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bush in your head
Er rannte ! Rannte so schnell er konnte. Versuchte zu entkommen. Sein blick hetzte umher, einen Ausweg suchend. Doch es war zu dunkel, nur Umrisse von riesigen dichtgedrängten Bäumen waren zu sehen. Äste schlugen ihm ins Gesicht, hielten ihn fest , rissen an seinen Kleidern.
Und die ganze Zeit konnte er sie hinter sich hören. Sie stiessen grauenhafte Laute aus . Sie brüllten sich gegenseitig an, doch er wusste was sie wollten. Sie wollten ihm alles nehmen, alles was er noch hatte, Seele und Geist, dessen war er sich sicher.
Affen, die haarigen Körper durch graue Anzüge verhüllt, ihre Gesichter voller Hass, ihre Stimmen voller Verachtung. Obwohl keiner von ihnen sich bewegte, war es unmöglich ihnen zu entkommen. Je schneller er lief, je mehr er versuchte sie aus seinen Gedanken zu verdrängen, desto näher rückten sie ihm. Er konnte schon ihren Atem hinter sich riechen. Es roch nach Moder, Verwesung, Stillstand.
Plötzlich sah er den Mond, von Wolken verhangen, zwischen den Baumstämmen hindurchschimmern. Er mobilisierte seine letzten Kräfte und sprang durch eine Lücke zwischen zwei Sträuchern.
Sanft landete er, auf allen Vieren auf dem weichen moosbedeckten Boden. Eine Lichtung breitete sich vor ihm aus. Das Gefühl enormer Erleichterung kam in ihm auf. Endlich Freiheit , dachte er, jetzt kriegt ihr mich nicht mehr!
Und wie Recht er hatte. Die Affen änderten die Richtung , die Nasen in die Höhe gestreckt, eine neue Witterung aufnehmend. In ihrer primitiven Lautsprache brüllten sie in seine Richtung, und er verstand.
Ohne Nachzudenken schlüpfte er in das graue Sakko das vor ihm am Boden lag, band sich eine Krawatte um den Hals, riss sein nun mit Fangzähnen bewährtes Maul auf und kreischte so laut er konnte zurück. Als der Geruch eines Menschen in seine empfindliche Nase stieg konnte er nicht anders. Er schloss zu seinen ehemaligen Verfolgern auf und beteiligte sich an der Jagd.
[Beitrag editiert von: glasS.tiGer am 21.02.2002 um 16:01]