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Bunte Haare

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02.01.2011
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Bunte Haare

"Heute Abend", schmatzte Hannes und schob sich die Gabel zwischen die Backen, "heute Abend, das spür' ich, das wird 'ne große Nummer."
Wir saßen da, über uns thronte eine Reihe Geweihe: Stolz, mächtig, tot. Sie schauten voller Ekel herab, auf unsere zerrissenen Hosen, unsere versifften Shirts, die selbst geschnittenen Frisuren. Wir nippten am Bier, stocherten auf unseren Tellern herum.
"Ey Basti." Er deutete mit dem Löffel auf mich, kaute, schluckte. "Hast du die CDs mitgenommen?"
Ich nickte.
"Yeah." Hannes lehnte sich zurück, und da sah ich es wieder: Dieses Glitzern in seinen Augen, diesen verträumten Blick. "Ich sag' euch, wenn wir heute geil auf die Scheiße hauen, dann reißen die uns das Zeug nachher aus den Händen."
Ich lutschte an der Flasche, beobachtete, wie wir Pasta in uns schaufelten und dabei so taten, als sei das hier nichts Besonderes, bloß Routine.

Die Tür schob sich in den Raum, und ein grauer Kerl mit kurzen Beinen und Hängebauch watschelte in die Backstage.
"Na, ihr Rockers, seid 's ihr fertich?"
Wir schlangen die restlichen Nudeln in uns hinein, nickten.
"Ha!" Er lachte, deutete auf die halbleere Kiste Bier, die er vorhin mit Nudeln und Bändchen zu uns herein geschleppt hatte. "Ihr Musikerleut' habt 's ja 'en ordentlichen Durscht, hä?"
Er nahm die Teller, schüttelte den Kopf, stieß beim Hinausgehen ein letztes "Ha!" aus.
"Sag mal", fragte ich Hannes, "weißt du, wann die Honky Tonk Fuckers kommen?"
Er zuckte mit den Schultern, schmunzelte.
"Die werden wohl gerade mit irgendwelchen Groupies rummachen, oder noch was einspielen, für 'ne Platte oder so."
"Mhm." Ich blinzelte auf meine Armbanduhr. Halb sieben. "Hoffen wir 's mal, wir hatten ja ausgemacht, dass wir um fünf -"
"Jetzt chill' doch mal!"
"Na ja, ich wollte nur -"
"Basti, das sind Künstler, verstehst du? Nicht solche verkackten Dorfspießer." Er verdrehte die Augen, stopfte sich eine Kippe zwischen die Lippen. "Anarchie leben, das heißt auf Konventionen zu scheißen."
Ich saß da, wusste nicht, was ich darauf antworten sollte, sah mir Hannes verpickeltes Gesicht an, sah den Flaum, den er seit Monaten unter seiner Nase züchtete. Ich drehte mir eine Zigarette, zündete sie an. Wir bliesen den Rauch vor uns hin, schwiegen. Unser Drummer, Schneider, griff in die Innentasche seiner Lederjacke, schmiss ein kleines Plastiktütchen auf den Tisch.
"Scheiße", sagte ich, "wo hast 'n das Kraut aufgegabelt?"
"Tja!" Er grinste mich an, schob sich die Brille zurecht. Ich dachte an das letzte Mal, als er dieses Zeug mit zur Probe genommen hatte, nach einem Zug stundenlang über der Schüssel gehangen war.

Jemand stieß die Tür auf. Eine hagere Gestalt mit Tartanhose, Igelfrisur und Sonnenbrille stolzierte herein, gefolgt von ein paar Kerlen, deren Gesichter nur aus Ringe und Falten zu bestehen schien. Der Typ riss sich die Brille herunter, ließ seinen Blick durchs Zimmer wandern.
"Sebastian!" Er drehte sich um, schien jemanden zu suchen, fand ihn nicht. "Sebastian! Fuck it, wo hast 'n uns da hingebracht!"
Er sah wieder in den Raum, hoch auf die Geweihe, dann runter zu mir. "Backstage?"
"Ja ... Äh-ähm, hi Tobi, wir sind -" Hannes schoss von der Couch auf, streckte ihm seine zittrige Hand entgegen. "Wir sind Generation brainhole."
Der Mann ließ Hannes stehen, ging zum Bierkasten und verteilte ein paar Flaschen an seine Entourage.
"Wir äh", haspelte Hannes, trippelte auf den Füßen herum, zog seinen Arm wieder zurück, "waren in Hamburg dabei, letzten Dezember."
Der Typ starrte hoch an die Decke, streifte sich durch die Haare. "Ja, ja, Dezember ... könnte hinkommen."
Er setzte sich die Sonnenbrille auf die Nase, machte ein paar große Schritte.
"Oh no! Was is' 'n das?" Er deutete auf das Plastiktütchen auf dem Tisch. "Rauchen die Kids hier so 'n Zeug immer noch?"
Schneider wurde noch blasser als er ohnehin schon war, räusperte sich. "Na ja, wenn wir nicht gerade saufen, weil das ist eher unser Ding, und -"
"Wir ziehen uns halt alles rein, was es gibt!", rief Hannes dazwischen, strahlte.
Der Kerl lächelte, zeigte seine gelben Zähne. "Ach, da werden bei mir memories wach." Er deutete auf einen seiner vollgetackerten Kumpane. "Der da drüben, Jimi, mit dem habe ich das früher kiloweise verbrannt, in den Neunzigern, you know. Weißte noch, Jimi?!"
Jimi murrte irgendetwas, schleppte zwei Gitarren in die Ecke.
Der Sonnenbrillentyp musterte uns einen Augenblick, grübelte.
"Also, wenn das so ist ..." Er beugte sich zu uns herunter, dämpfte seine Stimme. “Soll ich euch mal zeigen, mit was ich mich fresh mache?"
Wir nickten, und ein Schmunzeln fuhr uns über die Lippen. Erst jetzt wurde mir klar, wie sehr mein Herz pumpte, wie nass meine Hände eigentlich geschwitzt waren: Das waren tatsächlich die Honky Tonk Fuckers, die da vor uns standen; die, die in den langweiligen Mathestunden in meinen Kopfhörern saßen, von Revolte sangen und mir das Gefühl gaben, dass es irgendwo da draußen mehr als Schützenfeste und Bausparverträge gab.
Er zog ein kleines Alufolienknäuel hervor, legte es auf den Tisch. Wir tauschten aufgebrachte Blicke aus.
"Schon mal was von Speed gehört?"
Wir schüttelten den Kopf.
"Noch nie?" Er faltete den Ball auseinander. Wir machten große Augen, beäugten das weiße Pulver.
"Mensch Tobi, lass doch mal die Kinna in Ruh'!", schnaubte einer der gepiercten Kerle herüber, schleppte Gitarren und Verstärker in die Backstage.
Der Sonnenbrillenmann nickte ihm zu, fing an, übertrieben laut zu lachen.
"Ha ha ha!" Er sah uns wieder an. "Also, what up Kids, eigentlich mach' ich das ja nicht, aber für euch gibt 's 'ne Ausnahme."
"Wie meinste das?", fragte ich.
"Alter!", fauchte mich Hannes an. "Sorry, äh, Tobi, aber mein Kumpel ist manchmal nicht so helle."
Er lachte, zeigte uns wieder sein Gebiss. "Also gut, seid ihr dabei, Kids?"
Die anderen nickten, schauten mich an. Dann tat ich es auch, es fühlte sich irgendwie falsch an, mein Bauch kribbelte.
"Dann krieg' ich von jedem 'nen Zehner."
Wir kramten unsere Geldbeutel heraus.
"Seid nich' blöd Kinna, der alte Wichser will bloß sein' Dreck verkäff'!", brummte der gepiercte Typ wieder.
"Ach komm schon, Jimi, mach' den Kids doch nich' die Party kaputt!"
"Boa, ich weiß nicht, ob ich da echt Bock drauf habe, Leute", murmelte ich, hielt die Münzen schon in der Hand.
"Wie jetzt?" Tobi starrte mich entsetzt an.
"Na ja weißt du, wir haben schon was getrunken, und -"
"Come on, Basti!", stöhnte Hannes, verdrehte die Augen. "Sei doch nich' immer so 'n Spießer!"
Tobi seufzte, war gerade dabei, das Zeug zu vier Linien zu formen. "Dein Kumpel hat recht, don't be negative, man. Don't be."
Ich nahm mein Bier, schluckte, hörte den Puls in meinen Ohren pochen. Ich legte ihm das Geld hin.
"Wenn ihr punkrock sein wollt, Kids, dann ist das genau das Richtige. Elvis, Vicious, Cobain – die haben das alle gezogen."
Ich blickte ihn an. "Elvis?"
"Klar! Das gibt dir die power, you know. Jimi!" Er winkte seinem Kumpel zu, "pass mal auf, dass der fette Besitzer hier nich' reinkommt!"
Er nahm einen Schein, rollte ihn rohrförmig zusammen, hielt ihn mir hin. Ich stopfte mir das Ding in die Nase, beugte mich zum Tisch, spürte, wie es sich hoch brannte, dann meinen Rachen herunter sickerte. Ein furchtbar bitterer Geschmack breitete sich in meinem Mund aus. Ich hob den Kopf wieder an, versuchte es weg zu schlucken, nippte am Bier, schniefte noch etwas herum, wartete darauf, dass irgendetwas passiert. Die anderen starrten mich gebannt an.
"Und?", fragte Hannes.
Ich zuckte mit den Schultern. "Weiß auch nicht."
Ich gab ihm das Röhrchen. Tobi wischte meine Reste ab, rieb sie sich gegens Zahnfleisch, zählte das Geld.

Ich kann mich daran erinnern, dass eine Backstage in meiner Vorstellung immer ein magischer Ort gewesen war: Eine Horde Musiker, die nach den Strapazen on the road zusammen jammen, feiern, blonde Groupies befummeln. Doch jetzt hockten wir seit Stunden einfach nur da, küssten Flaschenöffnungen, hatten kein Gesprächsthema, schoben uns gegenseitig doofe Blicke zu. Im Hintergrund sang Jürgen Drews von irgendeinem Kornfeld.
Ich beobachtete die Honky Tonk Fuckers, wie sie am Nachbartisch Pasta verdrückten, dabei vor sich hin starrten; und ich konnte nicht aufhören, an die hunderte von Augen da draußen zu denken, an das Scheinwerferlicht, das sich auf einen legt, kurz bevor diese drückende Stille das Stimmengewirr der Leute verschluckt, sich alle umdrehen, dich anglotzen.
Mein Magen schlug Purzelbäume, der Schweiß floss mir die Achseln herunter. Ich versuchte, eine abgebrühter-Rockstar-Maske aufzusetzen, doch mein Gesicht zuckte bloß komisch herum. Ich saugte am Bier, wartete auf die beruhigende Wirkung. Sie kam nicht.
"Scheiße", murmelte Schneider, "ich glaub', mir ist schlecht."
"Was?" Hannes trommelte mit den Fingern auf dem Tisch, wippte den Kopf im Takt mit. "Wie jetzt?"
Ich sah mir Schneider an, stellte erschrocken fest, dass seine Hautfarbe mittlerweile fast dem Gelb der Tapete glich.
"Willste 'n Wasser?", fragte ich.
"Ja, wär' nicht -"
"Ach kommt schon!", stöhnte Hannes, "macht mal nicht 'ne, äh, Fliege zu 'nem Elefanten, wir trinken 'nen Schnaps, dann läuft dein Motor wieder!"
Er lief zu seinem Rucksack, brachte einen Jägermeister mit, riss den Deckel ab.
"Jo, Punks, wollt ihr auch 'nen Schluck?" Er hielt das Ding dem anderen Tisch hin, die brummten irgendetwas, gaben es durch, stellten die Flasche vor Schneider. Hannes zwinkerte ihm zu.
"Come on!"
Schneider legte an, sprang vom Stuhl auf, hielt sich die Hand vor dem Mund, rannte zum Klo. Gelächter hallte durch die Luft.

"Also Kinnas", schrie der Kerl mit dem Pfannenkuchengesicht zu uns herein, "in fünf Minudden isses soweit, macht 's euch ma' fertich!"
Wir nickten, und er zog die Tür zurück in den Rahmen.
Ich blickte Hannes an. "Alter, wir müssen Schneider mal vom Scheißhaus schleppen."
Er sprang vom Sofa, klatschte in die Hände, stieß ein grölendes Uh aus, dann nochmal: "Uh!"
"Biste jetzt total bekloppt, oder was?"
Er schaute mich an, streifte sich durch die Haare. "Ne' Mann, das ist für die Stimme. Uh! Das macht man halt so als Sänger, stimmt 's Tobi?"
"Uhuhuh!", äffte der ihn nach, und die gepiercten Typen grunzten.
Ich musterte meinen Bandkollegen, sah die Schweißperlen auf seiner Stirn glänzen.
"Uh!"

Der Raum war nicht halb so voll, wie er in meiner Vorstellung gewesen war; ein ehemaliges Wirtshaus, mit Holztresen gegenüber der Bühne, dazwischen ein paar Irokesen, Karohemden, birnenförmige Zahnspangenmädchen. Es roch nach Mottenkugeln und Zigarettenrauch.
Ich atmete tief ein, strich mir den Schweiß von den Händen, spürte, wie meine Waden verkrampften. Ich drehte mich zu den anderen um: Schneider hockte apathisch hinter seinen Trommeln, nippte am Wasser, und Hannes tänzelte im Stehen herum, drehte an den Rädchen seines Topteils, brabbelte irgendetwas vor sich her, kicherte.
Wir gingen auf unsere Plätze, ich vorne rechts, er vorne links. Es wurde dunkel. Ich spitzte auf die Setlist vor meinen Füßen, versuchte, meine zitternden Finger zum ersten Akkord zu formen, nickte Hannes zu.
"Yeaah, Kids von überall her! Yeah, yeah, yeah!", kreischte er ins Mikrofon, und ich zuckte zusammen, Scham sickerte in meinen Bauch. "Wer uns noch nicht kennt, wir sind Generation brainhole!"
Er stockte kurz, wartete wohl auf irgendeine Reaktion. Nichts tat sich.
"Auf jeden Fall habt ihr heute die große Ehre, Punkrockgeschichte mitzuerleben!"
Er beugte sich mit seinem Oberkörper übertrieben weit nach hinten, schlug einen stechenden Ton an.
"Jetz' fangt mal an, ihr Penner!", fauchte uns eine Stimme aus der Dunkelheit an.
Hannes stellte sich wieder gerade hin, warf mir irritierte Blicke zu.
"Äh ... hier kommt 'Bullenknüppel'!"
Schneider zählte an, und ich schrubbte mein Plektrum in die Saiten, versuchte in lässiger Pose mit zu nicken, so, wie ich es schon oft zuhause vor dem Spiegel geübt hatte. Aber irgendwie war es nicht dasselbe, ich kam einfach nicht aus mir heraus, stand wie ein menschlicher Wackeldackel da, starrte auf meine Finger, traute mich nicht, den Kopf zu heben und in ihre Gesichter zu schauen.
Dann plötzlich ein Knall. Ich und Hannes hörten das Spielen auf, drehten uns um, suchten nach Schneider, sahen ihn nicht. Murmeln durchflutete den Raum.
Da zog er sich an einem Beckenständer hoch, der Kopf purpurrot, setzte sich wieder hin, zeigte uns den Daumen, versuchte seine Lippen zu einem Lächeln zu biegen.
"Ha ha ha", jaulte es aus aus dem Publikum, "ihr haut uns ja vom Hocker, ha ha ha!"
Wir senkten unsere Häupter, warteten darauf, dass Schneider anzählte: Klack, klack, klack.
Wieder hämmerte ich mit meiner Rechten auf mein Instrument ein, hörte, wie Hannes irgendetwas über Bullen und Prügel grölte, spürte das Adrenalin in meinen Beinen kribbeln. Ich wagte ins Publikum zu lugen, wurde aber sogleich mit einem leichten Schwindelanfall bestraft.
Der Song war zu Ende, der nächste begann, und ich tat das, was man auf der Bühne nie tun sollte: Grübeln. Ich schaute aufs Griffbrett, beobachtete meine Finger, die wie die Arme einer Minikrake auf und ab tänzelten, dachte über das weiße Zeug nach, das mich angeblich in Elvis verwandeln sollte, dachte an Scheißhaus-Schneider, Pfannenkuchengesichter, dachte, dachte, dachte … Ich wachte auf, stierte immer noch auf meine Hände, war mir plötzlich gar nicht mehr so sicher, was ich da eigentlich tat. Diese Bewegungen kamen mir absolut fremd vor. Hatte Gitarrespielen schon immer so ausgesehen? Ich hörte den Verstärker in meinen Rücken dröhnen, und es klang eher nach einem Esel beim Koitus, als nach knackigem Punkrock. Ich brach in Schweiß aus, blickte zu den Leuten hinunter, dann zu Hannes, aber niemandem schien etwas aufzufallen. Ich schlug ein paar leere Saiten an, wartete darauf, dass es endlich vorbei sein würde.

"Oh-mein-Gott!” Hannes strahlte, als wir unser Zeug zurück in die Backstage trugen. "Das war ja mal wohl der absolute Wahnsinn!"
"Mhm ja", murmelte ich.
"Alter!" Er packte mich an der Schulter. "Wir müssen jetzt noch einen drauf machen, ich meine, jetzt spielen die Honky Tonks!"
Ich nickte, lächelte, war froh, dass der Abend bereits an dieser Stelle angelangt war.
"Geht 's dir wieder besser, Schneider?", fragte ich.
"Ja ja, jetzt geht 's wieder, weiß auch nicht, was das war ..."
Wir blieben ein bisschen unter den Geweihen, tranken Bier, rissen Witze, bekamen wieder Fahrtwind, gingen hinaus.
Der Saal hatte sich seit unserem Auftritt stark gefüllt, wir hatten große Mühe damit, uns bis zum Tresen durchzuquetschen. Hannes orderte irgendein grünes Zeug und wir standen da, lehnten an der Bar an, schauten zur Bühne, auf der wir vorhin noch gestanden hatten. Wir fühlten uns groß, mächtig, überlegen. Wir waren die Jungs von der Band.
Plötzlich zupfte mich etwas am Arm. Ich drehte mich um, und da sah ich sie: Zwei Augen, die mich wie runde Smaragde anfunkelten. Ich schmunzelte, fühlte mich bereit. Bereit dafür, mich hinunter zu beugen und ihr Worte zuzuflüstern, die die coolen Jungs aus den Highschoolfilmen meiner Ansicht nach benutzen würden.
"Na, wer bist du denn, Mäuschen?"
Sie lächelte, zeigte mir ihre Zahnspange, spielte sich an den Haaren herum. "Die Nadine."
"Oh, süß. Hi Nadine."
"Du hast gerade gespielt, oder?"
Ich nickte, nippte am grünen Fusel.
Sie starrte mich an, lächelte immer noch. "Kennst du den Tobi?"
Erst verstand ich nicht, dann deutete ich zur Bühne hinüber, wo die Honky Tonks gerade ihr Equipment aufbauten. "Den da?"
"Genau, den!"
Ich dachte einen Moment lang nach, blinzelte zu Schneider, der zwinkerte mir zu. Ich kratzte mich an der Stirn.
"Klar kenn' ich den. Musikerkollege und so." Ich nahm einen großen Schluck, schaute in die Ferne, setzte mir diesen Blick auf, als hätte ich Ahnung von der weiten Welt da draußen. Ich spürte, wie Hannes mir von hinten auf die Schulter klopfte.
"Stellst du mir den mal vor?", nuschelte sie, sog mich mit ihren Augen auf, nahm meine Hand.
"Äh ... ja, mal schauen … normal darf man nicht einfach so Leute in die Backstage bringen."
Jetzt schob sie ihren Kopf dicht an meinen. "Und wenn ich vorher mal mit dir rausgehe?"
Ich schluckte, war mir nicht sicher, was gerade geschah; aber egal was es war, irgendwie lockte mich diese Göre langsam aus der Reserve. Mein Bauch kribbelte, ich fühlte mein Herz gegen den Brustkorb trommeln.
"Okay."
Sie zog mich mit nach draußen, über den Parkplatz hinweg in ein abgelegenes Eck. Wir blieben stehen, sahen uns an.
"Ja, da wären wären w-"
Blitzschnell schlang sie ihre Arme um meinen Hals, drückte ihre Lippen auf meine, funkelte mit ihren Smaragden herum.
Ich wusste nicht, was ich mit meinen Fingern anstellen sollte, stopfte sie mir in die Hosentaschen.
"Du bist süß."
"Ähm ... danke."
Einige Sekunden lang schwiegen wir, lauschten dem Zirpen der Nacht.
Plötzlich küsste sie mich am Hals, glitt an mir hinunter, ging auf die Knie, grinste hoch, öffnete den Knopf. Ich war mir selbst nicht sicher, was ich hier draußen erwartet hatte, aber damit hatte ich dann doch nicht gerechnet. Ich stand ratlos da, war mit meinem Highschoolfilm-Latein am Ende. Sie zog mir die Shorts herunter. Ich kniff die Augen zusammen, wollte mich sammeln, konzentrieren.
"Alles klar bei dir?", fragte sie von da unten. Ich schaute zu ihr.
"Ja ja, klar ..." Ich blickte hoch in den Himmel, sah den Mond da oben hängen, spürte ihren warmen Mund.
"Du bist aber nicht schwul, oder?"
Ich schüttelte den Kopf. "Ne', ne', ne', warte, gleich ..."
Sie machte weiter, tat ihr Bestes. Ich hörte, wie die Honky Tonk Fuckers die ersten Akkorde anspielten, die Leute applaudierten. Beim zweiten Song stand sie dann auf, lächelte mich doof an. "Ja 'schuldige, aber da kann ich nichts machen … Stellste mir trotzdem den Tobi vor?"
Ich zuckte mit den Schultern, riss mein Bändchen vom Handgelenk, hielt es ihr hin. “Sag einfach du gehörst zu uns. Ich komm' schon so rein.”
"Mhm.” Sie nahm es, spitzte noch einmal nach unten, drehte sich um.
Ich blieb noch einige Zeit da stehen, ohne Hosen, versteinert, wollte im Boden versinken.

"Na Casanova?", brüllte Hannes, als ich zurück ins Backstage kam. "Haste die Alte gut ausgecheckt?"
Ich räusperte mich, blickte mich um: Nur meine zwei Kumpane saßen da, die anderen schienen noch ihr Equipment abzubauen.
"Ja, klar."
Hannes strahlte, hob die Hand zum Einklatschen. "Yea! Erzähl mal."
Ich druckste herum, schaute auf meine Schuhe. "Ja, na ja, wie 's halt so läuft, weißt schon."
Schneider schaute mich verwirrt an. "Wie meinste das jetzt?"
Ich hörte die Tür hinter mir knarzen, sah einen der gepiercten Typen einen Verstärker hereinschleppen.
"Hast du sie geknallt, oder was?"
Die beiden starrten mich neugierig an.
"Ja ... ja klar hab' ich die Alte geknallt." Ich klatschte mit Hannes ein. "Hab' sie voll ..."
Das Grinsen in ihren Gesichtern erlosch, stattdessen rissen sie jetzt die Augen weit auf.
"... weggeknallt, war sau geil, ich mein', die is' voll abgegangen, die Alte, war total verrückt."
Plötzlich stieß mich etwas zur Seite, klatschte gegen meine Backe.
"Sag mal, geht 's noch du Penner?"
Ich erschrak; ihre Smaragde funkelten nun nicht mehr, sie brannten.
"Was laberst du für 'ne Scheiße?"
Ich konnte mich nicht bewegen, schluckte.
"'Nen Schwanz wie 'n toter Wurm, und dann erzählen, du fickst mich?!"
Sie gab mir noch eine, diesmal auf die Linke. "Assi!"
Sie stöckelte zum Sofa, schlug ihre Beine übereinander, zündete sich eine Zigarette an, blickte an uns vorbei.
Der Raum schwieg, fror eine Zeit lang ein. Tobi kam herein, Schneider stand auf, packte sein Zeug zusammen. "Na ja, lasst uns dann mal gehen, mein Bruder kommt dann ..."
Wir schleppten alles zum Parkplatz, warteten, sagten nichts.
"Ach, jetzt haben wir das mit den CDs ganz vergessen ...", murmelte Hannes vor sich hin.
"Mhm", brummte Schneider.
Ich schaute uns an, sah, wie wir dastanden; in unseren lächerlichen Verkleidungen, unter unseren verschnittenen Haaren, mit Instrumenten in den Händen, von denen wir genauso wenig verstanden, wie von allem anderen. So jung würden wir nie wieder sein.

 

Hallo zigga,

Bunte Haare in Alltag.
Eine ziemlich lange (Kurz-) Geschichte.
Nehme mir drei Absätze für den Detailcheck vor und sage dir zum Schluss, wie die Story auf mich wirkt.

"Heute Abend", schmatzte Hannes, schob sich die Gabel zwischen die Backen, "heute Abend, das spür' ich, das wird 'ne große Nummer."
Wir saßen da, über uns thronte eine Reihe Geweihe; stolz, mächtig, tot. Sie schauten voller Ekel herab, auf unsere zerrissenen Hosen, unsere versifften Shirts, die selbst geschnittenen Frisuren. Wir nippten am Bier, stocherten auf unseren Tellern herum.
"Ey Basti." Er deutete mit dem Löffel auf mich, kaute, schluckte. "Hast du die CDs mitgenommen?"
Ich nickte.
"Yea." Hannes lehnte sich zurück, und da sah ich es wieder; dieses Glitzern in seinen Augen, diesen verträumten Blick. "Ich sag' euch, wenn wir heute geil auf die Scheiße hauen, dann reißen die uns das Zeug nachher aus den Händen."
Ich lutschte an der Flasche, beobachtete, wie wir Pasta in uns schaufelten und dabei so taten, als sei das hier nichts Besonderes, bloß Routine. Wir wollten nicht länger die blassen Kids aus den Einfamilienhäusern sein, sondern die Draufgänger mit den bunten Haaren.
- Für mein Sprachempfinden fehlt im ersten Satz die verbindende Konjunktion:
… Hannes und schob sich …
- Im zweiten Satz geht es mir ähnlich; jedoch ist die Aufzählung (ohne und) hier für mich okay. Das Semikolon nach Geweih ergibt keinen Sinn. Ich würde stattdessen einen Doppelpunkt setzen.
- 3x unsere
- Ich kenne den Ausruf in dieser Schreibweise: Yeah
sah ich es wieder; dieses Glitzern in seinen Augen
ebenfalls an dieser Stelle würde ich den Bindestrich in einen Doppelpunkt austauschen

Ich kann mich daran erinnern, dass ein Backstage in meiner Vorstellung immer ein magischer Ort gewesen war; eine Horde Musiker, die nach den Strapazen on the road zusammen jammen, feiern, blonde Groupies befummeln. Doch jetzt hockten wir seit Stunden einfach nur da, schlürften an Flaschen, hatten kein Gesprächsthema, schoben uns gegenseitig doofe Blicke zu. Im Hintergrund sang Jürgen Drews von irgendeinem Kornfeld.
Ich beobachtete die Honky Tonk Fuckers, wie sie am Nachbartisch Pasta löffelten, dabei vor sich hin starrten; und ich konnte nicht aufhören, an die hunderte von Augen da draußen zu denken; an das Scheinwerferlicht, das sich auf einen legt, kurz bevor diese drückende Stille das Stimmengewirr der Leute verschluckt, sich alle umdrehen, dich anglotzen.
Mein Magen schlug Purzelbäume, der Schweiß kroch mir die Achseln hinunter. Ich versuchte mir meine abgebrühter-Rockstar-Maske aufzusetzen, doch mein Gesicht zuckte bloß komisch herum. Ich lutschte am Bier, wartete auf die beruhigende Wirkung. Sie kam nicht.
- Es ist mit engl. Substantiven immer so ein Sache. Welches Geschlecht legt man ihnen im Deutschen bei? Backstage gem. Duden weibl. Also: eine Backstage
- Du bist ein Freund des Semikolons. Freut mich. Denn dieses Satzzeichen ist stark vom Aussterben bedroht
- Weshalb on the road? Verstehe ich in diesem Zusammenhang nicht
- Schlürft man an Flaschen? Ich kenne nuckeln
- Das Pronomen irgendein ergibt bei Jürgen Drews Kornfeld mMn keinen Sinn. Es ist DAS bekannteste Kornfeld in dt. Sprache
- kriecht (o. fließt) Schweiß (?)
- Ich versuchte, (Komma. mir weg) eine …
- Zuckt ein Gesicht herum? Denn es bewegt sich ja nicht von seinem Platz. Im Unterschied zu bspw. zuckenden Armen, die dabei ihre Position verändern. Der Kopf könnte zucken, aber das Gesicht? Zumindest eine komische Formulierung

Plötzlich stieß mich etwas zur Seite, klatschte gegen meine Backe.
"Sag mal, geht 's noch du Penner?"
Ich erschrak; ihre Smaragde funkelten nun nicht mehr, sie brannten.
"Was laberst du für 'ne Scheiße?"
Ich konnte mich nicht bewegen, schluckte.
"'Nen Schwanz wie 'n toter Wurm, und dann erzählen, du fickst mich?!"
Sie gab mir noch eine, diesmal auf die Linke. "Assi!"
Sie stöckelte zum Sofa, schlug ihre Beine übereinander, zündete sich eine Zigarette an, blickte an uns vorbei.
Der Raum schwieg, fror eine Zeit lang ein. Tobi kam herein, Schneider stand auf, packte sein Zeug zusammen. "Na ja, lasst uns dann mal gehen, mein Bruder kommt dann ..."
Wir schleppten alles zum Parkplatz, warteten, sagten nichts.
"Ach, jetzt haben wir das mit den CDs ganz vergessen ...", murmelte Hannes vor sich hin.
"Mhm", brummte Schneider.
Ich schaute uns an, sah, wie wir dastanden; in unseren lächerlichen Verkleidungen, unter unseren verschnittenen Haaren, mit Instrumenten in den Händen, von denen wir genauso wenig verstanden, wie von all dem anderen Zeug da draußen. So jung würden wir nie wieder sein.
- etwas meint eine weibl. Hand, oder?
- brennende Smaragde: gefällt mir
- toter Wurm: ebenfalls nicht schlecht
- … noch eine Ohrfeige/ Backpfeife (alternativ: einen Kinnhaken)
- Assi. Was meinst du hiermit:
( ) Assi iSv. von Hilfskraft/ Assistent
( ) o. Asi als Abkürzung von Asozialer (?)
- weshalb da draußen? Ich denke, die Szene spielt drinnen
- Der finale Satz gefällt mir nicht.

Geschichte einiger Jugendlicher/ Abiturienten/ Studenten, die von der großen Musikkarriere träumen. Ob sie gut spielen können, kann ich nicht beurteilen, denn ich war beim geschilderten Konzert nicht anwesend. Sie wollen auf Teufel komm raus hip erscheinen: zerrissene Hosen, bunte Haare und wirken deshalb auf die anderen – die tatsächlich cool sind – eher lächerlich. Trinken (zu) viel Alkohol, probieren sich an anderen Drogen. Auftritt fällt eher mittelmäßig aus, vor Aufregung bekommt der Prota nachher bei einem Groupie keinen hoch, prahlt aber vor seinen Kumpels, dass er das Mädchen flachgelegt hat. Die junge Dame hört blöderweise zu, regt sich auf, knallt dem Prota eine und verhöhnt ihn vor den Freunden. Am Ende gehen alle mit bedröppelter Miene nach Hause bzw. werden wie kleine Kinder vom älteren Bruder abgeholt.

Viele Angliszimen drinnen. Es wird ab und an in einem – für mich regional nicht zuzuordnenden – Dialekt gesprochen.

Sätze sind kurz und knackig. Ich konnte die Geschichte mühelos in einem Rutsch durchlesen. An manchen Stellen zieht sich die Story ein bisschen. Da könntest du entweder kürzen oder alternativ flottere Dialoge einbauen oder etwas (für den Leser) Unvorhergesehenes passieren lassen. Denn letztlich verläuft das Backstage-Abenteuer der Jungs so, wie ich es schon oft gelesen – und deshalb von Anfang an in dieser Geschichte erwartet – habe. Da ist keine Szene drin, bei der ich denke: Wow, das wusste/ kannte ich bisher überhaupt nicht.

Evtl den (Nicht-) Sex des Protas mit dem Groupie etwas ausführlicher u. plakativer schildern. Oder die Passage auf der Bühne ausbauen (u. dafür die Sauferei u. das tonnenweise Pasta verschlingen im Backstage-Bereich kürzen). Müsstest du halt ein bisschen basteln.

Finde die Story ganz vergnüglich. Lahm sind Titel und der Schlusssatz. Die solltest du beide (deutlich) spannender formulieren.

Wünsche dir ein schönes u. produktives WE!

Lg sinuhe

 

Hi Zigga,

kommt gestern von einem Gig in Düsseldorf, und dann lese ich diese Story, haha! Gutes Timing. Ich finde, deine beste bisher. Stringent, du bleibst im Setting, und auch ein rundes Ende.

Ich nehme mal an, du zockst selber in einer Kapelle? Natürlich sind solche Stories besonders lustig, haben einen hohen Wiedererkennungswert für Mucker. Backstage: Ist manchmal tatsächlich wie man es so hört, manchmal gibt es da veganes Essen und warmes Bier. Beschreibst du gut. Ausbaufähig ist hier, wie ich finde, der Unterschied zwischen den Fuckers und brainhole. Wenn du es zuspitzen möchtest, ihr seid der Support und die Fuckers der headliner (und auch noch ein richtig guter) dann würde ich da etwas mehr Distanz reinbringen. Die muss nicht von der anderen Band ausgehen, aber vielleicht ändert sich die Stimmung innerhalb dieser Jungs. Das mit dem Speed und so, ich weiß nicht ... das wirkt aufgesetzt. Den Unterschied könnte man anders darstellen, nicht so plakativ. Wir haben mal für die U.K Subs aufgemacht, und als ich mich mit dem Typen, dem Sänger, unterhalten habe, ist mir klargeworden: Fuck, der kennt wirklich alle, von Johnny Rotten bis zu Vivianne Westwood. Der hätte mir also kein Speed anbieten müssen, da war ich auch so beeindruckt. Ich würde es vielleicht, nur ein Tip, hier etwas runterfahren. Es ist ja auch widersprüchlich: Zuerst sagt er, backstage kommt ihm so lasch und uninspiriert vor, und dann geht die Drogenparty los, was eher typisch wäre.

Der Absatz auf der Bühne ist gut. Ich würde mir hier aber mehr Dynamik wünschen. Ist schwierig über Musik zu schreiben, also, über das aktive Spielen, ich weiß, aber im Prinzip fasst du die Gedankenwelt deines Prot mit "Grübeln" zusammen. Es geht nicht darum, was auf der Bühne passiert, aber wenn er grübelt, würde ich mir eine Reflektionen wünschen, einige Empfindungen. Der Drummer, der vom Hocker kippt, haha, sehr geil ;-)

Den letzten Absatz, mit Nadine, den mochte ich am allermeisten. Das wirkt alles echt, ganz toll geschrieben, auch durchdacht. Sie will über ihn an einen anderen Typen, angelt sich den kleinen Axeman, und der versagt kläglich. Das wird ihn sein Leben lang verfolgen! ;) Er verhält sich dann so, wie er denkt, man sollte sich verhalten, und, natürlich, wird ihm das zum Verhängnis.

Das Ende finde ich gelungen. Sie selber merken wahrscheinlich, sie spielen nur die Punkrocker, dieses Leben on the road, dieses echte Leben, ist nochmal was anderes, da muss man auch zu geboren sein, da entscheidet man sich irgendwie nicht für. Im Gegensatz zu sinuhe finde ich den letzten Satz sehr gut, sehr passend. Sie haben da etwas verloren, vielleicht die Illusion, die Unschuld, man weiß es nicht.

Ich habe das sehr gerne gelesen, wirklich!

Gruss, Jimmy

 
Zuletzt bearbeitet:

morgen sinuhe,


Eine ziemlich lange (Kurz-) Geschichte.
ja, irgendwie wird das nie was unter sechs seiten ...

Viele Angliszimen drinnen. Es wird ab und an in einem – für mich regional nicht zuzuordnenden – Dialekt gesprochen.
jop. ich weiß, das mögen viele nicht, aber hier habe ich die mal so reden lassen, finde das charakterisiert auch irgendwie. v.a. aber auch bei "musikerzeug", d.h. backstage, topteil etc. kommt man halt auch kaum drum rum.

Sätze sind kurz und knackig. Ich konnte die Geschichte mühelos in einem Rutsch durchlesen.
danke, genau so mag ichs ;)

An manchen Stellen zieht sich die Story ein bisschen. Da könntest du entweder kürzen oder alternativ flottere Dialoge einbauen oder etwas (für den Leser) Unvorhergesehenes passieren lassen.
mhm okay. hatte schon sowas befürchtet, aber natürlich will man das bei seinem eigenen geschreibe nie wahrhaben. ich warte nochmal ab, was andere sagen und schau dann mal was ich raushauen könnte.

Denn letztlich verläuft das Backstage-Abenteuer der Jungs so, wie ich es schon oft gelesen – und deshalb von Anfang an in dieser Geschichte erwartet – habe. Da ist keine Szene drin, bei der ich denke: Wow, das wusste/ kannte ich bisher überhaupt nicht.
okay, das ist doof. hatte ehrlich gesagt auf diesen "in-eine-andere-welt-schauen"-effekt gehofft, aber wenn du tatsächlich schon einiges dadrüber gelesen hast, ist der effekt natürlich futsch. aber gut, ich denke mal drüber nach.

Evtl den (Nicht-) Sex des Protas mit dem Groupie etwas ausführlicher u. plakativer schildern. Oder die Passage auf der Bühne ausbauen (u. dafür die Sauferei u. das tonnenweise Pasta verschlingen im Backstage-Bereich kürzen). Müsstest du halt ein bisschen basteln.
okay, das sind wahrscheinlich die zwei szenen, die du am interessantesten fandest (vllt auch, weil das von deinen "vorahnungen" über das backstageleben herausfiel?). ist ärgerlich, wenn die backstageszenen tatsächlich eher ziehen als interessant sind ... ich denke drüber nach! werde wahrscheinlich noch mal wo rumkürzen oder so

Finde die Story ganz vergnüglich.
na das ist doch schon mal was ;)

Lahm sind Titel und der Schlusssatz. Die solltest du beide (deutlich) spannender formulieren.
titel ... irgendwie hast du recht. der ist mir gestern abend spontan gekommen, da fand ich den total genial, aber jetzt nach kaffee und butterbrot wirkt der echt bisschen uneinfallsreich. weiß gar nicht, ob man da hier was im nachhinein machen könnte?
und der schlusssatz, mhm, habe ihn jetzt minimal abgewandelt:
Ich schaute uns an, sah, wie wir dastanden; in unseren lächerlichen Verkleidungen, unter unseren verschnittenen Haaren, mit Instrumenten in den Händen, von denen wir genauso wenig verstanden, wie von allem anderen. So jung würden wir nie wieder sein.
ansonsten gefällt der mir eigentlich soweit, ich halte es mal im hinterkopf, aber schätze der bleibt so.
habe übrigens den größten teil deiner verbesserungsvorschläge übernommen!

sinuhe, ich danke dir für dein ausführliches feedback zu so früher stunde. konnte was mit anfangen.

schönes wochenende dir auch,
grüße vom
zigga

 

Hi Zigga,

ja, irgendwie wird das nie was unter sechs seiten ...
In Normseiten umgerechnet liegst du mit diesem Text eher bei 12-13.

Über den - mir fremden - Dialekt hast du mich nicht aufgeklärt. Oder soll das Musiker-/ Roadieslang sein?

Die (Nicht-) Sexszene finde ich deshalb interessant, weil sich viele Autoren mit der Schilderung körperlicher Liebe schwertun. Deshalb ist es immer wieder spannend, zu sehen, wie die Kollegen das Vergnügen in Worte kleiden.

lg sinuhe

 
Zuletzt bearbeitet:

hey jimi,

erstmal danke fürs lesen und deine investierte zeit.


kommt gestern von einem Gig in Düsseldorf, und dann lese ich diese Story, haha! Gutes Timing
ah okay, du spielst selbst. würde gern mal was hören ;)

Ich finde, deine beste bisher. Stringent, du bleibst im Setting, und auch ein rundes Ende.
danke! freut mich wirklich, war mir bei der nämlich gar nicht so sicher.

Ich nehme mal an, du zockst selber in einer Kapelle?
jaein, habe mal lange zeit, mittlerweile hat sich das etwas verlaufen und ist eher zu gelegentlichem rumgejamme geworden

Natürlich sind solche Stories besonders lustig, haben einen hohen Wiedererkennungswert für Mucker.
da hast du recht. entweder kann man bei solchen storys auf wiedererkennungswert oder den "in-fremde-welten-blicken"-effekt hoffen. zieht dann beides nicht, funktioniert das ganze wesentlich schlechter.

Backstage: Ist manchmal tatsächlich wie man es so hört, manchmal gibt es da veganes Essen und warmes Bier.
:D

Ausbaufähig ist hier, wie ich finde, der Unterschied zwischen den Fuckers und brainhole. Wenn du es zuspitzen möchtest, ihr seid der Support und die Fuckers der headliner (und auch noch ein richtig guter) dann würde ich da etwas mehr Distanz reinbringen. Die muss nicht von der anderen Band ausgehen, aber vielleicht ändert sich die Stimmung innerhalb dieser Jungs.
okay, da ist was dran. ich schaue mal, wie ich das hinbringen könnte.

Das mit dem Speed und so, ich weiß nicht ... das wirkt aufgesetzt. Den Unterschied könnte man anders darstellen, nicht so plakativ. Wir haben mal für die U.K Subs aufgemacht, und als ich mich mit dem Typen, dem Sänger, unterhalten habe, ist mir klargeworden: Fuck, der kennt wirklich alle, von Johnny Rotten bis zu Vivianne Westwood. Der hätte mir also kein Speed anbieten müssen, da war ich auch so beeindruckt. Ich würde es vielleicht, nur ein Tip, hier etwas runterfahren. Es ist ja auch widersprüchlich: Zuerst sagt er, backstage kommt ihm so lasch und uninspiriert vor, und dann geht die Drogenparty los, was eher typisch wäre.
ja, hatte befürchtet, dass das kommt. ich denke mal drüber nach, wie ich das noch mehr runterfahren könnte. habe das schon gedrosselt, in der urfassung war 's schlimmer. die drogennehmerei ist halt auch ideal, um den weiteren verlauf des abends zu "erklären": dem einen wird schlecht, der andere super nervös, der nächste denkt er ist der größte, verhält sich aber lächerlich usw.

Der Absatz auf der Bühne ist gut. Ich würde mir hier aber mehr Dynamik wünschen. Ist schwierig über Musik zu schreiben, also, über das aktive Spielen, ich weiß, aber im Prinzip fasst du die Gedankenwelt deines Prot mit "Grübeln" zusammen. Es geht nicht darum, was auf der Bühne passiert, aber wenn er grübelt, würde ich mir eine Reflektionen wünschen, einige Empfindungen.
okay, ist angekommen. ich überlege mir was.

Den letzten Absatz, mit Nadine, den mochte ich am allermeisten. Das wirkt alles echt, ganz toll geschrieben, auch durchdacht. Sie will über ihn an einen anderen Typen, angelt sich den kleinen Axeman, und der versagt kläglich. Das wird ihn sein Leben lang verfolgen! ;) Er verhält sich dann so, wie er denkt, man sollte sich verhalten, und, natürlich, wird ihm das zum Verhängnis.
hart, bei dem absatz hatte ich tatsächlich meine meisten bedenken, weil ich befürchtete, er könnte nach der auftrittsgeschichte möglicherweise angeklebt erscheinen. aber freut mich, dass das für dich so gut geklappt hat

Das Ende finde ich gelungen. Sie selber merken wahrscheinlich, sie spielen nur die Punkrocker, dieses Leben on the road, dieses echte Leben, ist nochmal was anderes, da muss man auch zu geboren sein, da entscheidet man sich irgendwie nicht für. Im Gegensatz zu sinuhe finde ich den letzten Satz sehr gut, sehr passend. Sie haben da etwas verloren, vielleicht die Illusion, die Unschuld, man weiß es nicht.
genau das ist 's! das hatte ich damit versucht auszudrücken. ich freue mich.

Ich habe das sehr gerne gelesen, wirklich!
mensch, so viel lob, besonders von dir, merci ;)

grüße,
zigga

hey sinuhe,

In Normseiten umgerechnet liegst du mit diesem Text eher bei 12-13.
oh okay, bei meiner formatierung (dina 4, calibri 12) sind das knapp über sechs seiten.

Über den - mir fremden - Dialekt hast du mich nicht aufgeklärt. Oder soll das Musiker-/ Roadieslang sein?
oh schuldige, ist mir wohl durch die finger gelaufen. also der dialekt ist fränkisch. falls es dir nichts sagt, ist eine kleine region in nordbayern. da komme ich her, und besonders auf dem land sprechen sie diesen harten kaudawelsch, deswegen konnte ich mich nicht zurückhalten und ließ besonders den veranstalter/wirt so reden. einfach, um das ganze ein bisschen ländlich, provinziell wirken zu lassen. es sollte eben nicht der eindruck entstehen, als ob das in den hipstervierteln berlins stattfindet.

Die (Nicht-) Sexszene finde ich deshalb interessant, weil sich viele Autoren mit der Schilderung körperlicher Liebe schwertun. Deshalb ist es immer wieder spannend, zu sehen, wie die Kollegen das Vergnügen in Worte kleiden.
das war ja jetzt kein feuchtgebiete auszug was ich da schrieb, da kommt kein einziges mal irgendwelche versauten worte vor, aber trotzdem tue ich mir da auch bisschen schwer. nicht, weil ich mir in der hinsicht beim formulieren besonders schwer tue, sondern weil wenn ich freunden dann sowas zu lesen gebe, die immer gleich denken, das sei autobiografisch ;) aber was soll 's. ich verstehe, was du meinst: dein interesse hat nichts damit zu tun, dass es aus den backstagevorurteilen ausfällt, sondern weil 's dich einfach interessiert.

grüße,
zigga

 
Zuletzt bearbeitet:

Hey zigga,

das ist eine sympathische Geschichte und ich habe sie gern gelesen und fands unterhaltsam. Einerseits weil mir das Umfeld, allerdings eher vor als hinter der Buehne, wohlbekannt ist, andererseits weil ich es cool finde, wie uncool der Held ist. Also ich les nicht so gerne Sauf- und Fick- und Partygeschichten wo irgendein supersmarter Arroganzbolzen das Fussvolk bewertet. Diese kleinen Moechtegernpunks, die sich auch noch tragisch ihres Moechtegernstatus bewusst sind, sind mir da Meilen lieber. Und das ist ja auch das Thema dieser Geschichte: uncool sein. Das ist so der rote Faden des Abends, wenn sie da zu dicht zum Spielen sind und er keinen hoch kriegt. Was man an der Geschichte etwas kritisieren koennte, ist allerdings, dass das so unverbindlich und fluffig dahinplaetschert. Und alles ist ja auch ziemlich harmlos. Also ein bisschen mehr Drama koennte es fuer mich schon sein. Dasselbe Setting, dieselben Typen, aber dann passiert was, was ueber so ne Anekdote (weisste noch als der Drummer vom Hocker gefallen ist?) hinausgeht. Ein Ereignis, das irgendwie praegend fuer alle ist. Nicht nur son diffuses Gefuehl, wie jung und unschuldig sie sind, sondern ein Bruch, wo diese Unschuld son bisschen verloren geht.

Kleinvieh:

Wir wollten nicht länger die blassen Kids aus den Einfamilienhäusern sein, sondern die Draufgänger mit den bunten Haaren.
Das finde ich hier son bisschen plump, gleich zu Beginn. Das koennte man etwas indirekter einflechten. Ausserdem baut der Erzaehler dadurch gleich so ne riesen Distanz zu seinem frueheren Ich auf. Da wuerde ich es bei der Pointe am Schluss belassen. Das reicht in der Richtung.

"Die werden wohl", begann er zu schmunzeln, "gerade mit irgendwelchen Groupies rummachen, oder noch was einspielen, für 'ne Platte oder so."
"Come on!", zwinkerte Hannes.
Also es gibt hier ein paar Hardliner, die wuerden Dir solche Redebegleitsaetze um die Ohren hauen. Ich bin nicht ganz so streng. Aber die gefallen mir auch nicht. "begann er zu schmunzeln", mal abgesehen davon, dass schmunzeln kein Synonym fuer sagen ist, unterbricht es den Satz in direkter Rede relativ ungelenk. Und ausserdem: wie unterscheidet sich der Beginn eines Schmunzelns von einem Schmunzeln? Das ist unnoetig umstaendlich.

"Mensch Tobi, lass doch mal die Kinna in Ruh'!", schnaubte einer der gepiercten Kerle herüber, schleppte Gitarren und Verstärker in die Backstage.
Der Sonnenbrillenmann, der wohl Tobi hieß, nickte ihm zu, fing an, übertrieben laut zu lachen.
Diese Erlaeuterung braucht es nicht. Die Identifikation ist klar.

"All right", lachte er, "also are you in, Punks?"
Also es tut mir leid. Aber dieses Deutsch-Englisch Mischmasch war mir beim Lesen etwas peinlich. Erstens sind da Fehler drin ("also" heisst nicht "also") und dann ist es einfach ziemlich unidiomatisch. Also ich schaetze mal, Du hast son durchschnittliches Schulenglisch. Das reicht aber nicht wirklich, um ein ueberzeugendes Englisch-Deutsch zu kreieren. Dazu muss man naemlich nicht nur gutes, idiomatisches Englisch koennen, sondern auch die typischen Fehler und Einsprengsel studiert haben, die so ein englischer Muttersprachler macht, wenn er dann Deutsch spricht. Sonst kommt da so ein Comedysprech raus, wo der Sprecher zwar schwere deutsche Worte kennt, die aber mit son paar englischen Phrasen ergaenzt.
be carefull, dass der fette Besitzer hier nich' reinkommt!"
careful
Also wenn ich eine fremde Sprache spreche, wuerde ich wohl eher ein schweres Wort durch ein deutsches ersetzen (Besitzer), weil mir das richtige nicht einfaellt, als ein einfache Worte wie "ja", "nein" und "was". Und ich wuerd auch nicht nach jedem Satz ein deutsches Rueckversicherungspartikel wie "ne?" anhaengen. Wenn ein Englaender eine deutsche Figur so gestalten wuerde, wie Du Deine Englaender oder Amerikaner, dann wuerde die Figur immer "ja" und "genau" sagen und sich mit "auf Wiedersehen" verabschieden.
Also, ist ne sehr schwierige Sache so ein Gemisch ueberzeugend zu machen.
Ich wuerd mir das selbst nicht so umstandslos zutrauen, obwohl ich jahrelang in England gelebt habe, und deshalb wuerd ich's einfach vermeiden. Im Zweifel waer's einfacher, ihn komplett englisch sprechen zu lassen.

wie sie am Nachbartisch Pasta löffelten,
Also ich weiss nicht, "loeffeln" verbinde ich eher mit Suppen als mit Pasta, die gabele ich meist ;)

birnenförmige Zahnspangenmädchen
das fand ich cool

"Äh ... hier kommt 'Bullenknüppel'!"
Irgendwie kann ich mir den Song sehr gut vorstellen. Ich hoer ihn in meinem inneren Ohr :D

Ach so, mir ist noch aufgefallen, dass Du zweimal am Bier "nuckeln" und einmal "lutschen" hast. Das ist mir zu eintoenig, die gleiche Formulierung immer wieder zu lesen.

lg,
fiz

 

hi feirefiz,

erstmal danke fürs lesen und kommentieren.

das ist eine sympathische Geschichte und ich habe sie gern gelesen und fands unterhaltsam.
ich freue mich!

Was man an der Geschichte etwas kritisieren koennte, ist allerdings, dass das so unverbindlich und fluffig dahinplaetschert. Und alles ist ja auch ziemlich harmlos. Also ein bisschen mehr Drama koennte es fuer mich schon sein.
da hast du recht, ich hatte diesmal irgendwie keine lust, den typischen toten am ende erscheinen zu lassen. zum thema bruch: jimi hat das schon erwähnt, einen gewissen 'bruch' gibts ja schon am ende der geschichte (oder hatte ich zumindest so geplant): am anfang halten sich die prots noch für punkrocker/rockstars, zum ende hin wird ihnen immer mehr klar, dass sie das einfach nicht sind. aber gut, das ist jetzt auch kein dramatischer bruch wie du ihn dir wünschtest, ich verstehe schon, du würdest die ganze sache gerne noch zugespitzter sehen, dass dieses unschuldverlieren deutlicher herauskommt. ich denke mal drüber nach, vllt fällt mir ja noch etwas ein ;)

mal vorweg: hab viele von deinen kleinviehsachen übernommen bzw. ausgebessert, danke dafür!

Also es gibt hier ein paar Hardliner, die wuerden Dir solche Redebegleitsaetze um die Ohren hauen.
da hast du recht. ich bin jetzt mal alle redebegleitsätze durchgegangen, und da waren echt jede menge, die schief waren. ist mir vorher noch nicht so aufgefallen, ich habe es (hoffe ich) ausgebessert. passiert mir das nächste mal nicht mehr.

Also es tut mir leid. Aber dieses Deutsch-Englisch Mischmasch war mir beim Lesen etwas peinlich.
lieber feirefiz, ohne jetzt wie eine beleidigte leberwurst auf einem zu hohen ross sitzen zu wollen gehe ich davon aus, dass ich der englischen sprache (nicht nur aus der schule) schon mächtig bin :D nein spaß beiseite, mir ist klar, dass man hinterher immer sagen kann: wollte ich doch so. aber hier war das tatsächlich geplant: dieser fehlerhafte deutsch-englisch mischmasch der musiker, insbesondere von tobi. in meiner vorstellung war das einfach ein (deutscher) kerl, der sich eben richtig cool vorkommt, wenn er hier jedes zweite wort auf englisch raushaut (auch wenn er 's nicht kann). die kids bewundern sein auftreten, eifern ihm nach, aber als leser denkt man sich eben: was für ein idiot. ich hoffe du weißt, was ich meine. dass dir das beim lesen peinlich war zeigt mir irgendwie, dass das ansatzweise geklappt hat, obwohl mir gerade beim schreiben dieses kommentars bewusst wird, dass dieser charakterzug wohl tatsächlich missverstanden werden kann, und man als leser eher denkt, das englische gerede soll einen engländer/amerikaner zeichnen ... mhm. ich überdenke das mal.

Irgendwie kann ich mir den Song sehr gut vorstellen. Ich hoer ihn in meinem inneren Ohr
:D :D

grüß dich,
zigga

 

Ich nochmal:

aber hier war das tatsächlich geplant: dieser fehlerhafte deutsch-englisch mischmasch der musiker, insbesondere von tobi. in meiner vorstellung war das einfach ein (deutscher) kerl, der sich eben richtig cool vorkommt, wenn er hier jedes zweite wort auf englisch raushaut (auch wenn er 's nicht kann). die kids bewundern sein auftreten, eifern ihm nach, aber als leser denkt man sich eben: was für ein idiot.
Ach so, das habe ich dann echt missverstanden. Vielleicht koennte man noch ein paar Hinweise einbauen, dass das ein Deutscher ist. Also wenn der jetzt beispielsweise einen sehr deutschen Namen haette: Juergen, oder so. Toby kann ja alles sein. Oder wenn irgendwo die Sprache drauf kaeme, dass er aus Castrop-Rauxel kommt. Dann wuerde man das schlechte Englisch ihm anlasten und nicht dem Autor. Wobei letzterer immer noch fuer die Rechtschreibfehler verantwortlich bliebe :D

lg,
fiz

 
Zuletzt bearbeitet:

Edit: Hoppla, bin schon wieder mal zu spät gekommen, mein Kommentar bezieht sich auf feirefiz' vorletzten, ganz hinfällig ist er trotzdem nicht, glaub ich.


Servus Zigga,

ich packe die Gelegenheit beim Schopf und hänge mich jetzt ganz ungeniert an firefiz‘ Kritik an.

feirefiz schrieb:
Also es tut mir leid. Aber dieses Deutsch-Englisch Mischmasch war mir beim Lesen etwas peinlich.

Endlich wird das von jemandem beanstandet, das beruhigt mich jetzt beinahe, weil es mir nämlich auch, verzeih den Ausdruck, extrem auf die Eier ging. So sehr, dass es mich bis jetzt von einem Kommentar abhielt, weil ich befürchtete, ich sei der einzige, den das stört, und das läge womöglich nur daran, dass ich ein griesgrämiger, vorgestriger alter Sack bin und von euch Youngsters mit faulem Obst beworfen würde, sollte ich mich abfällig dazu äußern …(„Keine Ahnung von Jugendsprech, der alte Zausel!“)
Im Gegensatz zu firefiz kam ich gar nicht auf die Idee, bei diesem Tobi und seiner Band könne es sich um genuin englischsprachige Typen handeln, so wie die reden.

"Ja, ja, Dezember ... könnte hinkommen."
"Oh no! What 's that?" […] "Rauchen die Kids hier so 'nen Dreck immer noch?"

"da werden bei mir memories wach, you know?" […] "Der da drüben, Jimi, mit dem habe ich das früher kiloweise verbrannt, in den Neunzigern, you know. Is true, was Jimi?!"

"Ihr Jungs schaut true aus, really."


Dachte, der Typ soll halt obercool rüberkommen, aber, wie auch feirefiz sagt, das klingt eher peinlich, mehr bemüht als echt und macht für mein Gefühl einen Gutteil der Authentizität dieser Szene kaputt.

Also das solltest du wirklich noch einmal überarbeiten. Fälsche dir einfach einen Presseausweis und schleich dich bei irgendeinem Konzert hinter die Bühne, versuche, ein paar Sätze von bekifften, abgehalfterten Altrockern aufzuschnappen, recherchiere das wirkliche Leben!

Weil die Geschichte an sich finde ich ausgesprochen gelungen. Wenn du diese schwachen Dialoge noch ordentlich hinkriegst, würde sie mir noch besser gefallen.

offshore

 

Im Gegensatz zu firefiz kam ich gar nicht auf die Idee, bei diesem Tobi und seiner Band könne es sich um genuin englischsprachige Typen handeln, so wie die reden.
Ok, vielleicht hab nur ich Tomaten auf den Augen. Dann musst Du da auch keine weiteren Hinweise auf Deutschheit einbauen, wenn andere das auch so kapieren.

Hier moechte ich Ernst aber respektvoll widersprechen ;):

Dachte, der Typ soll halt obercool rüberkommen, aber, wie auch firefiz sagt, das klingt eher peinlich, mehr bemüht als echt und macht für mein Gefühl einen Gutteil der Authentizität dieser Szene kaputt.
Dass das ein hohler Poser ist, merkt man ja auch so. Ich find das grundsaetzlich ok, den ueber sein affektiertes Englisch als Idioten zu kennzeichnen. Aber vielleicht koennte man es einen Gang zurueckschrauben, damit es nich ganz so ueberzogen rueberkommt. Peinlich darf es aber gerne bleiben, so im Sinne der Charakterzeichnung.

 
Zuletzt bearbeitet:

feirefiz schrieb:
Aber vielleicht koennte man es einen Gang zurueckschrauben, damit es nich ganz so ueberzogen rueberkommt. Peinlich darf es aber gerne bleiben, so im Sinne der Charakterzeichnung.

Dem erlaube ich mir respektvoll zuzustimmen.

 

hey offshore,

Zitat von firefiz:
Also es tut mir leid. Aber dieses Deutsch-Englisch Mischmasch war mir beim Lesen etwas peinlich.
Endlich wird das von jemandem beanstandet, das beruhigt mich jetzt beinahe, weil es mir nämlich auch, verzeih den Ausdruck, extrem auf die Eier ging.
oh je, da scheine ich ja einen ziemlich bösen nerv getroffen zu haben :D hatte nicht gedacht, dass das wirklich so störend ist. ganz den pseudoanglizismus aus der wörtlichen rede zu verbannen wäre mir wohl zu weit gegangen, aber okay, ist angekommen, ich setze mich gleich mal hin und versuche, das ganze zurückzufahren. ich hab 's mir nochmal angesehen, und ihr habt schon recht: das ist etwas zu überspitzt gezeichnet. ich denke, mit weniger englisch im mund kommt dann auch niemand mehr auf die idee, dieser tobi und seine band wären englischsprachig ;)


grüße
der zigga!

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo zigga,

Ich finds micht schlecht. Ich mag einiges an dem Stil, dass du Szenen beschreiben und Figuren Raum geben willst mit Dialogen und so weiter, das mit dem Englischen .. weiß auch nicht. Vielleicht hörst du da auf feirefiz oder eher auf dich selbst, keine Ahnung wie man das als Deutscher am besten angeht … also ich bin grad am Überlegen, ich hab auch Figuren schon English sprechen lasssen … und ich meine das sind dann entweder ganze Sätze/Absätze auf Englisch oder mal ein einzelnes Wort wie sweet oder so. Aber wie auch immer. Ich finde du machst hier sehr viel sehr gut, aber ja … die Geschcihte. Geschichten erzählen ist nicht einfach. Manchmal denke ich, das ist schwerer als ales andere. Also … es wird halt hier ein bisschen rumgelabert, mal hier, mal da… es ist schon amüsant, aber jede zweite Party auf der ich war ist genauso unterhaltend wie die hier, und bei jeder dritten passieren noch viel dramatischeren Dinge ... der Blowjob ist schon lustig irgendwie, ist meine Lieblingstelle, das Ende ist auch gut, macht das ganze rund, aber für meinen Geschmack ist noch zu viel oberflächlcihes Getue dabei, also das ist in der Realität durchaus auch so, und ich mag eigentlich, wie du das wiedergeben willst, aber das ist halt wieder das mit der "Geschcihte" und dem Bogen und so … also … du schreibst so, als würdest du eine Geschicte erzählen wollen, finde ich. Mit Szenen, die ausgeschreiben werden und Dialogen und so weiter. Es gibt hier andere Texte, die sind stilistisch ganz anders, die sind dichter und kommen ganz anders daher, aber so wie du hier schreibst … da ist es auch klar, dass deine Texte immer ein bisschen länger werden. Das ist auch was Gutes, find ich, und das merkt man an dem Stil, der mir gefällt … aber da bietet sich ein Spannungsbogen doch sehr an. Oder ein Konflikt halt. Such den Konflikt. Es ist alles gut, was du machst … jetzt musst du halt ein bisschen derber und brutaler werden, finde ich, nicht unbedingt mit derben und brutalen Szenen, aber im Kopf. Da, wo du normalerwiese denkst: Ey.. keine Ahnung wie ich das beschreiben und am Ende auflösen soll. Das ist zu heftig und zu komplizert! Das wird sicher kitschig! Das vermeide ich! Das geht nie im Leben auf! Genau solche Sachen aufsuchen und gnadenloser und kaltblütiger sein und hineinschreiben wos weh tut und wo man Schiss hat, dass mans nicht packt, und wenn du denkst, ich bin jetzt fertig, Szene endet hier, ich geh jetzt raus, war genug Konflikt, dann frag dich, ob der Typ noch lebt, ob der noch atmet, und ich wette, der atmet noch, und dann nehme einen Baseballschläger zur Hand und kille ihn. Also die Geschichte ist gut und witzig, aber noch tut die nicht genug weh, finde ich.

MfG,

JuJu

 

hi juju!

erstmal danke fürs lesen und kommentieren.


das mit dem Englischen .. weiß auch nicht. Vielleicht hörst du da auf feirefiz oder eher auf dich selbst, keine Ahnung
ich denke ich werde das englische etwas zurückfahren. da hatten die vorkommentatoren schon recht in ihrer kritik, finde ich mittlerweile.

also ich glaube dein dilemma verstanden zu haben: einerseits magst du, wie 's ge-/beschrieben ist, dir gefällt schon das drumherum, die charaktere, das setting, aber dir fehlt einfach der konflikt, der sich zuspitzt, sich auf etwas hinbewegt und dann mit großem krach im höhepunkt der geschiche gipfelt, und dir auch etwas zeigt, was du noch nicht gesehen hast, was dich auch nach dem lesen nicht mehr loslässt. so habe ich das jetzt verstanden. okay, habe ich vernommen, ich gebe dir auch recht, da ist was dran, so ein spannender höhepunkt würde den plot wahrscheinlich gut aufpolieren. ich hatte bei dieser geschichte irgendwie keine große lust den klischeehaften toten am ende zu platzieren; aber deine kritik ist angekommen. es geht ja hier um den zwist zwischen den jungen kerlen, die sich für punks/rockstars halten (oder gerne sein würden) und zum ende hin dann diesen realitätsschock haben. aber okay, ich denke echt gerade darüber nach, da noch einen zugespitzteren höhepunkt einzubauen, vllt kommt die tage nochmal was nachgeschoben! ist halt immer schwierig, wenn man an so einer geschichte lange herumtüftelt und dann im nachhinein noch versucht beim verlauf etwas zu verändern ... ich kann nichts versprechen. wenn ich 's nicht schaffe, werde ich spätestens beim nächsten text deine kritik beherzen.

in diesem sinne,
schönen abend dir!
zigga

 

Überarbeitung

grüßt euch!

also ich habe mir die meisten verbesserungsvorschläge angeschaut und konnte es natürlich nicht sein lassen, da gestern nacht noch dran herumzodoktern. herausgekommen ist version 2. habe vieles beherzigt, das englische etwas gedrosseln, hier und da mal ein schräubchen gedreht, die szene am ende habe wurde etwas aufgemotzt ...
würde mich natürlich freuen, wenn mir jemand seinen eindruck schildert und mir sagt, ob ichs jetzt total verbockt habe ;)

grüße und schönen tag!
zigga

 

Hi zigga,

das alte Ende fand ich irgendwie stimmiger. So wirkt es ein wenig unlogisch; so ein dreckiger Hardcore-Punker, der redet nicht, der haut dir direkt in die Fresse, wenn du seine Schnalle anbrätst. Und die haben sich ja auch eben erst kennengelernt, sie ist nur ein Groupie. Also entweder boxen die sich, bzw wird der Prot umgeboxt, oder irgendetwas anderes Dramatisches muss passieren :D

Und die Motivation von diesem Groupie, die würde ich besser nachvollziehbar machen. Sie will an Tobi ran, aber wenn der einfach so da rum steht, muss sie nicht dem Prot erst einen blasen, um an ihn ranzukommen. Müsste besser eingefädelt werden, er gibt ihr ein Bändchen, mit dem sie backstage reinkommt. oder so was. Ich denke, du weißt, was ich meine.

Sonst, thumbs up.

Gruss, Jimmy.

 

hey jimmy,

ach scheiße, du hast recht. jetzt wo du 's sagst, fällt 's mir auch auf. ist etwas unstimmig in sich gewesen.

So wirkt es ein wenig unlogisch; so ein dreckiger Hardcore-Punker, der redet nicht, der haut dir direkt in die Fresse, wenn du seine Schnalle anbrätst.
ist was dran. habe das ganze mal mit einer kleinen prügelszene enden lassen.

Und die Motivation von diesem Groupie, die würde ich besser nachvollziehbar machen.
die idee mit dem bändchen ist gut. habe das übernommen. hoffe jetzt wirkt es bisschen stimmiger - wobei mir das alte ende auch gut gefallen hat, aber da fehlte halt bisschen das dramatische ende :D mal sehen für welches ich mich letztendlich dann entscheide.

danke fürs kommentieren,
grüß dich,
zigga

 
Zuletzt bearbeitet:

Lieber zigga, deine Geschichte steht schon ganz ganz lange auf meinem Plan, und dann hast du die geändert. Und alles war wieder ganz anders.
Mir gefällt die Geschichte gut. Ich habe sie saugerne gelesen, gerade den Anfang, wenn der Icherzähler und seine Kumpels jeder auf seine spezielle Weise mit dem Lampenfieber und dem Wunsch nach Coolness umgehen und sich dabei so schön in die Scheiße reiten, dass der Auftritt gelinde gesagt in die Hose geht.
Schon allein diese Geweihe, die da starräugig auf diese schrägen Typen herunterpeilen, das fand ich klasse, da ist diese ganze backstage-Atmosphäre, so ein bisschen auf die Schippe genommen, einen Gang runter gefahren, der Traum da schon in die Realität gebracht und wird dadurch auch zu einem schönen Hintergrund für deine Erzählintention, dass ihre Träume jämmerlich platzen und sie einfach noch fuchtbar furchtbar jung sind.

Deinen Icherzähler mochte ich gern, er ist ein goldiger Typ, weil er schon gern cool wär, aber immer genau merkt, dass alles Maske sein könnte, und dann steht er ständig im Widerstreit mit sich selbst, dass er zu spießig sein könnte und kriegt das von Hannes auch noch dauernd um die Ohren gehauen. Er ist so richtig schön im Widerstreit mit sich selbst und dem, was er hofft sein zu können und seinen Moralvorstellungen, und gerade dann macht man ja (genau in solchen Situatonen) einen Haufen unsinniges Zeug.

Ich fand das total gut, dass du den "Sprech" von Tobi runtergefahren hast. Das klang schon sehr gewollt. So finde ich es viel viel besser dosiert.

Auch die Szene dann auf der Bühne, wie Hannes so rumkrakeelt und die Leute aus dem Punblikum sie ganz unprosaisch abfahren lassen, da musste ich schon ziemlich lachen.

"Yeaah, Kids von überall her! Yeah, yeah, yeah!", kreischte er ins Mikrofon, und ich zuckte zusammen, Scham sickerte in meinen Bauch. "Wer uns noch nicht kennt, wir sind Generation brainhole!"
Er stockte kurz, wartete wohl auf irgendeine Reaktion. Nichts tat sich.
"Auf jeden Fall habt ihr heute die große Ehre, Punkrockgeschichte mitzuerleben!"
Er beugte sich mit seinem Oberkörper übertrieben weit nach hinten, schlug einen stechenden Ton an.
"Jetz' fangt mal an, ihr Penner!", fauchte uns eine Stimme aus der Dunkelheit an.
Hannes stellte sich wieder gerade hin, warf mir irritierte Blicke zu.
"Äh ... hier kommt 'Bullenknüppel'!"
Und auch die Namen: Generation brainhole und das Lied heißt "Bullenknüppel" und wird so schön mit äh eingeleitet. Ich fand das herrlich. Zum Glück muss ich das Geschrappe nicht hören. :D
Also richtig richtig gerne gelesen.
Das Ende hast du dann ja abgeändert. Einen Punkt habe ich echt nicht verstanden: Der Tobi führt sich dann auf, als ob das echt seine Freundin wäre oder als ob er sie zumindest kennen würde, so wie er abgeht. Wieso brauchte sie dann ein Bändchen? Und wenn du den Punkt betonen willst, dass Tobi sich in seiner Ehre verletzt sieht, weil der kleine dummbeutelige Möchgernpunk vor ihm eine Tussi hatte, die doch eigentlich ihm zusteht, dann müsstest du den Prot finde ich was sagen lassen, was Tobi auch so verstehen kann, sein Gefühle und Motiv einbisschen verdeutlichen. Also ich finde Tobis Reaktion sollte ein bisschen mit Hintergrund gefüttert werden. Für mich war seine Aufregung zu wenig nachvollziehbar.
Noch zwei Punkte am Rande:
- Ich würde den Tobi in der Szene da ziemlich schnell vom Englischen wegkommen lassen. Also wenn er sagt,
“Willste dich über mich lustig machen, or what?”
, das soll ja die entscheidende Stelle sein, warum Tobi so abgeht, also das verdient erstens ein bisschen mehr Aufmerksamkeit (s.o.) und da würde ich das or what weglassen. Einfach um den Ernst zu betonen, mit dem der Tobi das auch meint.
- Vielleicht könnte der Tobi da auch noch ihre Musik ein bisschen niedermachen, wenn er die Generalabrechnung mit ihnen macht:
“Ihr kleinen Pisser! Denkt, eure Mama kippt euch 'nen Eimer Farbe über 'n Kopf, und dann seid ihr punk, oder was?”

Ich hab deine Geschichte echt gerne gelesen, sie ist traurig und ein bisschen rührend und gleichzeitig auch witzig, diese Geschichte von den modernen Nachfahren des Ritters von der traurigen Gestalt. Eine gute Mischung.
Viele liebe Grüße von der Novak

 
Zuletzt bearbeitet:

liebe novak!

freue mich natürlich, dass du trotz viel um die ohren zeit für story und kommentar fandest!

Mir gefällt die Geschichte gut. Ich habe sie saugerne gelesen, gerade den Anfang, wenn der Icherzähler und seine Kumpels jeder auf seine spezielle Weise mit dem Lampenfieber und dem Wunsch nach Coolness umgehen und sich dabei so schön in die Scheiße reiten, dass der Auftritt gelinde gesagt in die Hose geht.
ist natürlich ein riesen lob wenn sie für dich geklappt hat. freue mich!


Ich fand das total gut, dass du den "Sprech" von Tobi runtergefahren hast. Das klang schon sehr gewollt. So finde ich es viel viel besser dosiert.
ja, finde es auch so besser. ist mir vor den kommentaren gar nicht so wirklich aufgefallen, passiert mir nicht mehr ;)

Auch die Szene dann auf der Bühne, wie Hannes so rumkrakeelt und die Leute aus dem Punblikum sie ganz unprosaisch abfahren lassen, da musste ich schon ziemlich lachen.
du hast ganz zum ende geschrieben, dass du die story traurig fandest - da bin ich froh, dass du wenigstens hier lachen konntest! sollte nämlich schon bisschen mehr in die ecke lustig als tristess gehen.


Zum Glück muss ich das Geschrappe nicht hören. :D
:D :D


Das Ende hast du dann ja abgeändert. Einen Punkt habe ich echt nicht verstanden: Der Tobi führt sich dann auf, als ob das echt seine Freundin wäre oder als ob er sie zumindest kennen würde, so wie er abgeht. Wieso brauchte sie dann ein Bändchen? Und wenn du den Punkt betonen willst, dass Tobi sich in seiner Ehre verletzt sieht, weil der kleine dummbeutelige Möchgernpunk vor ihm eine Tussi hatte, die doch eigentlich ihm zusteht, dann müsstest du den Prot finde ich was sagen lassen, was Tobi auch so verstehen kann, sein Gefühle und Motiv einbisschen verdeutlichen. Also ich finde Tobis Reaktion sollte ein bisschen mit Hintergrund gefüttert werden. Für mich war seine Aufregung zu wenig nachvollziehbar.
irgendwie gefällt mir das ende selbst nicht mehr. nachdem (glaube ich) feirefiz und juju bemängelt hatten, dass sie sich etwas mehr drama wünschten, brannte ich natürlich vor ehrgeiz, da noch irgendein singendes frettchen aus meinem zylinder hervor zu zaubern. hatte dann das neue ende getippt und recht flott hier hereingestellt, wollte es einfach mal ausprobieren ... aber irgendwie hast du schon recht. nach ein paar tagen bedenkzeit finde ich es irgendwie in sich nicht stimmig genug, als dass es sich authentisch anühlen mag. war geplant, dass das mädchen tobi kennenlernt, und als sie (mit tobi im schlepptau) hört, dass der prot prahlt er hätte sie gehabt, versucht sie sich irgendwie dagegen zu verteidigen, um eben nicht als superschlampe dazustehen und diesen tobi von der angel zu verlieren ... ist schwierig beim schreiben, wenn man an einem plot herumfeilt bis er einen stimmig vorkommt, und man dann im nachhinein noch ein drama drankleben will. weiß auch nicht ob du dich ans andere (unspektakulärere) ende erinnerst, aber ich glaube fast, ich nehme das letztendlich, hoffe du ärgerst dich jetzt nicht, weil du mir ja schon ein paar anmerkungen fürs prügelende getippt hast. mir kommen die beweggründe der charaktere einfach auch mittlerweile zu schwach vor, als dass sie in diese prügelei gipfeln könnten.

ich danke dir auf jeden fall für deinen kommentar und fürs lob und so, hat mich wirklich gefreut! und, ach ja, goldig scheint ja irgendwie dein neues lieblingswort zu sein, oder?! :D

 

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