Abkürzung von Susanne, hatte gleichzeitig aber auch etwas Exotisches an sich, ganz dem Wunsch der Eltern verpflichtet, den Nachwuchs mit Namen zu segnen, die außergewöhnlich und exklusiv waren, ohne peinlich oder aufgesetzt zu wirken. Susa: eine Kleinstadt in Piemont, ein Ort der persischen Antike. Susa hatte Klang, Tradition, Stil. Susa – Schenk hatte das Wort Gott-weiß-wie-oft vor sich hin geflüstert.
„Schau mal, was Kevin mir geschenkt hat“, sagte Susa. Sie holte ein Herz aus Draht aus ihrem Rucksack. Der Draht war gezwirbelt, und dort, wo das Herz spitz zulief, zappelten zwei Beine in der Luft. Sie stellte das Herz auf den Boden. Dort lief es ein paar Schritte. Schließlich drehte es sich um und ging zurück. Das wiederholte es mehrmals.
„Toll, nicht?“
„Schon nicht schlecht, ja.“
„Hat Kevin selbst gebaut, sagt er.“
Das Herz stolperte über einen Kiesel und fiel zur Seite. Es blieb liegen. Wie die Drahtbeine surrend nach Halt suchten, sah es aus wie ein Käfer, den jemand auf den Rücken gelegt hatte. Susa lachte und dabei veränderten ihre Sommersprossen die Position im Gesicht, tanzten über Nase und Wangen. Sie sammelte das Herz ein und verstaute es in ihrem Rucksack.
„Schön, dich mal wieder getroffen zu haben“, sagte sie zu Schenk und strich ihm durchs Haar. Die Schelle kündigte mit einem lauten Rrrring-Rrring das Ende der Pause an. Susa verschwand in dem Strom der Schüler, die sich gemächlich Richtung Gebäude aufmachten. Auf Höhe der Eingangsstufen tauchte sie noch einmal auf. Sie wandte sich um und winkte ihm zu.
„Cool, du hast den Juggler installiert!“ rief Kati und holte Schenk in die Gegenwart zurück. „Bist vielleicht doch nicht so unfähig, wie ich dachte.“ Ihre Finger glitten über den Touch-Screen. Sie wirkte aufgeregt, geradezu begeistert. Ein weiterer Befehl, gekonnt auf der Konsole eingegeben, und sie lotste CareBot zum Haus. Die anderen Kinder liefen grölend hinterher.
Spätestens hier hätte Schenk sich eingestehen müssen, dass er mit der Situation völlig überfordert war. Er hätte Hilfe holen müssen. Doch auf einmal war ihm alles egal. Sollten sie das Haus doch demolieren. Wenn es nach ihm ginge, sie konnten es abreißen und dem Erdboden gleich machen.
Susa.
Eine Weile stand er einfach nur da und dachte an Sommersprossen und daran, wie sehr er Roboter eigentlich hasste. „Ich hab alles unter Kontrolle“, hörte er Kati sagen, irgendwo weit entfernt, tief im Inneren des Hauses.
„Noch einen Teller, pack noch einen Teller dazu“, schrieen die Kinder. Schenk malte sich CareBot aus, wie er das Porzellan jonglierte. Juggler war eine Software, deren zahlreiche Bugs Schenk zur Genüge in einsamen Programmiersitzungen kennen gelernt hatte, und so wunderte es ihn nicht, als er das Scheppern der auf dem Boden zerspringenden Teller vernahm. Schenk blieb stehen, wo er war, rührte sich nicht. Wie lange machte er diesen Job schon? Viel zu lange, sagte er sich.
Etwas Wind kam auf, und daran, dass es kälter wurde, merkte Schenk, wie die Zeit verstrich. Die Sonne sackte ein gutes Stück tiefer. In seinem Kopf kreisten die Gedanken um ein Zentrum aus Selbstmitleid. Er hatte nie ein Danke schön von seinen Kunden erwartet, nie ein freundliches Wort von den Eltern, deren Kinder er da so aufopferungsvoll hütete und unterhielt, aber etwas mehr Respekt vor seiner Arbeit hätte durchaus drinsitzen können. Respekt, ein bisschen Anerkennung, mehr hatte er doch nie gewollt!
Als Schenk sich aufraffte, hatten die Kinder das Haus längst durch die vordere Tür verlassen. Von weit her drang eine missmutige Rentnerstimme, die gegen eine Kaskade von brüllenden Lachern anschimpfte. Spidey strich um Schenks Beine und blickte mit rot glühenden Augen zu ihm auf. Ein Streifen Fell, mit Druckknöpfen am Kopf des Elektro-Köters befestigt, erzitterte in einem Lufthauch. Schenk drückte den Bot mit dem Fuß zur Seite und betrat das Haus.
Dort setzte er sich auf die Couch im Wohnzimmer; er versank geradezu in dem Polster, so als ob das Möbel ihn verschlucken wollte. Gottverdammte neumodische Sitte, alles möglichst weich und flauschig einzurichten: Die Wände waren mit einer Mischung aus Velours und Brokatimitat ausgekleidet, unter der Decke hingen schwere, von Seitenstrahlern beleuchtete Tücher, die an den Zimmerecken befestigt waren und in der Mitte des Raumes zusammentrafen. Im Kamin brannte ein elektrisches Feuer. Es warf Blasen, die sich unentwegt verformten, ungefähr so wie bei einer Lavalampe. Das beim Jonglieren zerbrochene Porzellan steckte tief im Flokati. Mehr Zerstörung konnte Schenk nicht entdecken, wenn man einmal von einer umgestürzten Vase mit chinesischen Sagenmotiven absah. Wasser tropfte von der Tischkante und zählte die Sekunden.
Das Licht, das durch die hohen Fenster fiel, wurde immer fahler. Schenk hatte keine Ahnung, wohin die Kinder verschwunden waren; er hatte seit einiger Zeit nichts von den Blagen, kein Lachen und kein Brüllen mehr gehört. Spidey kam ins Haus und legte sich zu seinen Füßen nieder, irgendwelchen Hunderoutinen gehorchend, die man ihm aufgespielt hatte, ganz das brave Haustier. Er kraulte ihm den Kopf und der Roboter gab ein zufriedenes Geräusch von sich. Eine Kuckucksuhr ging. Er hatte sie gerade schon einmal vernommen. Oder nicht? War tatsächlich eine weitere Stunde vergangen? An der Wand klappte ein Türchen zur Seite und ein Vogel, der mehr Ähnlichkeit mit einem angeschossenen Kolibri als mit einem Kuckuck hatte, tanzte, von einer Schwingfeder gehalten, in der Luft. Als der Vogel hinter der Klappe verschwand, hörte Schenk ein Motorengeräusch. Eilige Schritte folgten.
Schenk stand auf. Er betrat den vorderen Bereich des Hauses. Als er die Tür öffnete, starrten ihn die Eltern an, die Münder aufgerissen, eine Mischung aus Wut und Irritation in den Augen. Im Hintergrund wartete das Taxi und auf dem Rücksitz konnte Schenk zwei der Kinder aus dem Garten erkennen, denen das heimkehrende Paar wahrscheinlich unterwegs begegnet war und die sie kurzerhand eingesammelt hatten. Die zwei Blagen – der Junge, der mit dem Triple-Wheeler über den Rasen gedüst war, und einer von den Jungs, die das Videospiel gezockt hatten – winkten ihm zu und flüsterten sich gegenseitig etwas ins Ohr.
„Das ist inakzeptabel“, sagte das männliche Elternteil und schaute Schenk herausfordernd an.
„Das wird ein Nachspiel haben“, behauptete das weibliche.
„Wenn Sie geglaubt haben, dass Sie mit dieser Nummer ungeschoren davonkommen, dann ...“ Das sagte der Mann.
„... dann haben Sie sich geschnitten“, ergänzte die Frau.
„Das dulden wir nicht“, erklärte der Mann mit Nachdruck.
Schenk ging an ihnen vorbei und spürte die Blicke auf seinem Rücken. Er ließ das Taxi links liegen und achtete nicht auf die feixenden Jungs. Leise elektronische Musik kam aus den Lautsprechern, die man geschickt in den Hecken und Büschen versteckt hatte.
Beim Lieferwagen angekommen, zog er den Schlüsselbund aus der Tasche. Das Schloss sprang auf. Etwas wuselte an seinen Beinen. Schenk schaute hinab. Spidey war ihm gefolgt und jaulte. Mistvieh! Schenk griff sich den Bot und wuchtete ihn auf die Ladefläche.
Ihm war klar, dass er sich einen neuen Job suchen musste. Sei's drum! Er kletterte vors Lenkrad, startete den Wagen. Drehte. Als er kurz darauf die Straße entlangfuhr, fiel sein Blick auf die Miniaturwelt, auf das nachbarschaftliche Sozialbiotop, das sich Vorortsiedlung schimpfte. Was er sah, gefiel ihm: Elektrisch angetriebene Flamingos. Bären-Animatronics. Zwergkühe mit leuchtenden Nasen. Eine scheinbar unendliche Vielfalt an Geräten bevölkerte die Vorgärten. Wie viele Menschen mochte es geben, die Eigenheim und Peripherie noch nicht mit Puppen zugemüllt hatten?
Bestimmt jede Menge!
Auf einmal kam ihm eine Geschäftsidee.
Schenk grinste, erst nachdenklich, dann zufriedener. Er gab Gas und seine Finger trippelten zu einer Melodie, die nur er hören konnte, auf das Armaturenbrett.

 

Hi Ramujan!

Dann werd ich mal den Reigen eröffnen...

Also ich hab es nicht bis zum Ende geschafft. Ehrlich.

Punkt 1: Wo ist hier die Story? Randale am Kindergeburtstag?
Punkt 2: KÜRZEN, KÜRZEN, KÜRZEN!!! Du verbrätst viel zu viele Ideen. Aus der Story könnte man zehn machen.
Punkt 3: Layout. Nach der Hälfte hab ich gefürchtet Schorf auf der Hornhaut zu kriegen. Sorry, aber diese Blöcke vergällen einem das Lesevergnügen.
Punkt 4: Viel zu viele Nebenstränge. Denk daran: Was will ich aussagen? Was ist die Grundaussage? Die Geschichte ist nur da um die Grundaussage zu untermauern. Alles was überflüssig ist muss raus.
Punkt 5: Der Stil ist, na ja, flapsig, witzig, langatmig, schwülstig. Weniger ist mehr. Außerdem gibt es viel zu viele Hauptwortreihen. Verben, mein Freund, Verben. Die bringen Bewegung.
Entscheide dich für eine Richtung. Entweder nur das eine oder nur das Andere.
Punkt 6: Die Atmosphäre ist ok, kommt aber wie ein Mischung aus A.I., I, Robot und was weiß ich noch alles daher.
Punkt 7: POSITIV, die Idee ist nett. Kindergeburtstag in der Zukunft.
Super. Aber da muss viel mehr präzise Action rein.
Punkt 8: Hast du die Story ungefähr geplant oder einfach drauflos geschrieben? Ich glaube letzteres.
Punkt 9: Kram mal in den Empfehlungen und studier mal deren Aufbau und Stil. Mach ein paar nach, dann kriegst du bald ein Gefühl für KURZgeschichten.

So, das war mein Verriss. Nicht böse sein, aber da muss jeder Mal durch. :D Wenn du dich noch mal hinsetzt und die Geschichte, ich sag mal, achtelst, bleibt noch genug über um eine tolle Story draus zu machen.

Achja, willkommen in der Kaderschmiede ;)

Bg, Lems Erbe

 
Zuletzt bearbeitet:

Hi Lem,

mein Gott, dein Veriss regt mich jetzt mal so richtig auf.:crying:


Nein, Quatsch, ich bin dir bestimmt nicht böse. :) Warum auch? Wenn mich Meinungen zu der Geschichte nicht interessieren würden, hätte ich sie nicht gepostet. Ganz im Gegenteil: Besser ein Veriss und die Chance auf Weiterentwicklung als Lob und Stillstand.


Ich versuche mal für mich zusammenzufassen, was du (hauptsächlich) bemängelst: Die Geschichte ist zu überladen, ein roter Faden nicht ersichtlich. Notiert. Darf ich noch fragen, wo genau du ausgestiegen bist? Würde mich wirklich interessieren.

Die ersten paar Absätze hab ich drauflosgeschrieben - mit einer Idee im Hinterkopf. Als ich das Gefühl hatte, in der Welt drin zu sein, hab ich ein Konzept erstellt und mich daran entlanggehangelt. Das Konzept scheint der Text aber nicht offenbart zu haben. Die Hauptwortreihen hab ich von T. C. Boyle abgeguckt, der das Stilmittel wirklich virtuos beherrscht. War aber ein Fehler, muss ich wohl schweren Herzens einsehen, selbst Boyle wird oft dafür kritisiert und Boyle ist ein ziemlicher Könner.

Zum Schluß dann doch noch eine Frage zur Formatierung: Ich habe den Text aus der Textverarbeitung kopiert und die kursiven Stellen von Hand angepasst. Soll ich im Eingabefeld noch am Layout drehen? Oder allgemein weniger Absätze machen?

Danke für die Kritik (und für das Willkommen natürlich auch).

 

Hi Ramunjan,

jaja, die erste Schlappe bringt das Blut so richtig schön in Wallung *hehe*
Aber das ist gut so, weil dann gibt es Konflikt, Konflikt, Konflikt und ohne geht es nicht.

Wo ich ausgestiegen bin? Äh, irgendwo zwischen dem Wiedersehen mit seinem Schulkumpanene und dieser Stelle wo es abwechselnd mit X7, Carebot, X7, Carebot, Carebot, X7, usw. dahinwuselt.
An Boyle hab ich irgendwie auch gedacht. Den mag ich eigentlich, aber es gehört VIEL Übung dazu es so hinzubringen, dass es nicht einschläft.
Für Romane ok, für Kurzgeschichten meines Erachtens vollkommen ungeeignet. Das kommt aber ganz auf die Story an.

Layout nur soviel. Zieh zwischen Szenen oder Halbszenen eine Leerzeile ein.
Das beruhigt den Lesefluss und man kann sich besser auf den Inhalt konzentrieren. Wenn gesprochen wird, dann fang mit dem jeweiligen Satz eine neue Zeile an. Bsp: MrPotato - Arbeitstag letztes Drittel. Da siehst du was ich meine.

So, ich hoff das hilft dir.
Und immer schön dran denken, 9 von 10 Geschichten schreibt man bekanntlich für den Papierkorb. :D

In diesem Sinne.
bg, LE

 

Hallo Lem,

Lems Erbe schrieb:
Hi Ramunjan,
jaja, die erste Schlappe bringt das Blut so richtig schön in Wallung *hehe*.
Äh, nö, du brauchst da keine Gewissensbisse haben. Ist auch nicht meine erste Geschichte und auch nicht meine erste Schlappe. :D Also, Danke für die Kommentare und insbesondere auch für die Layout-Tipps.

 

Hi Ramujan,

zuerst etwas Textarbeit.

Schenk machte in Kindergeburtstagen.

Machte in Kindergeburtstagen?

Schenk fuhr unter und an ihnen vorbei, ohne sie groß wahrzunehmen; glücklicherweise waren Roboter derzeit noch völlig überteuert und Vermietern und Sub-Vermietern wie ihm vorbehalten.

Klingt mMn etwas zu umgangssprachlich.

Dahinter bildeten Lärmschutzvorrichtungen aus Membranen und Plexiglas ein kompliziertes System, das Geräusche aufsaugte wie ein Schwamm Wasser.

Klischee.

Schenk wartete kurz vor einer Ampel, die Ampel sprang auf Grün, die Autos vor ihm setzten sich in Bewegung.

Wortwiederholung.

„Wie schön, dass Sie da sind“, sagte die Frau. „Sie sind spät dran“, sagte der Mann. „Sie finden alles im Garten.“ Wieder die Frau. „Also dann, viel Erfolg mit den Rackern!“ Der Mann nickte ihm zu.

Ich würde nach jeder Dialogzeile eine neue Zeile beginnen. Liest sich einfach besser.

(Das) Dach wölbe sich um die Bullaugenfenster der Ausbauten.

Nun wurden auch die anderen Blagen Schenk gewahr:

Klingt im Vergleich zum sonst eher flapsigen Stil etwas hochgestochen.

„Ihr ungezogenen Roboter“, sagte Schenk, doch seine Stimme klang keinesfalls böse, sondern sehr selbstzufrieden.
Doch auf einmal durchbrach eine Stimme das Quäntchen

Als er kurz darauf die Straße entlangfuhr, fiel sein Blick über (auf) die Miniaturwelt, über das nachbarschaftliche Sozialbiotop, das sich Vorortsiedlung schimpfte.

Grundsätzlich muss ich mich Lem anschließen. Eine Straffung würde der Geschichte sehr gut tun. Du hast einfach zu viel in den Text gestopft, vieles davon ist für die Geschichte eher unwichtig.
Insbesondere der Anfang wirkt dadurch etwas träge.

Andererseits gefällt mir der Detailreichtum aber auch, mit dem du deine Zukunfstwelt entworfen hast. Da steckt eine Menge an Phantasie hinter. Nur manchmal ist weniger halt wirklich mehr.

Dennoch habe ich deine Geschichte gerne gelesen. Ich fand sie trotz ihrer Schwächen unterhaltsam.

Der Stil ist, wie Lem schon angemerkt hat, flapsig, passt aber mMn nach zu der Geschichte.


LG,

Tobias

 

Hi Potato,

so, hab am Text geschraubt und deine Anmerkungen umgesetzt. Vielen Dank fürs Kommentieren.

"In etw. machen" gibt es aber tatsächlich. Er machte in Diamanten, zum Beispiel, oder er machte in Drogen. Ist Umgangssprache, die (meines Wissens) aus dem Gaunermilieu kommt, daher hat der Ausdruck etwas latent Cooles. So würde sich Schenk selbst charakterisieren, auch wenn er letzten Endes natülich der Verlierertyp ist.

Freut mich, dass ich etwas unterhalten konnte.

Gruss, Ramujan.

 

Hi Ramujan,

ich muss mich Lem und MrPotato anschliessen, was Umfang und Tempo der Geschichte angeht, mit dem aktuellen Sprachstil hatte ich hingegen keine Probleme mehr. Gefällt mir alles in allem sehr gut.
Nur drei Sachen noch:
Erstens würde dem Text ein etwas eindrucksvolleres Ende gut tun. "Protagonist geht nach Hause" ist nicht wirklich spannend.
Außerdem ist Kati die Tochter von Schenks altem Freund, ihr Vater (den Schenk zu Anfang trifft) ist aber nicht dieser Freund??
Und zu guter Letzt: Du bist nicht zufällig vom Care-O-Bot inspiriert worden, oder? :-)

Gruß

SilentSoul

 

Hallo SilentSoul,

Erstens würde dem Text ein etwas eindrucksvolleres Ende gut tun. "Protagonist geht nach Hause" ist nicht wirklich spannend.
Er fährt ja nicht einfach nur nach Hause, die Geschichte endet an und für sich damit, dass Schenk seinen Job wechselt. Hätte aber sicher etwas pointierter herausgearbeitet werden können. Und ich hab wohl eine Schwäche für diese Art von Enden, der Weg ist das Ziel. :D

Außerdem ist Kati die Tochter von Schenks altem Freund, ihr Vater (den Schenk zu Anfang trifft) ist aber nicht dieser Freund??
Katis Vater ist ein alter Schulbekannter (Freund ist etwas hochgegriffen) von Schenk; die beiden treffen sich Jahre später wieder und der Erfolgreiche verhilft dem Erfolglosen zu den Robotern.

Und zu guter Letzt: Du bist nicht zufällig vom Care-O-Bot inspiriert worden, oder? :-)
Um ehrlich zu sein, musste ich gerade nach Care-O-Bot googlen. Wenn, dann hab ich mal von dem Projekt gelesen, alles wieder vergessen und vom Unterbeusstsein wieder ans Licht schaufeln lassen. Ich kenne nur Kismet und Aibo. :)

Danke fürs Lesen und Kommentieren!
Ramujan

 

Hi Ramujan!

Erstmal: Die Charakterzeichnungen und wie die ganzen Beziehungskisten zusammenhängen ist mir wirklich sehr positiv aufgefallen. Das hast du echt drauf. :thumbsup:

Den Anfang würde ich aber wirklich kürzen. Das ist teilweise echt nur "Gimmickshow", und Rauchgeneratoren, naja - wozu sollen die gut sein?

Das Ende geht meiner Meinung nach irgendwie in die Binsen. Die Beziehungskiste zwischen Susa und Schenk hätte mich interessiert, was weiß ich aus welcher Perspektive - als Erinnerung oder nochmal aus der Gegenwart beleuchtet - ich sah Susa irgendwann kurz vor dem Ende wirklich vor mir, wie sie ihn mit den Worten "Ach, Schenk, wie lange ist das her? Du wusstest doch schon immer weder bei Frauen noch bei Robotern, welche Knöpfe du drücken musst." abblitzen lässt. Und dann dieser Umschwung zu den wütenden Eltern und dem neuen Job, da fühlte ich mich irgendwie abgewürgt.

Nichtsdestotrotz, da quillt die Fantasie nur so aus den Zeilen, ich bin mir sicher, aus der Story kann echt noch was werden. :)

Viele Grüße,
Seaman

 

"Ach, Schenk, wie lange ist das her? Du wusstest doch schon immer weder bei Frauen noch bei Robotern, welche Knöpfe du drücken musst."
:lol:

Mit dem Einstieg in die Geschichte wollte ich Schenk charakterisieren und - vor allem - das Setting vorgeben: Das Leben verlagert sich in isolierte Freizeitpark-Vororte, in eine quietschbunte Plastik-Welt. Naja, der Aspekt scheint mir immerhin so interessant zu sein, dass ich ihn wohl noch mal in anderen Geschichten aufgreifen werde. Hier hatte ich eigentlich mit der Autofahrt Tempo vorgeben wollen, allerdings scheint der Anfang doch nicht genug Atmosphäre mitzubringen, um die Geschichte so einzuleiten, dass der Leser dabei bleibt.

Es freut mich aber wirklich, dass dir der Kern der Geschichte gefällt. Ich muss mal schauen, wie ich den besser extrahieren kann; die Vorgeschichte spielt ja in der Vergangenheit und ich will nicht einen Großteil der Geschichte dorthin verlegen. Ich könnte natürlich auch nur über die Episode mit Junior-Schenk und Susa schreiben, der Text würde dann aber eher nach Alltag passen. :)

Jedenfalls bedeutet das für mich, einen Grossteil der Geschichte umschreiben zu müssen und dafür lasse ich sie wohl noch mal besser etwas liegen.

Lieben Dank fürs Lesen und Kommentieren,
Ramujan

 

Hi, Ramujan
Das Gute an der Story ist, daß ich es geschafft habe, sie bis zum Ende zu lesen. Das Schlechte: aber nur knapp.
Viel zuviel Überflüßiges, keine klare Aussage, teilweise langatmig und technisch überfrachtet. Abkürzungen wie “Navi”stören, auch Anglizismen sollten vermieden werden.
Alles in Allem: kein Meisterstück, nicht einmal gut, aber da gab es schon deutlich schlechtere Erstgeschichten hier.
In diesem Sinne: Weitermachen!
Proxi

 

Hi Proxi (ich hoffe, du liest meine verspätete Antwort noch),

bei der Sache mit dem Übermaß an Überflüssigen sind sich die meisten Leser einig, bei der Sache mit der verschwommenen Aussage dito, in diesem Punkt

Abkürzungen wie “Navi”stören, auch Anglizismen sollten vermieden werden.

möchte ich dagegen wiedersprechen: Ich halte Abkürzungen und Anglizismen für ein nicht unerhebliches Stilmittel, wenn man versucht, die Gegenwart ein paar Jahre voraus zu denken. Man kann nun natürlich darüber streiten, was eine erträgliches Dosis ist.

Alles in Allem: kein Meisterstück, nicht einmal gut, aber da gab es schon deutlich schlechtere Erstgeschichten hier.
Mmmh. Das gefürchtete Mittelmaß. :shy:

Auch dir ein großes Danke fürs Lesen!
Liebe Grüße,
Ramujan

 

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