Brother
Mein Name ist Lucy, ich lebe mit meinem Bruder Harvey in einem Dorf, einige 1oo Kilometer von anderen Städten und Dörfern entfernt, wir leben in einer Wüste.
Ich bin 15 und Harvey ist 19 Jahre alt. Unsere Eltern starben vor zwei Jahren bei einem Brand.
Ich war gerade auf dem Weg zu dem nächsten Laden, als ich einige ältere Männer über etwas reden hörte, ich glaube dort waren auch zwei aus den Städten hier.
Ich war neugierig.
"Entschuldigen Sie bitte, worum geht es denn?"
"Ich habe gehört..." Fing einer der Männer an. " Das uns bald sogenannte >Cyborgs< angreifen sollen."
"Sind sie sich da sicher? Cyborgs sind doch ausgerottet worden..." Ich versuchte ruhig zu wirken, was mir aber nicht gelang.
"Ja, und dazu wurden in meiner Stadt vor kurzem erst zwei gesehen."
Eine kurze Antwort genügte, um mir den Boden unter meinen Füßen wegzureißen.
Ich rannte nachhause. "Harvey! Etwas schlimmes soll passieren!"
Harvey kam zu mir gerannt und versuchte, mich zu beruhigen. Ich erzählte ihm, was passieren solle.
Er fiel aus allen Wolken. "Cyborgs sind doch schon vor hunderten von Jahren ausgerottet worden?"
Ich nickte und brach weinend zusammen. "Was sollen wir jetzt machen? Es ist alles aus... Die Waffen mit denen die Cyborgs vernichtet worden waren, ind zerstört worden.." Ich schluchzte.
"Nichts ist aus, wir haben mindestens genauso gute Waffen wie die." Versuchte er mir Mut zu machen, doch dass half nichts.
Plötzlich hörten wir Schreie von draußen. "Was ist da los?!" Harvey rannte raus. Ich natürlich sofort hinterher... Und was wir sahen ließ uns erstarren.
Zwei Cyborgs schossen wie wild um sich.
Die Männer, die mir von den Cyborgs erzählt hatten, schossen auf die Cyborgs, doch dass half nicht viel. Harvey, lief ins Haus und holte eine Pistole, mit der er die Cyborgs fürs erste ausschalten konnte.
Es wurde Nachts, alle Lichter im Dorf gingen aus, Harvey war schon schlafen gegangen.
Ich schlich mich rau und lief in Richtung Zug Schienen. Ich war einige Stunden unterwegs.
Es war gegen sechs Uhr morgens und es wurde hell.
Nun stand ich hier, auf den Schienen.
Ich hörte den Zug schon näher kommen es war nur noch eine Frage der Zeit, bis er mich erwischte. Mein Herz klopfte wie wild, mir standen Schweißperlen auf der Stirn, ich schloss die Augen.
Die Schienen fingen an zu vibrieren.
Plötzlich riß mich jemand am Arm von den Schienen. Ich fiel hin und landete auf dem steinigen Boden. Der Zug fuhr an mir vorbei, der Boden zitterte und kleine Steine sprangen umher.
Eine rauhe und rauchige Stimme drang in meine Ohren. "Bist du denn bescheuert?!"
Ich öffnete meine Augen,die Gestalt die vor mir stand, konnte ich, da die Sonne von hinten auf sie schien, nicht erkennen. Sie zerrte mich am Kragen hoch. Jetzt konnte ich erkennen wer es war, mein großer Bruder... Sein Gesichtsausdruck sagte alles, er war sauer, aber besorgt. Sein Schulterlanges schwarzes Haar wehte umher und sein blauen Augen blitzen mich an und in dieser gähnenden Leere schien er größer als er so schon war. Hätte ich ihn nicht gekannt, hätte ich mich schleunigst aus dem Staub gemacht.
"Bekomm' ich heut' noch 'ne Antwort?!" Er sah mir tief in die Augen. "Bevor die Cyborgs mich umbringen, mache ich es lieber selbst." Sagte ich leise und sah zur Seite. Ich spürte einen stechenden Schmerz in meiner Linken Wange. Harvey hatte mir eine gescheuert, mal wieder. Ich hielt meine Wange. " 'Tschuldigung... Ich hab halt Angst..." Sein Blick wurde sanfter. "Na los, wir müssen zurück, die Cyborgs können jederzeit angreifen."
Es waren einige Kilometer zurück ins Dorf, deswegen war Harvey mit seinem Motorrad, einer Honda T3 Chopper, gekommen. Wir stiegen auf und er fuhr los, der warme Wind blies mir ins Gesicht und meine Haare flogen in alle Richtungen.
Eine Stunde später kamen wir im Dorf an, die Cyborgs hatten unser Dorf schon angegriffen. Eine Kugel der hochmodernen Geschosse der Cyborgs hatte Harvey im Bein getroffen, wir fielen mit der Maschine um und Harvey schrie auf. "Verdammt!" Die Kugel, die ihn getroffen hatte, war giftig und würde ihn innerhalb von einer Stunde auflösen. Ich sprang auf und zerrte ihn in ein Haus. Ich hatte verdammte Angst.
Aus seinem Bein quoll grüner Glibber und es roch nach verwesenem Fleisch. Die Magensäure kam mir den Hals hoch. Nein! Ich darf jetzt nicht Brechen!
Ich schluckte die Säure wieder runter und versorgte Harveys Bein. Ich desifizierte die Wunde und versuchte die Kugel zu entfernen, mir stand der Schweiß auf der Stirn, meine Hände zitterten, selbst als ich die Kugel entfernt hatte. Harvey biss sich auf den Finger um nicht zu schreien.
Das Brechen konnte er sich nicht verkneifen, dafür war er zu sehr geschwächt. Er war käsebleich, die Augen waren Blutunterlaufen und er war total nass geschwitzt.
Ich verband die Wunde und stand auf. "Du bleibst hier!" Sagte ich im strengen Ton.
Ich drehte mich um und wollte gehen, als ich hinter mir einen Knall hörte. Ich drehte mich in Sekunden schnelle wieder um und sah zu meinem Bruder, der leblos zur Seite fiel, bevor ich handeln konnte, hörte ich den nächsten Knall.
Mir wurde schwarz vor Augen und ich spürte nur noch wie ich auf den steinigen Boden knallte.
Als ich wieder zu mir kam, war es still und ich spürte einen stechenden Schmerz in meinem Brustkorb. Ich hob meine Hand, so gut es ging und fasste dorf hin. Ich merkte wie eine warme Flüssigkeit meinen Körper verlies. Es war mein Blut, der Cyborg hatte mich nicht umgebracht, aber warum? Vielleicht war es nur ein Versehen.
Mein Körper wurde immer kälter und ich spürte wie ich das Bewusstsein verlor. Ich richtete mich, soweit ich konnte, auf und griff nach dem Erste Hilfe Kasten.
Ich zog mein Shirt aus un desifizierte die Wunde. Ich musste vorsichtig sein, da meine Hände, wie Äspenlaub zitterten. Die Kugel konnte ich nicht rausnehmen, da die Gefahr bestand, dass ich wieder Bewusstlos werden könnte, also verband ich die Wunde, ruhte kurz und dachte über alles nach, was passiert war.
Nach einer Weile stand ich auf und sah mich im Dorf um. So viele Leichen... Mein Bruder... Er ist jetzt in einer besseren Welt. Aber wie soll ich ohne ihn überleben? Er hat mich doch immer beschützt. Er war alles, was mir noch geblieben war... Mir liefen Tränen über meine Wangen.
Ich musste es ins nächste Dorf schaffen und Hilfe finden, aber zu aller erst musste ich schauen, ob es noch überlebende gab. Alles war zerstört, ich musste über Leichenberge klettern. Mir stieg der Geruch von Verwesenem Fleisch in die Nase und die Magensäure kam mir wiedereinmal hoch, diesmal konnte ich mir das Brechen nicht verkneifen.
Als es mir dann wieder besser ging, sah ich mich noch einmal genau um und entdeckte einen Cyborg. Ich nahm so schnell wie ich konnte, die Beine in die Hand und rannte. Ich stolperte und fiel hin, der Cyborg entdeckte mich und lief mir hinterher, er schoß ununterbrochen auf mich. Ich richtete mich schnell wieder auf und rannte, so schnell ich konnte weiter, ich rannte in Richtung Zug Gleise.
Es kam mir wie eine Ewigkeit vor, bis ich sie endlich erreicht hatte, und da kam auch schon ein Zug, genau zur richtigen Zeit.
Ich stellte mich auf die Schienen und wartete auf den Cyborg.
Als der Cyborg nur noch einige Meter von mir entfernt war, sprang ich von den Schienen und der Cyborg rannte mir hinterher.
Als er auf den Gleisen stand, erwischte ihn der Zug, doch eine Kugel, die er Millisekunden vorher abgeschossen hatte, erwischte mich im Bauch.
Jetzt leig ich hier, er hatte mit einer Giftpatrone auf mich geschossen.
Soll es wirklich so Enden? Naja, vielleicht ist es das Schicksal der Menschen, ausgerottet zu werden.
Mir wird schwarz vor Augen...