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Capie

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23.09.2003
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Capie

Es war einmal ein freches Mädchen, dass ständig ein Cap trug. Immer in verschiedenen, grellen Farben, echt durchgeknallt! So wurde sie von allen nur Capie genannt. Als sie eines Tages geschafft von der Schule nach Hause kam, erwartete sie schon ihre Mutter mit einer Aufgabe. Shit, dabei hab ich doch noch Hausaufgaben auf, und außerdem will ich mich noch mit meinem Freund treffen, dachte sie sich.
„Nichts da“, meinte ihre Mutter, „du bringst Oma jetzt den Rotkäppchen und die Marlboros. Du weißt doch, sie ist Kettenraucherin, die hälts nicht lange ohne aus....“
„Nagut, aber ich nehm ne Abkürzung, hab heute noch was vor“, erwiderte Capie.
„Jetzt hör mir mal zu, wir leben inner gefährlichen Zeit, mit gefährlichen Menschen – du gehst bitte nur da lang, wo sich Menschen befinden; damit man dich auch schreien hört, wenn sich so ein perverser Dreckssack an dir vergreifen will. Ist das klar?!“
„Klar Mutti, und Süßigkeiten von Fremden sin auch tabu“, antwortete sie ironisch. „Ich bin doch keine sieben mehr....“
Mit diesen Worten verschwand sie mit dem Sekt und den Zigaretten in der Zellefantüte.
Sie sprang mit großen Schritten die Treppe hinunter und rannte zur Straßenbahnhaltestelle.
„Wo willsten hin, Kleine?“, fragte sie Wolfgang, einer aus der Parallelklasse. Er war ein Außenseiter.
„Zur Oma, soll ihr das Zeug ins Heim bringen – aber geht dich das überhaupt irgendwas an!“ sagte Capie feindselig. Er glotzte sie mit lodernden Augen an.
„Nö, aber wenn du schon mal zu deiner Oma gehst, könnteste ihr ruhig mal einen Blumenstrauß mitbringen – sie wird sich sicher freuen....“, behauptete er altklug. Capie dachte nach: ihre Oma hatte zwar Charme wie ein Stein, aber sie mochte sie trotzdem – sie hatte die besten Ladendiebstahl-Tipps. Da sie sich nicht sooft trafen, wären ein paar Blumen nur fair. Also ab zum Blumenladen, der ist zwar im letzte und verlassensten Winkel der Stadt, aber wenn ich mich beeile... sprach sie in Gedanken zu sich und hetzte, ohne ein Wort an Wolfgang zu richten, los. Der setzte ein breites und teuflisches Grinsen auf und nahm die Straßenbahn nach Nord, wo sich das Seniorenheim befand. Dort angekommen, fragte er ein bisschen nach und war schnell am Ziel. Zwar sah die Tür nicht gerade stabil aus, aber Wolfgang klingelte trotzdem.
„Wer ist da?“, hörte er eine sanfte Stimme gedämft aus der Wohnung.
„Ich bin es, deine Capie“, piepste Wolgang zurück.

Anderorts verpasste Capie, mit einem Blumenstrauß in der Hand, mal wieder die Straßenbahn und verfluchte in Gedanken diesen vertrottelten Fahrer: der hat sie doch gesehen. Zehn Minuten und eine Straßenbahnfahrt später war sie aber dennoch bei der Wohnung ihrer Oma angekommen und klopfte verhalten an der Tür.
„Du kannst reinkommen ... es ist offen“, hörte sie von einer ungewöhnlich hohen aber auch rauhen Stimme.
Capie betrat das Zimmer und erblickte ihre Großmutter vermummt im Bett liegen.
„Komm doch zu mir“, forderte sie die ungewöhnlich fremde Stimme auf. Capie setzte sich auf das Bett und bemerkte sofort den neuen trendigen Look der alten Dame. Zugleich fragte sie: „Wieso hast’n jetzt ne kleinere Nase, das knollige Ding hätt's doch auch getan!“
„Moderne Chirurgie vermag doch wirklich alles, meine Süße, schließlich will man den Männern auch noch im Alter gefallen....“
„Ah so, und warum bitte die straffe Haut?“
„So ein Facelifting ist nicht allzu teuer, also dachte ich: besser jetzt als nie!“
„Und wieso diese wasserstoff-blonden Haare?“
„Man hatte mir gesagt, damit würde ich mehr Sexappeal ausstrahlen!“
„Och naja, bei dir sin Hopfen und Malz eh schon verloren, aber trotzdem ne coole Sache... Und weshalb haste dir da nicht gleich deine Wanne wegsaugen lassen ... ich meine, wo du doch gerade dabei warst-“
„-damit du besser reinpasst, Kleine!“, schrie Wolfgang und verschlang Capie mit Haut und Haaren. Danach fühlte er sich wirklich überfüllt und hielt ein kleines Verdauungsschläfchen. Als Capie abends nicht nach Hause kam und bei Oma auch niemand ans Telefon ging, alarmierte ihre Mutter die Polizei. Die schickte darauf auch ein Streife zu dem Rentnerheim. Die zwei Polizisten glaubten kaum ihren Ohren – aus dem aufgeblähten Bauch des Jungens, der da im Bett lag, hörten sie tatsächlich Hilfeschreie. Sie brachten ihn sofort ins Krankenhaus, der dortige Chirurg sah sich wohl der größten Aufgabe seines Lebens gegenüber: mit einem Skalpell öffnete er die Bauschdecke, konnte somit die Capie und ihre Oma befreien.
„Und ich dachte, diese Geschichte wäre nicht wahr, aber der IST ja wirklich ein Kannibale“, bemerkte Capies freches Mundwerk. „Doc, ich geb dir nen guten Rat ... lass’ den Kerl verbluten: Sowas darf doch nicht nochmal auf die Menschheit losgelassen werden!“
Der Arzt sah sich schon vor Gericht, angeklagt wegen Mordes.
„Hey, Doc, machen’se sich mal nich so viele Sorgen – sie können es doch wie ein Kunstfehler aussehen lassen!“
„Ihr Kinder habt doch immer die besten Ideen“, erwiderte er und stopfte dabei massenweise Tücher in den Bauch, um diesen danach zuzunähen.
„Klasse Arbeit, Doc“, schmeichelte Capie dem Chirurg. „Ich geh dann mal!“
Eine Woche später starb der diabolische Wolfgang an einem Kunstfehler.
Und wenn es nicht gestorben ist, terrorisiert Capies großes Mundwerk wahrscheinlich noch bis heute ihre Mitmenschen.

(frei nach "Rotkäppchen")

 

Also erst möchte ich sagen: Ich habe kein einziges Mal gelacht, geschweige denn geschmunzelt.
Deine Geschichte ist langweilig und schlecht geschrieben, vielleicht deswegen, weil du viel Umgangssprache benutzt hast.
Die Idee war ganz interessant, allerdings - wie schon genannt - nicht gut umgesetzt. Da kann man noch einiges tun.

Die Kritik klingt zwar sehr hart, aber ich spreche nur aus meinem Herzen.

 

keine sorge, das nehm ich dir nicht übel ... ich will ja auch nur testen, wie meine Geschichten, die ich vor einiger Zeit mal geschrieben habe, ankommen! Und wenn sie nicht gut ankommen, dann versuche ich nette Tips gerne in meine zukünftigen Geschichten einzubauen!

Danke!

 

Hallo bekay!
Erst einmal ein herzliches Willkommen von mir hier auf kg.de! :)

Auch mir hat die Geschichte nicht gefallen. Natürlich, nicht alle können über die gleiche Geschichte lachen und auch nicht allen gefällt die gleicge Geschichte.
Ich möchte dir versuchen zu erklären, wieso mir deine Geschichte nicht gefallen hat.
Das liegt unter anderem auch an der Umgangssprache, klar, niemand sprich immer korrektes Deutsch, aber mMn ist es in einer Geschichte nicht so schön.
Und insgesamt wirkt deine Geschichte auf mich, als wenn du eigentlich keine Lust hattest, eine Geschichte zu schreiben. Die Dialoge wirken lustlos. Als wenn du gezwungen wurdest, eine Geschichte ähnlich Rotkäppchen zu schreiben, und dann ein paar Sätze aneinander reihst.
Als dieser Wolfgang, der „Wolf“ auftauchte, war gleich klar, dass es das Mädchen „fressen“ wird.
In der ganzen Geschichte finde ich keinen Funken Spannung, und ehrlich gesagt, wirkt es auf mich auch nicht so, als wenn du das versucht hast.
Als ich den Namen „Wolfgang“ gelesen habe, dachte ich: „geht’s noch einfallsloser?“

Die Geschichte ist einfach unlogisch. Klar, das ist Rotkäppchen auch, aber Rotkäppchen ist ein Märchen. Das soll wohl aber kein Märchen sein, es soll wohl eine lustige Geschichte sein. Ist dir mMn nicht gelungen.
Ich meine, was sollte denn daran lustig sein?

Die Idee an sich, eine Geschichte ähnlich Rotkäppchen zu schreiben, ist ja ganz nett. Aber mMn bleibst du zu sehr an dem Original. Nur von den Orten, an denen das Ganze spielt, ist es anders. Aber eigentlich hast du es dir sehr einfach gemacht. Es gibt, so weit ich das gesehen habe, keine neuen, andere Aspekte, Wendungen oder so etwas in der Art. Nichts neues. Und daher für mich einfach langweilig.

Ich hoffe, du konntest etwas mit meiner Kritik anfangen. ich hoffe, ich konnte dir erklären, wieso mir deine Geschichte nicht gefällt.

bye und tschö

 

Moin bekay,

Erstmal herzlich willkommen auf KG.de

Deine Geschichte hat mir leider auch nicht gefallen. Die Grundidee, Märchen zu parodieren, ist zwar nett, aber ich konnte bei deiner Geschichte einfach nicht lachen – und das ist für mich das Hauptkriterium einer Geschichte in dieser Rubrik. Das liegt daran, daß der Humor hier oft ziemlich gequält kommt und mit dem Holzhammer serviert wird. Humor ist Geschmackssache und meinen Geschmack hast du hier leider nicht getroffen.

Auch vom Plot her konnte mich deine Geschichte nicht wirklich überzeugen. Du hast einfach nur ein altes Märchen nacherzählt und dabei ein paar Worte ersetzt. Ich vermisse eigene Ideen – du bist für meinen Geschmack zu eng am Ausgangsmärchen geblieben. Dadurch fehlt jegliche Spannung, da man schon am Anfang weiß, wie es ausgeht. Es fehlen die Überraschungen. Klar, du erzählst ein Märchen nach, das jeder kennt – daher ist das mit der Spannung eigentlich hinfällig. Trotzdem würde ich dir raten, dich mehr zu lösen und mehr originelle Ideen zu bringen. Was dem Text mMn vielleicht gut tun würde, wäre zB eine Wendung am Ende. Wenn zB Wolfgang nicht die Oma gegessen hat, sondern andersrum (blödes Beispiel, aber ich meinte damit, daß du dich mehr vom Märchen lösen solltest).
Den Stil fand ich soweit in Ordnung. Vielleicht solltest du ein wenig weniger Umgangssprache benutzen (krass und ähnliche Ausdrücke). In der wörtlichen Rede ist sowas in Ordnung, aber der Erzähltext sollte schon davon verschont bleiben, liest sich einfach besser.

Über ihn hörte man immer wieder krasse Geschichten, z.B. soll er ein Kannibale sein
Hier war das Ende der Geschichte klar. Der junge heißt Wolfgang und ist Kannibale. Damit hast du dem Text so früh jegliche Spannung genommen. Wie gesagt, gib dem Text irgendeine originelle Wendung gegen Ende. Damit würde er sicher viel gewinnen.

sie wird sich sicher freuen....“, behauptete er sabbernd
Warum sabbernd?

Der setzte ein breites und teuflisches Grinsen auf und nahm die Straßenbahn nach Nord, da wo Capies Oma wohnte.
Woher weiß er, daß die Oma im Norden wohnt? Tip: Laß das Mädel sagen „Ich besuche meine Oma im Norden“ oder so.
Ach so, besser wäre vom Ausdruck her: nach Norden oder Richtung Norden.

Das registrierten die restlichen Rentner zwecks Altersschwäche aber nicht.
falsches Wort: aufgrund ihrer Altersschwäche

hörte sie von einer piepsend unrealistischen Stimme
Was ist eine unrealistische Stimme? Würde ich anders beschreiben. Der Wolf im Märchen hat Kreide gefressen, da kann man was draus machen.

 

Klar die Geschichte ist eh nur Mittelmäßig ... ich habe sie eigentlich auch nur für die Schule geschrieben, aber eigentlich hatte ich Spass dabei, und es war auch nicht gezwungen ;) ich habe ein paar Änderungen vorgenommen (dank euch), die Grundidee bleibt allerdings, weil ich die Geschichte eigentlich schon lange als fertig angesehen habe! Vielen Danke für die Kritiken, ich denke man kann hier viel lernen :)

 

Hi bekay!

Ich fand deine Geschichte auch nicht gerade prickelnd, um ehrlich zu sein. Allerdings denke ich mal, dass es für manche Leute auch schwierig ist, ein allzu bekanntes Thema spannend zu gestalten. Wie du sagst war die Geschichte für die Schule gedacht, für Schulzwecke sicherlich gut geeinet, denke ich ;)

Zu der Umgangssprache in deinem Text - normalerweise passt sie nicht in Geschichten rein, vollkommen klar. Wenn man allerdings dadurch einen sozialen Status deutlich machen will, find ich das gar nicht mal so unangebracht. Und Capie ist, so wie ich das sehe, nicht gerade eine "gebildete" Person (soll nicht heißen, dass gebildete Leute anders reden ;) ), aber durch die Sprache hast du dies zusätzlich zu den Beschreibungen untermalt. Ist praktisch so, als wenn du einen Prot hast, der Franzose ist und dem halt ein paar Eigenarten des Französichen in seine Sprechweise einbaust. Völlig legitim, finde ich.

Wenn deine Geschichte noch ein paar gute Witze/Pointe drin hätte, wäre es gar nicht mal so schlecht - z.B. denke ich da grad an "Spaceballs" (ist ja eine Parodie auf "Star Wars"). Bei Spaceballs weiß man auch, wie die Geschichte ausgeht, aber die Gags sind das entscheidende an der Sache. Ich hoffe, du weißt, was ich meine :)

Liebe Grüße
Alisha

 

Klar die Geschichte ist eh nur Mittelmäßig ... ich habe sie eigentlich auch nur für die Schule geschrieben, ...
Sowas liebe ich ja. :rolleyes:
Seine eigene Geschichte ein wenig schlecht reden. "is eh nur mittelmäßig"
mMn sollte man selbst schon denken, dass die eigene geschichte eben nicht nur mittelmäßig ist. Ob sie dann auch wirklich besser als mittelmäßig ist, ist eine andere Frage.

bye und tschö

 
Zuletzt bearbeitet:

Sie ist aber nu mal nur mittelmäßig ... obwohl ich einige Dialoge extrem lustig finde, aber scheinbar habe ich nen anderen Humor :p nee, jetzt mal ganz ehrlich, ich weiss, man solte seine Geschichte nicht loben, aber finde einige Sachen wie „Jetzt hör mir mal zu, wir leben inner gefährlichen Zeit, mit gefährlichen Menschen – du gehst bitte nur da lang, wo sich Menschen befinden; damit man dich auch schreien hört, wenn sich so ein perverser Dreckssack an dir vergreifen will. Ist das klar?!“ eigentlich äusserst komisch! Und ich halte wirklich nicht zu viel von der Geschichte - klar ein bisschen stolz ist man doch auf alles, was man geschrieben hat, aber jetzt im Nachhinein betrachtet: naja ;)

 

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